Mathias Eick live im Landsberger Stadttheater

Impressionen des Konzertes von Thomas J. Krebs – Ein weiteres Highlight des skandinavischen Jazz in Landsberg. Mathias Eick präsentierte im Stadttheater sein aktuelles ECM Album „Midwest“, kam, spielte und siegte! Bereits nach dem ersten Stück hatte er das Publikum im Sturm erobert und zauberte mit Andreas Ulvo am Piano, seinem Violinsten Erlend Viken, Audun Erlien am Bass und dem Schlagzeuger Torstein Lofthus eine unglaubliche Stimmung in den wundervollen Saal. Besonders die Klangkombination mit Vikens Violine gab dem Sound, der durch Erlien Bass erdig angetrieben und von Lofthus‘ Schlagzeug taktvoll unterstützt wurde, eine traumhafte Leichtigkeit, die durch das luzide Timbre von Eick Trompete noch verstärkt wurde. Ein wirklich ganz besonderes Konzert.  

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+++News +++ neuer UDJ-Vorstand +++ jazzahead! Abschlussbericht +++ Benny Green Trio im Esslinger Jazzkeller +++

+++ Union Deutscher Jazzmusiker wählt Anette von Eichel und Wolfgang Lackerschmid in Vorstand +++ Berlin, 25. April 2016 –  Auf der jährlichen Mitgliederversammlung der Union Deutscher Jazzmusiker in Bremen wählten die Mitglieder mit der Sängerin Anette von Eichel und dem Vibraphonisten Wolfgang Lackerschmid zwei hochprofilierte Musiker/innen aus Köln und Augsburg in den Vorstand. Diese folgen auf Christoph Hillmann und Peter Ortmann, die beide nicht erneut kandidierten. Die Berliner Gebhard Ullmann und Felix Falk wurden als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender durch die Mitglieder im Amt bestätigt. Ebenso Benjamin Schaefer aus Hamburg, Alexandra Lehmler aus Mannheim und Silke Eberhard aus Berlin. Christoph Hillmann war seit 2012 Mitglied im Vorstand, Peter Ortmann bereits seit 1978. Der alte und neue Vorsitzende der Union Deutscher Jazzmusiker, Gebhard Ullmann, dankte den scheidenden Vorständen für ihre Verdienste und gratulierte den neuen zu ihrer Wahl: „Wir freuen uns nun erstmals die Fächer Gesang und Vibraphon im Vorstand vertreten zu haben – und das in Form zweier solch kompetenter und profilierter Kollegen. Schön ist auch, dass wir mit einem bestens vernetzten süddeutschen Musiker im Vorstand unterstreichen, dass die UDJ eine bundesweit tätige Organisation ist.“ …

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Das April Jazz Festival in Tapiola (Finnland): ein Bericht mit Bildern

Text und Fotos von Ralf Dombrowski – Ein Konzert wie das mit Ray Charles wäre heute nicht mehr möglich, meint Matti Lappalainen. Damals in der späten Neunziger gab es Sponsoren, außerdem eine Sporthalle, die man verwenden konnte, und überhaupt war einiges anders. Aber auf der anderen Seite gibt es keinen Grund zum Jammern. Das April Jazz Festival in Tapiola, dem Kulturstadtteil von Espoo, geht in sein 30. Jahr, ein Wunder, dass es überhaupt soweit kam, denn die Entstehungsgeschichte ist kurios genug. Mattis Vorgänger als künstlerischer Leiter, ein Big Band Enthusiast mit dem fast gleichen Namen Martti Lappalainen, hatte in den Achtziger angefangen, sein Jazz Orchester zu pushen und außerdem Leute in die zweitgrößte Stadt Finnlands einzuladen. Englisch konnte er kaum, geschafft hat er es trotzdem, dass die Espoo Big Band bald schon in Montreux auf der Künstlerliste stand und darüber hinaus Koryphäen von Dave Brubeck bis Chick Corea sich an die nördliche Ostseeküste begaben. Und so hat das Kulturzentrum von Tapiola bis heute eine Attraktion, die es nur mit wenigen anderen Orten in Finnland teilt: ein eigenes und traditionsreiches Jazzfestival. Zum Jubiläum hat Lappalainen so …

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Jazzahead! macht Bremen wieder zur Jazzmetropole

Weltgrößter Jazz-Branchentreff in der Hansestadt eröffnet – die 11. Ausgabe der jazzahead! wurde heute am frühen Abend in Bremen eröffnet. Bei der offiziellen Eröffnungsfeier kamen Gäste aus Bremen, Berlin und dem Partnerland Schweiz sowie die internationalen Aussteller und Teilnehmer zusammen. Als besonderer Gast konnte zudem die Schweizer Botschafterin für Deutschland Christine Schraner Burgener begrüßt werden. Weitere Grußworte zur Eröffnung kamen von Siegmund Ehrmann, MdB und Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien im deutschen Bundestag, Carmen Emigholz, Staatsrätin für Kultur der Freien Hansestadt Bremen und Hans Peter Schneider, Geschäftsführer MESSE BREMEN & ÖVB-Arena. Neben den Messeveranstaltern nahmen auch Vertreter der Schweizer Partner-organisationen teil, die gemeinsam den Auftritt unter dem Motto schweizsuissesvizzerasvizra organisiert haben. Musikalische Akzente setzte Erika Stucky mit Bubbles & Bangs, die an diesem, der Schweiz gewidmetem Tag, nicht fehlen durfte. In den folgenden Tagen (21.-24.4.) dreht sich alles um Jazz, wenn die Messe mit 40 Showcase-Konzerten die internationale Szene in Bremen zusammenbringt. Weitere Programmhighlights sind das Galakonzert mit Nik Bärtschs Ronin und Andreas Schaerer’s Hildegard lernt fliegen in der Glocke am 22.4. um 20 Uhr sowie die jazzahead! clubnight am 23.4. vom späten …

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Improvise NOW!!! – Veranstaltungsreihe im Münchner Haus der Kunst

Von Thomas J. Krebs – Große Ereignisse werfen Ihre Schatten voraus … Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Improvise NOW!!!, einer Kooperation des Goethe-Instituts und dem Münchner Haus der Kunst, beginnt am 29.04.2016  Improvise NOW!!!  Part 1 – Into the Machine: From Turntable to Lapotop mit einer Reihe von Konzerten, Performances, Vorträgen, Diskussionen und Screenings, die sich kontinuierlich ein Jahr lang mit den Schnittstellen zwischen Improvisation und Abstraktion auseinandersetzt, quasi vorbereitend auf eine Ausstellung im Haus der Kunst, die sich dann ab dem 10.03.2017 der Free Music Production (FMP) widmen und die Reihe beschließen wird. FMP, dieses legendäre, bahnbrechende, von Musikern geführte Platten- und Produktionslabel, entwickelte zwischen den Jahren 1969 und 2011 unorthodoxe, vollkommen autarke Arbeitsweisen, jenseits von historischen Grenzen und musikalischen Konventionen. Gegründet wurde es von den Musikern Peter Brötzmann, Peter Kowald, Alexander von Schlippenbach und Jost Gebers, dem späteren Produzenten. Ziel war es Produktionsbedingungen selbst bestimmen zu können, statt für ein paar Stunden ins Studio zu gehen und seine Arbeit innerhalb kürzester Zeit -time is money- für ein Label abliefern zu müssen. Im Mittelpunkt von Improvise NOW!!! steht der Wandel, der die Wahrnehmung von Musik, …

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Die Preisträger des ECHO Jazz 2016 stehen fest

Die Preisträger des ECHO Jazz 2016 stehen fest. Wie die Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), heute .mitteilte, darf sich in der Kategorie „Ensemble des Jahres national“ das Michael Wollny Trio über eine .Auszeichnung für „Nacht-fahrten“ freuen, „Ensemble des Jahres international“ ist das Jazz-Quartett James Farm um Saxophonist Joshua Redman. Zu den „Instrumentalisten des Jahres national“ gehören Rolf Kühn (Saxophon/Woodwinds), Anke Helfrich (Piano/Keyboards) und Nils Wogram (Blechblasinstrumente/Brass). Als .inter-nationale Instrumentalisten werden unter anderem Tigran Hamasyan (Piano/ Keyboards), Lars Danielsson (Bass/Bassgitarre) und Kamasi Washington (Saxo-phon/Woodwinds) geehrt. Sängerin Natalia Mateo entschied die Kategorie „Newcomer des Jahres“ für sich, Sebastian Sternal und die Sternal Symphonic Society werden mit „Sternal Symphonic Society Vol.2″ für das „Big Band-Album des Jahres“ ausgezeichnet, Diana Kralls „Wallflower“ ist „Bestseller des Jahres“. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI: „Die Vorfreude wird in diesem Jahr überschattet durch die unfassbar traurige Nachricht von Roger Ciceros Tod. Er hätte den ECHO Jazz als ‚Sänger des Jahres national‘ für sein 2015 erschienenes Album ‚The Roger Cicero Jazz Experience‘, das er gemeinsam mit Matthias Meusel, Maik Schott und Hervé Jeanne aufgenommen und produziert hat, dieses Jahr persönlich entgegennehmen und durch …

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+++News+++Young Lions on Stage 2016 in Nürnberg steht kurz bevor+++Vier Wochen bis zum Moers-Festival: Interview mit dem künstlerischem Leiter Reiner Michalke+++

Young Lions on Stage 2016 in Nürnberg steht kurz bevor Auch in diesem Jahr  findet wieder die Veranstaltungsreihe Young Lions on Stage in Nürnberg statt. Veranstaltet wird diese Reihe vom JazzStudio Nürnberg, von der Hochschule für Musik Nürnberg und der Tafelhalle im KunstKulturQuartier. Vom 25. April bis zum 13. Mai treten mehr als 30 Bands an 16 Terminen auf. Den Schwerpunkt bilden wieder Ensembles, gegründet von Nürnberger Jazzstudierenden. Beim Eröffnungskonzert am 25. April in der Tafelhalle führen Big Band und Chor der Hochschule für Musik eine Version von Duke Ellington’s „Sacred Concert“ auf. Ein Highlight ist an gleicher Stelle am 9. Mai das Doppelkonzert mit dem Workshop Ensemble des diesjährigen „Artist in Residence“,  dem Posaunisten Adrian Mears, der im zweiten Set mit seiner international besetzten Band The Adrian Mears New Orleans Hardbop am Start ist.  Weitere Veranstaltungen finden im Heilig-Geist-Saal und im JazzStudio statt. Vier Wochen bis zum Moers-Festival: Interview mit dem künstlerischem Leiter Reiner Michalke Vor einigen Wochen berichteten wir noch über Finanzprobleme beim Moers-Festival, jetzt steht es kurz bevor (13.-16. Mai 2016). Nun wirbt der künstlerische Leiter für Vertrauen seitens des Publikums und …

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Jazz in Litauen – Birstonas Jazz 2016

Fotos und Text von Ralf Dombrowski – Es ist mehr als ein Festival. Denn alle zwei Jahre trifft sich im Städtchen Birstonas, weit draußen im litauischen Hinterland an idyllischen Memel-Auen gelegen, die Jazz-Szene des Landes, um zu begutachten, was die Kollegen in den vorangegangenen Monaten zustande gebracht habe. Das Programm ist daher nicht das oft übliche Defilee der Bekanntheiten, das auf die internationale Durchdringung der Projekte mit berühmten Namen setzt, sondern ein Wechselspiel nationaler Größen und Talente, die sich im Stadtsaal und in einer Late-Night-Location die Klinke in die Hand geben. Das Publikum wiederum weiß diese Leistungsschau des Originären zu schätzen und geht mit wohlwollender Offenheit und Aufmerksamkeit auch an sperrige Projekte heran. (Weiter nach Galerie) Das stilistische Spektrum der drei Festivaltage war dabei ebenso weit wie stellenweise nostalgisch. So ließ beispielsweise der Keyboarder Dainius Pulauskas  mit neunköpfiger Band seine vergangenen zwei Fusion-Jahrzehnte Revue passieren, progrockig opulent und mit fester Verwurzelung im Sound der Achtziger. Das Trio des Saxofonisten Liudas Mockunas mit dem Bassisten Eugenijus Kanevicius und Drummer Vladimir Tarasov liebte die großen Gesten der freien Expressivität, wohingegen das International Jazz Quintett mit den Saxofonisten …

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Paradiesischer Saxophonsound von Frank Gratkowski

»Z-Country Paradise«, Z-Paradise Records/nrw distribution Sie gehören zur Creme des zeitgenössischen Jazz, haben auch Erfahrungen in anderen Bereichen gesammelt – und klingen so wuchtig, verrückt, erfrischend, provokativ wie Captain Beefheart, wie Broken Heart Collector, Zoogz Rift oder die Flying Luttenbachers. Klar – die Instrumentierung von Frank Gratkowskis »Z-Country Paradise« weicht von denen der genannten Bands durchaus ab, aber der Freigeist, die raffinierte Rhythmik, die Expressivität, die Offerten des Unerwarteten, auch manche musikalische Skurrilität sprechen eine eindeutige Sprache: Mit Z-Country Paradise ist eine Band geboren, die die Hochglanz-All-Inklusive-Ressort-Musik à la Tom Gaebel, Torsten Goods oder Viktoria Tolstoy mit Stürmen sauerstoffreicher Frischluftwirbel hinwegfegen kann. Die Serbin Jelena Kuljic singt Texte von Arthur Rimbaud, dem serbisch-stämmigen US-Amerikaner Charles Simic und der in Amsterdam lebenden kanadischen Künstlerin Gabriele Günther, und ihr Gesang wirkt eindringlich, gewagt, entfesselnd. Kann sich jemand eine rasende Fahrt mit dem Motocross-Motorrad über die zerklüfteten Schrammsteine im Elbsandsteingebirge vorstellen? Frank Gratkowski (as, bcl) selbst nennt diese seine Band eine Traum-Band. Ich kann dem Meister da nur Recht geben: Traumhaftes Zusammenspiel (Christian Marien, dr; Oliver Potratz, b; Kalle Kalima, g), zum Mit-der-Zunge-Schnalzen (ein »Träumchen«), zum Träumen einladend, …

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Kosmisch: Vijay Iyer & Wadada Leo Smith mit neuer CD

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, ein Duo-Projekt mit Wadada Leo Smith und Vijay Iyer zu verwirklichen. Iyer musizierte bereits intensiv in Smith’s Golden Quartett und es treffen, im wahrsten Sinn des Wortes, „zwei Brüder im Geiste“, aufeinander. Der Trompeter Wadada Leo Smith, da war doch schon mal was bei ECM – richtig: bereits 1971 musizierte er gemeinsam mit Manfred Eicher, Marion Brown, Thomas Stöwsand und Fred Braceful „See the music“, festgehalten im gleichnamigen Film von Theo Kotulla. Smith‘s erste ECM Aufnahme aus dem Jahr 1978 „Divine Love“ spielte er ein mit Lester Bowie, Kenny Wheeler, Charlie Haden Dwight Andrews und Bobby Naughton, gefolgt von seinem beeindruckenden Solo Album 1992 „Kulture Jazz“. Vijay Iyer hat sich mittlerweile hervorragend bei ECM eingelebt und kann auf dem Label offensichtlich seine atemberaubenden kreativen Schübe ausleben und umsetzen. Aber nun zur Sache: Eine tiefe Verbundenheit zwischen Iyer und seinem „Freund, Helden und Lehrer“ Smith findet sich in der aktuellen ECM Aufnahme „A Cosmic Rhythm With Each Stroke“. Respekt und Weitsicht bestimmen die Kompositionen. So kommunizieren zwei Meister auf Augenhöhe, die allein schon tonal „über den Dingen stehen“. …

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