Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Martin Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 03.01.22–09.01.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 1. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Andere tolle Sendungen im Radio finden Sie in der Radiowoche im Bad Blog Of Musick. Wenn Sie sich eine tägliche Radio-Infoübersicht in Ihr Postfach wünschen, tragen Sie sich hier in den kostenlosen Newsletter nmz – der radiotag ein. Sie bekommen dann gegen 18 Uhr die ausgewählten Sendungen für den nächsten Tag.


mo – 03.01.2022


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:30:00 | Ö1
John Scofield/Dave Holland Duo 2021 im Porgy & Bess, Wien

Beide sind zu unterschiedlichen Zeiten durch die Schule der Band von Miles Davis gegangen, beide gelten auf ihren Instrumenten als Großmeister des Gegenwartsjazz, waren darüber hinaus als Bandleader erfolgreich. Und obwohl sich die Wege von Dave Holland und John Scofield vor allem in den 1990er Jahren schon einige Mals gekreuzt haben, so war es doch eine kleine Sensation, als sie im Herbst 2021 im schlanken Duoformat auf Europatournee gingen: Der 75-jährige britische Grandseigneur des Kontrabasses, bekannt als virtuoser Melodiker, und der zu diesem Zeitpunkt noch 69-jährige Meister der Reduktion und des angezerrten, bluesigen E-Gitarren-Tons, sie gaben sich an zwei Abenden ein beglückendes musikalisches Stelldichein auf der Bühne des Wiener Porgy & Bess, wovon das Konzert am 4. November von Ö1 aufgenommen wurde.

Standards blieben außen vor, Holland und Scofield konzentrierten sich ausschließlich auf Kompositionen aus eigener Feder, darunter Hollands bekanntes „Homecoming“ sowie seine Ray-Brown-Hommage „Mister B“ und Scofields „Hangover“. Das ergab wunderbar reife Demonstrationen von entspanntem, aber wachsamem Duospiel. Zwei Meister, die niemandem mehr etwas zu beweisen hatten, widmeten sich der Kunst des Moments. Abgeklärt, doch routinefrei und bereit, sich selbst zu überraschen. Ein magischer Abend auf der Bühne des Porgy & Bess.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Der geheime Garten des Jazz

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Heute mit: Christy Doran/Stefan Banz: Aerosols | Umlaut Bigband: Plays Mary Lou Williams | Makaya McCraven: Deciphering The Message

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazztoday

Drums On Top: aktuelle Produktionen des italienischen Schlagzeugers Roberto Gatto, des jungen Kölners Jonas Sorgenfrei und des spanischen Schlagzeugers u.Vibraphonisten Jorge Rossy. Moderation und Auswahl: Henning Sieverts


di – 04.01.2022


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Vincent Neumann

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Jazz Session: Homezone – Jazz in Südwest. Die Vokalistin Lauren Newton

Von Bert Noglik. Mit ihrer Stimme gelingen ihr gänzlich eigene Klangkreationen. Die Amerikanerin Lauren Newton, aufgewaschen in Oregon, kam Mitte der 70er-Jahre zum Studium nach Stuttgart und fand in Tübingen ihre Wahlheimat. Zu Hause ist sie in der grenzenlosen Welt der improvisierten Musik. Mit ungebremster Lust an vokalen Abenteuern und facettenreichem Ausdruck streift sie durch die Schnittbereiche der Genres zwischen Performance, Tanz, Literatur und Radiokunst. Die einzigartige Vokalistin wurde am 2. Dezember 2021 mit dem Sonderpreis des Landesjazzpreises Baden-Württemberg für ihr Lebenswerk geehrt.

21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Kunst / Musik – Erich Hauser und Stephan Micus

Von Herbert Köhler. Der in Rottweil tätige Stahlbildhauer Erich Hauser (1930 – 2004) liebte die Musik. Sein Hörinteresse galt vor allem den experimentellen Spielarten, dem Free Jazz und der Avantgarde nach 1945. Sein Zugang war dabei denkbar vielseitig aber es gab durchaus auch Vorlieben und Favoriten. Einer davon ist der Komponist und Musiker Stephan Micus, mit dem Erich Hauser eine lange und rege Freundschaft verband: Für Hauser war Micus ein Bildhauer; für Micus Hauser ein Komponist. – Herbert Köhler zeichnet ein Doppelporträt.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live; Spiel der Kontraste

Das Simon Nabatov Quartett & Ralph Alessi. Aufnahme vom 9.9.2021 aus dem Loft, Köln. Am Mikrofon: Thomas Loewner. Moskau, New York und Köln sind die zentralen Stationen im Leben des Pianisten Simon Nabatov. In der Sowjetunion wurde er geboren, in den USA studierte er, im Rheinland ist er zu Hause. Auf dem Klavier hat er einen einzigartigen Stil entwickelt, dessen enzyklopädischer Facettenreichtum auch seine bewegte Biografie widerspiegelt. Nabatov ist klassisch ausgebildet, gebietet über die gesamte Jazztradition, fühlt sich in Avantgarde und freier Improvisation zu Hause, beschäftigte sich mit brasilianischer Musik und realisiert als Spieler und Komponist ein Projekt nach dem anderen. Technische Hürden scheint er dabei nicht zu kennen. Seine große Kunst besteht darin, diese umfassenden Fähigkeiten wohldosiert und zielgenau einzusetzen: Die manchmal abrupten Wechsel zwischen melodiösen, zart hingetupften Passagen und wuchtigen Clustern sorgten beim Konzert in Köln für ein faszinierendes Wechselbad der Gefühle. Eigens dafür hatte Nabatov sein reguläres Quartett um den amerikanischen Trompeter Ralph Alessi ergänzt.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Jazz Grooves

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Der Gitarrist John McLaughlin

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Bianca Schwarz. Heute mit: Jan Prax & Gene Lake: Head to the Sky | Haesen & Breidenbach: où est l’amour? | KLEIN: Sonder

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: News & Roots

Bass Desires: Portrait des amerikanischen Bass-Virtuosen Marc Johnson, mit Aufnahmen aus allen Phasen seiner großen Karriere, u.a. mit Bill Evans, Toots Thielemans, Gary Burton, Bill Frisell, John Scofield, Enrico Pieranunzi, Joey Baron und Eliane Elias.. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


mi – 05.01.2022


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz: Gold Box – Die besten Jazz-Alben 2021

Von Günther Huesmann. Zeit für eine kleine Auslese. Was waren die gelungensten und spannendsten Jazz-Aufnahmen des Jahres 2021?, fragen wir heute. Welche Produktionen ragen aus der Flut der Neuerscheinungen heraus? Wie heißen die lohnenswerten aktuellen Jazzalben, welche die Szene besonders beschäftigt und geprägt haben? Und: Welche historischen Reissue-Projekte haben im vergangenen Jahr besonders begeistert? Ein Jahres-Rundblick über alle stilistische Felder hinweg – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Das Chicagoer Label International Anthem

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Bei der letzten Aufnahmesession Ende Oktober spielte das hr-Jazzensemble acht neue Kompositionen. Mit dabei waren dieses Mal: Heidi Beyer, Christof Lauer, Sebastian Sternal, Bastian Weinig, John Schröder und Fabian Dudek. Hören Sie heute den zweiten Teil dieser Aufnahmesession.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Jazz & Beyond – „Die Eiche, Geheimnisse und die kleinen Dinge“

Mit Aufnahmen des Tobi Hofmann Quintetts, des Eva Kruse Quintetts, des Wolfgang Muthspiel Quintets und anderen

Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann. Kleine, oft einfache Geheimnisse stecken hinter einem besonderen Klang. Zum Beispiel in der Musik der Bassistin und Bandleaderin Eva Kruse. Seit einiger Zeit spielt die Oboe eine zentrale Rolle in ihrem Klangkosmos. Dieses hohe Holzblasinstrument spielt Tjadina Wake-Walker. Gemeinsam mit dem Saxofonisten Uwe Steinmetz stimmt sie zart swingende Melodien an, die die Bandleaderin mit viel Gespür für besondere Stimmführungen koordiniert. Ebenfalls vom Bass aus erobert sich der 50-Jährige Omer Avital die Welt der Töne. Sein Quintett besteht aus Jazzmusikern, die ursprünglich alle aus Israel stammen und heute in New York leben. Sie teilen Erinnerungen, Bräuche und Geschichten und greifen auf ein gemeinsames musikalisches Vokabular zurück. Omer Avital orientiert sich – das ist das Geheimnis seines Klangs – an einem ganz klassischen Quartettsound mit zwei Bläsern und Rhythmusgruppe; anstelle eines Tenorsaxofons und einer Trompete spielen hier Tenorsaxofon und Sopransaxofon die Bläserlinien. In Klangfarben denkt auch der Gitarrist und Bandleader Wolfgang Muthspiel, wenn er eigene Stücke schreibt. Besonders zärtlich klingen die Töne seiner Komposition „Oak“ (Eiche). Sie entstand für seine jüngste Tochter, für die seine Frau und er vor der Geburt einen Eichbaum pflanzten.

Fünf Stimmen, die sich kunstvoll aneinander schmiegen, sich gegen die andere absetzen oder eine Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten besitzen: In der Stunde vor Mitternacht stehen Aufnahmen mit Quintetten des Jazz im Mittelpunkt: „Die Eiche, Geheimnisse und die kleinen Dinge“ lautet das Motto der Jazz & Beyond-Ausgabe im neuen Jahr.


do – 06.01.2022


17:10:00 | Ö1
Zum 100. Geburtstag der Jazz-und Popsängerin Thelma Gracen

„Sie hat den Beat, das Feeling und dieses besondere innere Verständnis eines Texts, das einen gleichgültigen Song gut klingen lassen kann, einen guten Song großartig klingen und einen großartigen Song so klingen lassen, wie er klingen sollte.“ Gemeint ist die Sängerin Thelma Gracen, die am Dreikönigstag des Jahres 1922 in der US-Stadt Chicago zur Welt kam. Die sie anpreisenden Zeilen sind auf der Rückseite des Plattencovers ihrer ersten und einzigen LP zu lesen. Im Alter von 33 Jahren hat Gracen das Album in Hollywood aufgenommen, nachdem ein Talentscout des Labels „Wings“ ihre wunderbare Stimme entdeckt hatte.

Als Teenager hatte Thelma Gracen bereits in den Clubs und bei Tanzveranstaltungen in ihrer Nachbarschaft gesungen. Mit zunehmendem Alter erweiterte sie ihren Aktionsradius und trat in der Innenstadt ebenso wie in den Vororten von Chicago auf. Sie wurde zur Sängerin populärer Tanzbands wie jenen von Jan Garber und Shep Field. Gemeinsame Auftritte und Plattenaufnahmen mit Freddy Slacks Band riefen schließlich den Talentscout von „Wings“ auf den Plan.

Umschmeichelt von honigsüßen Gitarrenakkorden, wärmenden Saxophonsoli, dezenten Schlagzeuggrooves, unaufdringlich akzentuiertem Klavierspiel und einem Schrittempo vorgebenden Walkingbass singt sie Hits wie „I’ll Remember April“ (1951) und „Tea for Two“ (1924) -um nur die chronologisch äußersten Pfeiler jender Lieder zu nennen, die sie für ihr Album ausgewählt hat.

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Ausblick – Die neuesten Deutschlandfunk-Jazzproduktionen

Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. Trotz strenger Corona-Beschränkungen konnte der Deutschlandfunk 2021 eine Reihe von Jazzproduktionen realisieren. Zu Jahresanfang wagten sich Schlagzeuger Jonas Burgwinkel, Organist Kit Downes und Gitarrist Reinier Baas an eine „Neuerfindung des Orgeltrios“ – coronabedingt noch in ein Fremdstudio ausgelagert. Im Herbst durfte dann das komplette Cologne Contemporary Jazz Orchestra unter Heiner Schmitz in den hauseigenen Kammermusiksaal, für eine klingende Hommage an das Ökosystem Wald. Die Pianisten Rainer Böhm und Pablo Held nahmen in internationalen Besetzungen neue Ensemblemusik auf, und Saxofonist Johannes Ludwig kombinierte im gitarrenlastigen Sextett Groove und gesangliche Themen mit hitziger Improvisation. In der Sendung gibt es einen Vorgeschmack auf die Alben, die voraussichtlich 2022 erscheinen werden.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Jazzland NRW

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Axel Fischbacher Trio: Bebop Sketches | Bruno Angelini: Transatlantic Roots | MLB Trio: Birka

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: All that Jazz

Moderation und Auswahl: Ralf Dombrowski


fr – 07.01.2022


14:05:00 | Ö1
Die nigerianisch-französische Sängerin Asa 2020 in München

Es ist der Sound der jungen, globalisierten, urbanen Welt, den Asa in ihren Songs verkörpert, geprägt von den Metropolen Lagos, wo sie aufwuchs, und Paris, wo sie 1982 geboren wurde und zwei Dekaden später ihre Karriere startete. Mit ihrem Indie-Pop und ihrer kräftigen Stimme schafft Asa abseits von Ethno-Klängen Weltmusik im eigentlichen Sinn. Am 27. Februar 2020 gastierte Bukola Elemide, wie sie bürgerlich heißt, im Münchner Ampère Club -mit ihrer fünfköpfigen Band und mit tanzbaren Songs voll Lebensfreude, bei denen auch nachdenklich-kritische Betrachtungen der Welt immer mit einem Plus auf Seiten der Hoffnung einhergehen.

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 19:54 | SWR 2
SWR2 Tandem: Musik – Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Internationale Neuerscheinungen

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Bühne frei im Studio 2 …

… für das Julian Hesse Trio – eine Audio-/Videosession mit Julian Hesse (tp), Sebastian Wolfgruber (dr) und Peter Cudek (b). Aufnahme vom 15. Dezember 2021 im Münchner Funkhaus. Moderation und Auswahl: Beate Sampson


sa – 08.01.2022


17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Zukunft Deutschland?

  • „Die Unterschätzten“ – Wie der Osten die deutsche Politik bestimmt. Von Cerstin Gammelin, gelesen von Rahel Comtesse
  • „Zornfried“ – Ein Blick in die Gegenwart. Von Jörg-Uwe Albig, gelesen von Andreas Neumann
  • „Nachruf auf mich selbst“ – Abschied vom Konsumismus. Von Harald Welzer, gelesen von Axel Wostry
  • „Eiscafe Europa“ – Ein fantastischer Ausflug in die coolere Zukunft. Von Enis Maci, gelesen von Katja Schild
  • Über das Unbehagen im Wohlstand. Von Gernot und Rebecca Böhme, gelesen von Axel Wostry
  • „Hütten“ – Obdach und Sehnsucht. Von Petra Ahne, gelesen von Katja Schild
  • Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel. Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

18:10 bis 19:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Die Entspannten

Mit Musik von Paul Desmond, John Scofield, Melissa Walker, Renaud Garcia-Fons und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Sun-Mi Hong Quintet & Guy Salamon Group | jazzahead!, Bremen, April 2021

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Sun-Mi Hong Quintet:  Sun-Mi Hong, dr, buk | Nicolò Ricci, ts | Alistair Payne, tp | Chaerin Im, p | Alessandro Fongaro, db | –  Guy Salamon Group: Guy Salamon, dr, computer | Alistair Payne, tp | Ian Cleaver, tp | José Soares, as | Lucas Martinez, ts | Teis Semey, eg | Xavi Torres, p, glsp | William Barrett, db |

20:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: Musikalische Ost-West-Dialoge beim Multiphonics Festival 2021

Drei Protagonisten des Festivals mit faszinierenden Grenzgängen zwischen den Musiktraditionen ihrer Herkunftsländer und unterschiedlichen Musikgenres. In ihren genre-übergreifenden Programmen wandeln die Teilnehmer des Multiphonics Festivals im kreativen Austausch mit Klarinettisten und Klarinetten-Spielerinnen aus aller Welt durch die Musikkulturen verschiedener Länder. So verbindet der mazedonische Klarinettist Ismail Lumanovski im Duo mit dem israelischen Meisterpianisten Omer Klein den leidenschaftlichen Spirit der traditionellen Balkanmusik mit Jazz und lässigem Blues sowie der Disziplin der Klassik, schwelgt in kammermusikalischen Welten und taucht dynamisch und virtuos in ein hochkomplexes Cross-Over-Repertoire ein. Lyrisch fein bewegt sich dagegen der syrische Klarinettist Kinan Azmeh im Duo mit WDR Jazzpreisträger für Improvisation Florian Weber am Piano zwischen arabischer Musik, Jazz und Improvisation und die iranische Klarinettistin Shabnam Parvaresh lässt mit ihrem Sheen Trio sowohl persische Klänge und Rhythmen anklingen als auch elektronische Sounds.

Ismail Lumanovski & Omer Klein / Kinan Azmeh & Florian Weber / Sheen Trio. Aufnahmen aus dem Alten Pfandhaus, Köln, und dem domicil, Dortmund

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazztime: Inner Mountain Flame – John McLaughlin zum 80. Geburtstag

Von Michael Rüsenberg. Mit Amerika, wo seine Karriere 1969 richtig in Fahrt kam, hat er 2017 abgeschlossen. Er wohnt in Monaco, in Europa tourt er noch; in wenigen Wochen wird sich einer der einflussreichsten und stilbildenden Gitarristen des Jazz auch auf deutschen Bühnen aus dem Glückwunsch-Konfetti zu seinem Achtzigsten (4. Januar 2022) freispielen. Die innere Flamme, sie lodert nämlich noch, um mit dem Albumtitel „The Inner Mounting Flame“ (1971) seines Mahavishnu Orchestra zu sprechen.

23:35:00 | Ö1
Clemens Rofner im Studio, Luca Manning bei den INNtönen 2021

Eigentlich war der Auftritt des aus Glasgow stammenden 22-jährigen Sängers Luca Manning beim diesjährigen INNtöne-Jazzfestival in exquisiter Sextettbesetzung geplant. Dann machten allerdings die aktuellen Reisebeschränkungen diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, und Manning trat am 31. Juli 2021 im intimen kammermusikalischen Duosetting mit seinem kongenialen Partner Jay Verma an den Tasten vor das Publikum im oberösterreichischen Diersbach. Es gab viel überraschendes und neues Material zu hören, Manning präsentierte seine sehr persönlichen und mitunter melancholischen Eigenkompositionen immer mit dem ihm eigenen bittersüßen Schmelz und einer Portion Augenzwinkern.

Dass die Einflüsse des jungen Sängers von Chet Baker bis Björk und Amy Winehouse reichen, war in den ehrlichen und direkten Songs jederzeit spürbar. Das INNtöne-Publikum erlebte eine von Pop-Elementen durchtränkte Jazzperformance, die auf Emotionen und Dramatik setzte und unter Beweis stellte, dass sich der preisgekrönte schottische Sänger von diversen Künstlern und Genres inspirieren lässt, ohne aber seine tief verwurzelte Verehrung der Jazztradition zu verleugnen.

Gerhard Graml spricht außerdem mit dem Bassisten Clemens Rofner über sein neues Album „Clerq“, das er am 12. Jänner im Wiener Porgy & Bess präsentieren wird. Der Musiker aus Tirol, der unter anderem durch die Band HI5 Bekanntheit erlangte und als Co-Leiter des Outreach-Festivals seine Spuren in der österreichischen Musikszene hinterlässt, erläutert seine künstlerischen Konzepte zwischen Minimal Music, Elektronik und improvisierter Musik.


so – 09.01.2022


00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Clemens Rofner im Studio, Luca Manning bei den INNtönen 2021

Eigentlich war der Auftritt des aus Glasgow stammenden 22-jährigen Sängers Luca Manning beim diesjährigen INNtöne-Jazzfestival in exquisiter Sextettbesetzung geplant. Dann machten allerdings die aktuellen Reisebeschränkungen diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, und Manning trat am 31. Juli 2021 im intimen kammermusikalischen Duosetting mit seinem kongenialen Partner Jay Verma an den Tasten vor das Publikum im oberösterreichischen Diersbach. Es gab viel überraschendes und neues Material zu hören, Manning präsentierte seine sehr persönlichen und mitunter melancholischen Eigenkompositionen immer mit dem ihm eigenen bittersüßen Schmelz und einer Portion Augenzwinkern.

Dass die Einflüsse des jungen Sängers von Chet Baker bis Björk und Amy Winehouse reichen, war in den ehrlichen und direkten Songs jederzeit spürbar. Das INNtöne-Publikum erlebte eine von Pop-Elementen durchtränkte Jazzperformance, die auf Emotionen und Dramatik setzte und unter Beweis stellte, dass sich der preisgekrönte schottische Sänger von diversen Künstlern und Genres inspirieren lässt, ohne aber seine tief verwurzelte Verehrung der Jazztradition zu verleugnen.

Gerhard Graml spricht außerdem mit dem Bassisten Clemens Rofner über sein neues Album „Clerq“, das er am 12. Jänner im Wiener Porgy & Bess präsentieren wird. Der Musiker aus Tirol, der unter anderem durch die Band HI5 Bekanntheit erlangte und als Co-Leiter des Outreach-Festivals seine Spuren in der österreichischen Musikszene hinterlässt, erläutert seine künstlerischen Konzepte zwischen Minimal Music, Elektronik und improvisierter Musik.

17:10:00 | Ö1
Grady Tate: 1932-2017

Der Geburtstag des 2017 verstorbenen Schlagzeugers und Sängers Grady Tate jährt sich am 14.Jänner zum neunzigsten Mal. Tates Laufbahn war ursprünglich ganz auf eine Gesangskarriere ausgerichtet: Er sang seit seinem vierten Lebensjahr, gab aber nach seinem Stimmbruch für mehrere Jahre das Singen auf. Während seiner Militärzeit betätigte er sich wieder musikalisch, und zwar sowohl als Sänger als auch als Schlagzeuger. Als Drummer wird er schließlich international bekannt. Grady Tate gilt als einer der meistaufgenommenen Schlagzeuger der Musikgeschichte. Im Studio und auch auf der Bühne arbeitete er mit u.a. Quincy Jones, Jimmy Smith, Oscar Peterson, Wes Montgomery oder auch Sängerinnen wie Ella Fitzgerald und Aretha Franklin zusammen. Aber auch als Sänger hat er mehrere Alben aufgenommen und wurde in dieser Rolle für den Grammy nominiert.

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen

Am Mikrofon: Timo Kurth. Unter dem Titel „Indian American Jazz“ musizierte die hr-Big Band im Oktober 2011 zusammen mit dem indisch-amerikanischen Saxofonisten Rudresh Mahanthappa und weiteren indisch-stämmigen Musikern für die Zuhörer im Stadtheater in Gießen. Einmal mehr bewies damit die hr-Big Band ihre große jazzmusikalische Bandbreite und die Freude am Ausprobieren genreübergreifender Synthesen. Die Leitung des Konzertes hatte der damals frischgebackene neue Chefdirigent Jim McNeely, von dem Amereikaner stammten auch die Arrangements.

19:34:00 | Ö1
Tris im Studio 2 des Wiener Funkhauses

Das Ensemble Tris besteht aus Pianistin Monika Dörfler, Bassist Josef Wagner und Schlagzeuger Rainer Deixler. Das aktuelle Album „Endangered Species“, dessen Kompositionen teilweise in der heutigen Radiosession zu hören sein werden, integriert Einflüsse rhythmischer und harmonischer Natur aus Jazz, so genannter „World Music“, Pop und klassischer Moderne. In der Improvisation fokussiert das Trio spannende Fragen: Wer hat das Recht, sich so auszudrücken, wie es ihm oder ihr entspricht? Wie können wir leben, ohne den Lebensraum anderer einzuschränken oder zu stören? In diesem Spannungsfeld wird im Projekt „Endangered Species“ musiziert. Alle Mitglieder von Tris agieren gleichberechtigt, jede/r kann schweigen, jede/r kann sprechen -und jeder Hörer, jede Hörerin hat die Freiheit, in sich eigene Bilder und Assoziationen entstehen zu lassen.

20:55:00 | Ö1
Nicole Mitchell: „Mandorla Awakening II: Emerging Worlds“ (2017)

Die in Chicago lebende afroamerikanische Flötistin und Komponistin Nicole Mitchell hat in den vergangenen Jahren mit afrofuturistisch inspirierten Projekten auf sich aufmerksam gemacht. Das meistbeachtete und meistgepriesene ist „Mandorla Awakening II: Emerging Worlds“, 2017 bei FPE Records auf Tonträger erschienen. Startpunkt dafür war die Lektüre von „The Chalice and the Blade“ (in der deutschen Übersetzung „Kelch & Schwert“) der Kulturhistorikern, Soziologin und Rechtswissenschaftlerin Riane Eisler. In diesem Buch geht es um Gesellschaften, die in zwei Strömungen unterteilt sind:

Die einen, die vom Willen zur Herrschaft geleitet werden, und die anderen, die partnerschaftlich und kollaborativ arbeiten. Davon angeregt, schrieb Nicole Mitchell eine im Jahr 2099 angesiedelte Geschichte über ein abgelegenes Land namens Mandorla Island. Dort treffen Dystopie und Utopie aufeinander, und ein Paar sucht nach Wegen, um eine Koexistenz von Prinzipien zu ermöglichen, die eigentlich als inkompatibel gelten.

Für die musikalische Umsetzung dieses Plots hat Nicole Mitchell ihr Black Earth Ensemble, bestehend aus Musiker/innen der aktuellen Chicagoer Jazzszene, um neue Mitglieder erweitert: Tatsu Aoki (Bass, Shamisen, Taiko) und Kojiro Umezaki (Shakuhachi) spielen traditionelle japanische Instrumente, sie stellen so das Zusammentreffen mit dem Unbekannten dar. Während die Erzählung einen fiktiven Ort in einer zukünftigen Welt fokussiert, ist die Musik eine aktive Erkundung von Dualitäten, den Konzepten des Utopischen und des Dystopischen folgend -wobei diese nicht als binäre Gegenpole, sondern als interagierende, sich entwickelnde Einheiten gesehen werden.

Das als Suite angelegte Album vereint unterschiedliche Stile wie Free Jazz, zeitgenössische klassische Musik, Blues, Folk, Gospel und Rock -Genre-Elemente, die sich verweben und aneinander reiben, ohne ihre klangliche Identität zu opfern. „Mandorla Awakening II: Emerging Worlds“ ist ein Album, das trotz seiner noch jungen Geschichte als überzeugende, reife, exemplarische musikalische Umsetzung der Ideen des Afrofuturismus im 21. Jahrhundert gesehen wird. Ein Werk, das eine Botschaft des Widerstands in sich trägt, für Veränderungen und die Befreiung des eigenen Geistes steht, vermittelt durch Fantasie und Musik. Nicole Mitchell über ihre Arbeit: „Ich verfolge die ehrgeizige Idee, dass Musik die Kraft hat, transformativ zu sein, dass wir durch Musik visionäre Welten schaffen können, die es uns ermöglichen, Alternativen in unserer Lebensweise zu sehen.“

 

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