Joe Rosenberg Ensemble: Tomorrow

Lebensäußerung voller Zuversicht: Neue CD des Joe Rosenberg Ensembles

„Es ist schwierig Vorhersagen zu treffen, vor allem über die Zukunft.“ Was sich wie ein Bonmot aus dem Mund eines schneidigen Kabarettisten anhört, welcher Josef Hader ähnelt, ist ein Ausspruch des amerikanischen Baseballspielers Lawrence Peter „Yogi“ Berra, der 90-jährig vor zwei Jahren gestorben ist. Der in Hongkong und Frankreich lebende amerikanische Saxofonist Joe Rosenberg zitiert auf seinem mittlerweile 15. Album als Leader weitere kluge und bedeutende Leute, wie Steve Jobs und Albert Einstein. Letzterem wird die Sentenz zugeschrieben, dass „für uns der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur eine Illusion ist, wenn auch eine ziemlich hartnäckige.“

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Cover Lorenz Kellhuber - Live at the montreux festival

Lorenz Kellhuber: Live at the Montreux Jazz Festival

Nach mittlerweile vier Trioalben legt Lorenz Kellhuber nun endlich ein Piano-Soloalbum vor, live aufgenommen beim 49. Montreux Jazzfestival 2015. Der in München geborene Kellhuber, mittlerweile 27 Jahre alt, kann auf eine bereits ansehnliche, stringente Biografie blicken. Sowohl mit seinem Trio, in dem eigene Kompositionen ausgelotet werden, als auch mit dem „Standard Experience Trio“, mit dem er Songs aus dem American Songbook interpretiert, hat er in der Piano Szene jetzt schon Maßstäbe gesetzt.

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Jazz im Radio

Die Jazz-Radio-Woche vom 16.10. bis 22.10.2017

Ein subjektiver Blick in die Jazzkalenderwoche 42 im Radio. Unter anderem feiert Dizzy Gillespie seinen 100. Geburtstag, an Geri Allen erinnert Karl Lippegaus. Ansonsten: Jazz Meets India bei den Donaueschinger Musiktagen 1967, Sängerin Sarah Vaughan, Anna-Lena Schnabel & Florian Weber, Orchester Kurt Edelhagen, Shirley Horn, Tony Allen, Shabaka Hutchings, Johannes Ludwig, WDR3 Jazzfest Gütersloh 2017, 28. Schaffhauser Jazzfestival 2017, Anouar Brahem, 25. Django Reinhardt Memorial Augsburg 2017, Donaueschinger Musiktage – LIVE, Lindy Huppertsberg/Classic Affairs. Alle Angaben ohne Gewähr. Jazz im Radio (Fernsehen) SR2 – JazzNow – Sonntags von 20.04 bis 22.30 Uhr BR-KLASSIK – Jazztime – Von Montag bis Freitag täglich um 23.05 Uhr rbb-kulturradio – Late Night Jazz – Sa und So 23:04 – 24:00 Uhr hr2-kultur – Jazz in hr2-kultur – täglich SWR2 – Jazz – täglich WDR3 – JAZZ & WORLD – Improvisiertes zum Tagesausklang – Montag bis Freitag, 22.04 – 0:00 Uhr Deutschlandfunk – Jazz (Überblick) – Jazz Live, JazzFacts und Milestones Deutschlandfunk Kultur – Jazz – diverse Sendetermine ARTE TV – Jazz 16.10.2017 22:04 bis 00:00 | WDR 3 WDR 3 Jazz & World: Young Sassy – Die Anfänge der …

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Jazz im Radio

Die Jazz-Radio-Woche vom 10.10. bis 15.10.2017

Ein subjektiver Blick in die Jazzwoche im Radio. Schwerpunkt ist selbstverständlich Thelonious Monks 100. Geburtstag. Weiters gibt es zum Beispiel: Michel Camilo & Tomatito, Babette Michel, Porträt der Saxofonistin und Komponistin Angelika Niescier, Emile Parisien Quartet und das Trio Idioma, John Patitucci, Pianoduo Iana mit Christine Wodrascka und Betty Hovette, Christian Sands, Deutsches Jazzfestival Frankfurt 2016, Die Kunst des Trompeters Lester Bowie, Nik Bärtsch’s Ronin & hr-Bigband, cond. & arr. by Jim McNeely, Jazzfest Berlin 2016. Alle Angaben ohne Gewähr.

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CD-Rezension: Dieter Ilg mit B-A-C-H

Dieter Ilg hat sich mittlerweile einen Platz in der ersten Riege der Bassisten gesichert – national wie international. Unabhängig von seiner kontinuierlichen spielerischen Vielseitigkeit, angefangen bei Marc Copland , Roberto di Gioia oder Mike Manieri, im Duo mit Charlie Mariano oder Till Brönner, erkundet Ilg seit 2009 im Trio mit Rainer Böhm am Piano sowie dem Schlagzeuger Patrice Héral Harmonik, Strukturen und Rhythmik klassischer Komponisten, die er mit seinem Trio jazztechnisch unter die Lupe nimmt. Anders als die seinerzeit im „Third Stream“ üblichen, zum Teil musikalisch abgehobenen, Experimente oder swingende Klassik-Varianten eines Jacques Loussier, nimmt sich Ilg mit seinem Trio ausgewählte Kompositionen und deren Werke vor, analysiert sie und bereitet diese fast visionär auf. Angefangen mit Verdis „Otello“, von der es eine Studio- und eine Live-Version gibt, folgte Wagners „Parsifal“, danach widmete er sich den Werken Beethovens (nomen est omen: „Mein Beethoven“). Nun folgt Ilgs vierter Streich: „B-A-C-H“! Ein nicht minder mutiges Unterfangen, das er sich da vorgenommen hat, das allerdings nahtlos an die vorangegangenen Projekte und Aufnahmen anknüpft. Wer das Trio schon einmal live gesehen hat, weiß wie die Musiker agieren: seelenverwandt, traumwanderlisch spielen …

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Veranstaltungstipp: Ingrid Arthur in Oberthulba

Ingrid Arthur, die große Jazz und Blues Stimme aus Amerika ist wieder mit Ihrer  fünf Mann starken Groove-Formation auf der Piano-Bühne in Oberthulba zu Gast. Die in Berlin lebende Amerikanerin ist weltweit on Tour , begleiten werden sie Simon Horn (Bass), JC Dook (guitar), Helmut Bruger (piano), Fuasi Abdul (sax) und Tracy Dunken (drums). Die in Gainesville, Georgia (USA) geborene Ingrid Arthur ist eine der mächtigsten Stimmen in der Geschichte der Musik. Sie ist nicht nur eine wunderbare Sängerin, sie ist die Göttin des Souls mit reichhaltigem und traditionellem Hintergrund und  dem Einfluß von Aretha Franklin, Mavis Staples, Mahalia Jackson. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete Ingrid mit vielen internationalen Stars zusammen. Unter anderem war Sie Background Sängerin bei Grammy Award-Gewinner von 1996 und 1997 Cissy Houston (Mutter von Whitney Houston), „Face to Face” und „He Leadeth me” und bei Grammy Award-Gewinnerin Bette Midler mit dem Song des Jahres „From A Distance”. Sie trat auf den verschiedensten Bühnen in New York, Paris, London und Berlin auf und wurde wegen ihrer Professionalität, sympathischen Erscheinung und einzigartigen Stimme überall mit stehenden Ovationen belohnt. Sobald sich die Türen oder …

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Maria Baptist stellt ihr neues Album „Poems without Words“ im Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin

Maria Baptist „Trio plus One“ modifiziert zum Trio minus One. Einfacher gesagt: die Pianistin spielte im Duo mit Jan von Klewitz und stellt ihr neues Album „Poems without Words“ im Kulturkaufhaus Dussmann vor. Das Konzert wurde als Kurzkonzert angekündigt. Gute 50 Minuten erstklassische Musik verrinnen wie im Flug. Ein nicht allzu großer, dafür die intime Atmosphäre eines Klubs schaffender Raum – mehr als gut besucht – und eine ungewöhnlich gute Akustik geben ein nahezu perfektes Ambiente für die erste öffentliche Vorstellung der CD und bilden den Auftakt zu einer Tournee durch die Landen. Duo bedeutet für die Klangstimme des Pianos ein permanentes Spielen. So ist das ganze Spektrum pianistischer Stilistik – von Jazz und Klassik -zu hören: Mal lyrisch dezent, stets Melodie- und Harmonielinien dynamisch vorantreibend, aber immer kraftvoll zupackend. Besonders die linke Hand setzt mit warmen Tieflagen die Akzente, während die rechte Hand sich gelegentlich von den selbst aufgelegten melodischen und harmonischen „Fesseln“ der „Poems“ freispielt. Für den kongenialen Jan von Klewitz sind bessere „Steilvorlagen“ wohl nicht zu haben. Der nutzt dies, wo immer es musikalisch sinnvoll erscheint, durch die klare Stimme und die …

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29. Ehinger Jazztage

Immer am zweiten Oktoberwochenende finden in Ehingen an der Donau die Ehinger Jazztage statt. Die Gemeinschafts-veranstaltung von Jazzclub Ehingen e.V. und dem Kulturamt der Stadt Ehingen startet am Freitag, 6. Oktober, 19.00 Uhr mit einem Konzert der ECHOES OF SWING und der SAZERAC SWINGERS in der Ehinger Lindenhalle. Die ECHOES OF SWING konzertieren seit nunmehr fast 20 Jahren in unveränderter Besetzung – ein in der Jazzgeschichte beinah beispielloses Teamwork. Die zeitgemäße Aufbereitung eines enorm abwechslungsreichen Repertoires und nicht zuletzt die humorvolle Moderation und spontane Bühnenpräsentation machten das Ensemble schon bald nach der Gründung zur gefeierten Attraktion vieler namhafter Festivals und etablierten ECHOES OF SWING an der Spitze der internationalen klassischen Jazzszene. THE SAZERAC SWINGERS zählen zu den derzeit besten europäischen Bands, die den aktuellen, jungen New Orleans Jazz so spielen, wie er tatsächlich heutzutage in seiner Geburtsstadt zu erleben ist. Kein Retro, kein Vintage, kein Revival. Sie haben einen eigenen Sound, eine beeindruckende Energie und Präsenz, elektrisieren die Massen auf Festivals und Clubkonzerten und liefern eine Show, die ihresgleichen sucht. Ein besonderes Highlight ist der Auftritt der holländischen Saxophonistin CANDY DULFER mit ihrer Band am …

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Eine Musiklegende ist gestorben – Mike Hennessey wurde 89 Jahre alt und spielte bis zuletzt Jazz auf seinem Piano in Durchhausen

Mike Hennessey, eine der großen Persönlichkeiten des globalen Musikmarktes, starb am Mittwoch vergangener Woche im Alter von 89 Jahren in Durchhausen (Baden-Württemberg). Wie seine Familie heute mitteilte, ist Mike Hennessey nach kurzer aber schwerer Krankheit verstorben und wurde im engsten Familienkreis in Durchhausen bei Stuttgart beigesetzt. Hennessey war weltweit ein gefeierter Pianist bekannter Jazz-Ensembles. Er schrieb viele Biografien über berühmte Jazzmusiker unter anderem Kenny Clarke, Johnny Griffin, Ronnie Scott  und half unzähligen globalen Popstars, eine Karriere zu machen, weil er in seinen fast drei Jahrzehnten als internationaler Chefredakteur der weltweit renommierten Musikzeitschrift Billboard in New York genau wusste, was in den Charts Erfolg hatte. Seit 1989 lebte Hennessey mit seiner Ehefrau, der bekannten Konzertagentin Gaby Kleinschmidt, in der idyllischen Landschaft von Durchhausen. Er spielte bis zu letzt an seinem Klavier, komponierte und vermochte immer wieder bekannten Jazz-Kompositionen seinen eigenen Stil zu geben. Der humorvolle Journalist und Musiker hatte Durchhausen kennen und lieben gelernt. Er gab auch teilweise in der Umgebung Jazz-Konzerte, um mit seinen Nachbarn und Freunden Spaß zu haben. Mike Hennessey wurde 1928 in London geboren. Er galt als sagenumwobener Jazz-Spezialist, der sich mit …

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Auf musikalischen Zehenspitzen: Uni-Jazzorchester Regensburg mit Ack van Rooyen

Wann wird ein Künstler, ein Musiker zur „Legende“? Um die 80 Jahre herum ist ein Alter, wo diese einfallslose Floskel scheinbar ein Eigenleben zu entwickeln beginnt und auf jeden draufgepappt wird, der sich nicht dagegen wehrt. Demnach ist der niederländische Trompeter Ack van Rooyen vermutlich eine „Superlegende“, hat er doch mit 87 Jahren ein schon fast biblisches Alter erreicht, in dem er dennoch nach wie vor ganz aktiv unterwegs ist. Beim Jazzclub im Leeren Beutel bestritt der weißhaarige Musiker als Stargast des Regensburger Uni-Jazzorchesters (UJO) das Abschlusskonzert der Saison – und wurde völlig zu Recht lauthals dafür gefeiert. „Weiter klatschen“, forderte Lorenz Kellhuber das Publikum forsch-fröhlich auf, als sich die Musiker der Uni-Bigband durch die eng gepackten Stuhlreihen zu ihren Plätzen schlängelten. Kellhuber selbst verschwand hinter einer Steinsäule und setzte von dort am Flügel einige dramatische Akkorde zum Auftakt für einen gleichermaßen unterhaltsamen, wie packenden Abend. Mit dem „A-B-C Blues“ von Bob Brookmeyer wählte das Orchester unter Leitung des Trompeters Benny Brown einen kraftvollen Einstieg. Damit machte es gewissermaßen von Anfang deutlich, wo der Hammer hängt. Unerwartete melodische Wendungen und abrupte harmonische Wechsel wurden problemlos …

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