News:+++ Jazzfrühling Festival +++1. Mindener piano summit+++Trompeter Joo Kraus mit neuer Single+++Kennenlernworkshop für Nachwuchsmusiker*innen +++

+++Der Jazzfrühling beginnt: Festivalstart am 13. März mit Conny Bauer und Nils Wogram!+++ Vom 13. bis zum 17. März findet das 17. JazzArtFestival in Schwäbisch Hall statt. Das Programm ist vom ersten Tag vielfältig gestaltet und bietet junge und alte bekannte und unbekannte Namen. Karten können beim Jazzclub, dem Goethe-Institut, dem Konzertkreis Triangel und dem Kulturbüro Stadt Schwäbisch Hall erworben werden. Weitere Infos finden Sie hier +++ 1. Mindener piano summit +++ Am 18. und 20. April treten in Minden zwei der besten Jazz Piano Trios der aktuellen Szene auf: das Iiro Rantala HEL Trio und das Michael Wollny Trio. Karten sowie das weitere Programm des Jazz Club Minden für den gesamten April finden Sie hier +++ Trompeter Joo Kraus mit neuer Single +++ Trompeter Joo Kraus veröffentlicht am 29. März die erste Single „Save Me“ von seinem neuen Album „No Excuse“, das im September 2024 erscheint! Von Ende 2024 bis Anfang 2025 geht der Musiker mit diesem Album auf Welttour. +++ Kennenlernworkshop für Nachwuchsmusiker*innen +++ Am 24. März 2024 veranstaltet die Jazzabteilung der Hochschule für Künste (HfK) Bremen ab 13 Uhr einen rund vierstündigen …

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Der „Blackbird“ fliegt im Duo – Yumi Ito und Szymon Mika in Regensburg

Das polnisch-japanische Duo mit Yumi Ito und Szymon Mika spielt bei seinem Regensburger Debüt mit Vielfalt und Offenheit auf Regensburg: Fast konnte man meinen, das Konzert fiele aus, so kahl wirkte die Bühne im Leeren Beutel. Zwei Ständer mit Mikros, der Flügel abgedeckt, zwei scheinbar zufällig rumstehende Monitorboxen und ein Ständer mit einer Gitarre. Erst als Sängerin Yumi Ito und der Gitarrist Szymon Mika vom seitlichen Backstagebereich auf die Bühne kamen, konnten die Zuhörer sicher sein, dass das unter dem Titel „Ekual“ stehende Duokonzert tatsächlich stattfindet. Eine kleine Wasserflasche, die Ito neben der Monitorbox abstellte, verstärkte  den minimalistischen Eindruck noch. Duos sind im Jazz keine Seltenheit, haben manchmal auch ökonomische Gründe. Bei dem polnisch-japanisch-schweizerischem Duo hat das keine Rolle gespielt. Ito, die eine polnische Mutter hat, und Mika lernten sich in Basel kennen. Sie lebt dort und der polnische Gitarrist vervollständigte in der Kulturhauptstadt der Schweiz sein in Krakau begonnenes Studium mit einem Masterabschluss. Als die beiden während einer Aufnahmepause ein wenig zusammen spielten, meinte der amerikanische Bassist Steve Swallow, sie sollten „unbedingt ein Duo gründen“. Davon angefixt, nahmen die jungen Musiker die Aufforderung als …

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Auf dem Pfad der Bluestugend – Shuteen Erdenebaatar in Regensburg

Shooting Star Shuteen Erdenebaatar präsentierte beim Jazzclub im Leeren Beutel ihr Debütalbum mit ihrem Quartett Regensburg: Angekommen in Deutschland, habe sie sich anfänglich sehr fremd und unwohl gefühlt, erzählt Shuteen Erdenebaatar über ihre Ankunft 2018 in München. Die DAAD-Stipendiatin kannte weder die Sprache noch das hiesige Essen, hatte keine Anbindung und wusste nicht, wie man sich verhält. Erst als sie das Voralpenland mit den Bergen entdeckte, habe sie endlich etwas gefunden, das sei an ihre mongolische Heimat erinnerte. Darüber hat die Musikerin, die mittlerweile ein Doppelmasterstudium erfolgreich abgeschlossen hat, ihre erste Komposition in Deutschland geschrieben. Beim bejubelten Auftritt ihres Quartetts im Leeren Beutel geriet „An Answer From the Distant Hill“, wie die Nummer betitelt ist, zum absoluten Hinhörer am Ende des ersten Sets. Es begann lautmalerisch mit Querflöte, gespielt von Saxofonist Anton Mangold. Erst ruhig, entwickelte es sich mit mächtigem Groove zu einer mitreißenden Nummer. Der hörte man die Freudengefühle und das Vergnügen der Komponistin in jeder Phase an. Mit seinem zeitweise rockigen Groove und einem ohrenschlackernden erregenden Disput zwischen Bassist Nils Kugelmann und Valentin Renner am Schlagzeug fiel es ein wenig aus dem Rahmen …

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Klangmaler Matthieu Bordenave mit neuer CD „The Blue Land“

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Im Februar 2019 stellte der Saxophonist Matthieu Bordenave eindrucksvoll sein Trio mit Patrice Moret am Kontrabass und dem Pianisten Florian Weber im Rahmen des BMW Jazz Awards vor. Ein Konzert, das sich tief in meine Erinnerung eingegraben hat. Gut eineinhalb Jahre später erschien dann sein Album „La Traversée“ bei ECM Records und fand national wie international große Beachtung. Bei seinem neuen, gerade erschienenem Album „The Blue Land“ erweitert Bordenave sein bewährtes Trio um den filigran spielenden Schlagzeuger James Maddren. Nach einer inspirierten 2022er Summerweek im Münchner Jazzclub Unterfahrt ging Matthieu Bordenave kurz danach mit dem Quartett ins Studio und nahm sein neues ECM Album „The Blue Land“ auf. Die Beteiligung des Schlagzeugers James Maddren erwies sich als ausnehmend fruchtbar und konstruktiv für die Band. Die auf „La Traversée“ begonnene Klangreise knüpft mit der neuen Aufnahme direkt an und zeigt auf, wie sich Bordenaves musikalische Ideen weiterentwickelt haben. Im Vordergrund stehen dabei nach wie vor behutsam konzentrierte Klänge, ruhig, fast meditativ gespielt. Inspiriert sind die Stücke, die sich teilweise aus freien Assoziationen entwickeln, zum Teil aus Bordenaves Heimat: …

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Bedeutungsvoll und empathisch: Lucia Cadotsch und AKI im Dortmunder domicil

Text und Fotos: Stefan Pieper. Lucia Cadotsch, in Berlin lebende Schweizer Sängerin und Komponistin mit einer rätselhaften Art von Empathie und Emotion, betörte das Publikum im Dortmunder domicil. Ihre Songs, voller Mystik und Melancholie, entführen in eine Welt voller Metaphern. AKI Der energetischen Interaktion mit ihrer Band AKI tut so etwa keinen Abbruch – im Gegenteil! Aki, so heißt auch Lucia Cadotschs zehntes Album, ist ein „non-binärer“ Name – in Finnland heißen Jungen so, in Japan ist er für Mädchen gebräuchlich. Diese Art von Doppeldeutigkeit ist Programm für Lucia Cadotsch – eben weil strikte Zuordnungen nicht ihre Sache sind – egal wo. Anstelle von Kit Downs, der auf dem Album die Tasten bedient, macht im domicil : Jozef Dumoulin  seine Sache genauso engagiert. Leif Berger hat am Schlagzeug Platz genommen – auf wie viel explosives Temperament man sich in den folgenden 75 Minuten einlassen konnte, hat wohl mancher zu Beginn des Live-Sets noch nicht erahnt. Als fantasievolles Bindeglied – und damit auch als weitere starke Inspirationsquelle für Lucia Cadotsch – waltet Bassist Phil Donkin. Tiefste Tiefe Cadotsch singt ihre Songs, die aus tiefster Tiefe oder …

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CD-Rezension: Nils Kugelmann Trio – „Stormy Beauty“

Im Süden der Republik ist der Bassist Nils Kugelmann längst kein Unbekannter mehr. Das wird sich mit seiner Trio Debut-CD „Stormy Beauty“, erschienen auf dem Münchner ACT Label, jetzt auch bundesweit ändern. Kurz vorweg genommen: Was Kugelmann mit seinem Trio anstellt, sprengt die musikalischen Grenzen. Sein Bassspiel ist absolut getrieben, trotzdem eingängig und von seinem individuell unverkennbaren, eigenen Ton geprägt.   Nils Kugelmann ist zu Recht der Senkrechtstarter in der deutschen Jazzszene und hat in letzter Zeit so ziemlich alles an wichtigen Jazzpreisen abgeräumt, was Rang und Namen hat: vom Jungen Münchner Jazzpreis über den Förderpreis des bayerischen Jazzverbands, den BMW Young Artist Jazz Award, den Biberacher Jazzpreis, das Musikstipendium der Landeshauptstadt München und im März diesen Jahres gerade den Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis – mehr als verdient! Konzentration, Aufmerksamkeit und Inspiration sind für ihn der Antriebsmotor, der sein schöpferisches Schaffen ausmacht und in seinem Spiel die Attribute „Schönheit, Spannung und Leidenschaft“ vereint. Dabei muss man bedenken, dass Kugelmann vorrangig zwar als Bassist auftritt, aber in Wirklichkeit ein universeller Musiker ist, der parallel zu seinem Hauptinstrument auch Piano, Klarinette oder Synthesizer spielt, damit seinen kompositorischen Horizont erweitert …

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CD-Rezension: Burkard Kunkel & Bob Degen – Two Geese By The River

Für die beiden Protagonisten war es wohl eine noch größere Überraschung als für ihr musikalisches und Publikumsumfeld. Für ihr im Selbstverlag produziertes und vertriebenes Album „Two Geese by the River“ haben der im Spessart lebende Holzbläser Burkard Kunkel und der Wahl-Frankfurter Bob Degen am Piano einen Platz auf der Bestenliste (2. Quartal 2023) vom Preis der deutschen Schallplattenkritik ergattert. Wohlverdient, mag man schon ins Horn stoßen, bevor die musikalischen „Gänse“ schnatternd gewürdigt worden sind. Dafür spricht ein kurzer Rückblick auf das vor neun Jahren erschienene Duo-Album „Down By The Harbour“. Selbiges bewegt sich in seiner lyrischen Intensität und musikalisch-künstlerischen Qualität auf dem gleichen hohen Niveau wie das Veröffentlichte. Die Idee zum neuen Album, schreibt Kunkel in den knappen Linernotes, ist bei einem Italientrip im Frühjahr 2022 entstanden, wovon auch einige der Fotos zeugen. Die zeigen die beiden noch gut verpackten Musikerfreunde in aufbrechender Natur, Kunkel mit dem selten im Bereich des Jazz zu hörenden Bassetthorn in der Hand. Erneut sind einige der zwischen drei und sieben Minuten langen Stücke gemeinsam entwickelt worden, drei hat Degen und fünf Kunkel beigesteuert. Lyrische Kathedralen und Seen Nahezu beschwingt …

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CD-Rezension: Brad Mehldau – Your Mother Should Know: Brad Mehldau Plays The Beatles

Mit zwei Minuten, 18 Sekunden bleibt Brad Mehldau sogar noch unter der Länge des offiziellen „Your Mother Should Know“-Videoclips, der die lächelnden Beatles, in weiße Fräcke gekleidet, in einem kitschigen Filmsetting zeigt. Hemdsärmelig – jedenfalls im Video – folgt der amerikanische Pianist dem leichten Retroswing des Originals, bei dem sich Paul McCartney von einer familiären Szene inspirieren ließ. Einen swingenden Boogie-Sound verwendet Mehldau auch für „I Saw Her Standing There“, wobei diese feine Interpretation fröhlicher und freier klingt als das eher melancholisch angehauchte Titelstück. Live in Paris aufgenommen Mehldaus neues Soloalbum ist während der Coronazeit live vor reduziertem Publikum in der Philharmonie de Paris aufgenommen worden. Verschiedene Titel der einflussreichen Fab Four hatte er schon längere Zeit solo und mit seinem Trio im Programm, bis dahin aber noch kein einziges davon auf Tonträger veröffentlicht. Auf einen Vorschlag seines Labels ließ er sich schließlich ein, beschloss aber, keine der bereits von ihm interpretierten Stücke, sondern eine Auswahl weniger bekannter Songs zusammenzustellen. Eine Ausnahme bildet lediglich David Bowies etwas schwermütig klingendes „Life On Mars?“, das Mehldau allerdings ein wenig aufrichtet und von dem er sagt, es sei …

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CD-Rezension: Jakob Bänsch – Opening

Ein in der Tat gelunges „Opening“ präsentiert Rising Star Trompeter Jakob Bänsch mit seinem gleichnamigen Debutalbum, das gerade auf dem Label Jazzline erschienen ist. Beeindruckend, was Bänsch auf der Trompete, resp. seinem Flügelhorn, spielt. Neben seiner beiläufig perfekten Technik begeistert er mit vielschichtigen Sounds und abwechslungsreichen Kompositionen. Musik begleitet ihn von Kindesbeinen an. Im zarten Alter von acht Jahren begann er bereits Trompete zu spielen. Bänsch studierte an der HMDK in Stuttgart, der Kölner HfMT und ist seit 2020 Mitglied im Bundesjazzorchester. Seit  letztem Jahr spielt er mit seinem eigenen Quartett und belegte beim Münchner Jazzpreis 2022 gleich den 2. Platz. Gemeinsam mit Niklas Roever am Klavier, dem Bassisten Jakob Obleser, Schlagzeuger Leo Asal und Simon Bräumer an den Percussions legen die Musiker zu Beginn des Albums auf dem Titelstück „Opening“ sphärisch meditativ los. Auf „Partida“, „Under Stars“ & „Exosphere“ entfaltet sich Bänschs kompositorisches Talent. Die Stücke „Repression“ und „Yearning Variation II“ präsentieren sein klassisches Jazz-Quartett. Besonders hervorzuheben dabei ist das geniale, engmaschig verzahnte Zusammenspiel mit dem Pianisten Niklas Roever. Jakob Bänsch stellt auf seinem Debut die gesamte Bandbreite seines Schaffens und Könnens unter Beweis. …

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Poetische Jazzsongs mit Humor und Tiefe

Konzert. Um ein Haar wäre der großartige Auftritt von Sängerin Efrat Alony Covid zum Opfer gefallen.   Regensburg. Nach außen schrill, nach innen poetisch, träumerisch und oft alles andere als geradlinig. Efrat Alonys Songs beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit Eindrücken und ihrer Sicht auf die Welt um sie herum und damit, wie sie sich darin spiegelt. Da kräuseln sich Gedanken, Ignoranz wird als Glücksgefühl erlebt und „der süße Duft der Luft nach einem Regenschauer“ erfüllt sie mit Hoffnung. Auf der Bühne, wie bei ihrem Konzert beim Jazzclub im Leeren Beutel, tritt die Sängerin und Komponistin extravagant gekleidet auf. Auf den ersten Blick wirkt sie damit ein wenig überkandidelt. Beginnt sie aber zu singen, rücken ihre blauen Schuhe mit den Haifischzähnen, die türkisfarbene Brille und der weite steife Rock, nach wenigen Momenten weit in den Hintergrund. Dann konzentriert man sich nur noch auf diese phänomenale Stimme, die im Laufe von zwei Stunden eine ganze Klangwelt zu erschaffen imstande ist. Das Ausdrucksspektrum, mit dem Alony das Publikum ein ums andere Mal fasziniert und begeistert, ist riesig. Sie singt hoch und dünn wie ein Mädchen, springt mühelos …

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