Blues – Spring – Teens: Kemptener Jazzfrühling mit Blues Brothers eingeleitet

Der Kemptener Jazz-Frühling, der dieses Jahr vom 30. April bis zum 8. Mai läuft, wurde mit einem Knall eingeleitet: „The BluesBrothers Band“ trat am Freitagabend in der Kemptener Szenedisco „Parktheater“ auf und verpasste dem jährlichen Schauspiel einen stürmischen Beginn. Das Publikum, das auf die 13 Kemptener Musiker wartete, wurde im Vorfeld durch Animationskünste einiger leichtbekleideter Damen und Artisten unterhalten, die zu beeindrucken wussten und zu Hits der Blues Brothers das anfangs etwas verdutzte Publikum zum Mittanzen und -klatschen anregten. Mit diesem entspannten Flair als Basis,  konnte die BluesBrothers Band von Beginn an in einer lockeren Atmosphäre agieren und sich so in die Mitte des Publikums hineinspielen. Durch diese Nahbarkeit vermittelte die Band den  Konzertgängern das Gefühl, einen aufregenden und mitreißenden Abend mit alten Freunden mitzuerleben. Die Besetzung wies auf ein Jazzkonzert hin, doch was dann auf der Bühne geboten wurde, ging über ein klassischen Blueskonzert weit hinaus! Das Programm reichte von Aretha Franklins „Think“ über Elvis´ „Jailhouse Rock“ bis hin zu Ray Charles´ „Shake A Tail Feather“. Alle Hits die im Filmoriginal zu hören waren, inszenierte die BluesBrothes Band neu, komplett anders, aber trotzdem mit …

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Mathias Eick live im Landsberger Stadttheater

Impressionen des Konzertes von Thomas J. Krebs – Ein weiteres Highlight des skandinavischen Jazz in Landsberg. Mathias Eick präsentierte im Stadttheater sein aktuelles ECM Album „Midwest“, kam, spielte und siegte! Bereits nach dem ersten Stück hatte er das Publikum im Sturm erobert und zauberte mit Andreas Ulvo am Piano, seinem Violinsten Erlend Viken, Audun Erlien am Bass und dem Schlagzeuger Torstein Lofthus eine unglaubliche Stimmung in den wundervollen Saal. Besonders die Klangkombination mit Vikens Violine gab dem Sound, der durch Erlien Bass erdig angetrieben und von Lofthus‘ Schlagzeug taktvoll unterstützt wurde, eine traumhafte Leichtigkeit, die durch das luzide Timbre von Eick Trompete noch verstärkt wurde. Ein wirklich ganz besonderes Konzert.  

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+++News +++ neuer UDJ-Vorstand +++ jazzahead! Abschlussbericht +++ Benny Green Trio im Esslinger Jazzkeller +++

+++ Union Deutscher Jazzmusiker wählt Anette von Eichel und Wolfgang Lackerschmid in Vorstand +++ Berlin, 25. April 2016 –  Auf der jährlichen Mitgliederversammlung der Union Deutscher Jazzmusiker in Bremen wählten die Mitglieder mit der Sängerin Anette von Eichel und dem Vibraphonisten Wolfgang Lackerschmid zwei hochprofilierte Musiker/innen aus Köln und Augsburg in den Vorstand. Diese folgen auf Christoph Hillmann und Peter Ortmann, die beide nicht erneut kandidierten. Die Berliner Gebhard Ullmann und Felix Falk wurden als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender durch die Mitglieder im Amt bestätigt. Ebenso Benjamin Schaefer aus Hamburg, Alexandra Lehmler aus Mannheim und Silke Eberhard aus Berlin. Christoph Hillmann war seit 2012 Mitglied im Vorstand, Peter Ortmann bereits seit 1978. Der alte und neue Vorsitzende der Union Deutscher Jazzmusiker, Gebhard Ullmann, dankte den scheidenden Vorständen für ihre Verdienste und gratulierte den neuen zu ihrer Wahl: „Wir freuen uns nun erstmals die Fächer Gesang und Vibraphon im Vorstand vertreten zu haben – und das in Form zweier solch kompetenter und profilierter Kollegen. Schön ist auch, dass wir mit einem bestens vernetzten süddeutschen Musiker im Vorstand unterstreichen, dass die UDJ eine bundesweit tätige Organisation ist.“ …

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Das April Jazz Festival in Tapiola (Finnland): ein Bericht mit Bildern

Text und Fotos von Ralf Dombrowski – Ein Konzert wie das mit Ray Charles wäre heute nicht mehr möglich, meint Matti Lappalainen. Damals in der späten Neunziger gab es Sponsoren, außerdem eine Sporthalle, die man verwenden konnte, und überhaupt war einiges anders. Aber auf der anderen Seite gibt es keinen Grund zum Jammern. Das April Jazz Festival in Tapiola, dem Kulturstadtteil von Espoo, geht in sein 30. Jahr, ein Wunder, dass es überhaupt soweit kam, denn die Entstehungsgeschichte ist kurios genug. Mattis Vorgänger als künstlerischer Leiter, ein Big Band Enthusiast mit dem fast gleichen Namen Martti Lappalainen, hatte in den Achtziger angefangen, sein Jazz Orchester zu pushen und außerdem Leute in die zweitgrößte Stadt Finnlands einzuladen. Englisch konnte er kaum, geschafft hat er es trotzdem, dass die Espoo Big Band bald schon in Montreux auf der Künstlerliste stand und darüber hinaus Koryphäen von Dave Brubeck bis Chick Corea sich an die nördliche Ostseeküste begaben. Und so hat das Kulturzentrum von Tapiola bis heute eine Attraktion, die es nur mit wenigen anderen Orten in Finnland teilt: ein eigenes und traditionsreiches Jazzfestival. Zum Jubiläum hat Lappalainen so …

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Improvise NOW!!! – Veranstaltungsreihe im Münchner Haus der Kunst

Von Thomas J. Krebs – Große Ereignisse werfen Ihre Schatten voraus … Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Improvise NOW!!!, einer Kooperation des Goethe-Instituts und dem Münchner Haus der Kunst, beginnt am 29.04.2016  Improvise NOW!!!  Part 1 – Into the Machine: From Turntable to Lapotop mit einer Reihe von Konzerten, Performances, Vorträgen, Diskussionen und Screenings, die sich kontinuierlich ein Jahr lang mit den Schnittstellen zwischen Improvisation und Abstraktion auseinandersetzt, quasi vorbereitend auf eine Ausstellung im Haus der Kunst, die sich dann ab dem 10.03.2017 der Free Music Production (FMP) widmen und die Reihe beschließen wird. FMP, dieses legendäre, bahnbrechende, von Musikern geführte Platten- und Produktionslabel, entwickelte zwischen den Jahren 1969 und 2011 unorthodoxe, vollkommen autarke Arbeitsweisen, jenseits von historischen Grenzen und musikalischen Konventionen. Gegründet wurde es von den Musikern Peter Brötzmann, Peter Kowald, Alexander von Schlippenbach und Jost Gebers, dem späteren Produzenten. Ziel war es Produktionsbedingungen selbst bestimmen zu können, statt für ein paar Stunden ins Studio zu gehen und seine Arbeit innerhalb kürzester Zeit -time is money- für ein Label abliefern zu müssen. Im Mittelpunkt von Improvise NOW!!! steht der Wandel, der die Wahrnehmung von Musik, …

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Paradiesischer Saxophonsound von Frank Gratkowski

»Z-Country Paradise«, Z-Paradise Records/nrw distribution Sie gehören zur Creme des zeitgenössischen Jazz, haben auch Erfahrungen in anderen Bereichen gesammelt – und klingen so wuchtig, verrückt, erfrischend, provokativ wie Captain Beefheart, wie Broken Heart Collector, Zoogz Rift oder die Flying Luttenbachers. Klar – die Instrumentierung von Frank Gratkowskis »Z-Country Paradise« weicht von denen der genannten Bands durchaus ab, aber der Freigeist, die raffinierte Rhythmik, die Expressivität, die Offerten des Unerwarteten, auch manche musikalische Skurrilität sprechen eine eindeutige Sprache: Mit Z-Country Paradise ist eine Band geboren, die die Hochglanz-All-Inklusive-Ressort-Musik à la Tom Gaebel, Torsten Goods oder Viktoria Tolstoy mit Stürmen sauerstoffreicher Frischluftwirbel hinwegfegen kann. Die Serbin Jelena Kuljic singt Texte von Arthur Rimbaud, dem serbisch-stämmigen US-Amerikaner Charles Simic und der in Amsterdam lebenden kanadischen Künstlerin Gabriele Günther, und ihr Gesang wirkt eindringlich, gewagt, entfesselnd. Kann sich jemand eine rasende Fahrt mit dem Motocross-Motorrad über die zerklüfteten Schrammsteine im Elbsandsteingebirge vorstellen? Frank Gratkowski (as, bcl) selbst nennt diese seine Band eine Traum-Band. Ich kann dem Meister da nur Recht geben: Traumhaftes Zusammenspiel (Christian Marien, dr; Oliver Potratz, b; Kalle Kalima, g), zum Mit-der-Zunge-Schnalzen (ein »Träumchen«), zum Träumen einladend, …

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Bilder: Joey DeFrancesco und GoGo Penguin

Was für ein Abend – Joey DeFrancesco begeisterte am vergangenen Freitag in der Münchner Unterfahrt mit seinem Trio und gab ein umjubeltes Konzert vor restlos ausverkauftem Haus, das bis weit in den darauf folgenden Morgen dauerte – Jazz im Club vom Allerfeinsten! Und weiter unten: ein klasse Abend (10.4.2016) mit wegweisenden Sounds von der zurecht aktuell hochgelobten Gruppe GoGo Penguin im Münchner Ampere. Impressionen von Thomas J. Krebs  

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Joachim Kühn: Der nächste kühne Schritt des Giganten

1966 verschafften dem 22-jährigen sein Bruder und der österreichische Pianist Friedrich Gulda die Möglichkeit zur Flucht aus der DDR, deren gesellschaftliches Klima ihn künstlerisch beengte. Schnell wurde Joachim Kühn zu einer festen Größe im europäischen und internationalen Jazz. Seine aktuelle Tournee führt den Giganten des Jazzpianos nun wieder nach Deutschland. Das erste Konzert gibt er zu den Jazztagen in Ilmenau. Im Trio mit zwei „jungen Wilden“ stellt er das Projekt „Beauty & Truth“ vor. Es ist Sinnbild für einen musikalischen Aufbruch im Jazz und steht gleichzeitig für gelebte Jazzerfahrung. Die zugehörige CD erschien im März auf dem Label ACT. Kühns Weg war lang, seine Spur auf unserem Globus ist kaum zu übersehen. In seinem Solospiel hat er immer wieder deutsche Romantik und französischen Impressionismus mit den harmolodischen Prinzipien des Free Jazz zusammengeführt. Daneben hat er mit BigBands gearbeitet, Ballettmusiken geschrieben und 2002 mit dem Thomanerchor ein Bachprogramm aufgeführt. Einerseits einer der führenden Jazzpianisten weltweit, pflegte er auch ein Faible für Rockmusik und elektronische Instrumente. Dem am 15. März 1944 in Leipzig in eine Artistenfamilie Hineingeborenen, der im ummauerten Land frühe Erfolge feierte, wurde das gar …

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Jazznachwuchs zu Gast in Kempten

Es ist wieder so weit: Vom 5. bis zum 8. Mai wird die Bundesbegegnung Jugend jazzt ausgetragen, 2016 zum ersten Mal in Bayern, in Kempten im Allgäu. Alle zwei Jahre treffen sich die besten Nachwuchs-Bigbands Deutschlands zur Bundesbegegnung Jugend jazzt, wo junge Jazzmusiker die Chance erhalten, ihr Können vor einer Fach-Jury und einem größeren Publikum unter Beweis zu stellen. Eingebettet in das lokale Festival „Kemptener Jazzfrühling“ finden drei Tage lang an verschiedenen Veranstaltungsorten im Kemptener Stadtgebiet Wertungsrunden, Konzerte, Workshops und Sessions statt. Insgesamt reisen rund 300 Musikerinnen und Musiker zwischen 13 und 24 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet nach Kempten, die sich in landesweiten Vorentscheiden für den Bundeswettbewerb qualifiziert haben. Eröffnet wird das Jugend jazzt-Wochenende am 5. Mai vom Landes-Jugendjazzorchester Bayern unter der Leitung von Harald Rüschenbaum zusammen mit dem indischen Ensemble BAVA-INDIA. Am Folgetag findet die erste Wertungsrunde statt, in der alle Teilnehmerbands der Jury ihr Wettbewerbsprogramm präsentieren. Sechs von ihnen kommen in die zweite Runde und dürfen am Samstag die Jury erneut von ihrem Können überzeugen. Bei der Jugend jazzt Night am Samstagabend haben ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bundesbegegnung dann die Chance, …

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Das 500. BuJazzO-Konzert mit „Edelhagen Remembered“

Jiggs Whigham, einer der erfahrensten Big Band-Leader und Musiker, seit zwei Jahren neben Niels Klein einer der beiden künstlerischen Leiter des Bundesjazzorchesters, leitete, nein zelebrierte dessen 500. Konzert seit der Gründung des offiziellen Jugendjazzorchesters der Bundesrepublik Deutschland durch den unvergessenen Peter Herbolzheimer im Jahre 1988. Als Bühne für diesen denkwürdigen Anlass hatte das Management des BuJazzO am Montagabend die Bühne des Bonner Opernhauses gewählt. Dessen Hausherr Dr. Bernhard Helmich, Generalintendant am Theater Bonn, war sichtlich stolz, dass dieses vierte Konzert der Reihe „Jazz in der Oper“ das bisher am besten besuchte war. Mit anderen Worten: Die Hütte war voll, das altersmäßig gut gemischte Publikum begeistert, vielleicht mit leichtem Überhang zu 65 plus. Schließlich verhieß das Progamm „Edelhagen Remembered“  Reminiszenzen an die legendäre, stets mit internationalen Stars besetzte Big Band der Fünfziger- und Sechziger-Jahre, erst beim Südwestfunk in Baden-Baden und dann vor allem beim Westdeutschen Rundfunk in Köln. Die aktuellen Mitglieder des BuJazzO, die mit diesem Konzert ihren Zweijahresturnus beendeten, um sich danach wieder ihrem Studium zu widmen, verliehen den herrlich satten Arrangements des Kurt Edelhagen Orchesters eine mitreißende jugendliche Frische, angefeuert vom zumindest im musikalischen …

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