Une nuit française – Auftakt beim Südtirol Jazzfestival 2014

Ein exklusiver Auftakt: Mit einer „französischen Nacht“ eröffnet der Akkordeonvirtuose Vincent Peirani das Südtirol Jazzfestivals 2014. Eigentlich wollte er Schlagzeuger werden. „Als mein Vater mir sagte, ich sollte Akkordeon lernen, glaubte ich erst, dass wäre ein Witz“, sagt Vincent Peirani. Er ließ sich dann doch überzeugen und machte sich mit 12 Jahren mit der komplexen Mechanik dieses Blasinstruments vertraut. Später entdeckte dieser Shooting-Star der jungen französischen Szene die klassische Musik und – als 16-Jähriger – den Jazz, nachdem ihm ein Freund eine CD von Bill Evans geschenkt hatte. Seitdem hat er einen lyrischen und nach innen gerichteten Sound entwickelt, der das melodische Akkordeonspiel mit virtuoser Perkussionsarbeit ergänzt. Dabei verwandelt er die „Ziehorgel“ zu einer bunten Wundertüte: Mal lässt er sie wie eine Kirchenorgel klingen, mal wie ein Klavier, mal wie eine menschliche Stimme. Der stilistische Rahmen reicht dabei vom Barock bis zum Pop. Im vergangenen Jahr stellte Vincent Peirani auf dem Südtirol Jazzfestival sein Trio-Projekt „Thrill Box“ mit Michel Benita am Bass und Michael Wollny am Klavier vor. Am 27. Juni gestaltet der 34-jährige Ausnahmemusiker, der alle bedeutenden internationalen Akkordeonwettbewerbe in Serie gewonnen hat und …

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12. Jazz-Weekend in Unterföhrung

Vom 18. bis 20. Juli feiert Unterföhring mit dem 12. Jazz-Weekend alle Spielarten des Jazz. Los geht’s mit einem Eröffnungs-Doppelkonzert im Weindepot unter dem Motto „The Art of Voice“. Anklänge an Chanson, Jazz und Weltmusik entdeckt man bei der in Dresden geborenen Stimm-Akrobatin Almut Kühne, während bei der Frauen-Power-Gruppe Niniwe die Musik von Monteverdi, Dowland oder Britten in die heutige Zeit übersetzt und modern interpretiert wird – „Time stands still“. (18.07.) Als US-Highlight folgt am Samstag der vielfach preisgekrönte Star-Trompeter Tom Harrell auf der Bühne des Bürgerhauses. Seit Chet Baker gibt es im Jazz wohl keinen Trompeter mehr, der solch ein musikalisches Potenzial hat wie er – als Komponist, Arrangeur und Solist. Mit seinem neuesten Projekt „Colors of a dream“ gibt Harrell in Unterföhring sein einziges (!) Deutschland-Konzert 2014 und präsentiert ein Sextett der Extraklasse, feat. Esperanza Spalding. (19.07.) Harrell war Mitglied des Stan Kenton Orchestra, der Woody Herman Bigband, des Horace Silver Quintet, dem Lee Konitz Nonet u.v.m. Er ist auf über 260 Aufnahmen zu hören, u.a. zusammen mit Jazzgrößen wie Bill Evans, Dizzy Gillespie und Lionel Hampton. Der Saxophonist Phil Woods, in dessen …

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Jazz Sommer im Bayerischen Hof – mit Verlosung: gewinnen Sie eine Übernachtung!

Von Oliver Hochkeppel. Man kann es Innegrit Volkhardt, der Chefin des Hotels Bayerischer Hof, und ihrer Programm-Macherin Katarina Ehmki nicht hoch genug anrechnen, dass sie das einzige kontinuierliche Jazzfestival Münchens stemmen. Doch war der ohne einen Cent Subventionen in Eigenregie veranstaltete „Jazz Sommer“ beim Spagat zwischen Zug- und Aussagekraft zuletzt im Bewährten erstarrt. Entsprechende Mahnungen scheint man sich zu Herzen genommen zu haben, denn das  Programm für die nächste Ausgabe vom 16. bis 20. Juli liest sich vielversprechend. Den Auftakt bestreitet Gitarrengott Al Di Meola, der zwar auf den ersten Blick auch ein alter Recke ist, aber nach einer persönlichen Krise wieder die Kurve bekommen hat: Sein aktuelles Beatles-Programm ist durchaus innovativ, alleine schon durch das Arrangement mit sechs Streichern neben der Rhythmusgruppe. Auch die portugiesische Vokal-Akrobatin Maria João ist mit ihren aktuellen Weltmusik-Interpretationen auf der Höhe der Zeit – ihr letztes München-Gasstpiel war noch ein Unterfahrt-Special. Als traditionelle Anlaufstelle der Münchner Salsa-Gemeinde muss der Bayerische Hof beim Jazz Sommer den Latin Jazz in Ehren halten. Für die große Sause am Donnerstag, 17. Juli, im Festsaal hat man diesmal Oscar D‘Léon verpflichtet, den mehrfachen Grammy-Gewinner …

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Newcomer des Monats: Donauwellenreiter

Passend zum Frühsommer schauen wir ins nachbarliche Österreich und stellen den perfekten Soundtrack für die Jahreszeit vor: die Donauwellenreiter. Das sind der Pianist Thomas Castaneda, der auch die meisten der Songs komponiert, Akkordeonist Nikola Zaric und die Sängerin und Violinistin Maria Craffonara. Formiert hat sich das Trio 2010, und nach eigenen Aussagen bewegen sie sich „frei zwischen Pop-Band, Kammerorchester und Jazz-Combo“. Ihr zweites Album, das im April bei Intuition erschienen ist, heißt schlicht „Messëi“. Auf ihrem Weg zu Auftritten in Rumänien beantworteten Maria und Thomas die Fragen von Ursula Gaisa.   JazzZeitung:  Ihr habt euch 2010 als Trio formiert, wie habt Ihr zueinander gefunden und warum der Name „Donauwellenreiter“? Thomas: Das ist unsere Lieblingsfrage. Wir hatten damals alle Wörter der Welt durch ein Ausschlussverfahren ausgesiebt. Donauwellenreiter ist am Ende übrrig geblieben :-) Maria und ich haben uns zufällig kennengelernt. Sie wiederum kannte den damals erst 16-jährigen Niko. Da waren wir ein Trio. JazzZeitung: Seid Ihr heimatverbunden? Thomas: Wir sind derzeit in Wien, weil‘s da ganz gute Wellen gibt. Maria: Heimatverbunden dort, wo wir herkommen? Schon irgendwie aber nicht romantisch oder so… JazzZeitung: Eure neue, zweite …

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Südtirol Jazzfestival Alto Adige 2014 – mit ChickCorea

Vom Freitag, den 27. Juni bis Sonntag, 6. Juli 2014 wird in Südtirol wieder der Jazz dominieren. Zum 32. Mal in Folge findet in diesem Jahr das beliebte Südtirol Jazz Festival Alto Adige statt.  So unterschiedlich wie die Musik der auftretenden Künstler sind auch in jedem Jahr die Austragungsorte der Konzerte: Schlösser, Almen, alte Bauernhöfe, Gassen und Straßen sowie Theatersäle werden zum Schauplatz verschiedenster moderner wie auch traditioneller Musik. Insgesamt 250 Musiker aus 20 verschiedenen Nationen nehmen auch an der 32. Ausgabe des Südtiroler Jazz Festival teil. An den 10 Festivaltagen treten in diesem Jahr rund 45 Bands auf, die an 55 unterschiedlichen Locations rund 100 Auftritte absolvieren. Die Konzerte gliedern sich in verschiedene Konzertreihen: von „Jazz night“ über Themenkonzerte wie „Jazz & Wine“ in Weinbauernhöfen, „Jazz on the Mountains“ in freier Natur oder „Jazz and the Cities“ und „Jazz & schools“. Neu ist dieses Jahr der Themenkreis „Jazz & social“, der in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen erarbeitet wurde. Die Vorbereitungen für das 32. Südtirol Jazzfestival Alto Adige, an dem das Programm- und Organisationsteam rund um Präsident Klaus Widmann schon seit Wochen arbeitet, laufen auf …

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44. Deutsches Jazzfestival Frankfurt im Oktober

Unter dem Titel „Bits’n’Bytes“ beleuchtet das 44. Deutsche Jazzfestival Frankfurt 2013 das Spannungsfeld zwischen traditionellem, eher akustisch geprägtem Jazz und digitalen Technologien. Vom 24. bis 26. Oktober suchen im hr-Sendesaal der französische Saxofonist Guillaume Perret & The Electric Epic, die britische Band Troyka und die deutsch-norwegische Formation des Frankfurter Klangtüftlers J. Peter Schwalm das digitale Abenteuer. Mit dabei sind auch der legendäre Saxofon-Hymniker Pharoah Sanders, die hr-Bigband mit einem spektakulären „Kraftwerk“-Projekt, Dave Holland mit seiner neuen Band Prism und der polnische Trompeter Tomasz Stanko, der mit seinem New York Quartet ein akustisches Kontrastprogramm präsentiert.

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Kein Geld mehr für JazzBaltica

Kein guter Monat für die Macher von JazzBaltica. Nach dem Tod des Pianisten Hank Jones, den man in Salzau als langjährigen Wegbegleiter und Freund schätzte, kommen nun schlechte Nachrichten aus der Landespolitik. Schleswig-Holstein ist auf striktem Sparkurs und hat ein Konzept vorgelegt, das bis zum Jahr 2020 neben Kürzungen beim Schleswig-Holstein Musikfestival auch eine komplette Streichung der Fördermittel für das Jazzfestival vorsieht. Die Landesliegenschaft Salzau selbst wird ebenfalls als zu großer Kostenfaktor angesehen (jährlich 1.2 Mio. €) und soll verkauft werden. Das Motto des Konzepts „Schleswig-Holstein ist auf dem Weg. Handlungsspielraum erhalten – Zukunftschancen ermöglichen“ dürfte in Salzau und bei den anderen betroffenen Kulturträgern in Schleswig-Holstein einen höchst bitteren Klang haben. Der Deutsche Kulturrat hat die Pläne in einer Stellungnahme verurteilt und fordert einen „Nothilfefonds Kultur“ von der Bundesregierung. Inzwischen ist auch eine Resolution und eine Facebook-Gruppe zur Rettung von Jazzbaltica auf den Weg gebracht, die zu ihren Unterstützern neben internationalen Schwergewichten der Musikbranche (u.a. Sting, Pat Metheny, Chick Corea, John Scofield, Till Brönner und Nils Landgren) auch den schleswig-holsteinischen Alt-Ministerpräsidenten Björn Engholm zählt. Für den aktuellen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen ist Schleswig-Holstein durch die …

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