Radiowoche
Jazz und anderes im Radio Foto/Motiv: Hufner

Die Radiowoche vom 22.11.21–28.11.2021

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 47. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.

Inhalt


mo – 22.11.2021


01:05 Uhr | Dlf kultur
Tonart: Klassik

Moderation: Elisabeth Hahn. In dieser Sendung dreht sich alles um die junge Klassikszene. Über Tabus und Grenzerfahrungen in der Musik geben die Sopranistin Sophia Körber und die Pianistin Yun Qi Wong Auskunft. Ihr Debütalbum „Tabumator“ enthält ausschließlich Ersteinspielungen. Im Gespräch erzählen die Musikerinnen über Tabus im klassischen Musikbetrieb und über die Kunst der Vertonung der weiblichen Sexualität. Junge Klassikensembles und Protagonist*innen stehen im Fokus der zweiten Stunde. Wie sieht eine Klassikszene der Zukunft aus? Impulse gibt es dabei von der Cembalistin Elina Albach, von der Jungen Norddeutschen Philharmonie und vom Vision String Quartett. Ab 3 Uhr werden einige Neuerscheinungen junger Musiker*innen vorgestellt. In der letzten Stunde gibt das Lied-Duo OMG Schubert im Gespräch Einblicke in sein neues Album „WTF 1770“, das inspiriert ist von Ludwig van Beethoven und Friedrich Hölderlin. Dabei erfahren wir auch mehr vom aktuellen Bühnenprojekt „BTW Wagner“ am Zimmertheater Tübingen.

17:30:00 | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.

19:30:00 | Ö1
On stage: Andrea Motis Quintett 2021 im Congress Center Villach

Am 26. August 2021 gastierte mit Andrea Motis ein Shootingstar des katalanischen und darüber hinaus des europäischen Jazz beim Carinthischen Sommer: Die 26-jährige Sängerin und Trompeterin aus Barcelona präsentierte ihr exzellentes Quintett mit Ignasi Terraza (Klavier), Josep Traver (Gitarre), ihrem früheren Lehrer und Mentor Joan Chamorro (Bass) sowie Esteve Pi (Schlagzeug) im Congress Center Villach. Mit klarer, schlanker Stimme und warmem, dunklem Trompetensound gab Motis Musik aus ihrem 2019 erschienenen Album „Do outro lado do azul“ zum Besten, darunter auch Lieder aus dem brasilianischen Repertoire wie Paulinho da Violas „Dança de Solidao“. Eigenkompositionen und Jazzstandards wie Horace Silvers „Senor Blues“ oder Lil Hardin-Armstrongs „Let’s Call It Love“ durften allerdings ebenso wenig fehlen wie eine Cover-Version von Bill Withers’ „Ain’t No Sunshine“. Daniela Knaller präsentiert die Höhepunkte des gelungenen Konzertabends in Villach. Gestaltung: Daniela Knaller

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musik-Panorama: Forum neuer Musik 2021 – „Transformation“

Werke von Hans Joachim Hespos, Denis Ivanov, Jamilia Jazylbekova, Georg Katzer, Jingjing Luo, Helena Canovas i Pares. ensemble 20/21. Leitung: David Smeyers. „Transfleisch“ – Musiktheater von Rosi Ulrich und Sergej Maingardt. Ensembleversion (UA). Kai Hufnagel, Sprecher; Ensemble electronic ID; Sergej Maingardt, Klangregie. Aufnahmen von 22 .- 25.10.2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Am Mikrofon: Egbert Hiller. Covid-19 hat es drastisch vor Augen geführt: Auch wir Heutigen sind sterblich. Perspektivisch aber scheint die Grenze des Lebens wie ein letztes Tabu. Werden wir sie einstmals durchbrechen? Und sind die dann Un-Sterblichen Menschen wie wir? Zwei künstlerische Projekte des Forums neuer Musik 2021 liefern kontroverse Perspektiven dazu: Der gebürtige US-Amerikaner David Smeyers fokussiert sich auf Vorstellungen von Tod als Übergang und Verwandlung, also als Element der Natur. In seinem Forumsbeitrag mit der Kölner Studierenden-Formation ensemble 20/21 verschränkt er dazu westliche und östliche Blickwinkel. Sergej Maingardts Musiktheaterstück „Transfleisch“ thematisiert eine Nahtod-Erfahrung und fragt nach Grenzen und Möglichkeiten, neuronal Wirklichkeit wahrzunehmen. Im Zusammenwirken von Videopart, Text und geradezu infernalischen Sounds wird ein Zukunftsszenario beschworen, in dem sich jedoch Sehnsucht nach dem Natürlichen, auch nach dem Sterben-Können artikuliert.

21:30 Uhr | Dlf kultur
Einstand: „Man muss immer gut spielen…“ – Porträt des Cellisten Aleksey Shadrin

Von Julia Smilga. Aleksey Shadrin kam vor zehn Jahren aus der Ukraine nach Deutschland, um in Hannover bei Leonid Gorokhow zu studieren. Damals war der Cellist 17 Jahre alt, sprach kein Wort Deutsch und litt schrecklich unter Heimweh.

Inzwischen ist Aleksey „angekommen“. Er studierte an der Kronberg Academy bei Frans Helmerson, er gewann Musikwettbewerbe in Ungarn, Prag und Kiew. In diesem Herbst steht ihm seine bisher wichtigste Prüfung bevor: Aleksey gehört zu den Kandidaten des Concours de Genève, der am 28. Oktober seine Preise vergeben wird.

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

heute mit: Lajos Dudas | Espoo Big Band | Simon Nabatov. Am Mikrofon: Jürgen Schwab

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz!

Mit Ralf Dorschel. Montag, Mittwoch und Freitag berichtet das Play Jazz! – Magazin aus der gesamten Welt des Jazz. Auf dem Programm stehen jede Woche das Album der Woche, andere aktuelle CDs, Klassiker, Portraits von Künstlerinnen und Künstlern oder Plattenfirmen und Tipps für Konzerte, Bücher oder Filme.Das Magazin geht neuen Trends nach und erinnert an die großen Momente der Jazzgeschichte. Besonders im Blick: die norddeutsche Jazzszene. Mit Interviews und Reportagen informiert Play Jazz! über die Arbeit von Clubs, Jazzinitiativen und Festivals.

23:03 – 24:00 | Ö1
Neues für das eXXj bei Wien Modern – Lyrik inspiriert Instrumentalmusik: Novitäten von Johannes M. Staud und Tanja E. Glinsner mit dem ensemble XX. jahrhundert unter Peter Burwik

Das ensemble XX. jahrhundert ist in diesem Jahr fünfzig geworden, und Wien Modern 2021 feiert mit: Der jubilierende Klangkörper setzt also unter Leitung seines Gründers Peter Burwik auch im Rahmen der 34. Ausgabe des Festivals seine Pflege der klassischen Moderne ebenso fort wie seine Rolle als Geburtshelfer, Vorkämpfer und Wegbegleiter der Musik der Gegenwart. Deshalb melden sich Burwik und das eXXj am 15. November 2021 aus dem Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses mit Werken aus drei österreichischen Musikgenerationen zu Wort. Wobei diese Phrase keineswegs zu Unrecht gewählt ist, speisen sich doch die beiden Uraufführungsstücke des Abends jenseits des reinen Klangs aus der Sprache, soll heißen: aus konkreter Lyrik.

Die Jüngste im schöpferischen Bunde ist dabei die 1995 in Linz geborene und bereits vielfach ausgezeichnete Komponistin, Dirigentin, Geigerin und Sängerin Tanja Elisa Glinsner: „Läuft mein Hirn so viele leere Kreise“ für Ensemble basiert auf dem Gedicht „Angst“ (1923) von Ingeborg Lacour-Torrup und behandelt Wege (und Irrwege) der widerstreitenden oder zusammenwirkenden Prozesse von Denken und Fühlen. Johannes Maria Staud hingegen, Jahrgang 1974 und bereits einer der international bekanntesten Komponisten seiner Altersgruppe, richtet in seinem neuen Werk den Blick nicht nach innen, sondern nach außen, ins Politische: Er hat sich für „Listen, Revolution (We’re buddies, see –)“ vom Gedicht „Good Morning, Revolution“ (1932) aus der Feder von Langston Hughes inspirieren lassen, einem bedeutenden Vertreter der afroamerikanischen Kunstbewegung Harlem Renaissance.

Dass Staud mit seiner Partitur „der klanglichen Raffinesse, Durchsichtigkeit und Kompaktheit des ensemble xx. jahrhundert und ihres charismatischen Gründers und Leiters Peter Burwik und des Ensemble Modern und seinen wunderbaren Mitgliedern“ Rechnung tragen wollte und sie dem eXXj zum Fünfziger und dem Ensemble Modern zum (2020 gefeierten) Vierziger „in Freundschaft gewidmet“ hat, bildet eine Brücke zurück zum dritten Programmpunkt, zu Alban Berg und seinem ausgetüftelt-virtuosen Kammerkonzert für Klavier und Geige mit 13 Bläsern von 1924, das Arnold Schönberg zum 50. Geburtstag zugeeignet ist.

Mit Bojidara Kouzmanova, Violine und dem ensemble XX. jahrhundert. Dirigent: Peter Burwik. Ein Ö1 Mitschnitt vom 15. November 2021. Gestaltung: Walter Weidringer

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazztoday – Bayern meets Berlin

Mit dem Quartett des Schlagzeugers Christian Krischkowsky, dem Solo-Pianisten Lorenz Kellhuber und mit dem Trio des Gitarristen Sebastian Böhlen. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: „Der mit den Drums tanzt“

Das musikalische Universum des Schlagzeugers Wolfgang Haffner


di – 23.11.2021


00:05 Uhr | Dlf kultur
Neue Musik: Welten aus wenig – Zurückhaltung als musikalisches Prinzip

Von Michael Rebhahn. Zeit lassen, Raum geben, nicht zur Emotion drängen: Wie klingt eine Musik, die Intensität herstellt ohne Terrains der Dramatik zu beschreiten?

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Peter Stangel: „Lilith-Concerto“ (Mark Tiktiner, Violine; Die Taschenphilharmonie: Peter Stangel); Tom Sora: „frei sein“ (Johannes Öllinger, Martin Steuber, Sprechstimme, Gitarre); Henry Purcell/Sebastian Hess: „King Arthur“, Frost-Szene (Roeland Gehlen, Violine; Sophia Reuter; Viola; Sebastian Hess, Violoncello; Markus Schieferdecker, Kontrabass; Andreas Blüml, Gitarre; Norbert Gabla, Bandoneon); Minas Borboudakis: „constellation“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Johannes Kalitzke); Moritz Eggert: „Eiserner Vorhang“ (Felix Kolb, Leon Lorenz, Hyunjoon Park, Davide Lovato, Perkussion); Peter Michael Hamel: „So fern“ (Christina Ascher, Mezzosopran; Hermann Klemeyer, Flöte; Johannes Fischer, Klavier; Edith Salmen-Weber, Schlagzeug); Tobias PM Schneid: Violoncellokonzert Nr. 2 (Maximilian Hornung, Violoncello; Münchener Kammerorchester: John Storgårds)

17:30:00 | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Albert Hosp.

20.04 | WDR 3
Beethovenfest Bonn 2021 – Carolin Widmann spielt Beethoven und Haas

In seiner Uraufführung beim Bonner Beethovenfest 2021 richtet der Komponist Georg Friedrich Haas einen sehr persönlichen Blick auf Beethoven.

Unvorstellbar, wie Beethoven mit seinem eingeschränkten Hörvermögen überhaupt komponieren konnte. Wirklich unvorstellbar? Der Österreicher Georg Friedrich Haas kann sich gut in den großen Wiener Klassiker hineinversetzen. Haas, einer der herausragenden Vertreter der zeitgenössischen Avantgarde, leidet selbst unter Tinnitus. Eine manchmal unüberwindliche Barriere zwischen der akustischen Außenwelt und den eigenen, inneren Musikgedanken. In seinem Kompositionsauftrag fürs Bonner Beethovenfest hat Haas das in Klänge übersetzt, lässt Motivfetzen aus Beethovenwerken in einem wilden Strudel zusammenfließen. Klangliche Extreme treffen sich in den Soli seiner symphonischen Dichtung „Was mir Beethoven erzählt“: die Violine und das Kontraforte, ein tiefere Weiterentwicklung des Fagott.

Ludwig van Beethoven: Romanze Nr. 2 F-Dur, op. 50 für Violine und Orchester / Romanze Nr. 1 G-Dur, op. 40 für Violine und Orchester | Georg Friedrich Haas: Was mir Beethoven erzählt, Konzertante symphonische Dichtung für Violine, Kontraforte und Orchester. Carolin Widmann, Violine; Lorelei Dowling, Kontraforte; Kammerorchester Basel, Leitung: Sylvain Cambreling. Aufnahme aus dem World Conference Center

20:05 – 21:00 Uhr | SWR2
SWR2 Jazz Session: Das Duo Lehn/Schmickler bei den Donaueschinger Musiktagen 2021

Von Nina Polaschegg. Eigentlich war das Duo schon im vergangenen Jahr für einen Auftritt im Rahmen der Donaueschingen Musiktage vorgesehen, doch dann kam bekanntlich alles anders. In diesem Jahr nun standen sie wirklich auf der Festivalbühne in der Erich-Kästner-Halle: der Analog-Synthesizer-Spieler Thomas Lehn und sein einen Computer bedienender Kollege Markus Schmickler. Gegensätze scheinen in ihren Klangwelten immer wieder auf. Die beiden spielen mit ihnen und suchen sie zugleich auch zu überwinden – in feinziselierten Klangflächen, eruptiven Klangsalven oder energetisch-dichten Sound-Bändern.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Polymorphe Klanggebilde – Das Berlin-Kölner Kollektiv TAU 5

Philipp Gropper, Tenorsaxofon; Philip Zoubek, Synthesizer, Keyboards; Nick Dunston, Kontrabass; Moritz Baumgärtner, Schlagzeug; Valentin Gerhardus, Electronics. Aufnahme vom 2.9.2021 aus dem Club Bahnhof Ehrenfeld im Rahmen der Cologne Jazzweek. Am Mikrofon: Thomas Loewner

Akustische und elektronische Klänge, auskomponierte und improvisierte Passagen, hochenergetische Momente und ruhige Phasen – in der Musik des Berliner Kollektivs TAU 5 herrscht ein permanenter Wechsel musikalischer Aggregatzustände. TAU 5 haben mehrere Jahre der Zusammenarbeit als Kollektiv gebraucht, bis 2020 ihr Debütalbum erscheinen konnte. Hört man die Band live, wird nachvollziehbar, warum: Komplexe Musik wie diese braucht Zeit, um sich zu entwickeln. In zahlreichen Proben und teils auch kontroversen Diskussionen hat die Band zu einer Spielweise gefunden, in der Grenzen zwischen Genres und akustischen bzw. elektronischen Klangquellen aufgehoben sind – alles geschieht in stetigem Übergang. Dadurch entstehen faszinierende Klanggebilde irgendwo zwischen Jazz, Improvisierter Musik, Hip-Hop und Techno, die bei jedem Konzert eine andere Form annehmen.

22:00 | hr2-kultur
Spätlese Der Briefwechsel zwischen Wolfgang Koeppen und Siegfried Unseld

„Ich bitte um ein Wort…“ schreibt der Verleger Siegfrid Unseld an den Schriftsteller Wolfgang Koeppen. Dieser war berühmt und hochgepriesen für seine Romane, aber er war auch berühmt für seine angekündigten, nicht geschriebenen Romane. Seinen ersten Roman veröffentlichte er 1934. Als sein Verlag, Goverts, sich 1959 auflöste, ergriff Siegfried Unseld die Chance, den bewunderten und verehrten Autor in sein Haus „Suhrkamp“ zu holen.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musikszene: Forum neuer Musik 2021 – DE|HUMAN: Neue Musik jenseits des Menschen

Von Anna Schürmer. Post- und transhumane Konzepte geistern durch Wissenschaft und Medien, Kultur und die Künste. Sie eint der Glaube an die Überwindung des Menschen und doch handeln sie gerade vom Menschsein. Während Transhumanisten eine Optimierung von Körper und Geist vorantreiben, ist der Posthumanismus ein kritisches Denkmodell, das die Radikalität des technokulturellen Wandels und die Erosion des Human(istisch)en reflektiert. Muss das aufklärerische Konzept des Humanismus zugunsten neuer Verbindungen zwischen Natur, Kultur und Technik nun ad acta gelegt werden? Anna Schürmers Hörstück „DE|HUMAN – Neue Musik jenseits des Menschen“ denkt und umspielt post- und transhumanistische Denkfiguren mit Ohrenmerk auf Neue und elektronische Kunst- wie Club-Musik. Zum Abschluss des Forums neuer Musik „Wollen wir den Tod überwinden?“ betrachtet die Autorin Phänomene wie Künstliche Intelligenz und Nostalgie, Virtualität und (Un-)Sterblichkeit in Form einer Klangkunst, die das Menschsein unter digitalen und pandemischen Bedingungen neu reflektiert.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Die Gitarre in der zeitgenössischen Musik – Eine Radioreportage mit Stephan Stiens

Wie spielt man zwei Gitarren gleichzeitig? Wie erschafft man ein ganz neues Hörbild der Gitarre – via Scordatura, durch den Einsatz verschiedener Saitensätze oder durch eine raffiniert neue Anschlagstechnik? Immer mehr zeitgenössische Komponist*innen interessieren sich für das Instrument mit den sechs Saiten. Dabei ist die Gitarre durch ihr Herkunftsland Spanien so stark gelabelt wie kaum ein anderes Instrument. Aber vielleicht gerade weil sie dem romantisch iberischen Idiom derart verhaftet ist, versuchen Komponist*innen der Gegenwart eine klangliche Umdeutung. Moritz Eggert, Gloria Coates, Helmut Lachenmann oder Detlev Glanert etwa. Manche dieser Stücke gehen direkt auf die Anregung eines Münchner Gitarristen zurück: Stephan Stiens. Er bewegt sich gern abseits der herkömmlichen Gitarrenliteratur und hat für diese „Horizonte“-Sendung seine Instrumente mit ins Studio gebracht. Im Gespräch mit BR-KLASSIK zeigt er das ganz andere Gesicht der Gitarre. Eine Sendung von Tilman Urbach

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Heute mit: Aquaserge: The Possibility Of A New Work For Aquaserge | Matthias Bergmann: Pretend It’s A City | Malte Viefs Kammer: Kammer II

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz! Isfar Sarabski

Aufzeichnung vom 22.10.2021 im Rolf Liebermann-Studio des NDR

23:03 – 24:00 | Ö1
Neue Musik und Literatur aus Vorarlberg  – Texte und Töne. Zeitgenössische Musik aus Vorarlberg

Jedes Jahr Anfang November kommen beim Festival „Texte und Töne“ in Vorarlberg zeitgenössische Werke aus den Bereichen Literatur und Musik zur Aufführung. Beide Kunstsparten sollen hierbei nicht nebeneinander und voneinander unabhängig präsentiert werden – vielmehr geht es um die gegenseitige Beeinflussung und Inspiration. Auch heuer waren wieder zahlreiche Uraufführungen zu erleben, interpretiert vom Ensemble plus mit Dirigent Thomas Gertner und dem Symphonieorchester Vorarlberg unter der Leitung von Leonhard Garms. Aufgenommen am Samstag, 6. November 2021. Gestaltung: Stefan Höfel

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: News & Roots – Trombone News

Mit Nils Wogram, Georg Demel und Christof Thewes. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: Die Theatermacher – der Schlagzeuger Max Andrzejewski

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden. In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.


mi – 24.11.2021


00:05 Uhr | Dlf kultur
Chormusik: Der Klang der Freiheit – Chormusik in Belarus

Moderation: Olga Hochweis. Musik hat die langen mutigen Proteste in Belarus von Anfang an nachhaltig begleitet. Nicht nur, weil eine der drei führenden Oppositionellen, Maria Kolesnikova, selbst Musikerin ist. Der Freie Chor Minsk, ein professionelles Ensemble, hat unter Leitung von Galina Kazimorowskaja mit seinen spontanen und teilweise auch geheimen Konzerten bei Sonntagsaufmärschen besondere Zeichen gesetzt. Das belarussische Chorstück „Mohutny boze“ („Allmächtiger Gott“) wurde auf den Straßen von Minsk von der Bevölkerung gesungen und damit zu einer Hymne der Freiheit. Wie klingt belarussische Chormusik? Wie identitätsstiftend ist ihre Rolle?

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Stefan Poetzsch: „Verzögerungen“, Klangbeeinflussung und Zuspielungen Teil 1-6 (Stefan Poetzsch Ensemble); Stefan Johannes Walter: „Nächtlicher Wald – Kontinuum I“ (Katarzyna Dondalska, Sopran; Stefan Johannes Walter, Perkussion); Christof Johannes Weiß: Quintett – „Shading a changeable timeframe“ (Susanne Kolb, Klarinette; Isabel Schmitt, Horn; Martin Kiefl, Violine; Nico Nesyba, Violoncello; Rudolf Ramming, Klavier); Tobias Giesen: „Belsazar“ (Claudia Hübl, Klavier); Georg Haider: „Todtentäntze“ (Nürnberger Akkordeonorchester Willi Münch: Stefan Hippe)

17:30:00 | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Mirjam Jessa.

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Classic Sounds in Jazz: „Isn’t it Romantic?“

Jazz in Aufnahmen mit Ahmad Jamal, Rolf Kühn, Charlie Parker und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

20:03 Uhr | Dlf kultur
Konzert: Begegnungen mit Helga de la Motte-Haber (1/3)

„Musikalische Sozialisation“ oder wie man dank eines günstigen Zufalls Musikwissenschaftlerin wird. Von Richard Schroetter

21:05 – 22:00 Uhr | SWR2
NOWJazz: Offroad – Limpe Fuchs zum 80. Geburtstag

Von Julia Neupert. „Ich liebe Trampelpfade – ich bin eine Offroad-Person!“ Für Limpe Fuchs ist Musik auch eine Lebenshaltung. Mit Friedrich Gulda hat sie genauso gearbeitet wie mit Albert Mangelsdorff. Ihre Aufnahmen mit dem Ensemble Anima-Sound sind legendär und ihre selbstgebauten Instrumente Kult. Heute spielt die im bayerischen Peterskirchen lebende Fuchs in Bands mit ihrem Sohn Zoro Babel oder mit dem Turntablisten Ignaz Schick. Sie entwickelt raumspezifische Solo-Projekte und kooperiert mit Klangkünstlern wie Jim O’ Rourke. Am 25. November 2021 feiert die rege Visionärin ihren 80. Geburtstag.

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt |

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz!

Mit Ralf Dorschel. Montag, Mittwoch und Freitag berichtet das Play Jazz! – Magazin aus der gesamten Welt des Jazz. Auf dem Programm stehen jede Woche das Album der Woche, andere aktuelle CDs, Klassiker, Portraits von Künstlerinnen und Künstlern oder Plattenfirmen und Tipps für Konzerte, Bücher oder Filme.Das Magazin geht neuen Trends nach und erinnert an die großen Momente der Jazzgeschichte. Besonders im Blick: die norddeutsche Jazzszene. Mit Interviews und Reportagen informiert Play Jazz! über die Arbeit von Clubs, Jazzinitiativen und Festivals.

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Marlene Schnedl

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Studio-Aufnahmen

„Mountains and Molehills“ – das Debütalbum des Trios Mangàrt mit Saxophonist Michael Binder, Bassist Peter Christof und Schlagzeuger Florian Fischer. Auswahl und Moderation: Beate Sampson

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: „Celebration“ – die Sängerin Sheila Jordan

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden. In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.


do – 25.11.2021


00:05 Uhr | Dlf kultur
Neue Musik

Matthias Krüger: „le vide à perdre“ (2018/19) für präparierte Trompete, präparierte Posaune, Drumset, Große Trommel, Synthesizer, E-Gitarre, E-Violoncello und Live-Elektronik. Ensemble Ascolta / „Bellygoat Boom (substrate)“ (2019) für Orchester. WDR-Sinfonieorchester. Leitung: Elena Schwarz

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Ludwig Stiel: „Divertimento“, Introduktion und Allegro (Münchner Rundfunkorchester: Werner Eisbrenner); Bert Grund: Konzert (Hans Wolf, Werner Tauber, Horst Reipsch, Saxofon; Münchner Rundfunkorchester: Bert Grund); Franz Biebl: „Fantasie über den Gesang eines Flötenvogels“ (Fritz Mimietz, Flöte; Barton Weber, Klavier; Münchner Rundfunkorchester: Robert Hanell); Werner Thomas-Mifune: „Tänze der Nationen“ (Cellisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks); Siegfried Merath: „Sternbilder-Suite“ (Studio-Orchester Nürnberg: Edgar Bredow); Eugen Bodart: Variationen über ein Thema von E.T.A. Hoffmann , op. 40 (Münchner Philharmoniker: Wilfried Koch); Wolfgang Jacobi: Sinfonische Suite nach französischen Opernthemen von Grétry (Akkordeon-Orchester Wiesbaden: Jörg Mehren)

17:30:00 | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Puccini unterm Ararat – Oper aus und in Armenien

Das imposante Gebäude des Opernhauses beherrscht das Stadtbild von Jerewan, im Hintergrund ragt der schneebedeckte Doppelgipfel des Ararat empor. Theater und Musik spielen eine große Rolle im kulturellen Leben der Hauptstadt Armeniens. Im Repertoire der Armenischen Nationaloper finden sich „Tosca“, „Aida“ oder „Carmen“, aber auch Opern armenischer Komponisten, wie „Anoush“ von Armen Tigranian, „Almast“ von Alexander Spendiaryan oder „Arshak II“ von Tigran Tschuchadschjan sowie Ballette von Aram Chatschaturjan. Oft sind diese Werke monumentale Historiendramen oder es geht um Episoden aus dem ländlichen Armenien. In der Musik verbinden sich Anklänge an die armenische Folklore mit großen Chornummern und einer an den Verismo erinnernden Klangwelt. BR-KLASSIK spricht mit der Mezzosopranistin Varduhi Abrahamyan und dem Tenor Arsen Soghomonyan über das Musikleben in ihrem Heimatland und die Faszination der armenischen Oper, die außerhalb Armeniens so gut wie unbekannt ist. Eine Sendung von Florian Heurich

20:00 | hr2-kultur
Vor 50 Jahren: Die Wittener Tage für Neue Kammermusik 1971

Moderation: Stefan Fricke. 1971 ändert sich in Sachen zeitgenössische Musik so einiges in Witten an der Ruhr. Der institutionell in Köln ansässige Westdeutsche Rundfunk (WDR) übernimmt nach einigen Jahren der Beratung die heute renommierten Wittener Tage für Neue Kammermusik.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Kopfhörer – Gast: Bassist Dietmar Fuhr

Am Mikrofon: Florian Ross und Odilo Clausnitzer. Muss Jazz immer anstrengend sein? Ist Keith Jarrett überschätzt? Wie bitte – Du magst auch Phil Collins? In „Kopfhörer“ treffen Florian Ross und Odilo Clausnitzer auf wechselnde Gäste und hören, untersuchen und streiten über Musik. Diesmal dabei: Bassist Dietmar Fuhr. Ein Schwerpunkt von Dietmar Fuhr ist es, Musiker – egal welcher stilistischen Herkunft – praktisch für Improvisation zu begeistern. Der Kontrabassist wurde 1967 in Sigmaringen geboren, studierte in Köln und New York und lebt heute in der Pfalz. Mit seinem Bruder Wolfgang und Florian Ross gründete er das kammermusikalische Trio 120. Plattenaufnahmen machte er u.a. mit Nils Wülker, Niels Klein, Pablo Held und Dejan Terzic. Seit 2005 begleitet er auch den Rezitator Oliver Steller bei seinen „Gedichte für Kinder“-Programmen. Florian Ross zählt als Pianist, Komponist und Arrangeur zu den renommiertesten Jazzmusikern Deutschlands und veröffentlichte 19 CDs unter eigenem Namen. Er mag es nicht, wie Brad Mehldau Standards spielt und steht auf Toto. Odilo Clausnitzer ist Jazzredakteur des Deutschlandfunk. Er findet Brad Mehldau toll und hört Toto nur im Supermarkt. In „Kopfhörer“ ist der Gast für die Musikauswahl zuständig – Jazz und darüber hinaus. Den Gastgebern ist zunächst nicht bekannt, um welche Titel es sich handelt – aufgelöst wird erst nach begonnener Diskussion.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Hans Zender: „Mnemosyne – Hölderlin lesen IV“ (Salome Kammer, Frauenstimme; Klangforum Wien: Hans Zender); „Alfabet“ (ensemble recherche); Quartett (Ars Nova Ensemble Nürnberg: Werner Heider)

21:30 | hr2-kultur
Neue Musik | Vom Weltall zum Viertelton – Der Komponist Michael Quell

Porträtiert von Jim Igor Kallenberg. In der Musik des in Fulda lebenden Komponisten Michael Quell (*1960) treffen kompositorisches Detail und kosmologische Geste aufeinander.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Historische Aufnahmen: „Ein beglückendes Naturtalent“ – Die Geigerin Camilla Wicks (1928-2020)

Am Mikrofon: Norbert Hornig. Camilla Wicks gehörte zu den wenigen Geigerinnen, die in den 1950er-Jahren international Karriere machten. Besonderes Aufsehen erregte ihre Aufnahme des Violinkonzertes von Sibelius, die selbst der Komponist bewunderte. Ihre überragende Technik und die elektrisierende Musikalität stellte sie auch in den Dienst der zeitgenössischen Musik. Camilla Wicks war Mutter von fünf Kindern und unterbrach ihre Karriere, um sich der Familie zu widmen. Später kehrte sie auf das Podium zurück, an ihre früheren Erfolge konnte sie jedoch nicht mehr anknüpfen. Auch als Pädagogin machte sich die US-amerikanische Geigerin einen Namen. Sie verstarb am 25. November 2020 im Alter von 92 Jahren.

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Ulrich Drechsler: CHROME | Lisa Wulff: Sense and Sensibility | Joe Fiedler: Fuzzy and Blue

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz! NDR Bigband: NDR Small Band: Zum 90. Geburtstag des Trompeters Nat Adderley

Aufzeichnung vom Festival Hamburg Jazz Open 2021

23:03 – 24:00 | Ö1
Koka Nikoladzes musikalische Handwerkskunst – musikprotokoll 2021. Die musikalische Fantasie und handwerkliche Meisterschaft des Koka Nikoladze

Die sprühende Fantasie von Koka Nikoladze geht mit handwerklicher Meisterschaft einher. Seine anmutigen Musikmaschinen wurden im Rahmen des ORF musikprotokoll im steirischen herbst in einer Ausstellung präsentiert. Zudem war Nikoladze als Komponist und Performer zu erleben. Zudem erging ein Kompositionsauftrag an ihn, interpretiert vom Black Page Orchestra. Dabei kreierte der in Norwegen lebende Georgier aus dem Moment heraus eine animierte Partitur, die für Publikum und Ensemble sichtbar projiziert wurde ‒ ein Werk, das die Grenzen von Komposition, Improvisation und Interpretation verwischt.

Nikoladzes musikalische Wurzeln liegen in einer Geigenausbildung am Konservatorium von Tbilissi und einem Kompositionsstudium beim Lachenmann-Nachfolger Marco Stroppa in Stuttgart. Mit konventionellen Lösungen hat sich Nikoladze nie zufriedengegeben; nach seinem Masterstudium arbeitete er am Norwegian Centre for Technology in Music and the Arts. Nikoladze lebt in Oslo, entwickelt Konzepte der Echtzeitkomposition und animierter Notation. Er bastelt an filigranen Beat Machines, die so schön aussehen, wie sie klingen. Zuletzt sorgte Nikoladze mit einer Online-Aktion für Furore: Er versteigerte den letzten Akkord einer Komposition, gespeichert auf einem USB-Stick. Das höchste Gebot erreichte 13.900 US-Dollar. Gestaltung: Rainer Elstner

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: All that Jazz

Ein Stipendium ermöglichte dem israelischen Pianisten Eden Ladin 2008 nach New York zu gehen, um dort an der „New School for Jazz and Contemporary Music“ seine Ausbildung fortzusetzen. In der Stadt, die niemals schläft, machte der 1987 geborene Musiker schnell auf sich aufmerksam. Er wurde von Wallace Roney, Myron Walden, Ari Hoenig, Dayna Stephens oder Donny McCaslin engagiert. 2017 veröffentlichte Eden Ladin mit „Yekum“ sein Debüt und zeigt sich auf seinem Einstand als fantasievoller Komponist. Kürzlich ist er in seine Heimatstadt Tel Aviv zurückgegangen, weil er von New York „die Nase voll“ hatte. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: „Naturally!“ – Nat Adderley, Kornettist, Komponist, Bandleader (1931-2000)

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden. In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.


fr – 26.11.2021


00:05 Uhr | Dlf kultur
Klangkunst: Wandering Lake − an atomic opera – Von Echo Ho und Ulrike Janssen

Produktion: WDR / Deutschlandfunk Kultur 2021. Länge: 54’30. (Ursendung)

Auf der Suche nach einem Testgelände für Atomwaffen stieß die chinesische Zentralregierung Ende der 1950er Jahre auf den ausgetrockneten Salzsee „Lop Nor“. Echo Ho und Ulrike Janssen komponieren ein Hörstück über einen weitgehend vergessenen Ort.

Auf Satellitenbildern erinnert das ausgetrocknete Seebett an eine übergroße Ohrmuschel. Der „See, in den viele Quellen zusammenströmen“, so sein mongolischer Name, liegt heute in Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Nordwesten Chinas.

1964 machte die chinesische Zentralregierung nördlich des Seebeckens erste Atomwaffentests. Der nukleare Fallout breitete sich aus wie Schallwellen. Vor dem zerdehnten Sound einer Atomexplosion erzählen die Künstlerinnen von den Mythen und Relikten zahlreicher Zivilisationen, die einst am Ufer des Sees lebten.

Echo Ho, geboren in Beijing, verfolgt als Klangkünstlerin einen interdisziplinären Ansatz. Sie studierte an der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln und lehrte dort von 2007 bis 2013 im Studienbereich Sound. Ihre Arbeiten wurden weltweit gezeigt, unter anderen im He Xiangning Art Museum Shenzen, im Center-A in Vancouver, dem ZKM Karlsruhe und auf der ISEA 2010 Ruhr.

Ulrike Janssen, Autorin und Regisseurin für Hörfunk und Theater, lebt und arbeitet in Köln. 2019 erhielt sie gemeinsam mit Marc Matter den Karl-Sczuka-Preis für das Hörstück „Meerschallschwamm und Schweigefang“ (Deutschlandfunk Kultur 2018).

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Kerstin Thieme: „Rapsodia Festiva Konzert“ (Norbert Nagel, Saxofon; Dorian Keilhack, Klavier; Nürnberger Symphoniker: Thomas Gabrisch); „Giorni del sole“ (Karl Schicker, Flöte; Erich Appel, Klavier); Violinkonzert (Wilhelm Walz, Violine; Nürnberger Symphoniker: Hikotaro Yazaki); Requiem (Marlis Petersen, Sopran; Jürgen Linn, Bariton; Sigrid Wild, Orgel; Hans-Sachs-Chor Nürnberg; Nürnberger Symphoniker: Wolfgang Riedelbauch)

Vor 20 Jahren, am 26. November 2001, verstarb die Nürnberger Komponistin Kerstin Thieme. BR Franken erinnert im Concerto bavarese an ihr breitgefächertes Schaffen, dessen Schwerpunkt auf der geistlichen Vokalmusik liegt, das aber auch Kammermusik und preisgekrönte Orchesterwerke umfasst. 1909 im Erzgebirge geboren als Karl Thieme, entschied die Komponistin nach ihrer Pensionierung 1974, sich offen zu ihrer eigentlichen Identität als Frau zu bekennen. Ihre musikalische Ausbildung erhielt Kerstin Thieme am berühmten Leipziger Konservatorium, das einst Felix Mendelssohn Bartholdy gegründet hatte. Sie studierte in der Kompositionsklasse von Hermann Grabner, zu der damals auch Hugo Distler und der spätere Hollywood-Filmkomponist Miklós Rózsa gehörten. Bereits in den 1930er Jahren wurden Thiemes „Variationen über ein Thema von Hindemith“ im Leipziger Gewandhaus aufgeführt. Während des Zweiten Weltkriegs und der Kriegsgefangenschaft war Thieme zur Pazifistin und überzeugten Demokratin geworden, so dass sie 1948 in den Westen floh. Sie ließ sich in Nürnberg nieder, wo sie zunächst am Meistersinger-Konservatorium unterrichtete, dann von 1960 bis 1974 am Lehrstuhl für Musikpädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg.

14:05:00 | Ö1
In Concert: Ludwig Hirsch und die ORF-Bigband 1978 im Wiener Funkhaus

„In Concert“ präsentiert ein weiteres kostbares historisches Fundstück aus dem Archiv des Wiener ORF-Funkhauses: Anlässlich des 10. Todestags von Ludwig Hirsch am 24. November ist eine Konzertaufnahme des Liedermachers (im besten Sinne des Wortes) vom 19. September 1978 zu hören. Zusammen mit der ORF-Bigband präsentierte Hirsch an diesem Tag im Großen Sendesaal des Wiener Funkhauses, live übertragen via Ö3, seine soeben auf Schallplatte erschienenen „Dunkelgrauen Lieder“ in Orchesterfassung. Es gibt also ein Wiederhören mit der „Omama“, „Der Herr Haslinger“ ermordet ein Kind, und Ludwig Hirsch singt/spricht in seiner unnachahmlichen Art „I lieg am Rucken“, sprich: im Sarg.

Das Morbide ist in den Texten allgegenwärtig, die opulenten Arrangements, gespielt von der gut geölten, leider schon lange nicht mehr existierenden ORF-Bigband unter der Leitung von Robert Opratko, stehen dazu in süffigem Kontrast. Gestaltung: Klaus Wienerroither

17:30:00 | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Wolfgang Schlag.

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Charles Koechlin: Der Alchimist des Klangs

Der Elsässer Charles Koechlin hatte nicht nur mit seiner Musik etwas zu sagen. Zurecht gilt er als einer der bedeutendsten Komponistenpersönlichkeiten seiner Zeit: Vielfältig, universell interessiert, ein Idealkommunist, Ratgeber und Lehrer. Er war unbequem: Seine Grundprinzipien Freiheit und Unabhängigkeit verfolgte er kompromisslos, er ließ sich von keiner Seite vereinnahmen. Mal wirken seine Kompositionen impressionistisch, mal expressionistisch, mal greift er auf Kirchentonarten zurück oder auf Polytonalität bzw. Atonalität. Doch ein gemeinsames Merkmal für Koechlins Musik gibt es: seine vollkommene Orchestrierungstechnik, in ausgewogener Balance, in unerschöpflichen Abstufungen, voller Räumlichkeit und vielfacher Perspektiven im Klangbild – eine individuelle Mischtechnik, erschaffen vom Alchimisten des Klangs. Eine Sendung von Frank Halbach

20:03 Uhr | Dlf kultur
Konzert: Live aus dem Motorwerk Berlin

György Ligeti: „Lux aeterna“ für sechzehnstimmigen gemischten Chor a cappella | Judith Weir: „All the Ends of the Earth“ für gemischten Chor, Percussion und Harfe | Sofia Gubaidulina: „Sonnengesang“ für Violoncello, Schlagzeug und Kammerchor

Liz Fréon, Harfe; Leonard Elschenbroich, Violoncello; Michael Weilacher, Schlagzeug; Daniel Eichholz, Schlagzeug; Jürgen Grözinger, Schlagzeug; RIAS Kammerchor Berlin; Leitung: Justin Doyle

22:03 Uhr | Dlf kultur
Musikfeuilleton: Die Amsel als Inspirationsquelle – Der Komponist Heinz Tiessen

Von Albrecht Dümling. Der melodische Gesang der Amsel hat den Berliner Komponisten Heinz Tiessen sein Leben lang fasziniert. Lange vor Olivier Messiaen erforschte er systematisch Vogelstimmen. Dies schlug sich ebenso in seinem frühen „Amselseptett“ nieder wie auch in dem 1953 erschienenen Buch „Musik der Natur. Über den Gesang der Vögel“. Zum 50. Todestag des Komponisten am 29.11.2021.

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz!

Mit Ralf Dorschel. Montag, Mittwoch und Freitag berichtet das Play Jazz! – Magazin aus der gesamten Welt des Jazz. Auf dem Programm stehen jede Woche das Album der Woche, andere aktuelle CDs, Klassiker, Portraits von Künstlerinnen und Künstlern oder Plattenfirmen und Tipps für Konzerte, Bücher oder Filme.Das Magazin geht neuen Trends nach und erinnert an die großen Momente der Jazzgeschichte. Besonders im Blick: die norddeutsche Jazzszene. Mit Interviews und Reportagen informiert Play Jazz! über die Arbeit von Clubs, Jazzinitiativen und Festivals.

23:03 – 24:00 | Ö1
musikprotokoll 2021. Organische Elektronik von Natasha Barrett.

Natasha Barrett lässt sich von der Natur und unseren Lebensräumen inspirieren. Sie möchte wissen, wie die Welt klingt und sich verhält, welche Systeme und Prozesse dahinterstecken und welche Phänomene daraus resultieren. Seit den späten 1990ern ist ihr künstlerisches Schaffen von der musikalischen Anwendung von Raumklang im Kontext der zeitgenössischen Musik bestimmt.

Beim diesjährigen musikprotokoll war sie mit mehreren Arbeiten vertreten. „The Forest Grows Restless“ im Dom im Berg war eine 3-D-Ambisonics-Performance, die die Zuhörer/innen in einen alten norwegischen Wald versetzte, in dem sich Realität und Fiktion trafen, und in dem die Gespräche zwischen der Natur und einem alten Freiluft-Klavier von den Jahreszeiten, einer Erinnerung an die Vergangenheit und dem Klima der Zukunft beeinflusst wurden. In ihrer Installation „Inversion 3“ erschuf sie dreidimensionale Klanglandschaften mit Hilfe von zwei Lautsprecher-Prototypen, die Schallstrahlen präzise bündelten und auf die umgebenden Oberflächen abstrahlten. Die reflektierten Klänge formten eine 3-D-Klanglandschaft, in der vertraute Umgebungen auf völlig neue Weise erfahren werden konnten. Über ein hochauflösendes 3-D-Mikrofon wurde das Schallfeld des öffentlichen Raums in Graz erfasst und analytisch zerlegt und wieder zusammengebaut. Das Unhörbare wurde hörbar, vermeintliche Nebengeräusche zum spannungsreichen Ereignis. Gestaltung: Astrid Schwarz

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Das Jazzkonzert: Groove, Witz und Schönheit

Das Quintett des klassischen Schlagzeugers und Komponisten Florian Klinger beim 40. Bayerischen Jazzweekend in Regensburg. Mit Fabian Rucker (Tenorsaxofon), Dominik Fuss (Trompete), Raphael Preuschl (Bass-Ukulele), Florian Klinger (Vibrafon) und Andreas Lettner (Schlagzeug). Aufnahme vom 18. Juli 2021 im Thon-Dittmer-Hof Regensburg. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: „Jenseits der Stille“ – der Gitarrist Ralph Towner

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden. In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.


sa – 27.11.2021


10:05 Uhr | Deutschlandfunk
Klassik-Pop-et cetera: Am Mikrofon: Der Geiger Augustin Hadelich

Augustin Hadelich ist in drei Sprachen zu Hause, und alle drei Welten haben ihn geprägt. Der Sohn deutscher Eltern ist in Italien geboren und mit 20 Jahren in die USA ausgewandert. Die schöne Toskana war ihm zu langweilig. In New York studierte Hadelich an der Juilliard School. Die Goldmedaille beim Internationalen Violinwettbewerb in Indianapolis brachte seine Karriere in Schwung. Inzwischen gilt der Grammy-Preisträger als großer Geiger der Gegenwart und wird als „Mann mit dem vielleicht schönsten Geigenton“ bezeichnet. Mit Hausmusik ist er groß geworden. Das Geigenspiel hat Hadelich im Alter von fünf Jahren begonnen. Seine aussichtsreiche Laufbahn schien allerdings gefährdet, nachdem er eine Brandexplosion mit schweren Verletzungen überlebte. Heute konzertiert Augustin Hadelich auf der ganzen Welt und wird gerne mit legendären Stargeigern wie David Oistrach und Yehudi Menuhin verglichen.

14.00 Uhr, Das Ö1 Hörspiel
„Leck mich!“ von Elisabeth Weilenmann.

Mit Lou Strenger, Anika Baumann, Viola Pobitschka, Martin Bringmann, Isaak Dentler, Daniel Jesch, Fridolin Sandmeyer, Michael Schütz, Jonas Goltz u.v.a. Technik: Thomas Rombach und Julia Kümmel. Regie: Elisabeth Weilenmann (HR/ORF 2021)

Sie ist 35. Geschieden. Im Sternzeichen Skorpion. Im Aszendent Zwilling. Beruf: Journalistin. Charaktereigenschaften: Leidenschaftlich, oftmals unfassbar kompliziert, und sehr neugierig! Sie heißt HANNAH und geht zum ersten Mal „online“. Auf unterschiedlichen Portalen. Das eine nennt sie „die seriöse BeziehungsAPP“, das andere „die SexAPP“. Es ist der Anfang einer intensiven Auseinandersetzung. Mit ihren Wünschen. Mit ihren Lüsten. Mit ihrem Begehren.

Frauen sind, so ist sie überzeugt, von Natur aus promiskuitiv. Sie leben diese Seite nur oftmals nicht offen aus – immerhin wurde die weibliche Sexualität seit der menschlichen Sesshaftwerdung kontrolliert und domestiziert. Und so schwingt HANNAHS Pendel zwischen dem Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit und der Sehnsucht nach Leidenschaft und sexueller Verschmelzung. Ob es beides gibt?! Ob beides gewollt wird?! Ob beides gewünscht wird?!

14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Charles Koechlin: Der Alchimist des Klangs

Der Elsässer Charles Koechlin hatte nicht nur mit seiner Musik etwas zu sagen. Zurecht gilt er als einer der bedeutendsten Komponistenpersönlichkeiten seiner Zeit: Vielfältig, universell interessiert, ein Idealkommunist, Ratgeber und Lehrer. Er war unbequem: Seine Grundprinzipien Freiheit und Unabhängigkeit verfolgte er kompromisslos, er ließ sich von keiner Seite vereinnahmen. Mal wirken seine Kompositionen impressionistisch, mal expressionistisch, mal greift er auf Kirchentonarten zurück oder auf Polytonalität bzw. Atonalität. Doch ein gemeinsames Merkmal für Koechlins Musik gibt es: seine vollkommene Orchestrierungstechnik, in ausgewogener Balance, in unerschöpflichen Abstufungen, voller Räumlichkeit und vielfacher Perspektiven im Klangbild – eine individuelle Mischtechnik, erschaffen vom Alchimisten des Klangs. Eine Sendung von Frank Halbach

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
Jazz und mehr: Just Ladies!

Klassik und Jazz ausschließlich aus der Feder von Komponistinnen. Mit Barockmusik von Chiara Margarita Cozzolani, Bigband-Klängen von Maria Schneider, Klaviersolo von Margaret Ruthven Lang, Swing von Mary Lou Williams oder ganz modernem Jazz von Melissa Aldana. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Vasko Atanasovski Adrabesa Quartet | INNtöne Jazz Festival, August 2020

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Vasko Atanasovski Adrabesa Quartet | Vasko Atanasovski, ss, as, fl, electronics | Simone Zanchini, acc | Michel Godard, tb, serpent | Marjan Stanic, dr | INNtöne Jazz Festival, Diersbach, Österreich, August 2020

19.04 | WDR 3
Hörspiel: Oops, wrong planet! – Von Gesine Schmidt

Wie autistische Menschen die Welt erleben. Mit Matthias Koeberlin, Florian Lukas, Susanne Lothar, Tom Schilling, Lena Stolze, Fiona Metscher, Wolfgang Rüter, Susanne Bonney-Cox und Gregor Höppner. Regie: Walter Adler. Produktion: DLF/WDR 2012

20.04 | WDR 3
Personal Sounds – Mattis Cederberg & Andy Haderer

In dieser Ausgabe von „Personal Sounds“ dreht sich (fast) alles um das hohe und das tiefe Blech, nämlich um den Bassposaunisten Mattis Cederberg und den Trompeter und Flügelhornisten Andy Haderer.

Der Name ist Programm, wenn die WDR Big Band in ihrer Konzertreihe das Motto „Personal Sounds“ ausruft. Die gesamte Big Band steht zwar im Mittelpunkt, darüber hinaus werden aber in jedem Konzert zwei Persönlichkeiten aus der Band vorgestellt, in diesem Fall sind es die beiden Blechbläser Mattis Cederberg und Andy Haderer. Dabei präsentieren sie sich nicht nur als Solisten, sondern gestalten das gesamte Programm mit und treten auch als Komponisten in Erscheinung. Kurzum: Es werden ganz individuelle musikalische Portraits gezeichnet. Geleitet wird dieses Projekt von Jörg Achim Keller.

WDR Big Band, Leitung: Jörg Achim Keller. Aufnahme aus dem Kölner Funkhaus

21:30 Uhr | Dlf kultur
Die besondere Aufnahme

Hans Sommer: Orchester- und Ensemblelieder auf Texte von Heinrich Heine, Felix Dahn, Julius Wolff, Johann Wolfgang von Goethe u.a.

Mojca Erdmann, Sopran; Anke Vondung, Mezzosopran; Benjamin Appl, Bariton; Mauro Peter, Tenor; Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin; Leitung: Guillermo García Calvo. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021 im Haus des Rundfunks Berlin

22:00 bis 00:00 | NDR Kultur
NDR Kultur Neo: Im Rausch der Klänge – Von und mit Charlotte Oelschlegel

Klassik trifft Neo Classical, Weltmusik, Pop, Jazz oder Electronica. Bei NDR Kultur Neo begleiten wir Sie mit einem grenzenlosen Musikmix durch die letzten Stunden des Tages. Vielfältig, handverlesen und kunstvoll collagiert.

22:03 – 23:00 Uhr | SWR2
Jazztime: Mitreißende Signale – Die Fanfare im Jazz

Von Michael Rüsenberg. Die Fanfare im Jazz scheint ein Fremdkörper zu sein. Und doch kommt sie in dieser Musikgattung immer wieder mal vor. Nicht als Instrument, sondern als Form, die mit ihren Vorläufern in der Jagd und der Militärmusik eine Eigenschaft teilt: „Tonfolge mit Signalcharakter“ (Wikipedia).

Eine höchst dynamische, unterhaltsame Angelegenheit also; mit Beispielen von Koma Saxo, Frederik Köster, Marius Neset, Vince Mendoza u.a.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Vertieft in deutsche Geschichte – Der Edinburgher Komponist Julian Wagstaff

Von Martina Brandorff. „Musik war immer präsent, Musik aller Arten“ – so beschreibt Julian Wagstaff seine Kindheit zwischen Klassik, schottischen Volksliedern, Rock, Pop und Jazz. Der schottische Komponist wurde 1970 in Edinburgh geboren, wo er bis heute lebt. Eine besondere Leidenschaft entfaltete Wagstaff schon früh für die Musiksprache Ludwig van Beethovens. Bezeichnend für Wagstaffs Persönlichkeit ist seine Begeisterungsfähigkeit: Ist sein Enthusiasmus erst einmal entzündet, bleibt er Themen und Kontakten über Jahrzehnte verbunden. Das gilt auch für sein Interesse an der deutschen Geschichte und Sprache, das ihn seit einem Camping-Urlaub in seiner Jugend nicht mehr losgelassen hat. Wie dies alles miteinander zusammenhängt und in ein Komponieren einfließt, hat Autorin Martina Brandorff im Gespräch von Julian Wagstaff erfahren.

23:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Late Night Jazz: Jassic? Klazz?! Ja.

Moderation: Jens Lehmann. Bis heute sind viele Menschen überzeugt, dass Klassik und Jazz nicht zusammengehen. E und U, Sie wissen schon. Jens Lehmann versucht sich am Gegenbeweis, fühlt er sich doch in beiden Welten pudelwohl.

23.03 | WDR 3
Open Sounds: Studio Elektronische Musik – Profil [71] Hanna Hartman

Dass die Inuit mehr als 100 Worte für den Schnee kennen, ist ein unverwüstlicher Mythos, aber zugleich eine schöne Vorstellung. Etwas so lange und intensiv zu betrachten, dass sich neue, reiche Welten öffnen, ist der Charakterzug, der die 1961 geborene schwedische Komponistin, Klangkünstlerin und Performerin Hanna Hartman wohl am besten beschreibt. Mit Kartoffelstärke zum Beispiel kennt sie sich aus wie kaum eine andere. Sie erschließt das Potential ihres Klangs und öffnet zugleich ungeahnte Dimensionen. Dasselbe gilt für Schrauben, Küchengeräusche, den Klang von Eis, Vulkanen, Schiffen und Motoren, historischen Webmaschinen oder auch für Prozesse wie das Zerbrechen oder das Stürzen oder Schlagen. In vielen Werken arbeitet sie mit Field Recordings, sie entwickelt das Material aber auch im Studio am Synthesizer oder bei Live-Performances, in denen sie das Spiel mit Objekten verstärkt. Auch in ihren Kompositionen für akustische Instrumente ist so gut wie immer Elektronik im Spiel, oft in Kombination mit einfachen, elektrisch betriebenen Geräte wie Wassersprengern und Kochplatten. Das hört sich verspielt an? Tatsächlich ist Hanna Hartman eine strikt vorausplanende und ausgesprochen streng organisierende Komponistin.

Hanna Hartman: Crush, elektroakustische Komposition / Die Kartoffel Fanfare für Superball und verstärkte Kartoffelstärke / Black Bat, elektroakustische Komposition / Fracture, elektroakustische Komposition

23:03:00 | Ö1
Die Ö1 Jazznacht: Adelhard Roidinger im Gespräch und im Duo mit Yosuke Yamashita 1988 in Linz

Mit Adelhard Roidinger feiert ein Großer des österreichischen Jazz am 28. November 2021 seinen 80. Geburtstag. Ausgebildet in Graz, galt Roidinger in den 1970er und 1980er Jahren als einer der gefragtesten europäischen Jazz-Bassisten: Davon zeugen Aufnahmen mit Hans Kollers Free Sound, dem japanischen Pianisten Yosuke Yamashita, mit US-Saxofonist Anthony Braxton und vielen anderen.

Ende der 1980er Jahre konzentrierte sich Roidinger auf die Lehrtätigkeit, vor allem an der AntonBruckner-Privatuniversität Linz, dessen Jazzabteilung er aufbaute und bis 1994 leitete. Daneben war der gebürtige Oberösterreicher auch im Bereich elektronischer und Computermusik tätig.

2019 meldete sich Roidinger mit der CD „Parusia“ nach vielen Jahren Tonträger-Pause zurück: Im Rahmen des Albums führt er seine unterschiedlichen musikalischen Forschungsstränge zusammen, er frönt auf dem neu entwickelten siebensaitigen Tenorbass, mit dem er mikrotonale elektronische Soundwelten generiert, frei improvisierten Zwiegesprächen mit dem deutschen Pianisten Andy Lumpp.

Andreas Felber bittet Adelhard Roidinger zum Gespräch und präsentiert ein Fundstück aus dem ORF-Archiv: Roidingers grandioses Duokonzert mit Yosuke Yamashita in der Reihe „Hot Line“ am 31. Oktober 1988 im ORF-Landesstudio in Linz. Gestaltung: Andreas Felber

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Georgische Reise – Weltliche und geistliche Gesänge

Georgien ist ein Land der „Polyphonie“, der Mehrstimmigkeit und des „Kontrapunkts“, der Gegensätze, ein Land, das erst vor drei Jahrzehnten seine Unabhängigkeit wiedererlangt hat und sich im Findungsprozess von innen heraus neu definieren muss(te): Politisch, wirtschaftlich, kulturell, musikalisch. Der Ansätze gibt es viele, aber sie müssen zusammengeführt werden, zusammenklingen und zu einer gemeinsamen „Harmonie“ heranwachsen. Die Musik Georgiens bietet dazu bemerkenswerte Vorlagen wie etwa die eigenwillige, traditionelle georgische Polyphonie, die sich in weltlichen und geistlichen Gesängen eindrucksvoll Bahn bricht. Eine Sendung von Roland Kunz


so – 28.11.2021


00:05:00 | Ö1
Die Ö1 Jazznacht: (Fortsetzung) Adelhard Roidinger im Gespräch und im Duo mit Yosuke Yamashita 1988 in Linz

Mit Adelhard Roidinger feiert ein Großer des österreichischen Jazz am 28. November 2021 seinen 80. Geburtstag. Ausgebildet in Graz, galt Roidinger in den 1970er und 1980er Jahren als einer der gefragtesten europäischen Jazz-Bassisten: Davon zeugen Aufnahmen mit Hans Kollers Free Sound, dem japanischen Pianisten Yosuke Yamashita, mit US-Saxofonist Anthony Braxton und vielen anderen. Ende der 1980er Jahre konzentrierte sich Roidinger auf die Lehrtätigkeit, vor allem an der AntonBruckner-Privatuniversität Linz, dessen Jazzabteilung er aufbaute und bis 1994 leitete. Daneben war der gebürtige Oberösterreicher auch im Bereich elektronischer und Computermusik tätig. 2019 meldete sich Roidinger mit der CD „Parusia“ nach vielen Jahren Tonträger-Pause zurück: Im Rahmen des Albums führt er seine unterschiedlichen musikalischen Forschungsstränge zusammen, er frönt auf dem neu entwickelten siebensaitigen Tenorbass, mit dem er mikrotonale elektronische Soundwelten generiert, frei improvisierten Zwiegesprächen mit dem deutschen Pianisten Andy Lumpp. Andreas Felber bittet Adelhard Roidinger zum Gespräch und präsentiert ein Fundstück aus dem ORF-Archiv: Roidingers grandioses Duokonzert mit Yosuke Yamashita in der Reihe „Hot Line“ am 31. Oktober 1988 im ORF-Landesstudio in Linz. Gestaltung: Andreas Felber

15:05 Uhr | Dlf kultur
Interpretationen: Von der erlösenden Kraft des Chorals – Arthur Honegger und seine Zweite Sinfonie

Gast: Steffen Schleiermacher, Pianist und Komponist. Moderation: OIaf Wilhelmer

17:10:00 | Ö1
Die Rocksängerin und Gitarristin Chrissie Hynde

„Reckless. My life as a pretender“ lautet der Titel ihrer Autobiographie, in der Chrissie Hynde über ihre kleinstädtische Jugend in Akron/Ohio in den Fünfzigerjahren schreibt, über ihr musikalisches Coming-ofage in den Sechzigern, das Kent-State-University-Massaker, dessen Zeuge sie wurde, die Siebzigerjahre-Punk-Ära in London, die mit der Gründung ihrer legendären Band „The Pretenders“ endete. Mit mehreren Nummer-eins-Alben und -Singles stiegen die Pretenders zu einer der erfolgreichsten Bands der Achtzigerjahre auf. „Unter den Rockmusikerinnen gibt es kaum jemanden, der die Spannungen und die Widersprüche dieser Profession auf so vielfältige und beständige Weise verkörpert wie Chrissie Hynde“, meinte der deutsche Musikjournalist Edo Reents in einem Artikel anläßlich ihres runden Geburtstages am 7.September in der FAZ. Grund genug ihr eine Spielräumeausgabe zu widmen. Gestaltung: Renate Burtscher

18:00 | hr2-kultur
ARD-Radiofeature | Alles Bio? Feature über die Kontrolle ökologischer Lebensmittel | Jörn Klare

Bio-Lebensmittel gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt. Allein im letzten Jahr stieg der Umsatz der Branche um 23 Prozent. Laut der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie soll der Anteil von Bio-Produkten in den nächsten 10 Jahren um das 6-fache steigen. Doch sind die meist teureren Lebensmittel tatsächlich besser? Kann, wer Bio kauft, dem grünen Siegel der EU oder den Logos der noch anspruchsvolleren Verbände wie Naturland, Bioland oder Demeter vertrauen?

19:34:00 | Ö1
Ö1 Kunstsonntag: Radiosession: Das Duo Amsel im Studio 2 des Wiener Funkhauses

Das Duo Amsel besteht aus Sänger-Gitarristin Anselma Schneider und Kontrabassist Luca Weigl. Die beiden entwickeln ihre Lieder oft aus gemeinsamen Improvisationen, in ihnen werden klassische Singer/Songwriter-Elemente mit Jazzeinflüssen verbunden. Die sparsamen Arrangements lassen die Hörer/innen nicht selten in ernste und nachdenkliche Stimmungen eintauchen. Für heuer plant das Duo die Veröffentlichung seines zweiten Tonträgers, der möglicherweise auch bei der heutigen Ö1 Radiosession im Studio 2 des Wiener Funkhauses entstandene Aufnahmen enthalten wird. Gestaltung: Klaus Wienerroithe r

19:40 – 20:00 Uhr | SWR2
SWR2 Jazz: Geschichte eines Jazz-Standards (36) – Exactly Like You

Von Hans-Jürgen Schaal. „Warum Geld ausgeben? Wir haben doch uns!“ – In der Depressionszeit war die Liebe eines Menschen ein großer Trost. Diese Botschaft jedenfalls vermitteln die Songs von Jimmy McHugh und Dorothy Fields. „Exactly Like You“ entstand 1930 und wurde in der Swing-Ära, als es wirtschaftlich wieder aufwärts ging, zu einem der meistgespielten Jazzsongs und Improvisationsstücke. An die 800 Aufnahmen soll es davon geben. Gleichermaßen geeignet für Jam Sessions wie für Experimente, hat sich der Song als unverwüstlich erwiesen. Neuere Aufnahmen machten u. a. Terence Blanchard, Ken Peplowski und Duke Robillard.

20:03 Uhr | Dlf kultur
Konzert: Philharmonie Berlin – Aufzeichnung vom 21.11.2021

Jelena Firssowa: „Night in Appen“ (Uraufführung) | Alban Berg: Konzert für Violine und Orchester | Peter Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74. Daniel Hope, Violine; Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin; Leitung: Vladimir Jurowski

20:55:00 | Ö1
Ö1 Kunstsonntag: Milestones: Meshell Ndegeocello: „Plantation Lullabies“ (1993)

Auf ihrem funky Debüt von 1993 erschafft Meshell Ndegeocello ihr eigenes Universum. Die zu diesem Zeitpunkt 25-jährige US-amerikanische Sängerin und Bassistin ist unter den ersten Musiker/innen, die von Madonnas Label Maverick unter Vertrag genommen werden, und sie präsentiert sich auf „Plantation Lullabies“ mit kahlgeschorenem Kopf, witzig, feministisch und voller Soul. Ndegeocello rappt flüssig und organisch und drückt der Musik über das Bassspiel ihren Stempel auf. Gemeinsam mit Multiinstrumentalist David Gamson, der mit ihr die 13 Tracks produziert, entwickelt sie einen zeitlosen Sound.

Ebenso zu hören auf „Plantation Lullabies“ sind übrigens Saxofonist Joshua Redman und Gitarrist Wah Wah Watson als Sidemen. Während Meshell Ndegeocello 1993 für ihre erste Arbeit nicht nur Zuspruch, sondern auch Kritik erntet, gilt diese heute als ein Meilenstein des Neo-Soul. Ndegeocello verhandelt darauf Themen wie Sexualität, Gender und Rassismus aus afrozentristischer Perspektive -Themen, die nichts an Dringlichkeit verloren haben. Gestaltung: Astrid Schwarz

22:00 bis 00:00 | NDR Kultur
NDR Kultur Neo – Im Rausch der Klänge – Von und mit Charlotte Oelschlegel

Klassik trifft Neo Classical, Weltmusik, Pop, Jazz oder Electronica. Bei NDR Kultur Neo begleiten wir Sie mit einem grenzenlosen Musikmix durch die letzten Stunden des Tages. Vielfältig, handverlesen und kunstvoll collagiert.

22:08 – 23:00 | Ö1
Jet Lag All Stars Radio Show – Radio aus den Parklücken der Aufmerksamkeit

Gedankensprünge aus dem Musterbuch des Jetlags. Dort, wo Heiliges und Alltag, Ekstase und To-do-Liste zusammentreffen, präsentieren die Jet Lag All Stars Musik, Gespräche, Reportagen und Essays vom äußersten Rand der Woche. Die Jet Lag All Star Radio Show ist die Bügelfalte des Kunstsonntags.

Gestaltung: Robert Czepel, Rainer Elstner, Alexander Ach Schuh, Thomas Tesar, Elke Tschaikner, Christian Scheib und Klaus Wienerroither

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Late Night Jazz: Komm, Schatz, wir ziehen nach Berlin!

Moderation: Eva Garthe. Berlin ist bereits seit Jahren ein Magnet für Jazzmusiker und Jazzmusikerinnen aus aller Welt. Waren es in den 1990er-Jahren zunächst deutsche Nachwuchs-Jazzer, die sich in der Hauptstadt niederließen, zieht es seit der Jahrtausendwende vermehrt internationale Künstlerinnen und Künstler nach Berlin – auch aus dem US-Jazz-Mekka New York. Im Fokus stehen heute die beiden Musiker-Paare Anne Mette Iversen (Dänemark) und Joshua Ginsburg (USA) sowie Sophie Tassignon (Belgien) und Peter van Huffel (Kanada), die ebenfalls Berlin zu ihrer Wahlheimat auserkoren haben.

23.00 Uhr | Ö1
Radiokunst-Kunstradio: „EINSAME AMEISEN AMNESIE.

Ein Klangcomic frei nach Anestis Logothetis“ von Rdeča raketa und Natascha Gangl (Autorenproduktion im Auftrag des ORF)

In den Jahren 1971 bis 1975 fertigte der aus Bulgarien stammende Komponist Anestis Logothetis (geboren am 27. Oktober 1921 in Burgas; gestorben am 6. Januar 1994 in Wien) eine Reihe von Partitur-Fragmenten an, deren zentrales Motiv Insekten sind.

2021 werden diese Skizzen anlässlich seines 100. Geburtstages erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zum Ausgangspunkt für ein neues Hörstück. Namen von Ameisen, Schmetterlingen, Nachtfaltern, Motten, sowie Zitate aus Biologie, Kybernetik und griechischer Mythologie sind Inspiration für Logothetis’ assoziative Sprachspiele. Diese führen neu angeordnet zu organischen Ornamenten, sowie wilden Explosionen und leiten den Hörenden in seine mehrdeutigen akustischen Phantasien.

Das Komponist/innen-Duo Rdeča raketa (Osojnik/Schellander) überführt, gemeinsam mit der Autorin Natascha Gangl, die Blätter ins Heute und in eine eigenständige Form: einen Klangcomic. Sie legen Logothetis’ ästhetische Prinzipien offen, die fortgeführt werden wollen und das lustvolle Experiment feiern.

23.03 | WDR 3
Studio Neue Musik – Mit Sophie Emilie Beha: Organos

Dass Komponist:innen der Gegenwart immer wieder die Königin der Instrumente mit all ihren unerschöpflichen Möglichkeiten in neuen Werken ausreizen, ist auch dem Organisten Bernhard Haas zu verdanken.

Zu den extremsten „Brocken“ der jüngsten Zeit zählt De ira Parables of lucid Dreaming II von Brian Ferneyhough. Der englische „Master of complexity“ schrieb Bernhard Haas dieses Opus gleichsam in die Finger – und Füße. Es ist im wahrsten Sinne eine Zumutung. Der Organist muss sich hier tatsächlich mit Rechenschieber bzw. Taschenrechner der Musik nähern, um die vertrackten Rhythmen, das Gegen- und Miteinander der zum Teil völlig unabhängig verlaufenden Stimmen zu verstehen – und auch noch zu spielen. Doch „das Erstaunlichste ist die expressive Kraft“, so Bernhard Haas, „diese erscheint umso stärker, als nirgends die Absicht besonderer Expressivität aufscheint: Es ist absolut nicht ‚auf expressiv gemacht’ und bekommt womöglich gerade dadurch seine neue, unbekannte, nicht gezähmte Kraft“.

Auch Johannes Fritsch hat sein Stück für Haas komponiert, im Wissen um dessen virtuose Kunst, die Orgel zu „schlagen“. Der schlichte Titel nennt ganz nüchtern das Datum der Entstehung.“Es gibt hier keine Übergänge und doch scheinen nach einiger Zeit alle Elemente gleichzeitig gegenwärtig zu sein“ (Haas). Les Communiantes von Claude Vivier ist ganz anders geartet. ein Orgelstück, das spürbar von den Erfahrungen lebt, die der kanadische Komponist auf seinen Reisen durch Asien gesammelt hat.

Brian Ferneyhough: De ira: Parables of lucid Dreaming II für Orgel | Johannes Fritsch: IX ‘99 X für Orgel | Claude Vivier: Les communiantes für Orgel. Bernhard Haas, Orgel. Aufnahme aus dem Alfried Krupp Saal der Philharmonie Essen

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Nordische Geschichten – Finnische Impressionen

„Perillä!“ („Ende der Reise!“) – so ist das jüngste Album der Sängerin Riika Timonen und Finnlands bekannteste Kantele-Spielerin Senni Eskelinen überschrieben. Aus der Musik spricht die Ruhe des „Angekommen-Seins“ an einem Ort der Kindheit Timonens. „Es gibt 39 Saiten auf Sennis Kantele, und ich mag die Vorstellung, dass ich die vierzigste Saite bin“, so die Sängerin. Auch die Fiedlerin Sara Pajunen und die Akkordeonistin Teija Niku machen sich auf Spurensuche und entdecken das gemeinsame Erbe finnischer Folkmusik: Obwohl die eine in Helsinki, die andere in Minneapolis lebt – die Vorfahren wohnten nicht weit voneinander entfernt in Westfinnland. Last but not least lässt uns das Vokalquartett Suden Aika’ in Mystik und poetische Kraft des traditionellen finnischen Gedichtgesangs „Runolaulu“ eintauchen. Eine Sendung von Roland Kunz

 

 

 

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