Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Martin Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 20.12.21–26.12.2021

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 50. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Andere tolle Sendungen im Radio finden Sie in der Radiowoche im Bad Blog Of Musick.

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mo – 20.12.2021


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:30:00 | Ö1
Aki Takases Trio Tama beim Jazzfestival Leibnitz 2021

Am 1. Oktober 2021 gastierte mit Aki Takase die frischgebackene neue Trägerin des Albert­Mangelsdorff-Preises und damit der bedeutendsten Auszeichnung, die Deutschland an Jazzmusiker/innen vergibt, im Hugo-Wolf -Saal des Kulturzentrums Leibnitz.

Und die 73-jährige japanische Pianistin, die seit den 1980er Jahren in Berlin lebt, demonstrierte eindrucksvoll, dass ihr dieser Preis völlig zu Recht zuerkannt worden ist: Unterstützt von ihren Mitstreitern im Trio Tama, Bassist Jan Roder und Schlagzeuger Oliver Steidle, bearbeitete Takase mit unwiderstehlicher perkussiver Energie die Tasten, swingend, hämmernd, aus den detailreich auskomponierten Strukturen immer wieder in lustvollen freien Cluster-Explosionen ausbrechend.

Als Überraschungsgast stellte sich für ein Stück die Mezzosopranistin Mayumi Nakamura auf der Bühne ein, die sich mit ariosem Pathos improvisierend ins Geschehen stürzte. Marlene Schnedl präsentiert diesen Höhepunkt des diesjährigen Jazzfestivals Leibnitz.

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz & World

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Heute mit: Knudsen/Rudzinskis Space Big Band: Space Big Band | Nabou: You know | Polish Ladies: Polish Ladies

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz! Mit Thomas Haak

Montag, Mittwoch und Freitag berichtet das Play Jazz! – Magazin aus der gesamten Welt des Jazz. Auf dem Programm stehen jede Woche das Album der Woche, andere aktuelle CDs, Klassiker, Portraits von Künstlerinnen und Künstlern oder Plattenfirmen und Tipps für Konzerte, Bücher oder Filme.Das Magazin geht neuen Trends nach und erinnert an die großen Momente der Jazzgeschichte.

Besonders im Blick: die norddeutsche Jazzszene. Mit Interviews und Reportagen informiert Play Jazz! über die Arbeit von Clubs, Jazzinitiativen und Festivals.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazztoday

Best of 2021 – Teil 1: Henning Sieverts präsentiert seine deutschen Lieblings-Produktionen des Jazzjahres 2021, u.a. mit den beiden Trompetern Bastian Stein und Martin Auer, dem Posaunisten Nils Wogram, der Bratscherin Theres Härtel und anderen.

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: Jazz Diversity: Holly / Volker Schlott

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden.

In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.


di – 21.12.2021


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Sophia Fischer

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Jazz Session: SWR2 Jazz College – Mit dem irio-eides, Brainsail und Fraktion Fe

Von Julia Neupert.  Mit einer neuen Kooperation präsentiert SWR2 ab jetzt regelmäßig jungen Jazz aus Südwest: Im SWR2 Jazz College treten zweimal im Jahr drei Studierenden-Bands aus den Hochschulstädten Mannheim, Mainz und Stuttgart auf – die Premiere gab es im November bei einem Konzertabend in der Alten Feuerwache Mannheim mit dem Quintett irio-eides aus Stuttgart, Brainsail aus Mannheim und dem Mainzer Septett Fraktion Fe.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Gereiftes Wunderkind – Der Pianist A Bu

Aufnahme vom 18.9.2021 beim Klavierfestival Ruhr 2021 in Hagen. Am Mikrofon: Michael Kuhlmann. Dass ein junger Chinese als Klavier-Wunderkind gehandelt wird, ist schon häufiger vorgekommen. Ungewöhnlich aber, wenn das im Jazz passiert. Der 1999 geborene A Bu konzertierte schon als 14-Jähriger an der Seite Chick Coreas. Mit 15 gewann er den Klavier-Solowettbewerb von Montreux und begann ein Studium in New York. Als Kind hörte er begeistert Jazz; später ließ er sich von lateinamerikanischen Klängen inspirieren. Heute nennt er als eines seiner großen Vorbilder Keith Jarrett. Inzwischen beschäftigt er sich auch mit der Musik seiner chinesischen Heimat. Seit Jahren geplant war ein Auftritt beim Klavier-Festival Ruhr, wie er im September 2021 wahr wurde. A Bu spielte dort ein facettenreiches Repertoire aus freien Improvisationen und auskomponierten Stücken, mit Anklängen an Musik von Fats Waller bis John Coltrane.

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz & World

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Timo Kurth. Heute mit: Red Kite: Apophenian Bliss | Malstrom: Klaus-Dieter | Yumi Ito & Szymon Mika: Ekual

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz! Papanosh & André Minvielle

Im Play Jazz! – Konzert werden Liveaufnahmen des NDR aus dem Rolf-Liebermann-Studio, aus Clubs und von Festivals im Sendegebiet gesendet.

Mitschnitte von JazzBaltica, Elbjazz, Eldenaer Jazz Evenings, See More Jazz oder der Jazzwoche Hannover zeigen die Vielfalt der Festivallandschaft im Norden. Neben aktuellen Aufnahmen ist Dienstagabend auch der Platz für Konzertschätze aus den Archiven des NDR.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: News & Roots

Best of 2021 – Teil 2: Henning Sieverts präsentiert seine internationalen Lieblings-Produktionen des Jazzjahres 2021, u.a. mit dem Saxophonisten Kenny Garrett und den beiden Pianisten Shai Maestro und Martial Solal und anderen.

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight – Gregory Porter

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden.

In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.


mi – 22.12.2021


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Classic Sounds in Jazz: „Let it snow“ – Blue Notes über die weiße Pracht – jazzige Klänge über Schnee

Von Sängerin Betty Carter, Trompeter Roy Hargrove, Pianistin Julia Hülsmann und anderen. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz & World

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | Michael Sagmeister

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Aus der Not das Beste machen – das hatte sich Gitarrist Michael Sagmeister zu Beginn der Pandemie vorgenommen. Damit der Frust über die vielen abgesagten Konzerte nicht zu groß würde, verkroch er sich in seinem Studio, übte noch mehr als sonst und vor allem noch ein paar mehr Instrumente. Grade erschien das Ergebnis, das ganz neue Album „Story Board“ voller neuer Songs nur von ihm und seiner Frau Antonella D’Orio, das so eine Art musikalisches Tagebuch geworden ist. Und ein sehr persönliches Statement.

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz! Mit Thomas Haak

Montag, Mittwoch und Freitag berichtet das Play Jazz! – Magazin aus der gesamten Welt des Jazz. Auf dem Programm stehen jede Woche das Album der Woche, andere aktuelle CDs, Klassiker, Portraits von Künstlerinnen und Künstlern oder Plattenfirmen und Tipps für Konzerte, Bücher oder Filme.Das Magazin geht neuen Trends nach und erinnert an die großen Momente der Jazzgeschichte.

Besonders im Blick: die norddeutsche Jazzszene. Mit Interviews und Reportagen informiert Play Jazz! über die Arbeit von Clubs, Jazzinitiativen und Festivals.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: Snowflakes & Blue Notes

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden.

In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.


do – 23.12.2021


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Musikpassagen: Gilles Peterson – Porträt eines Gesamtkunstwerkers

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Mit Riesenschritten voran – Die französische Sängerin Camille Bertault

Von Karsten Mützelfeldt. Wie aus dem Nichts taucht 2015 auf der französischen Jazzszene eine junge Sängerin auf und sorgt mit viel Fantasie, Charme und atemberaubender Virtuosität für Aufhorchen. Für Camille Bertault ist es der Anfang einer bemerkenswerten Karriere. Auslöser der Furore ist ein Facebook-Video. Zuhause nimmt die Französin eine Scat-Version von John Coltranes halsbrecherischen „Giant Steps“ auf und stellt sie ins Netz. Innerhalb weniger Tage wird der Clip mehr als 700.000 Mal geteilt, eine Plattenfirma bietet Bertault einen Vertrag an. Auf ihrem zweiten von bislang drei Solo-Alben präsentiert sie Coltranes berühmtes Solo dann mit einem von ihr geschriebenen französischen Text. Titel: „Pas de Géant“ („Giant Steps“, „Riesenschritte“). Die junge Frau sprudelt nur so vor Energie. Ihre temperamentvolle Bühnenpräsenz profitiert auch von ihren Schauspiel-Erfahrungen: Sie stand auf Theater- und Kabarettbühnen und hegt eine Affinität zum mit dem Dramatischen durchaus vertrauten Chanson.

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz & World

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Renaud García-Fons: Le Souffle des Cordes | Taranczewski: When I Was | Landeck, Grau, Bonica: Guerilla Jazz

22:33 bis 23:30 | NDR Kultur
Play Jazz! NDR Bigband – „Pull it Free!“: Zum 80. Geburtstag des Pianisten Don Pullen

Welche Konzerte stehen im Kalender? Wer ist zu Gast bei der NDR Bigband und realisiert ein neues musikalisches Konzept? Henry Altmann blickt immer donnerstags auf aktuelle und kommende Projekte, Konzerte und CD-Produktionen der NDR Bigband. Dazu spricht er mit Musikerinnen und Musikern, präsentiert frische Aufnahmen und berichtet über Hintergründe.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: All that Jazz

Die einen blicken zurück, die anderen nach innen, wieder andere nach vorn. Denn die Zeit rund um die Feiertage bietet sich an, die musikalischen Gedanken schweifen zu lassen. Ein verrücktes Jahr neigt sich seinem Ende zu, hat fantastische Alben wie etwa das aktuelle Trio von Dave Holland hervorgebracht. Es hat viele Musiker:innen dazu gebracht, sich mit kleinen Formationen oder sich gar solistisch nur mit sich selbst zu beschäftigen. Aber es weist auch nach vorne, mit jungen Talenten wie der Saxophonistin Nubya Garcia. Ein Spaziergang durch die Perspektiven.. Moderation und Auswahl: Ralf Dombrowski

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: Deep Schrott

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden.

In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.


fr – 24.12.2021


18:05 bis 20:00 | Deutschlandfunk
Radio-Bescherung. Musikalisches zum Fest

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Jazz unterm Baum: Jazzer erweisen dem Kindlein die Ehre

Am Mikrofon: Karmen Mikovic. Wir haben eine Kollektion weihnachtlicher Jazz-Einspielungen für Sie, in abwechslungsreicher Mischung von Klassikern mit ganz neuen Aufnahmen – mehr wird aber jetzt noch nicht verraten. Weihnachtsgeschenke dürfen immer erst an Heiligabend ausgepackt werden.

sa – 25.12.2021

16:05 bis 17:00 | SWR 2
SWR2 Xmas Jazz: Nordic Sounds

Von Thomas Loewner. Alle Jahre wieder: Pünktlich zu Weihnachten wird der Musikmarkt zuverlässig mit entsprechenden Produktionen überschüttet. Ästhetisch sind sie manchmal reichlich kitschig. Die skandinavische Szene allerdings zeigt, dass die Kombination Weihnachten und Jazz auch ohne ein Übermaß an Pomp funktioniert. Und dies auch unabhängig von saisonalen Veröffentlichungen. Musikerinnen und Musiker wie Janne Mark, Tuija Komi, Aki Rissanen oder Geir Sundstøl produzieren ihre Alben nicht explizit als Weihnachtsmusik, und trotzdem passen sie stimmungsmäßig hervorragend in diese Zeit.

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
Jazz und mehr: Die Leisen

Mit Musik von Chet Baker, Bill Frisell, Norah Jones, Anja Lechner und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

20:05 bis 21:00 | Bayern 2
radioMitschnitt: Bayern 2-Konzerthighlights – Rebekka Bakken

Aufnahme des Konzerts vom 29. Oktober 2019 bei den Ingolstädter Jazztagen. Moderation: Bernhard Jugel

Besetzung: Rebekka Bakken – Gesang, Klavier; Ola Gustavsson – Gitarren; Eirik Tovsrud Knutsen – Keyboards; Rune Arnesen – Schlagzeug; Jonny Sjo – Bass

Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks 2019. Aufnahme vom 29.10.2019 im Kulturzentrum neun bei den Ingolstädter Jazztagen. Ton & Technik: Tom Schinko, Klaus Mau, Lucia Gießübel


so – 26.12.2021


00:05:00 | Ö1
Dominik Fuss & Jörg Leichtfried im Gespräch und im KlangTheater

Die beiden sind keine Unbekannten in der Wiener Musikszene: Trompeter Dominik Fuss ist einschlägig vorbelastet, gemeinsam mit seinem Vater Martin Fuss sowie dem ebenfalls Saxofon spielenden Bruder Florian ist er im Sextett Affäre Dreyfuss umtriebig, zudem war er 2018 der von der Ö1-Jazzredaktion nominierte österreichische Vertreter im Euroradio Jazz Orchestra der EBU (European Broadcasting Union) in Riga. Der aus Waidhofen/Ybbs stammende Pianist Jörg Leichtfried hingegen ist durch Aufnahmen mit Mundharmonika-Könner Bertl Mayer sowie im eigenen Trio hervorgetreten, zuletzt legte er mit dem Quartett Elektro Jirschi das Album „Misery is Wasted on The Miserable“ vor.

Im Duo lassen Fuss und Leichtfried ihre musikalischen Energien auf wunderbare Art und Weise zusammenfließen. „Little Tales of Light and Sorrow“ heißt die erste gemeinsame CD, veröffentlicht zu Beginn des Jahres 2021. Der Trompeter und der Pianist reflektieren Eindrücke aus Wien, Paris, Tunesien und von der polnischen Ostseeküste, in reifer Gelassenheit erzählen sie klingende Geschichten, substanzvoll, bildhaft, poetisch und vielfärbig -und bei aller Intimität auch um lebhafte, zupackende Momente nicht verlegen. Frank Hoffmann bittet Dominik Fuss und Jörg Leichtfried zum Gespräch und präsentiert das Duokonzert vom 3. Dezember 2021, aufgenommen in der Reihe „5 Millionen Pesos“ im KlangTheater des Wiener RadioKulturhauses.

15:05 bis 17:00 | SWR 2
SWR2 Jazz und Literatur: Das Beste zum Schluss

Von Günther Huesmann/ Frank Hertweck. Was waren die prickelnden Neuerscheinungen des Jahres 2021? Wir präsentieren einige davon. SWR2 Literatur-Chef Frank Hertweck und SWR2 Jazzredakteur Günther Huesmann stellen ihre persönlichen Bücher-Highlights und Jazz-Entdeckungen des Jahres vor. Allen Pandemie-Zeitläufen zum Trotz war in der Welt des geschriebenen Wortes und der spontanen Musik eine Menge los.

18:30 bis 20:00 | Deutschlandfunk Kultur
Hörspiel: A Funeral March for the First Cosmonaut – Ein Hörspiel-Poem

Von Etel Adnan und Ulrike Haage. Übersetzung und Dramaturgische Mitarbeit: Klaudia Ruschkowski

Regie und Komposition: Ulrike Haage; Mit: Etel Adnan, Judith Engel, Zainab Alsawah und Eduard Wassmann; Solisten: Christina Andersson, Claudio Puntin, Ulrike Haage; Ton und Technik: Thomas Monnerjahn, Martin Offik, Gunda Herke; Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019; Länge: 49’37

1968 schrieb Etel Adnan den „Trauermarsch“ für den zu Tode gekommenen Kosmonauten Jurij Gagarin, „das große Kind in einer großen Maschine“: eine Metapher auf die Höhenflüge und Abstürze der Menschheit.

Am 12. April 1961 umrundete Jurij Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 in 108 Minuten die Erde und schrieb damit Weltraumgeschichte. Kaum sieben Jahre später kam er beim Absturz seiner zweisitzigen MiG nahe Moskau ums Leben. Die Ursache für das Unglück ist bis heute nicht genau geklärt.

Etel Adnan interessierte sich unter philosophischen, künstlerischen und mythischen Aspekten für die Weltraumprogramme der Großmächte. Der Kosmonaut Gagarin – „the great child in the great machine“ – hatte es ihr besonders angetan. Sie schrieb nach seinem Tod 1968 das elfteilige Poem „A Funeral March for the First Cosmonaut“ – eine Metapher auf Höhenflüge und Abstürze der Menschheit. Die maschinengeschriebene Version legte Etel Adnan 50 Jahre nach deren Erscheinen in die Hände der Komponistin und Pianistin Ulrike Haage. Sie komponierte 2017 die Musik zu „Nacht“, einem Hörspiel auf der Grundlage von Etel Adnans gleichnamiger Textsammlung. So wurde der „Funeral March“ nicht nur zu einem musikalischen Requiem, sondern zugleich zu einem Hörspiel, in dem sich Text und Klang, Komposition und Improvisation verschränken.

Man kann das Hörspiel hören wie eine Konzertaufführung, man kann sich darauf einlassen wie auf eine Klanginstallation. Man muss dieses Gedicht nicht sofort verstehen, sondern kann sich treiben lassen von den Qualitäten der Stimmen und Instrumente.

Etel Adnan, geboren 1925 in Beirut, gehört zu den wichtigsten Stimmen der arabischen Welt und gilt als Grande Dame der arabischen Literatur. Die Schriftstellerin, Essayistin, Philosophin und Malerin lebt heute in Paris, früher in Sausalito (Kalifornien) und Beirut. Ihre Bilder, Zeichnungen und Künstlerbücher waren 2012 in eigenen Räumen auf der documenta (13) zu sehen. Hörstücke: „Schiff im Sturm Berg Mond Meer ganz und gar schwerelos. Etel Adnans Reise durch Leben und Länder“ (DKultur 2008), „Arabische Apokalypse“ (DKultur/HR 2013). „Nacht“ (Deutschlandfunk Kultur 2017) wurde zum Hörspiel des Monats August 2017 gewählt.

Ulrike Haage, geboren in Kassel, arbeitet an der Schnittstelle von Jazz, Avantgarde, klassischer Musik und Literatur. Neben ihrer Arbeit als Komponistin, Autorin und Regisseurin von preisgekrönten Hörspielen, schreibt sie Filmmusik und ist als Solopianistin und Scriptautorin tätig. Sie lebt in Berlin.

19:34:00 | Ö1
Judith Ferstl & June in October im Studio 2 des Wiener Funkhauses

Die in Wien lebende Kontrabassistin Judith Ferstl hat ein neues, hochinteressantes Projekt initiiert: Mit den stilistischen Allroundern Florian Sighartner (Violine) und Carles Muñoz Camarero (Violoncello) bildet sie eine Streichergruppe um Sängerin Lucia Leena -bekannt durch die Band Listen to Leena. Mit kammermusikalischer Sensibilität zelebriert das daraus resultierende Quartett June in October herbstliche Songs zwischen Jazz und leicht fremdelnden Folk-Elementen. „Um festen Boden unter den Füßen zu spüren, braucht es nicht unbedingt direkten Bodenkontakt. Lässt man sich auf die Fragilität der Unsicherheit ein, wird die Sorge vor einem tiefen Fall immer wieder als Illusion enttarnt“, schreibt Judith Ferstl dazu.

20:05 bis 21:00 | Bayern 2
radioMitschnitt: Bayern 2-Konzerthighlights – Lisa Wahlandt

Aufnahme von den Ingolstädter Jazztage. Moderation: Rainer Schaller

20:55:00 | Ö1
Herbie Hancocks klingendes Zukunftsversprechen „Mwandishi“ (1971)

Mwandishi war das erste Projekt des Pianisten Herbie Hancock, bei dem er das traditionelle Jazzidiom hinter sich ließ und einen originellen und individuellen Stil anstrebte. Das sollte ihm wenig später zum ganz großen Erfolg bei einem breiten Publikum, das weit über die Jazzhörerschaft hinausging, verhelfen. Nur drei Alben hat Hancock in dieser Besetzung eingespielt, und der erste, ebenfalls „Mwandishi“ betitelte Longplayer des Sextetts, aufgenommen 1971 in San Francisco, steht im Zentrum dieser Sendung mit Gerhard Graml.

Hancock entschloss sich in den späten 1960ern und frühen 1970ern dazu, den Namen „Mwandishi“ anzunehmen, der in der ostafrikanischen Sprache Swahili „Komponist“ bedeutet. Auch die Mitglieder des Mwandishi-Sextetts, Eddie Henderson (Trompete), Bennie Maupin (Klarinette), Julian Priester (Posaune), Buster Williams (Bass) und Billy Hart (Schlagzeug), nahmen Pseudonyme in Swahili an und drückten so ihre Affinität zum afrikanischen Kontinent aus. Das spiegelte eine künstlerische Auffassung, die die Zukunft in der Vergangenheit suchte und auf eine Rückbesinnung auf die Ursprünge setzte, was in späterer Folge als Afrofuturismus bezeichnet werden sollte.

Hancock bündelte seine Erfahrungen, die er beispielsweise mit Miles Davis bei den Aufnahmen zu „In A Silent Way“ gemacht hatte, und ging daran, Prinzip und Stilistik dieser Fusionsidee auszubauen und einen eigenen, progressiven Ansatz zu entwickeln, der Funk, Jazz, Elektronik und Rock vereinen sollte. Für Hancock bedeutete das für das Album „Mwandishi“ unter anderem den Einsatz von akustischen und elektrischen Pianos, Mellotron und Moog-Synthesizern. Trotz dieser modernistischen Ausrichtung mit allerhand elektronischen Gerätschaften war Hancocks Projekt in Blues und Swing geerdet, stand also mit einem Bein in der Zukunft und würdigte gleichzeitig die Vergangenheit.

Auch wenn heute einige der synthetisch erzeugten Klänge veraltet wirken und das Konzept stellenweise überholt scheint, wird in den besten Momenten Hancocks Vision einer Zukunftsmusik deutlich. Und in den solistischen Exkursen auf „Mwandishi“ erweist sich Herbie Hancock als pianistische Naturgewalt.

23:05 bis 00:00 | Bayern 2
Nachtmix: Mit Bernhard Jugel

23:30 bis 23:57 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Klangraum Europa – Hayden-Zone

Ein etwas anderes Kirchenkonzert mit Hayden Chisholm, Kit Downes und Chor. Hayden Chisholm, Altsaxofon, Shrutibox, Gesang; Kit Downes, Kirchenorgel; PJEV: Zvezdana Ostojic, Gloria Lindeman, Lana Hosni, Julijana Lesic, Jovana Lukic, Gesang. Aufnahme vom 1.9.2021 aus der Agneskirche, Köln. Am Mikrofon: Hayden Chisholm

Im Rahmen der Cologne Jazzweek 2021 gab Saxofonist Hayden Chisholm ein außergewöhnliches Kirchenkonzert, für das er Musiker ganz unterschiedlicher Herkunft zusammenbrachte: Der britische Pianist und ausgebildete Kirchenmusiker Kit Downes traf auf das serbisch-bosnische Vokalensemble PJEV. Während dieser fünfköpfige Frauenchor mit regionstypischem, glockenhellem Timbre alte Volkslieder sang, entlockte Downes der Kirchenorgel improvisierend unerhörte, faszinierende Klänge. Chisholm selbst spielte Altsaxofon, Shrutibox und trat als Obertonsänger in Erscheinung. Die heterogenen Musiken kontrastierten, überlagerten und durchdrangen sich in diesem Konzert mit enorm suggestiver Wirkung. Auszüge aus dem Programm stellt der auch als Rezitator arbeitende Hayden Chisholm in der Sendung selbst vor.

 

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