Eine Geigerin im Wasser mit Quallen

Oberfläche und Gegenwelt

Die polymediale Installation „Breaking The Surface“ stellt bei Werksviertel Mitte Kunst Wasser als Gestaltungs- und Reflexionsraum in den Mittelpunkt. Immersion heißt das Zauberwort, die mitfühlende Einbettung des Betrachters oder der Betrachterin in den Kosmos des künstlerischen Erlebens. Between Music sind als Kollektiv um die dänische Komponistin, Sängerin und Konzeptdenkerin Layla Skovmand Spezialisten für solche Formen des Grenzübertritts ins Transmediale. Sie musizieren bei Bedarf, zuletzt im Rahmen der „Out Of The Box“-Festivals 2019 und 2020, unter Wasser, transformieren die entstandenen Klänge in das Medium Luft und produzieren dabei wie nebenbei auch noch archaische Bilder in Flüssigkeiten schwebender Künstler*innen mit viel Assoziationspotential von Mutter Erde bis Vater Ozean. Musikalische Installationen „Breaking The Surface“ geht einen anderen Weg. Sechs Stationen konfrontieren Besucher*innen der audio-visuellen Kunstinstallation mit verschiedenen Stadien des individuellen Erlebens von Wasser als Klang und Raum. Lautsprecher tauchen in hängende Gläser, eine konkave Leinwand mit Unterwasserbildern und Kopfhörern umfängt die Wahrnehmung. Ein nebliger Altar konzentriert die Betrachtung auf einen illuminierten Brunnen mit Videozuspielung, alchemistische, farbig leuchtende Kolben rufen das Existentielle des Mediums Wasser in Erinnerung. Man schreitet durch eine vulkanisch rote, aber neblig kalte Installationsschleuse oder kann …

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Fotograf des Mittendrin: Nachruf auf Sepp Werkmeister

Die Clubs hießen anders, „Orlando“ zum Beispiel, oder „Bongo Bar“, „Reitschule“ oder „Domicile“. Die Welt war auch noch eine andere. Musiker spielten oft wochenweise auf einer Bühne, in den Clubs wurde gequalmt, was das Zeug hielt, auch ordentlich gesoffen. Es gehörte zum Lebensstil des kultiviert Subversiven, sich ein wenig gegen die Etikette der Hochkultur zu stemmen, auch wenn man insgeheim ein Stück von ihr sein wollte. Es war eben Jazz, afroamerikanische Musik, importiert mit den Alliierten, einschließlich des dazu passenden Lebensgefühls der kleinen Freiheit im schon wieder bieder sich einschwingenden Wirtschaftswunder. Und mittendrin ein junger Mann mit Kamera, der mit Ikoflex oder Rolleiflex versuchte, den Musikern auf der Bühne ein von Intensität durchdrungenes Bild abzutrotzen. Es ist ihm oft gelungen. Duke Ellington zum Beispiel, mit Augenringen, Kippe im Mund, spät in der Nacht. Art Blakey oder Lionel Hampton, vor Schweiß nur so glänzend. Bobby Timmons, ein pianistischer Fürst der Dunkelheit, lässig das Zigarillo im Mundwinkel. John Coltrane, in der Pause auf der Treppe des Village Gates in New York, den Blick in die Ferne der Inspiration gerichtet. Sepp Werkmeister hat sie fast alle gehört, gesehen, …

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Radiowoche

Die Radiowoche vom 22.11.21–28.11.2021

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 47. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Inhalt mo – 22.11.2021. 1 di – 23.11.2021. 3 mi – 24.11.2021. 6 do – 25.11.2021. 7 fr – 26.11.2021. 10 sa – 27.11.2021. 13 so – 28.11.2021. 16 mo – 22.11.2021 01:05 Uhr | Dlf kultur Tonart: Klassik Moderation: Elisabeth Hahn. In dieser Sendung dreht sich alles um die junge Klassikszene. Über Tabus und Grenzerfahrungen in der Musik geben die Sopranistin Sophia Körber und die Pianistin Yun Qi Wong Auskunft. Ihr Debütalbum „Tabumator“ enthält ausschließlich Ersteinspielungen. Im Gespräch erzählen die Musikerinnen über Tabus im klassischen Musikbetrieb und über die Kunst der Vertonung der weiblichen Sexualität. Junge Klassikensembles und Protagonist*innen stehen im Fokus der zweiten Stunde. Wie sieht eine Klassikszene der Zukunft aus? Impulse gibt es dabei von der Cembalistin Elina Albach, von der Jungen Norddeutschen Philharmonie und vom Vision String Quartett. Ab 3 Uhr werden einige Neuerscheinungen junger Musiker*innen vorgestellt. In der letzten Stunde gibt das Lied-Duo OMG Schubert im Gespräch Einblicke in sein neues Album „WTF 1770“, das inspiriert ist von Ludwig van Beethoven und Friedrich …

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News: +++Mulo Francel & Nicole Heartseeker im Stream-Konzert+++Wo steht ein Klavier für Claus Raible?+++

+++Mulo Francel & Nicole Heartseeker im Stream-Konzert+++ Mulo Francel & Nicole Heartseeker streamen am 28.2. ein Konzert. Um 18:00 Uhr ist die Premiere. Einen ersten kurzen Ausschnitt aus den Video-Aufnahmen präsenteirt die Jazzzeitung unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=KxqOtPc96P4 Mulo und Nicole spielen im Lokschuppen Rosenheim in der Corona-bedingt geschlossenen Ausstellung „Saurier der Meere“. Auch auf dem Album der beiden, „Forever Young“, wird dem Alten etwas Neues gegenübergestellt – Werke alter Meister der Klassik bilden die Grundlage, Francel und Heartseeker setzen dem Improvisationen und jazzige Farben gegenüber. Beitragsbild Mulo Francel & Nicole Heartseeker: WildCat +++Wo steht ein Klavier für Claus Raible?+++ In Zeiten von Corona muss man auch mal andere Wege gehen. Warum nicht mal eine Bookinganfrage als Pressemailing „tarnen“? Das dachte sich wohl auch Peter Guschelbauer von der Agentur Sounddesign Austria und schrieb uns: Claus Raible möchte gerne mit seinem Trio spielen, was das Zeug hält. Da natürlich jeder Veranstalter einen großen Rückstau an Künstlern hat, die die verschobenen Konzerte nachholen möchten, das aber vor allem bei amerikanischen Künstlern nicht so leicht ist, da eine abgesagte/verschobene Tour nicht so ohne weiteres 1:1 nachzuholen ist, müsste es …

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30. Jazzfest der Jazzmusiker-Initiative München, Teil 2: Noch mehr Bilder eines Festivals

Der zweite Teil des 30. Jazzfestes München der Jazzmusiker-Initiative München JIM brachte an drei Abenden je drei Bands auf die Bühne der Black Box im Gasteig. Bei diesen 9 Konzerten wurde das Festival-Thema „Bilder einer Ausstellung“ in unterschiedlicher Weise aufgenommen, aber insgesamt deutlicher als an den vorausgegangenen Festival-Abenden Ende Oktober: Das Modern String Quartet nahm das Motto wörtlich und spielte Mussorgskys „Bilder eine Ausstellung“ swingend im eigenen Jazzarrangement. Ganz unmittelbar projizierte Sängerin Nina Michelle ihre eigenen, starkfarbigen Gemälde, meist mehr oder weniger abstrakte Kompositionen, zu ihren Liedern passend auf die große Leinwand hinter der Bühne. Begleitet von Peter Tuscher, Jan Eschke, Andreas Kurz und Rick Hollander. Das Duo Elwood & Reßle hatte sich um die Performerin Ruth Geiersberges verstärkt, um ihr Projekt wort- und klangstark zu präsentieren. Leider erschloss sich der Hintersinn dieser „Zeitreise 1877, 1966, 2019“ mit Bezug auf bestimmte Bilderwelten ohne erklärende Ansage nur dem, der ihn auf der Internetseite http://www.jazzfestmuenchen.de gelesen hatte. Kräftige Bilder im Kopf entstanden allerdings auch so. Für heimatliche Bilder hatte Bassklarinettist und Saxophonist Hugo Siegmeth mit seiner Bayrisch Jazz Group (Irmi Haager, Josef Reßle, Andreas Kurz, Bastian Jütte) …

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+++News: +++Wormser Jazzpreis 2019 für den Saxophonisten Fabian Schöne+++Jazzfest München feiert 30-jähriges Jubiläum+++

Wormser Jazzpreis 2019 Der Wormser Jazzpreis geht in diesem Jahr an den Mannheimer Saxophonisten Fabian Schöne. Der Musiker erhält den mit 5.000 Euro dotierten Preis für sein „versiertes, gereiftes Saxophonspiel und seine kompositorischen Fähigkeiten“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Der 32-Jährige habe in den vergangenen Jahren nicht nur als Sideman für andere Künstler, sondern auch als Leader seines eigenen Quartetts die Jazzszene regional- und bundesweit bereits entscheidend geprägt, teilt der BlueNite-Vorsitzende Volker Wengert stellvertretend für die Jury weiter mit. Fabian Schöne, 1987 in Flensburg geboren, studierte Jazz- und Popularmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Bereits während seines Studiums entfaltete er eine rege Konzerttätigkeit und war seitdem mit verschiedenen Ensembles, beispielsweise dem Little Vintage Orchestra, auf vielen Konzertbühnen und Festivals im In- und Ausland zu hören. Fabian Schöne wurde im Laufe seiner Karriere bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, so wurde er beispielsweise 2014 „Grand-Price Winner“ beim internationalen Jazz-Wettbewerb in Bukarest als Mitglied der Band „The Windwalkers“. Seit 2015 ist der Wahl-Mannheimer Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Die Musikhochschule Mannheim wählte Schöne, um sie beim von Dave Liebman geleiteten Meeting der …

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Aktuelle Jazzfotografie von Thomas J. Krebs: JAZZ – live, keys & sticks

Am 29. Juni 2019 stellt der Jazz-Fotograf Thomas J. Krebs seine aktuelle Ausstellung „JAZZ – live, keys & sticks“ in der Galerie eines der größten Münchner Fotofachgeschäfte vor. Die Vernissage in der Galerie Foto-Video Sauter wird deshalb etwas anders ablaufen als in den vergangenen Jahren. Krebs selbst wird eine Einführung in das Thema Konzertfotografie geben und über seine Arbeit und Vorgehensweisen beim Fotografieren sprechen. Neben den ausgestellten Exponaten wird es auch eine Fotoshow auf einem Großbildmonitor mit weiteren Arbeiten geben. In der Ausstellung werden klassische Motive von Miles Davis, über Sonny Rollins bis hin zu Till Brönner und Klaus Doldinger gezeigt – in Farbe wie auch in schwarz-weiß. Daneben werden auch Aufnahmen aus der Reihe „keys & sticks“ zu sehen sein. Dafür hat Krebs in privaten Shootings Pianisten und Schlagzeuger fotografiert, die ihm mit einem Spielzeugpiano bzw. übergroßen Trommelstöcken Modell standen. Aufgenommen wurden die Fotos der Musiker in ganz Deutschland – von Hamburg bis München, vom Jazzfest in der Hamburger Fabrik und dem Elbjazz-Festival bis hin zum Jazzclub Unterfahrt, dem Augsburger Klaviersommer, dem Nightclub des Bayerischen Hofs oder dem Münchner Jazzsommer, um nur ein paar …

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