Julia Hülsmann auf Tour: Ungesungenes hörbar machen

Unter dem Projektnamen „Unsung Weill“ geht die Pianistin Julia Hülsmann ab März 2015 mit ihrem Quartett auf Deutschland-Tour. In eingespielter Formation mit Marc Muellbauer (Bass), Heinrich Köbberling (Schlagzeug) und Tom Arthurs (Trompete, Flügelhorn) bringt sie bisher unbeachtete, „unsung“ Werke Kurt Weills auf die Bühne, die beispielsweise aus Musicals herausfielen, weil ein Charakter gestrichen wurde. Für den gesanglichen Part holte sich Hülsmann den Grammy-Nominierten und Echo-Preisträger Theo Bleckmann ins Boot, der in den USA als ein Künstler „from another planet“ (New York Times) bezeichnet wird. Die CD zur Tour erscheint am 06. März bei ECM. Die Tourdaten: 19.03.2015 Mindelheim @ Jazztage (Quartet) 25.03.2015 Neustadt, Schloss Landestrost (4 + Theo B.) 26.03.2015 Wittlich, Jazzclub (4 + Theo B.) 27.03.2015 Neuburg, Birdland (4 + Theo B.) 29.03.2015 Freiburg, Jazzhaus (4 + Theo B.) 30.03.2015 CH-Lugano, RSI (4 + Theo B.) 31.03.2015 Schloss Elmau (4 + Theo B.) 01.04.2015 A-Wien, Porgy & Bess (4 + Theo B.) 02.04.2015 Dortmund, Domicil (4 + Theo B.) 04.04.2015 Hamburg, Nochtspeicher (4 + Theo B.) 05.04.2015 Berlin, A-Trane (4 + Theo B.) 09.07.2015 Frankfurt am Main im Palmengarten (Quartett) 24.10.2015 Konstanzer Jazzherbst (Quartett) …

Weiterlesen

CD-Rezension: Sternal Symphonic Society Vol 2

Von Thomas J. Krebs – Viele kleine Räder, Riemen und Gelenke sind auf dem CD-Cover der neuen Sternal Symphonic Society abgebildet und diese greifen musikalisch passgenau ineinander. Aber der Reihe nach: Vor gut 2 Jahren erschien die erste, vielbeachtete CD der Sternal Symphonic Society. Das Ensemble, im Jahr 2011 in Köln gegründet, legt nun mit „Vol. 2“ seine neue Aufnahme vor. In der Zwischenzeit ist die Society vor allem durch Live Auftritte weiter gereift und zu einem noch homogeneren Klangkörper verschmolzen. Was gleich beim ersten Hören der aktuellen CD auffällt ist, dass die Kompositionen und Arrangements expliziter auf die Musiker und Persönlichkeiten zugeschnitten sind. Mit von der Partie sind neben dem „Dirigenten“ Sebastian Sternal, der bei vier Stücken selbst den Klavierpart übernimmt, wieder alte Bekannte (ein „who is who“ der jungen deutschen Jazzszene) angefangen von Frederik Köster an der Trompete, dem Posaunisten Klaus Heidenreich, Christoph Möckel und Niels Klein an den Saxophonen/Klarinette, dazu das Pablo Held Trio (!) mit Jonas Burgwinkel und Robert Landfermann, sowie einem exzellent besetztem Streichquartett mit Erik Schumann, Zuzana Schmitz-Kulanova, Magdalena Härtl und Thomas Schmitz. Mit vortrefflichem Gespür für den nicht …

Weiterlesen

Gedenkkonzert zum 2. Todestag von Leo von Knobelsdorff

Vor zwei Jahren starb in Erftstadt der legendäre Kölner Boogie-Pianist Leo von Knobelsdorff. Zu seinem Gedenken  findet am Samstag, den 21. Februar 2015, 20.15 Uhr, in der Aula der Gottfried-Kinkel-Realschule an der Jahnstraße in Liblar ein Konzert statt. Veranstaltet wird es vom Kulturhaus Erftstadt, Szene 93 und Jazzin‘ Erftstadt. Die Schirmherrschaft übernahm Bürgermeister Volker Erner. Axel Zwingenberger und Knobelsdorffs letzter Schüler Stefan Ulbricht am Piano, Moritz Schlömer an den Drums und Thomas Aufermamm, Vocals, erinnern mit diesem Konzert an den großen Musiker. Den Erlös erhält die Erftstädter Flüchtlingshilfe. Moderieren wird das Konzert Philipp Wasmund. Im Vorraum wird es eine Ausstellung des Musikarchivs Köln mit Stücken aus Knobelsdorffs Nachlass geben. Eintrittskarten für das Konzert gibt es im Erftstädter Buchhandel für 12, ermäßigt 8 Euro, sowie unter www.szene93.de und unter Tel. 0 22 35/92 28 34. Und hier ein Artikel aus unserem Archiv von Dietrich Schlegel zum Tod von Leo von Knobelsdorff (JazzZeitung Ausgabe 2/2013) Ein Denkmal gesetzt Zum Tode des Boogie Woogie-Pianisten Leo von Knobelsdorff Er war eine legendäre Musikergestalt weit über Köln und das Rheinland hinaus, und er war auf seine unverwechselbare Art auch ein Original …

Weiterlesen

Zhenya Strigalev und Band in der Unterfahrt

Zhenya Strigalev (as) und seine Formation Smiling Organism (Alex Sipiagin, tp, Liam Noble, p, Matt Penman und Linley Marthe, b, Eric Harland, dr) zeigten in der Münchner Unterfahrt starke rhythmische Strukturen, fest verankerte Basslinien und ganz eigene Melodik. Das Projekt, wie Strigalev es selbst bezeichnet, vereint das enorme musikalische Talent der international höchst anerkannten Musiker mit ihm selbst als Katalysator. Ralf Dombrowski war für uns vor Ort und dokumentierte den Auftritt mit Bildern.

Weiterlesen

Ziegler-Trio in der Unterfahrt

Fünf Töne auf dem Grand Piano und man weiß, wer spielt: Pablo Ziegler gilt bis heute als der stilbildende Tango-Pianist, der zusammen mit Astor Piazolla den Tango Nuevo etabliert hat. Bis heute entwickelt Ziegler seinen musikalischen Stil permanent weiter und bewegt sich virtuos zwischen Jazzimprovisation und argentinischer Folklore. Fotograf Ralf Dombrowski besuchte Pablo Zieglers Konzert in der Münchner Unterfahrt, das er am 10. Februar zusammen mit dem Gitarristen Quique Sinesi und dem Bandoneonisten Walter Castro dort gab.

Weiterlesen

À la Bartók im Kontrast zum herkömmlichen Freejazz

Die Musik der CD »Trio Kontraszt« folgt den Anregungen des großen György Szabados Von Mathias Bäumel – Geheimnisvoll, anregend, bizarr, in fremder Weise vertraut – das war die Musik, die uns in der späten Mitte der siebziger Jahre mit der ungarischen Langspielplatte »Az esküvő« (The Wedding) entgegenklang. Diese Platte hatte Biss, war Wasser auf die Freejazz-Mühlen, und war dennoch anders – irgendwie durchkomponierter als vieles, was uns damals als Freejazz bekannt war. Ihr Komponist und Pianist: der ungarische Musiker György Szabados. Die weitere Besetzung neben ihm: Schlagzeug, Bass und Geige. Das Besondere war die ziemlich strenge Strukturiertheit sowie die irgendwie nach Bartók klingende Melodik und Rhythmik der Musik. István Grencsó (sax) und Tamás Geröly (dr) musizierten schon in den Achtzigern zusammen in verschiedenen Projekten, ab Anfang der Neunziger auch manchmal mit dem über fünfzehn Jahre älteren Szabados, den sie sehr verehrten. Nach einer längeren Pause kamen Grencsó und Geröly wieder zusammen; ihr erstes gemeinsames Konzert seit Jahren – als Gäste des Pianisten Istvan (Stevan) Kovacs Tickmayer am 10. Juni 2011 zum Mediawave Festival Budapest – wurde überschattet – ausgerechnet vom Tode Szabados’, der genau am …

Weiterlesen

Camila Meza beim BMW Welt Jazz Award

Die junge Chilenin Camila Meza ist ein neues Gesicht in der europäischen Jazzwelt: Tatsächlich war der Gig der singenden Gitarristin am gestrigen Sonntagvormittag anlässlich des BMW Welt Jazz Awards in Doppelkegel der BMW Welt ihr erster Trip nach München. Sie gilt derzeit als einer der angesagtesten Newcomer der New Yorker Jazzszene und begeisterte zusammen mit drei phänomenalen Begleitern: dem Pianisten Shai Maestro, der Bassistin Linda Oh und dem Schlagzeuger Kendrick Scott. Viel Applaus, eine Zugabe, lange Schlange am CD-Verkaufs- und Signierstand von Camila Meza. Eine ausführliche Konzertkritik von Ssirus W. Pakzad finden Sie hier. Fotos: Ralf Dombrowski

Weiterlesen

Charlotte Greve präsentiert „Wood River“ in der Münchner Unterfahrt

Wood River heißt das neue Projekt der Saxophonistin Charlotte Greve und des Gitarristen Keisuke Matsuno. Die Band, die Anfang 2014 in New York gegründet wurde, veröffentlicht jetzt ihr Debütalbum beim Label Edition Longplay. Die Musik von Wood River passiert in Schichten – Melodien, Soundfragmente und Rhythmen werden übereinander gestapelt und entwickeln sich dabei zu einem einzigen großen Instrument, bei dem man manchmal nicht genau weiß, welcher Klang von wem erzeugt wird. Die Stücke führen ein Eigenleben, entfalten sich in einer kollektiv erzeugten Wand aus Klang und schweren Schlagzeugbeats und erreichen ihre Zuhörer in dunkler, aber eleganter Schönheit. Ralf Dombrowski war bei der Vorstellung des Projekts in der Münchner Unterfahrt und fotografierte für jazzzeitung.de.    

Weiterlesen

Big Band Burghausen +++ Deutscher Jazzpreis 2015 +++ LMA Sachsen feiert +++ NDR Info Jazz März

Big Band Burghausen: „Best of Twelve“ beim Jahreskonzert 2015 Unter dem Titel „Best of Twelve“ präsentiert die Big Band Burghausen am Sonntag, den 22. Februar 2015, um 17 Uhr im Stadtsaal Burghausen ihr Jahreskonzert. Die Band spielt dabei eine „Best of“- Auswahl aus den Programmen der letzten zwölf Jahre. Berühmte Jazzklassiker und Songs von Billie Holiday, Natalie Cole, Charles Mingus, Cole Porter und Sammy Nestico sind dabei ebenso zu hören wie zeitgenössische Kompositionen von Robert von Siemens und Jan-Peter Klöppel. Für „Best of Twelve“ hat Leader Wolfgang Pietsch dabei Freunde und Solisten eingeladen, die die Big Band während dieser Zeit begleitet haben. So darf sich das Publikum auf ein Wiedersehen mit Kathi Winklbauer, Julia Fehenberger, Querflötist Michael Ross, Trompeter Richard Köster und Robert Lenzbauer am Piano freuen. Tickets sind erhältlich an den bekannten Vorverkaufsstellen sowie online auf www.b-jazz.com. Neuer Deutscher Jazzpreis Mannheim 2015: Finalisten bekanntgegeben Im Jahr 2015 vergibt die IG Jazz Rhein-Neckar e.V. in Kooperation mit der Alten Feuerwache Mannheim gGmbH bereits zum zehnten Mal den Neuen Deutschen Jazzpreis Mannheim. Das Festivalwochenende findet am 13. und 14. März 2015 in der Alten Feuerwache Mannheim …

Weiterlesen

CD-Tipp: Marius Neset – Pinball

Von Thomas J. Krebs –  Marius Neset gehört mit seinen gerade mal 30 Jahren ganz klar zur „young generation“ der Jazzer, ist aber heute schon weitaus mehr als nur ein Hoffnungsträger für den Jazz und das Genre Saxophon. Wer ihn bereits kennt oder schon einmal live gehört hat weiß in etwa, was ihn da musikalisch erwartet. Wo andere auf diesem Instrument aufhören, fängt Neset gerade einmal an. Er ist nicht nur technisch brillant sondern versteht es, komplexe Melodien und Läufe planvoll zu spielen, dem Jazz gleichzeitig neue Impulse zu geben und den Hörer immer wieder zu überraschen. Auf dem Münchner Act Label ist soeben seine neue Aufnahme „Pinball“ erschienen. Anders als auf „Lion“, bei der er mit dem Trondheim Jazz Orchestra mit großem Ensemble debutierte, hat er sich für „Pinball“ ein kleineres, erprobtes Ensemble gewählt: den Pianisten Ivo Neame, Jim Hart am Vibraphon, den Bassisten Petter Eldh und Anton Eger am Schlagzeug. Schon das Intro der CD ist ziemlich ungewöhnlich: komplizierte, aber trotzdem eingängige Rhythmen werden geklatscht, erst langsam, dann immer schneller, während sich Nesets Saxophon mit einer zuerst schwebenden Melodie dazugesellt, die dann, ähnlich …

Weiterlesen