Jazz im Düsseldorfer Goethe-Museum

Von Dietrich Schlegel – Eine erfolgreiche originelle Konzertreihe Das Goethe-Institut schickt viele, nicht zuletzt auch junge deutsche Jazzmusiker durch die ganze Welt. In örtlich bescheidenerem Rahmen, aber weitaus intensiver mit dem Namen des Dichterfürsten verbunden, präsentiert sich seit vergangenem Jahr eine Jazzkonzert-Reihe in Düsseldorf, in dem Mitte des 18. Jahrhunderts vom Kölner Kurfürsten Karl Theodor errichteten Jagdschloss Jägerhof. In dessen prachtvollen Räumen befindet sich die umfangreichste private Goethe-Sammlung Deutschlands, eine Stiftung des Verlegerpaares Anton und Katharina Kippenberg. Barbara Steingießer, angesehene Kultur- und Jazzjournalistin, überdies promovierte Literaturwissenschaftlerin, hatte die Idee, in diesem von etablierter Kultur geprägten Ambiente zeitgenössischen Jazz erklingen zu lassen. Der Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf, Prof. Dr. Christof Wingertszahn, war sofort begeistert. Seitdem machen Poster mit dem Schattenriss eines Saxophon spielenden Goethe – auch das eine Idee Steingießers – auf die Jazzkonzerte im Jägerhof in der Jacobistraße aufmerksam. Den viel versprechenden Auftakt im Mai des vergangenen Jahres bestritt der israelische, in Düsseldorf lebende Pianist Omer Klein, mit Haggai Cohen Milo (b) und Amir Bresler (dr). Im November folgte Triosence: Bernhard Schüler (p), Ingo Senst (b) und Stephan Emig (dr). Am letzten Donnerstag dann schien …

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News: New York in München +++ moers festival Programm +++ 41. Freiberger Jazztage

New York im Bayerischen Hof Im Frühjahr 2015 findet eine Konzertreihe unter dem Motto „New York im Bayerischen Hof“ statt und bringt amerikanischen Jazz-Flair in die Landeshauptstadt Bayerns. Das Programm ist prominent besetzt und schreitet auch Genres wie Flamenco und Trance Blues ab. Montag, 23.03.15: Billy Cobham Band. Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 21:00 Uhr Dienstag, 14.04.15: Ben Williams Band. Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 21:00 Uhr Mittwoch, 22.04.15: Rita Marcotulli & Luciano Biondini. Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 21:00 Uhr Sonntag, 03.05.15: Las Migas. Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 21:00 Uhr Dienstag, 12.05.15: Renaud Garcia Fons Quartet. Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 21:00 Uhr Mitwoch, 03.06.15: Otis Taylo & Contraband. Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 21:00 Uhr Tickets gibt’s bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.muenchenticket.de und www.eventim.de. Außerdem gibt es die Möglichkeit Tickets zu gewinnen. Bei Interesse schicken Sie ein Mail mit dem Betreff „New York im Bayerischen Hof“ und unter Angabe Ihres Wunschtermins und Ihrer Adresse an gaisa@jazzzeitung.de. Programm des moers festival bekanntgegeben Das moers festival, das bereits zum zweiten Mal in der umgebauten Tennishalle stattfindet, hat sein Programm bekanntgegeben. Hier finden Sie eine Übersicht über das Hauptprogramm: …

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Ein Guru an der Hammond-Orgel in der Unterfahrt

In über 50 Jahren hat er an über 70 Alben mitgewirkt, er spielte mit dem „Who is Who“ des Jazz, des Blues, des R&Bs. Die Rede ist von Lonnie Smith, der mit seiner legendären Hammond B3-Orgel und mit Jonathan Kreisberg (g) sowie Joe Dyson (dr) in der Münchner Unterfahrt zu Gast war. Von der Jazzpresse wird der Organist immer wieder als einer der kreativsten Köpfe an seinem Instrument gefeiert. Ralf Dombrowski fotografierte den Auftritt für die JazzZeitung.

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Manu Codjia Trio bei den BMW Welt Jazz Awards

Gestern spielte der französische Gitarrist Manu Codjia mit seinem Trio im Doppelkegel der BMW Welt. Dabei überzeugte er zusammen mit Bassist Jérôme Regard und Schlagzeuger Philippe Garcia mit und präsentierte ein „Potpourri“ aus gecoverten Hits der letzten drei Jahrzente. Thomas J. Krebs war vor Ort und liefert einige Impressionen des Auftritts. Lesen Sie eine ausführliche Konzertkritik von Ssirus W. Pakzad auf nmz.de  

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News: Jazzpreis für Magnus Mehl +++ 20 Jahre „Bingen swingt“ +++ Jazz in der DDR

Jazz-Preis Baden-Württemberg geht an Magnus Mehl Der Jazz-Preis des Landes Baden-Württemberg 2015 geht an den Saxophonisten Magnus Mehl. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird noch vor den Sommerferien in Stuttgart im Rahmen eines Preisträgerkonzerts mit Magnus Mehl (Saxophon) und der Zweitplatzierten Judith Goldbach (Kontrabass) verliehen. Es ist bereits die 31. Vergabe des Preises. Der Vorsitzende der Jury, Bernd Konrad, begründete die Entscheidung mit den Worten: „Der Alt-Saxophonist Magnus Mehl beherrscht sein Instrument in Technik und Ideenreichtum meisterhaft. In seinen Kompositionen versteht er es, interessante Klangkombinationen zu schaffen und diese in sein Spiel zu integrieren. Ihm ist daher der baden-württembergische Jazzpreis des Jahres 2015 zuzusprechen“. Mit verschiedenen Ensembles gewann Magnus Mehl bereits Preise bei international renommierten Jazzwettbewerben und gastierte mehrfach in Kooperation mit dem Goethe Institut auf Festivals in Osteuropa. 2007 gründete er zusammen mit seinem Bruder das „Ferenc und Magnus Mehl Quartett“ (kurz FUMMQ). 2011 wurde er Bandleader des „Mehl Consortium“, das ein Jahr später die CD „City Views“ veröffentlichte, mit dem Pianisten und Landesjazzpreisträger von 2010, Rainer Böhm, dem Trompeter Axel Schlosser, Ferenc Mehl am Schlagzeug und dem Posaunisten Felix Fromm.  Weitere Informationen: http://mwk.badenwuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/magnus-mehl-ist-jazz-preistraeger-2015/. Bingen …

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News: BMW Welt März-Matineen +++ Franz Koglmann Personale +++ Ausstellung „Faces – Traces“

Die März Matineen des BMW Welt Jazz Awards Im Rahmen des BMW Welt Jazz Awards unter dem Motto „Playing my Guitar“ finden im März die letzten beiden der sechs kostenfreien Sonntagsmatineen im Doppelkegel der BMW Welt statt. Am 8. März stellt das „Manu Codjia Trio“ sein Können unter Beweis. Mit 14 Jahren begann der Gründer des Trios, Emmanuel Codjia, seine Musikerlaufbahn. Von seinen vier seit 2007 veröffentlichten Alben weist besonders „Covers“ einen verstärkt jazzrockigen Klang auf. Die auf diesem Album zu hörenden Musiker, Jérôme Regard (Bass) und Philippe Garcia (Schlagzeug), begleiten ihn nun zum Auftritt im Rahmen des BMW Welt Jazz Award nach München. Das „Carl Mörner Ringström Majestic Orchestra“ spielt bei der letzten Matinee am 15. März 2015 um den Einzug ins Finale. Die musikalischen Anfänge von Carl Mörner Ringström liegen ursprünglich im Hard Rock. Er besticht vor allem durch seine virtuose Technik, mit der er Gitarristen wie Allan Holdsworth oder Kurt Rosenwinkel in Nichts nachsteht. Nach dem Gewinn des Jugend Jazz Festivals 2004 in Schweden reiste der heute in Dänemark lebende Carl Mörner Ringström mehrfach in die USA und begab sich dort auf …

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Die Melancholie des Altsaxofons

Von Mathias Bäumel – CD »The Present« von Viktor Tóths Arura Trio erschienen Das frühere ländliche Ungarn. Wer etwa 1977 auf dem Bahnhof der Kleinstadt Kiskunhalas ankam, konnte nicht selten noch die Fiaker-artigen Pferdekutschen sehen, die auf dem Vorplatz stehend auf Passagiere ins Innere des Städtchens warteten; Taxis, alte Skodas oder Moskwitschs, begannen sich erst langsam durchzusetzen. Viele Leute holten sich damals noch ihr Mittagessen aus Selbstbedienungskneipen in tragbaren Blechgeschirr-Einsätzen nach Hause und in der Csarda am Salzteich dudelte, wenn nicht abends eine Zigeunerkapelle spielte, die Stimme Apollónia Kovács’ aus den Gaststättenlautsprechern. Als zu jener Zeit in Kiskunhalas Viktor Tóth geboren wurde, konnte keiner ahnen, dass dreißig Jahre später aus dem Knaben der vielleicht künstlerisch potenteste, anfangs auch wildeste und auf Europas Freejazz-Szene gefragteste Altsaxofonist Ungarns werden würde. Im zarten Alter von Dreißig mischte der mittlerweile in Budapest wohnende Junge im Trio mit Drummer Hamid Drake und dem ebenso jungen Bassisten Mátyás Szandai die Szene mit kompromisslosem Trio-Freejazz auf (CD »Climbing with Mountains«, BMC Records). Zwei Jahre später, im selben Trio mit Drake und Szandai, ergänzt um einige andere Musiker, erweitert Tóth sein Ausdruckspektrum mit …

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German Jazz Trophy für Ralph Towner

Jazzgitarrist und „Oregon“-Bandmitglied Ralph Towner erhält für sein musikalisches Lebenswerk die German Jazz Trophy. Der Preis ging 2001 erstmals an Erwin Lehn, Leiter der SDR-Bigband, und wir bis heute jährlich vergeben. Zum Auftakt der jazzopen stuttgart übergibt Jürgen Walter, Staatssekretär im baden-württembergischem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, am Freitag, 3. Juli, den Jazzpreis an den US-Amerikaner Towner im Eventcenter SpardaWelt. Beim anschließenden Preisträgerkonzert tritt der Geehrte solo und gemeinsam mit seinen Kollegen von „MGT“ auf (Wolfgang Muthspiel und Slava Grigoryan). Bereits seit drei Jahrzehnten ist Ralph Towner aus dem zeitgenössischen Jazz nicht mehr wegzudenken, ob als Gitarrist oder Pianist, ob als Komponist oder als einer der Köpfe der Band „Oregon“. Orchesterwerke, Kammer- und Filmmusik: Das sieht nicht gerade wie der Werkkatalog eines Jazzgitarristen aus. Towner (*1940) ist einer der innovativsten und vielseitigsten Jazzgitarristen seiner Generation; in seinem Werkkatalog. Zwei Dutzend Aufnahmen mit der World-Music-Formation Oregon und nochmals so viele Einspielungen als Solo-Künstler für das Label ECM belegen das eindrücklich. Auf der klassischen Konzertgitarre oder der zwölfsaitigen Stahlsaitengitarre hat Ralph Towner einen ganz eigenen, sofort identifizierbaren Sound geschaffen. Daneben setzt er auch Klavier, Trompete und …

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News: Women in Jazz zum Zehnten +++ Film über Jazz-Legende +++ moers-Festival

Women in Jazz feiert runden Geburtstag Vom 24. April bis zum 03. Mai geht das Festival Women in Jazz in die bereits 10. Auflage. In über 20 Konzerten präsentieren sich „Jazz-Frauen“ aus der ganzen Welt und füllen ein umfangreiches Programm. Das Thema für diesen Festival-Jahrgang ist „Europäisch-Amerikanische Begegnung“. „Dabei fokussieren sich die Jazzmusikerinnen aus dem Ursprungsland des Jazz auf die Interpretation ihres musikalischen Erbes, und Europäerinnen auf vitalen, innovativen Jazz – immer offen für die diesem Kontinent aus aller Welt zustrebenden musikalischen Ideen“, wie Festivalleiter Ulf Herden schreibt. Besonders belebt wird das Festival durch von eigener Musiktradition geprägte Konzerte der Musikerinnen aus Süd- und Mittelamerika. Alle aktuellen Informationen (auch Ticketbestellungen) sind unter www.womeninjazz.de und unter https://de-de.facebook.com/womeninjazz zu finden. Übernachtungsangebote während des Festivals finden Sie unter www.stadtmarketing-halle.de. Frankfurter Jazz-Legende Carlo Bohnländer auf der Leinwand Der Dokumentarfilm „Carlo, Keep Swingin‘“ der Filmemacherin Elizabeth Ok über Carlo Bohländer (1919-2004), die Frankfurter Jazz-Legende aus den 50er- und 60er-Jahren, wird im Rahmen des „Lichter Filmfest Frankfurt International“ am 18. März 2015, 20:00 Uhr, im Cantate-Saal, Großer Hirschgraben 21, 60311 Frankfurt am Main, uraufgeführt. Der Film über den Trompeter, Jazzclub-Betreiber und …

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Nach der „Odyssee“ nun die Sieben Todsünden: Heiner Schmitz

Von Dietrich Schlegel – Um neue Ideen für ungewöhnliche Projekte ist der Komponist und Saxophonist Heiner Schmitz nie verlegen. Hatte er sich vor vier Jahren mit der „Odyssee“ das älteste Werk der abendländischen Literatur ausgesucht, um es in die Klangwelt einer modernen Jazz Big Band einzubetten, dem Cologne Contemporary Jazz Orchestra, und mit „The Voice“ Christian Brückner als Sprecher (s. JazzZeitung 2011/03 und 2012/04), so wagte er sich jetzt an die klassische Vorlage der Sieben Todsünden („Sins & Blessings“). Wem dabei Brecht/Weil oder gar mittelalterliche Mysterienspiele einfallen, liegt falsch, sowohl bei der inhaltlichen als auch der musikalischen Konzeption. Zwar nutzten auch Schmitz und sein Autor Peter Schanz den religiös ritualisierten Sündenkatalog – Hochmut, Habgier, Völlerei, Neid, Zorn, Trägheit, Wollust – als Basis. Aber sie erweiterten und relativierten diese Untugenden bis hin zur Umkehrung ins Positive, stellten die Sünden wortwörtlich in Frage, formulierten provozierende, hintergründige, ironische Fragen an die Zuhörer, die während der vier Konzerte im Januar nachdenklich schweigend, verlegen kichernd oder befreit lachend reagierten. Was trifft wohl auf mich zu? Da hieß es zum Beispiel: „Kann es Wachstum ohne Habgier geben?“ Oder: „Schon mal bei …

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