Ende einer Ära: Richard Wiedamann gestorben

Wie das Bayerische Jazzinstitut gestern auf seiner Website meldete, ist der Gründer und langjährige Leiter des Instituts Richard Wiedamann am 6. Januar 2011 verstorben. Sein Tod bedeutet das Ende einer Ära, denn vieles, was den Jazz in Regensburg und Bayern betrifft, geht auf Wiedamanns Bemühungen zurück. Als Leiter der Städtischen Musikschule Regensburg und Initiator des Regensburger Jazzweekends, des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern sowie des Bayerischen Jazzinstituts hat er Strukturen angestoßen, die das bayerische Jazzleben der letzten Jahrzehnte mitbestimmt haben und auch in Zukunft Gültigkeit haben werden. Auf nmz online hat Michael Scheiner einen Nachruf auf den großen Jazzmentor veröffentlicht. http://www.nmz.de/online/regensburger-jazzpapst-zum-tod-von-richard-wiedamann Im  Jazz wie im Leben: Entdecke Standards, studiere Standards, versuche ernsthaft, selber welche zu setzen – improvisiere Dich aber immer wieder mit einem Lachen frei. (Richard Wiedamann) Weitere Infos zu Wiedamanns Biographie, zur Trauerfeier und zum Eintrag ins Kondulenzbuch: http://www.richard-wiedamann.de/ http://www.bayernjazz.de/

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Education sucks!

Im Jazz ist die musikalische Bildung so weit fortgeschritten wie nie. Überall gibt es Landesjugendjazzorchester, in denen die Kids ihre Fähigkeiten schon im Teenageralter ausbilden können. Jazzmusiker an Musikschulen sorgen als Lehrkräfte dafür, dass der Nachwuchs weiterhin sprießt und die bösen Hip-Hopper mit den schweinischen Texten nicht die Oberhand gewinnen. An den Musikhochschulen gehen genug Studienbewerbungen im Jazzbereich ein, um den Bedarf mehrfach zu decken. Großes Interesse offenbar am universitären Jazz… Wie kommt es dann, dass ein an der HMT München veranstalteter 3-Tages-Workshop mit solidem Dozenten-Lineup (Randy, Brecker, Billy Cobham, Nathan Davis, Abraham Laboriel, Patrice Rushen) so geringen Zulauf von außen bekommt? Der Workshop war ausdrücklich nicht an Studenten, sondern an ambitionierte Laien gerichtet, denen man eine Gelegenheit bieten wollte, mit Profis neues Terrain zu erkunden. Eine beschränkte Öffnung der Hochschule für Interessierte. Am vergangenen Wochenende saßen den Dozenten dann doch überwiegend Studenten der Hochschule gegenüber – der erhoffte Ansturm der Amateure blieb aus. Gut, einige waren es doch und die konnten beim Workshop-Konzert zeigen, was im Laienbereich möglich ist, wenn man konzentriert arbeitet und die richtige Unterstützung hat. Kompliment! Wo aber waren die so …

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Ausstellungstipp: Jazz in München

Im Jahr 2007 wurde die von den Autoren Gisela Kurz und Hermann Wilhelm bereits zuvor als Broschüre erschienene Geschichte des Jazz in München beim Verlag der Lentnerschen Buchhandlung als Hardcover neu verlegt. Zu den Feierlichkeiten 25 Jahre Gasteig ist in München aus diesem Fundus jetzt eine Ausstellung konzipiert worden. Das Material umfasst Bilder, Originaldokumente und Schallplatten, die aus Münchner Archiven, von Sammlern oder beteiligten Musikern und Veranstaltern zusammengetragen wurden. Der zeitliche Rahmen reicht von den 1920er-Jahren bis hin zu den 1980er-Jahren. Stationen sind die frühen Tanz- und Unterhaltungsorchester der 20er, die Nazi-Zeit, die frühe Nachkriegszeit mit den ersten Ami-Clubs und die Sendungen von AFN und Radio München. Die Zeitreise endet in den Jazzkneipen Schwabings, als dort noch Live-Musik geboten war und München mit Ernst Knauffs Domicile einen Jazzclub von internationalem Renommee hatte… Ausstellung im Gasteig München: Fr, 17.12.2010 – Do, 20.01.2011 / 08.00 Uhr / Glashalle, 1. OG Eintritt frei Links: Buch: Jazz in München – Geschichte des Jazz von den 20ern bis 1982, Verlag der Lentnerschen Buchhandlung Ausstellung: Jazz in München – 25 Jahre Gasteig

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Bellevue College Jazz Band sucht Auftrittslocations!

Die Big Band des amerikanischen Bellevue College in Washington State plant für das kommende Frühjahr eine Konzertreise nach Deutschland. Damit für diese Reise die nötigen Mittel bewilligt werden, braucht das Ensemble noch Konzertbuchungen. Gesucht werden deshalb Auftrittsmöglichkeiten im Zeitraum vom 24. März – 3. April 2011, vorzugsweise im Münchner Raum. Hal Sherman, Leiter der Bellevue College Jazz Bands, hat für den kommenden Sommer einige Konzerte für das BuJazzO in Washington State organisiert und will nun mit seinem Ensemble einen Gegenbesuch machen. Eine Gelegenheit, die man nutzen sollte. Deshalb zuschlagen, wer einen Jazzclub hat, oder sich auch eine etwas größere Hochzeitsband vorstellen kann! Die Schnäpse für die Band übernimmt angeblich der Deutsche Musikrat… Bei Interesse bitte melden bei: Hal Sherman hal.drjazz@gmail.com hsherman@bellevuecollege.edu

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Deutschland. Ein Bigband-Märchen?

In unserem Blog-Eintrag Till Brönner will Zentrum für Jazz gründen haben wir Brönners Äußerungen aufgegriffen, in denen er ein Zentrum für Jazz in Deutschland fordert. Darin prognostiziert er für die deutschen Rundfunk-Bigbands eine Rest-Lebensspanne von weniger als zehn Jahren. In der Süddeutschen Zeitung von Freitag, 26.11.10 ist nun ein Artikel erschienen, der Deutschland als wichtigstes Land für den Big-Band-Jazz außerhalb der USA bezeichnet und die Bedeutung der Rundfunk-Bigbands auch für amerikanische Jazzmusiker betont, die immer wieder mit ihnen konzertieren und aufnehmen. Ein Auszug aus dem Artikel „Tranatlantische Schwingungen“ von Lewis Gropp: „Tatsächlich ist die deutsche Big-Band-Landschaft weltweit einmalig. In Europa leistet sich niemand mehr den Luxus einer professionellen Big Band mit Musikern in Festanstellung, abgesehen von den Niederlanden mit dem Metropol Orkest oder Dänemark mit der DR Big Band. Dass es in Deutschland gleich vier Big Bands dieser Art gibt, ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Selbst in den USA hat sich die Big Band-Landschaft stark gewandelt und verdünnt. Neben dem von Wynton Marsalis unter großem Aufwand und mit Stiftungs- und Sponsorengeldern betriebenen Jazz at Lincoln Center Orchestra spielen hier vor allem die von den Universitäten getragenen …

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Deutsche Spaßkultur

„Jazz ist ein großer Spaß“, schrieb Bertolt Brecht einmal. Daher hat das wilde Herumgehupe, das man Jazz nennt, inzwischen seinen festen Platz bei allerlei Spaß-Veranstaltungen wie Vereinsfeiern, Kindertheaterstücken oder Stadtfesten. Freilich besitzt Jazz da kein Spaß-Monopol, auch nicht in Homberg (Ohm) im Nördlichen Vogelsberg-Vorland. Der Luftkurort am Südostrand des Amöneburger Beckens (Ohmtalsenke), der an die Gemeinden Stadtallendorf, Kirtorf, Gemünden, Mücke Grünberg, Rabenau, Ebsdorfergrund und Amöneburg grenzt, präsentierte beim diesjährigen Stadtfest am 17. Oktober 2010 zwar ein spaßiges Jazztrio mit Trompete, Tuba und Banjo, aber auch eine pfiffige Unfallrettungsübung der Feuerwehr und eine unterhaltsame Apfel-Olympiade für fast alle Altersstufen. Großartige Spaß-Unterhaltung auf ganzer Linie. Homberg (Ohm) hat 7.000 Einwohner. Moers am Niederrhein hat 106.000 Einwohner und gilt als der globale Treffpunkt einer scheuklappenfreien, entdeckungsfreudigen, abenteuerlustigen, zukunftsorientierten Jazzszene. Aber auch in Moers besitzt der Jazz kein Spaß-Monopol: Den Schloss- und Freizeitpark der Stadt muss sich das Moers Festival mit anderen Glanzlichtern der Hochkultur teilen, etwa einem dreitägigen Freefall-Event oder einem Ballonfestival. Nun hat sich die Lage sogar zugespitzt: Die Stadt musste sich für 2011 zwischen dem „hochdefizitären Nischenangebot“ des Zukunfts-Jazz und einem „professionellen, privatwirtschaftlichen“ Mittelalter-Fest entscheiden. Mancher …

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Jazztage Dresden senden S.O.S

Bitter für die chronisch defizitär arbeitendenden Jazztage Dresden: Bei der kürzlich zu Ende gegangenen Ausgabe 2010 hat das Festival mit rund 13.000 Besuchern einen Rekord aufgestellt, obwohl man aus Geldmangel sowohl das Werbebudget um 75 % kürzen, als auch die Dauer des Festivals um fünf Tage reduzieren musste. Trotzdem steht man jetzt vielleicht vor dem Aus. keine Förderung – kein Festival Der Grund dafür ist im Gegensatz zum ebenfalls schwer angeschlagenen JazzBaltica in Schleswig-Holstein nicht eine Streichung von Fördermitteln, sondern die permanente Abwesenheit ausreichender Zuschüsse. Der Veranstalter Grandmontagne Music kämpft seit Jahren für eine angemessene Förderung durch die Stadt Dresden. Doch die hält sich bisher überwiegend bedeckt – die Fördersumme von 1.500 € für 2010 (von 100.000 €, die beantragt worden waren) spricht eine deutliche Sprache. Die Zukunft des Festivals will Grandmontagne Music nun vom Förderantrag für 2011 abhängig machen. Sollte dieser wieder nicht bewilligt werden, sieht man sich kräftemäßig am Ende und möchte aufhören. Anstelle der Jazztage gäbe es dann lediglich einige über das Jahr verteilte Einzelkonzerte und kleinere Konzertreihen.

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Herbie, eine Legende startet durch…

Seit dem 23. Oktober 2010 ist Herbie Hancocks auf Europatournee, ab heute beginnen mit seinem Konzert im Festspielhaus Baden-Baden die Deutschlandtermine. Zum Deutschland-Tourstart hat Oliver Hochkeppel für nmz-online ein Interview mit Hancock geführt über Miles und John Lennon, über Jazz im 21. Jahrhundert und Hancocks Motivation bei „The Imagine Project“ mit Rock-Pop-Größen wie Pink, Seal, Jeff Beck, Dave Matthews u.a. Die weiteren Termine: 17.11. Baden-Baden, Festspielhaus 18.11. Heidelberg, Stadthalle 20.11. Dortmund, Konzerthaus 22.11. Bremen, Glocke 23.11. Frankfurt, Alte Oper 24.11. Hamburg, Laeiszhalle 25.11. Köln, Philharmonie 02.12. Stuttgart, KKL Hegelsaal Links: http://www.herbiehancock.com/

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JAM:M – Jazzworkshop in München (18.12.–20.12.2010)

Zum 25. Jubiläum des Münchner Kulturzentrums Gasteig finden verteilt über die Saison besondere Veranstaltungen in den Räumlichkeiten statt. In Sachen Jazz hat die Betreibergesellschaft Gasteig München GmbH in Kooperation mit dem Jazzinstitut der Hochschule für Musik und Theater München ein Workshop- und Konzertevent entwickelt, die Jazz Masters München, JAM:M. Außerdem beteiligt sind der Neue Jazzschool München e.V. und der Jazzclub Unterfahrt. Der dreitägige Workshop richtet sich an ambitionierte Amateure im fortgeschrittenen Stadium. Die Dozenten von JAM:M sind: Randy Brecker, Trompete; Nathan Davis, Tenorsaxophon; Patrice Rushen, Klavier; Abraham Laboriel, Bass; Billy Cobham, Schlagzeug und Claus Reichstaller, Koordination von JAM:M.

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