Mit Musik Menschen helfen

Unter diesem Motto finden Ende Januar zwei ganz besondere Konzerte in Leipzig und Dinslaken statt: In der sächsischen Metropole sollen die Bewohner in einem Jazz-Konzert am 28.01.2016 mit geflüchteten Menschen zusammengebracht werden. Gespielt wird dabei die „Far East Suite“ des großen Pianisten Duke Ellington, vorgetragen von der Big Band der Hochschule für Theater und Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ unter der Leitung von Rolf von Nordenskjöld. Dieser musikalische Meilenstein entstand nach Ellingtons Reisen durch den Nahen, Mittleren und Fernen Osten, der ohne die Begegnungen von Menschen aus Ost und West nicht denkbar gewesen wäre. Somit ist die Suite ein besonderes Plädoyer für einen offenen Umgang mit anderen Kulturen, für Toleranz und Humanismus. Der Jazzclub Leipzig kann mit der Unterstützung von UT Connewitz, der Hochschule für Theater und Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“, Neue Musik Leipzig, der Pianofortefabrik Blüthner, Rumseirec, Kreuzer und Gangart den Flüchtlingen bei dem Konzert freien Eintritt gewähren und zwei Busse stellen, die sie aus ihren Unterkünften abholen und sie dahin zurückbringen. Ein großer Teil der Eintrittseinnahmen der anderen BesucherInnen wird Initiativen gespendet, die sich um Flüchtlinge kümmern. Donnerstag 28. Januar 2016 im UT Connewitz, …

Weiterlesen

47. Jazzwoche Burghausen und Führung mit Roland Spiegel

Zum 47. Mal präsentiert die Interessengemeinschaft Jazze.V. die Internationale Jazzwoche in Burghausen, in diesem Jahr vom 8. bis 13. März 2016. Mehrals 30 Konzerte mit Stars, Legenden, Newcomern undNachwuchsmusikern aus der ganzen Welt erwartet dasPublikum in der schönen, historischen Grenzstadt. Nureinen Steinwurf von Österreich entfernt liegt die malerische Altstadt Burghausens unter der längsten Burg der Welt. Sie ist jedes Jahr Ziel von Jazz-Liebhabern jeden Alters. Das Programm der 47. Jazzwoche überzeugt auch 2016: Mit Bassisten-Legende Ron Carter, dem großartigen Akkordeonisten Richard Galliano und der WDR Big Band gelingt einmal mehr ein einzigartiger Einstieg in die leidenschaftliche und vielschichte Welt der Jazzmusik. Wenn dann die US-Amerikanische Sängerin Bettye LaVette ihr ganzes Können aus fünf Jahrzehnten Soul, R&B und Gospel zeigt und am gleichen Abend die feurige Trompete von Franco Ambrosetti in der Burghauser Wackerhalle erklingt, dann sind die Erwartungen an die 47. Internationale Jazzwoche in Burghausen zu Recht hoch. Aber dem kann mit dem so gar nicht angepassten, spielwütigem Schweizer Sextett Hildegard lernt fliegen, dem exzellenten französischen Saxophonisten und Klangforscher Guillaume Perret & seiner Band Electric Epic sowie der sagenhaften The Stanley Clarke Band abgeholfen werden. …

Weiterlesen

CD-Rezension: Filippa Gojo und Sven Decker – daheim

Von Dietrich Schlegel – Der Saxophonist, Komponist und Bandleader Sven Decker und die Vokalistin Filippa Gojo sind seit Jahren fest in der Kölner Jazzszene etabliert und sich dennoch nie begegnet. Bei viel beschäftigten Musikern kann das vorkommen. So dauerte es Jahre bis zu einem Konzert des Thoneline Orchestra Ende Juni letzten Jahres in Passau, als die beiden sich erstmals persönlich sahen und hörten, Gojo als festes Mitglied des Orchesters der Kölner Saxophonistin und Komponistin Caroline Thon und Decker als Aushilfe im Saxophonsatz der Band. Gleich einem Blitz hatte es bei Decker eingeschlagen: „Sofort nach diesem ersten Aufeinandertreffen und nachdem ich auf der Rückfahrt im ICE auch noch Filippas letzte, die Solo-CD „vertraum“ gehört hatte, war ich derart inspiriert von ihrer Art zu singen und zu improvisieren, dass ich sofort begann, Musik für uns beide zu komponieren.“ Und Filippa auf die Frage, wie sie diese Begegnung empfunden habe: „Das musikalische Verständnis füreinander war unvermittelt da. Dazu kam Svens von vornherein glasklare Vorstellung eines Duo-Klanges, die er auch derart schnell auf Papier gebracht hat, dass ich eine Woche nach unserer ersten musikalischen Begegnung eine E-Mail mit lauter …

Weiterlesen

Save the Date: Südtirol Jazzfestival Alto Adige 2016 startet in die nächste Runde

Nach dem Festival ist vor dem Festival: Die Vorbereitungen auf das Südtirol Jazzfestival Alto Adige 2016 laufen bereits auf Hochtouren, die Eröffnung ist am 24. Juni 2016. Dieses Jahr findet das Südtirol Jazzfestival Alto Adige bereits in seiner 34. Auflage statt. Wie jedes Jahr sind auch für das bevorstehende Event viele Dutzend Konzerte im ganzen Land geplant – und, wie immer, an besonders interessanten Orten des Landes. Sie sollen „unser Festival und die Musik noch besser zur Geltung bringen.“, berichtet Festival-Präsident Klaus Widmann. „Unser Festival gefällt nicht nur Musikfreunden aus Südtirol und Interessierten aus aller Welt, sondern auch der Andrang neuer Festival-Partner ist groß.“ Inhaltlich verrät Widmann noch nicht sehr viel – nur, dass es wieder einen Länderschwerpunkt geben wird. Nach Frankreich und England im letzten Jahr treffen sich 2016 Österreich und Italien beim Südtirol Jazzfestival Alto Adige: „Wir arbeiten schon intensiv am Programm. Beide Länder haben hervorragende Musiker und Bands zu bieten, und unsere Herausforderung ist es, wieder möglichst viel neue Projekte mit ihnen zu entwickeln.“ Bald mehr dazu an dieser Stelle und in SILBERHORN – das Magazin von nmz und Jazzzeitung. Save the …

Weiterlesen

Sheila Jordan ist neues Ehrenmitglied der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz

Für ihre besonderen Verdienste um die Universität und die Förderung von künstlerischen und wissenschaftlichen Aufgaben als weltweit richtungsweisende Künstlerin im Bereich des Jazz wurde Sheila Jeanette Jordan am 13. Januar 2016 der Titel „Ehrenmitglied“ der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz verliehen – als dritte Persönlichkeit aus dem Jazz-Bereich und eine von drei Frauen. Die New Yorker Jazz-Legende trug maßgeblich zur Etablierung des Jazz an der Universität bei und war zwischen 1988 und 1997 insgesamt auch selbst sechs Mal als Gastprofessorin tätig. Die Verbindung zur Kunstuniversität Graz wurde von dem dort lehrenden österreichischen Jazzmusiker Karlheinz Miklin ins Leben gerufen, mit dem die 88-Jährige vom 14. bis zum 16. Januar nochmals für drei Konzerte in der Steiermark auf der Bühne steht. Geboren 1928 in Detroit, interessierte sie sich bereits als Teenager für Jazz, vor allem für Charlie Parkers Musik und seine Werke. 1951 siedelte sie nach New York über, wo sie näheren Zugang zum Bop Stil bekam und zwischen 1952 und 1954 war sie mit dem Pianisten und Komponisten Duke Jordan verheiratet, mit dem sie gelegentlich auftrat. Mitte der 1950er Jahre studierte Sheila Jordan Theorie …

Weiterlesen

Neue Impulse in Moers: Carolin Pook übernimmt im Jahr 2016 das Amt des „Improviser in Residence”

Mit Carolin Pook tritt dieses Jahr eine in New York lebende, deutsche Musikerin den Posten des „Improviser in Residence“ in Moers an. Die Komponistin und Geigerin löst damit im Rahmen eines gemeinsamen Konzertes am 21. Januar den derzeitigen „Improviser in Residence“ Hayden Chisholm ab. „Wir sind sehr froh, dass Carolin Pook unserer Einladung nach Moers gefolgt ist. Und wenn eine so viel beschäftigte Musikern wie Carolin Pook unserem Ruf an den Niederrhein folgt, zeigt das auch, welch guten Ruf Moers mit seinem Festival international genießt.“, sagt Reiner Michalke, der künstlerische Leiter des moers festivals. Seit 2008 wird eine musikalische Persönlichkeit eingeladen, ein Jahr lang in Moers zu leben und zu arbeiten. Als eine feste Einrichtung des Festivals organisiert der „Improviser“ Konzerte, ist Ansprechpartner für Projekte und künstlerische Koproduktionen und arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Moers und Umgebung. Dadurch bleibt das Festival das ganze Jahr über in der Stadt verankert. Carolin Pook stammt aus einer Musikerfamilie. Ihren ersten Geigenunterricht erhielt sie mit sechs Jahren, im Alter von zwölf Jahren kam schließlich das Schlagzeug als weiteres Instrument hinzu. Bevor sie im Jahr 2000 ihr Jazz …

Weiterlesen

Der fünfte Kölner „Winterjazz“ – Ein Jubiläum

Von Dietrich Schlegel – Rechtfertigen fünf Jahre schon die stolze Selbstbelobigung „Jubiläum“? Im Falle des Kölner Festivals „Winterjazz“, das sein Programmheft mit dieser Headline schmückt, ist diese Frage uneingeschränkt zu bejahen. Denn über einen solch langen Zeitraum die jeweils erste Jazz-Großveranstaltung des neuen Jahres auf gleich hohem Niveau zu halten und ein nach hunderten zählendes Publikum zu erreichen, ist schon eine beachtliche Leistung. Das ist vor allem der quirligen Kölner Saxophonistin, Komponistin und Bandleaderin Angelika Niescier zu verdanken. Sie ist häufig in der New Yorker Jazzszene aktiv. Vom dortigen Winterjazzfest, das in diesem Jahr fast parallel zum zwölften Mal stattfand, war sie so beeindruckt, dass sie 2012 die Initiative zur Gründung eines ähnlichen Festivals in ihrer Heimatstadt ergriff und auch gleich die künstlerische Leitung übernahm. Auch in diesem Jahr war ihr wieder ein Programm mit 50 Musikerinnen und Musikern für 19 Konzerte auf fünf Bühnen gelungen. Und wieder war die ganze Bandbreite von modernem Mainstream bis zur experimentellen Grenzüberschreitung vertreten. Den Mittelpunkt des Konzertgeschehens bildete wie gewohnt der Kölner Stadtgarten mit seinen drei Bühnen. Zwei weitere Spielstätten befanden sich in zwei Lokalen quer über die …

Weiterlesen

Neues aus dem Osten: Veranstaltungstipp TU Dresden und Rock-Buch

+++ Musikwelten aus der »Stadt der Winde« – (von Mathias Bäumel) +++ Am 29. Januar 2016 findet ein Konzert des Triestiner Duos WindRose als Auftakt eines Kolloquiums des Italienzentrums der TU Dresden statt: Kaum jemand vereint die Essenz der Kulturregion rund um Triest und Friaul Julisch-Venetien mehr in sich als Alfredo Lacosegliaz. Der Künstler, ein Kind slowenischer Eltern (der Name »Lakoseljac« wurde italianisiert), lebt und arbeitet in der ehemals österreichischen, seit Ende des Ersten Weltkrieges italienischen Hafenstadt, die vom Schriftsteller Veit Heinichen »Stadt der Winde« genannt wurde. Von Anfang nahm Lacosegliaz alle multikulturellen Einflüsse der Großregion auf, was seine Aktivitäten als Musiker und Textdichter geprägt hat. Nach allerersten, jugendlichen, eher rockigen Musikprojekten in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre gehörte Alfredo Lacosegliaz in der Mitte der siebziger Jahre zu den Mitbegründern der Triestiner Gruppe Giorni Cantati, für die er auch die erste LP mit einspielte. Diese Gruppe – sie existierte etwa 1974 bis 1979 – war ein typisch Triestiner »Kind«. Sie zählte zur sogenannten Folk Revival-Bewegung und spiegelte die Musik aus Julisch Venetien wider, Klänge verschiedener Nationalitäten, Italiener, Slowenen, Kroaten, Rumänen, Deutsche, Juden aus der …

Weiterlesen

+++ News +++ Big Apple live am 15.1. in der NMS Herzogenburg +++ Bluetone Straubing: Steaming Satellites supporten Sportfreunde Stiller +++ +++ StummFilmLiveJazz mit Werner Küspert +++

+++ Big Apple live am 15.1. in der NMS Herzogenburg +++ Big Apple wurden vor über 20 Jahren in Krems an der Donau gegründet und veröffentlichten mit „Big Apple I“ und „Fusion“ zwei längst vergriffene Alben im Eigenverlag. Der musikalische Fokus lag zunächst auf Jazzrock und Funk. Unter den Gründungsmitgliedern waren Keyboarder Klaus Bergmaier und Bassist Jason Boiler, die heute als Mitglieder der international gefeierten Tribute-Band „The Doors Experience“ (www.thedoors.at) zu Österreichs wichtigsten Musikexporten in Sachen Rockmusik zählen. Anfang 1994 stieß Andreas Gallauner als Drummer zu Big Apple und wirkte auf der ebenfalls vergriffenen CD „Strange Kind of Ecstasy“ (Bourbon Records / Bellaphon) mit. Nach einigen Jahren Pause Ende der 1990er fand man schließlich 1999 in leicht geänderter Besetzung wieder zusammen und legt seither den Schwerpunkt auf elegante Jazzmusik. Modern Swing, Latin Jazz, Fusion und Ballads werden stilecht von Pianist und Gründungsmitglied Klaus Bergmaier und Sängerin Angelika Sacher gemeinsam mit Andreas Gallauner – heute Musikschuldirektor von Herzogenburg – dargeboten. Seit 2012 werden die Konzerte vom 21-jährigen Ausnahmebassisten Robin Gadermaier bestritten, so unter anderem auch am Freitag, 15. Januar 2016 in Herzogenburg, wo Big Apple gemeinsam …

Weiterlesen

Der Jazz und die Komponisten der Weimarer Republik

Die Konzertreihe „Feindsender“ beleuchtet die kontroverse und tragische Situation des Jazz unter der Nazi-Diktatur. Die Konzerte werden ausführlich moderiert und mit interessanten Rückblicken auf die Musikszene und Zitaten aus Originalquellen angereichert. Das Ensemble besteht aus Studierenden und Dozenten der Hochschule für Musik und Theater München mit dem besonderen Fokus auf die Förderung begabter junger Musikerinnen und Musiker. Gestern beleuchteten Tizian Jost (Vibraphon/Klavier), Michael Riessler (Bassklarinette) und Eugen Bazijan (Violoncello) klassische Komponisten der Weimarer Republik und ihr Verhältnis zum Jazz. Im Fokus standen jazzinspirierte Arbeiten von Paul Hindemith, Ernst Krenek,  Erwin Schulhoff – „To Make A Lady Out Of Jazz“ und 3. Kurt Weill. Die Fotos dieser Feindsender-Galerie schoss der Moderator des Abends, Ralf Dombrowski. Weitere Feindsender -Konzerte im NS-Dokumentationszentrum München am 17.2., 13.4., 11.5. (im BR-Studio 2) und 29.6.2016.

Weiterlesen