Montreux Jazz Festival 2016 – das halbe Jahrhundert

0K3A6155Text und Fotos von Ralf Dombrowski50 Jahre, ein stolzes Alter: im Sommer 1967 brachte Claude Nobs, gelernter Koch und begeisterter Musikfan, in seiner Heimatstadt Montreux ein Festival auf den Weg. Dem an zunehmender Bedeutungslosigkeit leidenden, wenn auch einst strahlenden Kurbad am Genfer See passierte damit ein Glücksgriff, der ihm zu neuer Größe verhalf. Denn jener Visionär, der am 4. Februar 80 Jahre alt geworden wäre, baute das Montreux Jazz Festival nicht nur zu einem der wichtigsten sommerlichen Musiktreffpunkte in Europa, sondern auch zu einem der am besten dokumentierten Verstaltungsreihen der Konzertwelt auf.

Es gibt also etwas zu feiern in diesem Sommer. Zwar schweigt sich die Programmleitung des Festivals bis April über das kommende Line-Up aus. Trotzdem aber wurde schon einmal zum Stelldichein in das Chalet Nobs hoch über dem Genfer See geladen. Denn erstens wurde das Jubiläums-Plakat vorgestellt, für das der Waadtländer Künstler Giovanni Riva das Logo des Festivals mit Details der vorangegangenen 49.Ausgaben hinterlegte. Am Berg wurde dafür eigens eine leuchtende Skulptur mit den Schriftzug aufgestellt, das von der anwesenden Medienwelt auch ausgiebig abgelichtet wurde.

Weit spannender aber waren zweitens zwei andere Projekte, die bei dieser Gelegenheit vorgestellt wurden. So haben sich die IT-Spezialisten des Festivals ordentlich Mühe gegeben, um unter der Adresse montreuxjazz.com/50 einen interaktiven Appetizer zu gestalten, der mit intelligenter Menüführung das gigantische Konvolut von 49 Jahren Bildaufzeichnung der Konzerte in ein übersichtliches und unterhaltsames Online-Schema zu packen. Vor allem aber wird unter dem Signum „Montreux Jazz Live“ an der gleichen Netz-Adresse in diesen Tagen eine digitale Plattform freigeschaltet, die Schritt um Schritt rund 800 Konzertvideos zahlreicher Berühmtheiten von Ella Fitzgerald bis Motörhead kostenlos präsentiert.

Und nicht zuletzt wird es ein Jubiläumsbuch geben, in dem 50 Künstler aus aller Welt ihre Eindrücke zum Festival und um das Festival herum festhalten. Es wird also viel zu entdecken, zu schmökern geben – was es auch braucht, um ein großes Publikum in ein exorbitant teures Land wie die Schweiz zu locken.

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