Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 26.09. bis 02.10.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 39. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 26.09.2022

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar

19:30:00 | Ö1
Das Quintett Rucker beim Jazzfestival Saalfelden 2022

Zweimal musste das ursprünglich bereits für August 2020 geplante offizielle Eröffnungskonzert des Jazzfestivals Saalfelden Pandemie-bedingt verschoben werden, am 19. August 2022 war es endlich so weit: Der Salzburger Saxofonist Fabian Rucker, der sich als Musiker und Produzent auch in der Band von Drummer Bobby Previte in New York einen Namen gemacht hat, präsentierte auf der Bühne des Congress Saalfelden sein neues Quintett mit dem schlichten Namen „Rucker“ -besetzt mit Langzeitpartner Philipp Nykrin (Piano, Keyboards), dem New Yorker Gitarristen Mike Gamble (Gitarre) sowie Kurt Kotheimer (Bass) und Peter Kronreif (Schlagzeug). Christian Bakonyi präsentiert dieses mit Spannung erwartete Band-Debüt eines der besten Saxofonisten des Landes! Gestaltung; Christian Bakonyi

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Karmen Mikovic. Heute mit: Charles Lloyd: Trios – Chapel | Clemens Kuratle Ydivide: Lumumba | Senensky, Bauer, Baumgärtner: Organic Earfood

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Zum 10. Todestag der Komponistin Luna Alcalay – Alcalay / Vorschau musikprotokoll

Die 1928 als Tochter eines altösterreichischen jüdischen Textilkaufmanns in Zagreb geborene und 2012 in Wien gestorbene Luna Alcalay gehört zweifellos zu den interessantesten Komponistinnen Österreichs. Nach Musikstudien in ihrer Heimatstadt sowie in Tel Aviv ließ sich die 23-jährige an der Wiener Musikakademie in Komposition (bei Alfred Uhl) und Klavier (bei Bruno Seidlhofer) ausbilden, Wien blieb in weiterer Folge auch ihr Lebensmittelpunkt. Durch ihre Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen kam sie in Kontakt mit wichtigen Vertretern der Avantgarde, besonders beeinflussten sie Luigi Nono und Bruno Maderna, der sogar eines ihrer frühen Werke für Chor und Orchester aus der Taufe hob.

Zu Beginn von der seriellen Kompositionstechnik fasziniert, wurde deren Strenge für Alcalay in weiterer Folge immer weniger wichtig, der Blick über den Tellerrand – nicht nur in musikalischer Hinsicht – umso bedeutender. Ihr Werkkatalog umfasst Kompositionen aller Gattungen, Werke für das Musiktheater, Orchesterwerke, verschiedenste Vokalmusik, Kammermusik, Klavierwerke, aber auch radiophone Arbeiten und elektronische Versuche wären hier zu nennen. Beim ORF musikprotokoll im steirischen herbst werden am 7. Oktober 2022, also fast auf den Tag genau zehn Jahre nach ihrem Ableben, ihre „identifications – ‘tutti’-passagen für Streichorchester“ in der revidierten Fassung von 1996 uraufgeführt. Die heutige Sendung lädt in Vorbereitung auf dieses besondere Ereignis zur Wiederbegegnung mit der Komponistin Luna Alcalay ein.  Gestaltung: Hannes Heher

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazztoday

3 mal 4 aus Berlin: Mit dem neuen Quartett „Off The Record“ des Gitarristen Ronny Graupe, mit dem Quartett der Pianistin Julia Hülsmann und mit dem „Miniatures & Fragments“-Quartett der Tenorsaxophonistin Birgitta Flick. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


di – 27.09.2022

01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz

15:05 bis 16:00 | Bayern 2
radioWissen am Nachmittag: Django Reinhardt, Sinti und Roma

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Jazz Session: King of Soul – Ray Charles 1968 in Stuttgart

Von Julia Neupert. Samtene Stimme, schwarze Sonnenbrille, ekstatische Performance – das waren die Erkennungsmerkmale des „King of Soul“. Ray Charles sang und spielte schon in einer eigenen Liga, als er im Herbst 1968 durch Europas große Konzertsäle tourte: Nach London, Stockholm, Oslo, Berlin, Hamburg, Wien und München machten er und sein Orchester Station in Stuttgart – und begeisterten bei ihrem Konzert in der Liederhalle am 1. Oktober unter anderem mit Beatle-Hits wie Yesterday, Eleanor Rigby oder Jazzklassikern wie God bless the Child.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: In memoriam John Taylor

Norma Winstone/Pablo Held und Henning Berg/Matthias Nadolny/Simon Seidl
Norma Winstone, Gesang. Pablo Held, Piano. Aufnahme vom 4.9.2021 bei der Cologne Jazzweek, Hochschule für Musik und Tanz Köln /  Henning Berg, Posaune; Matthias Nadolny, Tenorsaxofon; Simon Seild, Piano. Aufnahme vom 29.8.2021 aus dem Loft, Köln

Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. 2015 starb überraschend der bedeutende britische Pianist John Taylor – am 25. September 2022 wäre er 80 geworden. Sein Einfluss auf die deutsche Szene ist anhaltend: Als Professor an der Kölner Musikhochschule hat er mehrere Pianisten-Generationen entscheidend geprägt. Bei der Cologne Jazzweek 2021 wurde ihm Tribut gezollt, u. a. durch ein Duo der großen Sängerin Norma Winstone – Taylors Ex-Frau – mit Pablo Held, einem seiner Kölner Meisterschüler. Der Posaunist Henning Berg, Professoren-Kollege, Freund und Duopartner John Taylors, interpretierte exklusiv für die Jazzweek in Triobesetzung einige von dessen unvergessenen Kompositionen. In der Sendung sind Ausschnitte beider Konzerte zu hören.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Jazz Grooves

Die ganze Welt des Jazz. Bekannte Namen, Newcomer und spannende Entdeckungen, Höhepunkte aus der Jazzgeschichte, besondere Jazzereignisse und Tipps zum Konzertgeschehen der Region.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Der Kontrabass in der Neuen Musik

Radioreportage mit Frank Reinecke. Eine Sendung von Tilman Urbach

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Martin Kersten. Heute mit: Lucas Niggli & Matthias Loibner: Still Storm | Maik Mondial: Transit | Tryon: Läuterung

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Müll wird zum Instrument – Klangspuren 2022. Abschlusskonzert der Nachwuchsschiene konsTellation plus

Das Klangspuren Future Lab mit seinen drei Säulen konsTellation plus, Chamber Music Lab und Composers Lab löste 2022 die Ensemble Modern Academy ab. Als zentraler Festivalbestandteil soll das Future Lab junge, hochbegabte regionale wie internationale Musiker:innen und Komponist:innen fördern. konsTellation plus ist eine Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landeskonservatorium und dessen erweitertem Ensemble für Neue Musik.

Die Auswahl der teilnehmenden Musiker:innen erfolgte durch die Professor:innen zu Beginn des Sommersemesters 2022. Die rund 40 Teilnehmer:innen wurden von ihren Professor:innen intensiv vorbereitet, um eine profunde Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Literatur und modernen Spieltechniken zu ermöglichen. Unter der Leitung von Gregor Mayrhofer und unterstützt von der Perkussionistin Vivi Vassileva untersuchten die jungen MusikerInnen in ihrem Abschlusskonzert verschiedene Klangphänomene. Auf dem Programm des Konzerts standen Kompositionen von Gregor Mayrhofer, Justė Janulytė, Jörg Widmann und Charles Ives. In Mayrhofers Percussionkonzert wurde Müll zum Instrument. Aufgenommen am 21. September 2022 im Haus der Musik Innsbruck. Gestaltung: Patrizia Jilg

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: News & Roots

Neues aus Österreich: Mit dem „Jazz Symphonic Orchestra“ von Emiliano Sampaio, mit dem Quartett „Synesthetic 4“ und mit dem „Ensemble Kuhle Wampe Extended“. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


mi – 28.09.2022

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: Blue Autumn

Mit Aufnahmen von Eva Cassidy, Toots Thielemans, Bill Evans, Thomas Dutronc, Rolf Kühn, Miles Davis und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz: Packende Grooves – Die amerikanische Schlagzeugerin Savannah Harris

Von Thomas Loewner. Kaum eine andere Musikerin ist derzeit in der kreativen New Yorker Musikszene so präsent wie die Schlagzeugerin Savannah Harris. Sie arbeitete bereits mit Jason Moran, Kenny Barron, Peter Evans oder Geri Allen zusammen. Dabei beschränken sich ihre Aktivitäten nicht nur auf Jazz, genauso saß sie auch schon für verschiedene Hip-Hop- R&B- und Soul-Acts an den Drums oder sie komponierte Filmmusiken. Mit ihrem aktuellen eigenen Trio spielt sie einen Modern Jazz, der sich traumwandlerisch zwischen den Polen ihrer bisherigen Arbeit bewegt, stets zusammengehalten von ihren packenden, dynamischen Grooves.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Anja Buchmann

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | Quest

Am Mikrofon: Sarah Seidel. „Quest is a journey, not a destination“, formuliert Richie Beirach in den Liner Notes für das Album „Live 2008“. Seit 50 Jahren ist der Pianist zusammen mit seinem Freund, dem Saxofonisten David Liebman, musikalisch unterwegs. Das Quartett „Quest“ ist dabei eine zentrale Konstante. 1981 ins Leben gerufen, steht die Besetzung mit Ron McClure am Bass und Billy Hart am Schlagzeug nun seit Jahrzehnten für höchste Standards im improvisierten Smallgroup-Jazz.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Studio-Aufnahmen – Session im Studio Nürnberg

Mit Peter Evans, Trompete; Rudi Mahall, Klarinette; Robert Landfermann, Bass und Oli Steidle, Schlagzeug. Aufnahme vom 12. September 2022. Moderation und Auswahl: Beate Sampson


do – 29.09.2022

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Musiktheater in der DDR oder „Oper ist, wenn jemand erstochen wird und statt zu bluten, zu singen anfängt!“ – Teil 1

Kleines Land – große Leidenschaft! Rund siebzehn Millionen Einwohner hatte die DDR, viele davon waren kulturbegeistert. Der Staatspartei SED war es wichtig, den Massen auch die sogenannte Hoch-Kultur nahe zu bringen, denn der gebildete Arbeiter konnte ihrem Verständnis nach besser am Aufbau des Sozialismus teilhaben. Also ließ sich die DDR-Führung auch das Musik-Theater einiges kosten. Zuweilen wurde an 50 Bühnen singend, spielend und tanzend gehofft, geliebt und gemordet! Der Slogan „Du hast ein Recht auf ein Anrecht“ zog ein Millionen-Publikum an, zumal die staatlich-gestützten Theaterkarten ein Schnäppchen waren. Bei all dem hatten sich Künstler und Intendanten ideologischen Vorgaben unterzuordnen. Eingedenk dieser Widersprüche gedieh in den 40 Jahren des Bestehens der DDR eine Musiktheater-Szene, die einerseits ideologisch-und künstlerisch angepasst, andererseits widerständig und kreativ war: Theater mit Anspruch und „doppeltem Boden“! In ihrer zweiteiligen Sendung gehen Bettina Volksdorf und Matthias Käther der Frage nach, wie vier Jahrzehnte DDR Musiktheater die Szene geprägt haben und was davon heute noch relevant ist. Teil 2 am 6. Oktober, 19:05 Uhr

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Musikpassagen

Glamour und Interaktion – Der Saxofonist und Entertainer Alabaster dePlume

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Kopfhörer – Gast: Bassistin und Komponistin Hendrika Entzian

Am Mikrofon: Florian Ross und Odilo Clausnitzer. Muss Jazz immer anstrengend sein? Ist Keith Jarrett überschätzt? Wie bitte – Du magst auch Phil Collins? In „Kopfhörer“ treffen Pianist Florian Ross und Redakteur Odilo Clausnitzer auf wechselnde Gäste und hören, untersuchen und streiten über Musik. Die Auswahl bestimmt der Gast – die Gastgeber hören ohne vorherige Informationen. Diesmal dabei: Bassistin, Komponistin und Bandleaderin Hendrika Entzian. Die Kielerin lebt seit 2009 in Köln, wo sie Kontrabass und Komposition studierte. 2017 erhielt sie den WDR Jazzpreis für Komposition. Mit ihrem Quartett veröffentlichte sie zwei CDs. 2019 gründete sie ihre eigene Big Band, Hendrika Entzian+, mit deren Debüt „Marble“ sie für den Deutschen Jazzpreis nominiert wurde. Seit 2020 führt sie für die „JazzFacts” unter dem Titel „Was hörst Du?“ Interviews mit Musikerkollegen.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Thomas Loewner

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 85. Geburtstag des Komponisten Valentin Silvestrov

Valentin Silvestrov: „Spektren“ (Solistenensemble der Leningrader Philharmoniker); „Melodien der Augenblicke“, Wiegenlied (Daniel Hope, Violine; Alexey Botvinov, Klavier); „Der Bote“ (Hélène Grimaud, Klavier; Stephan Flock, Sound effects; Camerata Salzburg); Postludien (Alexei Lubimov, Klavier; Ensemble Musiques Nouvelles); Bagatellen Nr. 1 und Nr. 2 (Valentin Silvestrov, Klavier)

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Pablo Held: Adventures | Dave Douglas Quintet: Songs of Ascent Book 1 – Degrees | Windisch Quartet: Meander

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Isabella Forciniti. Die vielen Facetten musikalischer Kommunikation. – Isabella Forciniti im Zeit-Ton Portrait

Im Zentrum des musikalischen Forschungsinteresses von Isabella Forciniti steht die Beziehung zwischen „miteinander verwobenen Klangumgebungen, formloser Praktiken und deren „introspektiven Fähigkeiten“„. Eine zentrale Forschungsmethode ist dabei die Improvisation. Forciniti begreift ihre modularen Synthesizer als Partner, die den musikalischen Schaffensprozess mitgestalten. Auch das Zusammenspielen mit anderen Musiker:innen nimmt einen wichtigen Platz ein. Forciniti ist u.a. bereits mit Elliott Sharp, Katharina Klement, Antye Greie-Ripatti, Franz Hautzinger, Burkhard Stangl und Chra aufgetreten. Derzeit untersucht die studierte Kommunikationswissenschaftlerin im Rahmen des von Volkmar Klien geleiteten Forschungsprojektes „The Choir and The Sound System“ die musikalischen und gesellschaftlichen Potentiale digitaler Vernetzung über mobile Geräte. Mit Hilfe der selbst entwickelten webbasierte Anwendung SADISS können Handys und andere mobile Geräte zu einem „massiven, komplexen Soundsystem mit zahlreichen unterschiedlichen Klangquellen, die im Raum verteilt sind“ gebündelt werden.

Forciniti schloss 2019 den Lehrgang „Computermusik und elektronische Medien (ELAK)“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab. Derzeit studiert sie an der Anton Bruckner Privatuniversität Computermusik und Komposition und „Postdigital Lutherie“ an der Kunstuniversität Linz. Vom ORF Festival musikprotokoll im steirischen herbst wurde sie 2022/2023 für Shape+ nominiert. Auf Einladung des musikprotokoll hat Forciniti ein neues Stück für die Ambisonics Anlage im Grazer Dom im Berg komponiert, das am kommenden Donnerstag zu seiner Uraufführung gelangen wird.

Shape+ ist die Plattform für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst des Festivalnetzwerkes ICAS der International Cities of Advanced Sound, die 2014 vom musikprotokoll mitgegründet wurde. Sie wird durch das Programm „Creative Europe“ der Europäischen Union gefördert. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz

Mit dem „Lisbon Underground Music Ensemble“, kurz: L.U.M.E., unterhält der portugiesische Komponist, Dirigent und Pianist Marco Barroso eine der spannendsten Bigbands Europas. Die fünfzehnköpfige Truppe rekrutierte er aus Musikerinnen und Musikern der verschiedensten Bereiche und führt mit ihnen eine kuriose, aberwitzige und gestochen scharf gespielte Musik auf, die jede Genregrenze überwindet. Einflüsse aus Jazz, zeitgenössischer Klassik, Rock und Cartoon-Musik kommen in seinen brillant arrangierten Stücken zusammen. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad


fr – 30.09.2022

14:05:00 | Ö1
Alexandra Lehmler Quartett 2018 in Hamburg

Die Mannheimer Saxofonistin und Bassklarinettistin Alexandra Lehmler zeigt auf dem Cover ihres 2017 erschienenen Studioalbums „Sans mots“ („Ohne Worte“), wie sie im Spielzeugchaos eines Kinderzimmers steht, und thematisiert damit ironisch-pointiert ihren Alltag als Familienmensch und Jazzmusikerin. Auch ihre Kompositionen haben, ohne naiv zu sein, etwas Verspieltes, Magisch-Kindliches an sich, beeinflusst von Chick Corea und dem Ensemble Oregon.

Im Rahmen des Konzerts im Rolf-Liebermann-Studio des NDR in Hamburg am 9. Februar 2018 folgte Alexandra Lehmler den Spuren des Albums, gemeinsam mit Franck Tortiller am Vibrafon, Ehemann Matthias Debus am E-Bass und dem in Österreich nicht unbekannten Patrice Heral am Schlagzeug. Ein kurzweiliger Abend, der vom Publikum mit viel Applaus aufgenommen wurde. Gestaltung: Helmut Jasbar

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar

20:00 bis 22:00 | rbbKultur
Jazz Berlin: Das Tingvall Trio in Potsdam

Der schwedische Pianist Martin Tingvall hat 2003 eines der erfolgreichsten Jazztrios unserer Zeit gegründet: Das Tingvall Trio. Mit ihm gemeinsam spielen Omar Rodriguez Calvo aus Kuba und Jürgen Spiegel aus Deutschland. Ihr Stil kann als melodiös und tanzbar beschrieben werden. Im Nikolaisaal Potsdam hat das Trio sein aktuelles Album „Dance“ vorgestellt und Martin Tingvall hat mit seinem schwedisch gefärbten Deutsch das Publikum um den kleinen Finger gewickelt. Aufnahme vom 23. April 2022 aus dem Potsdamer Nikolaisaal. Moderation: Holger Zimmer

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
On Stage: History – Trombone Shorty & Orleans Avenue

Aufnahme vom 3.12.2011 im Gloria, Köln. Am Mikrofon: Tim Schauen. Eigentlich heißt er Troy Andrews, aber wegen seines bevorzugten Instruments und seiner nicht übermäßig beeindruckenden Körpergröße nennt er sich selbst Trombone Shorty. Man sollte sich vom humorvoll gemeinten Bühnennamen nicht täuschen lassen – der Posaunist aus New Orleans ist ein Kraftpaket, ein Energiebündel. Andrews spielt sein Instrument mit beeindruckender Dynamik, er hätte seinerzeit sicherlich auch in Jericho mitmachen dürfen. Um sich versammelt hat er eine Band aus überwiegend jungen Musikern, mit denen er eine fesselnde Show aus Funk, Soul, Jazz und Pop spielt – ganz in der Tradition der Brass Bands seiner Heimatstadt. Sein Vorbild ist übrigens der berühmteste Musiker aus New Orleans: Louis Armstrong. Deshalb greift er auch hin und wieder zur Trompete.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Manuela Krause

23:03 – 24:00 | Ö1
Ukrainisch-österreichischer Erfahrungsaustausch bei ALPENGLOW 8 des V:NM – VN:M. ALPENGLOW 8. Styria meets Ukraine. (Teil 1)

Lwiw, Kiew und Charkiw sollten eigentlich die Orte sein, an denen der vom V:NM (Verein zur Förderung und Verbreitung Neuer Musik) initiierte Erfahrungsaustausch zwischen österreichischen und ukrainischen Musizierenden im Bereich experimenteller, improvisierter und Elektronischer Musik stattfinden sollte. Nachdem in der Ukraine der Krieg ausgebrochen war, hatte der V:NM-Vorstand als klares Zeichen der Solidarität vorgeschlagen, das Projekt statt dessen in Graz zu realisieren. So haben Josef Klammer und seine Kolleginnen und Kollegen zwölf ukrainische Künstlerinnen und Künstler in die steirische Landeshauptstadt eingeladen. Eine Woche lang probten und konzertierten sie in zehn gemischten ukrainisch-österreichischen Formationen. Am 16. und 17. September präsentierten sich die Ensembles im Grazer Heimatsaal. Ein gemeinsames Konzert aller Beteiligten im „Big UST United Orchestra“ bildete den Abschluss dieser besonderen Initiative. Wir haben für Sie aufgenommen, in zwei Zeit-Ton Ausgaben heute und am kommenden Donnerstag, den 6. Oktober, hören Sie Ausschnitte aus den Konzerten am 16. und 17. September. Gestaltung: Franz Josef Kerstinger – Steiermark

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz Unlimited

Reise an die Grenzen des Leisen: Das italienische Experimental-Quartett tellkujira im Garten des Palais Toggenburg in Bozen. Aufnahme vom 22. Juni 2022 beim Südtirol Jazzfestival. Mit Ambra Chiara Michelangeli, Viola, Francesco Diodati, Gitarre, Francesco Guerri, Cello, und Stefano Calderano, Gitarre. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel


sa – 01.10.2022

00:05 bis 03:00 | Deutschlandfunk Kultur
Lange Nacht: Ich weiß – du schwarz – Eine Lange Nacht über Widerstand und Schwarze Selbstbefreiung

Von Kerstin Kilanowski. Regie: die Autorin. Black Lives Matter – Widerstand gegen Unterdrückung und rassistische Willkür gibt es, seit der Europäer das Narrativ vom „Schwarzen“ erfunden hat. Die Formen des Widerstands sind dabei höchst unterschiedlich: Ende des 18. Jahrhunderts führen in Haiti geheime Voodoo-Zeremonien und Sklavenaufstände zum ersten vom Kolonialismus befreiten Staat; in Zimbabwe ruft ein spirituelles Medium durch die Stimmen der Ahnen zum Krieg gegen die Kolonialherren auf. Intellektuelle wie der senegalesische Dichter und Präsident Léopold Senghor prägen den kulturpolitischen Begriff der Négritude. Der brillante Denker Frantz Fanon aus Martinique wiederum dekonstruiert schon in den fünfziger Jahren den Begriff „Rasse“. Auch hinter einer scheinbar unpolitischen Bewegung wie dem modebesessenen Sapeurs in der Kolonie Belgisch-Kongo steckt der Wunsch nach Selbstermächtigung. In den USA stellen Schwarze Jazzmusiker und Blues-Ikonen den Hörgewohnheiten der weißen Mittelschicht radikale Klänge entgegen, denn in den sechziger Jahren gilt: „Black is Beautiful“. James Baldwin dagegen verwehrt sich mit seinen Essays gegen jegliche Zuschreibungen und politischen Aktivismus mit der elementaren Einsicht: „I am not your negroe“. Gefragt wird auch und immer wieder: Wer bestimmt, ab welchem Grad von Pigmentierung ein Mensch als schwarz gilt? Kann Hautfarbe und Haarstruktur Identität stiften? Oder führt sie zurück zu Kategorien von Rassifizierung? Achtung: Das N-Wort wird in den Originaltexten der Schwarzen Autoren als Selbstbezeichnung mehrmals vorkommen. Eine Lange Nacht mit Texten unter anderem von Frantz Fanon, Zora Neal Hurston, James Baldwin, Alain Mabanckou, Chenjerai Hove, Alejo Carpentier. Mit Musiken von Stella Chiweshe, Nina Simone, Archie Shepp, Billie Holiday, Grand Kalle, Leyla McCalla.

09:05 bis 10:00 | SWR 2
SWR2 Musikstunde: Jazz across the border

Mit Günther Huesmann. Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz across the border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.

10:05 bis 11:00 | Deutschlandfunk
Klassik-Pop-et cetera: Am Mikrofon: Die Jazzpianistin Julia Kadel

Julia Kadel hat als Pianistin, Komponistin und Leiterin des Julia-Kadel-Trios ihren Platz in der Jazzwelt sicher. 1986 in Berlin geboren, fing sie mit sieben Jahren mit dem Klavierspiel an und kam mit 15 zum Jazz. 2014 wurde die ehemalige Psychologiestudentin mit ihrem Trio ausgerechnet von Blue Note Records, dem berühmtesten Jazzlabel der Welt, unter Vertrag genommen, als erste Deutsche nach 60 Jahren. Warum verlässt sie das nach nur zwei Alben und wechselt zum viel kleineren Label MPS? Für die Authentizität, sagt sie: „Das hier ist analog im allerbesten Sinne.” Damit war Kadel die erste Musikerin nach 35 Jahren, die im legendären Originalstudio wieder ein Album für MPS einspielte. Sie ist auch solo unterwegs als eine der deutschen „Top Ten Key Players” (Magazin Jazzthing) und sie denkt auf Podien auch mal laut über die Gleichstellung der Geschlechter im Jazz nach.

12:04 bis 13:00 | WDR 3
WDR 3 Kulturfeature

Free Jazz in Deutschland Ost und Deutschland West. Produktion: WDR 2022

13:00 bis 14:00 | hr2-kultur
Hörbar

14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Der Intonator kehrt zurück – Ludwig Senfls Kompositionen auf dem Adlersberg

Renaissance-Klänge sind längst nicht mehr eine Sache ausschließlich fürs akademisch-verstaubte Proseminar. Wie ist es, wenn man aus alten Original-Noten singt? Welche Belohnung lockt bei einer musikalischen Schnitzeljagd?  Und was hat uns ein Komponist heute noch zu sagen, der vor 500 Jahren lebte, mitten in den Umbrüchen der Reformationszeit? Drei Tage lang, vom 5. bis 7. August 2022 ist das ehemalige Dominikanerinnenkloster Adlersberg bei Regensburg Schauplatz für ein Festival. Zwischen Biergarten und Badesee lädt das Vokal-Ensemble Singer Pur zur Begegnung mit Ludwig Senfl, einem Meister an der Schnittstelle vom Spätmittelalter zur Renaissance, den Herzog Wilhelm IV. von Bayern einst zum „musicus intonator“ ernannte. Die Sendung ist sowohl Komponisten-Porträt als auch Festival-Bericht. Sie präsentiert Mittschnitte der Konzerte in der Adlersberger Klosterkirche und lässt WissenschaftlerInnen zu Wort kommen, die sich in einer Akademie mit dem Münchner Hofmusiker auseinandersetzen. Als Kontrapunkt zu Senfls „alter“ Musik präsentieren die „Singer Pur Tage“ den englischen Gegenwartskomponisten Gavin Bryars. Eine Sendung von Markus Vanhoefer

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Die Edlen

Mit Musik von Elina Duni, Enrico Rava & Fred Hersch, Airelle Besson, Silke Avenhaus und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Antonio Sanchez Bad Hombre | 52. Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Oktober 2021

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Bad Hombre || Antonio Sanchez, dr | Thana Alexa, voc | BIGYUKI, keyb | Lex Sandler, b | 52. Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Hessischer Rundfunk, hr-Sendesaal, Oktober 2021

20:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: Die Welt der Klarinetten beim Multiphonics Festival

Highlights vom Klarinettenfestival Multiphonics im Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden. Ein Konzertabend zwischen Jazz, Gegenwartsklängen und Barockmusik.

Das in Berlin gegründete Sistanagila Ensemble besteht aus fünf israelischen und iranischen Musikern und beschäftigt sich mit Klezmer, sephardischer und traditionell persischer Musik, kombiniert mit Flamenco, Jazz und Metal-Anklängen. Für dieses Konzert stoßen die israelische Klarinettenprofessorin Shirley Brill und die iranische Sängerin Mahjabin Kavari dazu. Mahan Mirarab zeigt wiederum auf seiner bundlosen Gitarre die Vielfalt der persischen Musik im Kontext von Jazzimprovisation. In seinem Septett gibt es gleich zwei Klarinettistinnen. Und für produktive Dialoge zwischen Laute und Klarinette einerseits und Improvisation und Komposition andererseits steht das Duo David Orlovsky und David Bergmüller mit seinem „Alter Ego“-Projekt.

Im Andenken an den legendären Klarinettisten Rolf Kühn geben Gianluigi Trovesi und Hans Lüdemann ein Duo-Konzert. Trovesi ist einer der entdeckungsfreudigsten Gegenwartsmusiker überhaupt. Da der Pianist Hans Lüdemann gerade aus Rom zurückgekehrt ist, als Stipendiat in der Villa Massimo, drängte sich ihre erste musikalische Begegnung quasi auf: „In Memoriam Rolf Kühn“.

Gianluigi Trovesi & Hans Lüdemann / Sistanagila & Shirley Brill / David Orlowsky & David Bergmüller „Alter Ego“ / Mahan Mirarab – The Persian Side of Jazz / Aufnahmen aus dem Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazztime: Meine erste Jazzplatte (10) – Mit Petter Eldh, Django Bates, Peter Bruun

Von Michael Rüsenberg. Es gehört zum guten Ton dieser Reihe, dass der jeweilige SWR-Jazzpreisträger darin vorkommt. In dieser, der 10. Folge, ist es Petter Eldh. Seine erste Jazzplatte stammt von Charlie Parker. Ein Album von Bird lief ausgerechnet am Tag der Geburt des Pianisten Django Bates, daheim nach der Entbindung. Bates ist der Pianist des berühmten Trios Beloved Bird, Petter Eldh dessen Bassist. Fehlt noch der Schlagzeuger dieser Band: Peter Bruun aus Kopenhagen. Seine erste Jazzplatte kam von einem späteren Saxofonisten mit einem noch mal viel jüngeren Gitarristen.

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Late Night Jazz: Die Berliner Posaunistin Marleen Dahms – Divers unterwegs

Moderation: Jens Lehmann. Schweißtreibende Ska-Beats, wohliges Ambientfeeling und Klangsuche im Trio – Marleen Dahms lässt nichts aus. Mit ihrem prägnanten, sehr sanglichen Posaunenspiel mischt sie in den unterschiedlichsten Ensembles mit und führt ihr eigenes Trio „Alloy“ an. Marleen Dahms ist nicht nur ein Powerhouse an der Posaune, sondern auch wenn es um gesellschaftliches Engagement geht. Deshalb hat sie eine Jamsession ins Leben gerufen, die sich besonders an Frauen und nicht-binäre Personen richtet, um mehr Sichtbarkeit für diese Menschen zu schaffen.

23:03:00 | Ö1
Gewinner des Ö1-Jazzstipendiums: Pianist Alan Bartuš im Studio und mit Trio im Wiener KlangTheater

Mit dem 21-jährigen Pianisten Alan Bartuš eröffnete am 16. September d. J. der Ö1­Jazzstipendiengewinner 2022 die neue, bereits achte Saison der Reihe „5 Millionen Pesos“ für jungen Jazz in und aus Österreich.

Alan Bartuš hat in den letzten Jahren schon als großes Talent auf sich aufmerksam gemacht, oft an der Seite seines Vaters, des Kontrabassisten Štefan „Pišta“ Bartuš. Geboren wurde Alan 2001 in der Slowakei, 2012 übersiedelte er mit seinen Eltern nach Österreich, seither lebt er in Neusiedl am See. Ab 2014 studierte Alan Bartuš klassisches Klavier am Kirchlichen Konservatorium in Bratislava (Abschluss 2021), ab 2018 zudem Jazzklavier an der Musik-und Kunst-Privatuniversität der Stadt Wien bei Oliver Kent (Abschluss 2022).

Schon in frühen Teenager-Jahren trat Bartuš mit eigenem Trio auf. Gemeinsam mit Štefan „Pišta“ Bartuš veröffentlichte er 2021 die Trio-CD „Connectivity“, für Herbst 2022 ist das Erscheinen des ersten allein verantworteten Albums anberaumt. Als Gewinner des Ö1-Jazzstipendiums 2022 kommt Alan Bartuš aktuell in den Genuss eines zweijährigen Studiums an der Jam Music Lab-Privatuniversität Wien.

Katharina Osztovics bittet Bartuš zum Gespräch und präsentiert das Konzert vom 16. September im Wiener KlangTheater, bei dem der junge Pianist mit seinem Trio, bestehend aus Štefan „Pišta“ Bartuš (Kontrabass) und Matheus Jardim (Schlagzeug), sein großes Talent demonstrierte.

Außerdem: Musik des schwedischen Klarinettisten Stan Hasselgård, der am 4. Oktober seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Gestaltung; Katharina Osztovics

23:05 bis 23:57 | Deutschlandfunk
Lange Nacht: Ich weiß – du schwarz – Eine Lange Nacht über Widerstand und Schwarze Selbstbefreiung

Von Kerstin Kilanowski. Regie: die Autorin. Black Lives Matter – Widerstand gegen Unterdrückung und rassistische Willkür gibt es, seit der Europäer das Narrativ vom „Schwarzen“ erfunden hat. Die Formen des Widerstands sind dabei höchst unterschiedlich: Ende des 18. Jahrhunderts führen in Haiti geheime Voodoo-Zeremonien und Sklavenaufstände zum ersten vom Kolonialismus befreiten Staat; in Zimbabwe ruft ein spirituelles Medium durch die Stimmen der Ahnen zum Krieg gegen die Kolonialherren auf. Intellektuelle wie der senegalesische Dichter und Präsident Léopold Senghor prägen den kulturpolitischen Begriff der Négritude. Der brillante Denker Frantz Fanon aus Martinique wiederum dekonstruiert schon in den fünfziger Jahren den Begriff „Rasse“. Auch hinter einer scheinbar unpolitischen Bewegung wie dem modebesessenen Sapeurs in der Kolonie Belgisch-Kongo steckt der Wunsch nach Selbstermächtigung. In den USA stellen Schwarze Jazzmusiker und Blues-Ikonen den Hörgewohnheiten der weißen Mittelschicht radikale Klänge entgegen, denn in den sechziger Jahren gilt: „Black is Beautiful“. James Baldwin dagegen verwehrt sich mit seinen Essays gegen jegliche Zuschreibungen und politischen Aktivismus mit der elementaren Einsicht: „I am not your negroe“. Gefragt wird auch und immer wieder: Wer bestimmt, ab welchem Grad von Pigmentierung ein Mensch als schwarz gilt? Kann Hautfarbe und Haarstruktur Identität stiften? Oder führt sie zurück zu Kategorien von Rassifizierung? Achtung: Das N-Wort wird in den Originaltexten der Schwarzen Autoren als Selbstbezeichnung mehrmals vorkommen. Eine Lange Nacht mit Texten unter anderem von Frantz Fanon, Zora Neal Hurston, James Baldwin, Alain Mabanckou, Chenjerai Hove, Alejo Carpentier. Mit Musiken von Stella Chiweshe, Nina Simone, Archie Shepp, Billie Holiday, Grand Kalle, Leyla McCalla.


so – 02.10.2022

00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Gewinner des Ö1-Jazzstipendiums: Pianist Alan Bartuš im Studio und mit Trio im Wiener KlangTheater

00:05 bis 02:00 | Deutschlandfunk
Lange Nacht: Ich weiß – du schwarz – Eine Lange Nacht über Widerstand und Schwarze Selbstbefreiung

17:10:00 | Ö1
Höchste Zeit, wieder einmal Briefe zu schreiben!

Hand aufs Herz! Über einen von Hand geschriebenen Brief eines lieben Menschen hätten Sie sich vermutlich mehr gefreut, als Sie das letzte Mal eine Online-Bestellung aus dem Briefkasten gefischt haben. Als am 9. Oktober 1874 in Bern der „Vertrag, betreffend die Gründung eines allgemeinen Postvereins“ den Grundstein für den internationalen Postversand legte, ging es jedenfalls noch primär um Briefsendungen. Und so wird von der Universal Postal Union (UPU) auch jährlich ein internationaler Briefschreibewettbewerb zu bestimmten, aktuellen Themen veranstaltet, dessen Gewinner:innen dann am World Post Day, immer am 9. Oktober, bekanntgegeben werden. Der Bewerb richtet sich an 9-15­Jährige, also dürfen die Spielräume leider nicht mehr teilnehmen, aber auch sie nehmen heute Füllfeder, Papier und Kuverts bzw. Postkarten zur Hand, kleben Briefmarken und verschicken Liebe, Verzweiflung, Hoffnung und Sehnsucht.  Gestaltung: Michael Neuhauser

19:19 – 20:00 UHR | SWR2
SWR2 Jazz: Geschichte eines Jazzstandards (42): I’m In the Mood For Love

Von Hans-Jürgen Schaal. „I’m In The Mood For Love“ aus dem Jahr 1935 ist ein fröhlich-sonniger Love Song und daher ein Evergreen der gesamten Jazzgeschichte. Der Song erlaubt eine schöne Einfachheit, aber auch viele virtuose oder harmonische Differenzierungen. Eine zweite Karriere begann für dieses Stück 1952, als die Instrumental-Version des Saxofonisten James Moody vom Sänger Eddie Jefferson betextet wurde – diese Fassung ist einer der größten Hits des „Vocalese“. Sie wurde unter dem Alternativ-Titel „Moody’s Mood“ auch in der Soul- und Popmusik berühmt.

19:34:00 | Ö1
Sängerin Petra Linecker und Pianist Martin Gasselsberger im Studio 2 des Wiener Funkhauses

In ihrem neuen Programm „Warm Embrace“ spannen Sängerin Petra Linecker und Pianist Martin Gasselsberger einen Bogen vom Great American Songbook über Klassiker aus Pop und Soul bis hin zu stimmungsvollen Eigenkompositionen. Sich langsam vorwärts tastend, dabei immer sich selbst und dem Duopartner aufmerksam zuhörend, erschaffen sie schwebende musikalische Momente von großer Delikatesse. Gasselsbergers tief in Blues und Jazz verwurzeltes Klavierspiel unterstützt die lebendige, ausdrucksstarke Stimme von Petra Linecker und changiert dabei zwischen zupackenden, virtuosen Passagen und federleichten, impressionistischen Tonmalereien.Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH (VGR).  Gestaltung: Helmut Jasbar

20:55:00 | Ö1
Larry Coryell & Philip Catherine: „Twin House“ (1977)

Im Jahr 1977 nimmt der US-amerikanische Gitarrist Larry Coryell mit seinem belgischen Saitenkollegen Philip Catherine das Album „Twin House“ auf. Im selben Jahr hat Coryell bereits ein Album mit Landsmann Steve Khan veröffentlicht, auf dem ebenfalls auf zwei Akustikgitarren musiziert wird. Und: Coryell wird zuweilen als Initiator der ersten Inkarnation des „Super Guitar Trio“ mit John McLaughlin und Paco de Lucía genannt. Unter anderem aufgrund von Drogenproblemen schied Larry Coryell allerdings 1980 aus, seinen Platz nahm Al Di Meola ein -um bald darauf mit seinen Kollegen den Millionenseller „Friday Night in San Francisco“ aufzunehmen. Damit zurück zu „Twin House“ von Coryell und Catherine: Die Musik auf diesem Tonträger klingt wohl nicht so massenkompatibel und perfekt geölt wie die populäre Aufnahme von Di Meola/McLaughlin/de Lucia, musikalisch ist sie aber erheblich interessanter. Der Großteil der Kompositionen stammt von Philip Catherine, der am 27. Oktober 2022 seinen 80. Geburtstag feiert. Aus diesem Anlass sei „Twin House“, dieser hochkarätige Vorgänger der „Super Guitars“-Konstellationen der 1980er, heute in Erinnerung gerufen.  Gestaltung: Klaus Wienerroither

22:08 – 23:00 | Ö1
Sondersendung Steirischer Herbst

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
Hörbar

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Late Night Jazz: Simin Tander: Jazz auf Paschtu

Moderation: Carsten Beyer. Die deutsch-afghanische Sängerin Simin Tander ist eine der aufstrebenden Stimmen des jungen europäischen Jazz. In ihrer Musik vermischt sie Eindrücke aus ihrer Gegenwart und ihren mittelöstlichen Wurzeln, so singt sie unter anderem auch in Paschtu, der Sprache ihres verstorbenen Vaters. Elise Landschek im Gespräch mit Simin Tander über ihren musikalischen Brückenschlag nach Afghanistan und über die schwierige Situation befreundeter Musikerinnen und Musiker vor Ort.

 

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