+++ News +++ Volker Engelberth erhält den Landesjazzpreis 2016 +++ Programm das 29. Jazzfest Rottweil 2016 steht fest +++ Finanzen und Musik beim moers festival 2016 +++

Volker Engelberth erhält den Landesjazzpreis 2016 Der Pianist Volker Engelberth aus Mannheim wird mit dem Landesjazzpreis Baden-Württemberg 2016 geehrt. „Er besticht als Komponist und als Improvisator“, teilte Kunststaatssekretär Jürgen Walter (Grüne) am Donnerstag mit. „Seine Musik hat eine unglaubliche Tiefe und ist von einer Intensität, wie man sie selten bei jungen Musikern erlebt.“ Engelberth werde die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung vor den Sommerferien bei einem Preisträgerkonzert entgegennehmen. Der 33-Jährige stammt aus Ruppichteroth bei Köln. Er studierte Jazz-Piano  an der Musikhochschule Mannheim. Heute lehrt er selbst an der Musikhochschule Stuttgart. Weitere Infos zu Volker Engelberth unter: www.volkerengelberth.com   Das Programm des 29. Jazzfest Rottweil 2016 steht fest Es ist komplett – das Programm das 29. Jazzfest Rottweil 2016 steht fest: Stolz präsentieren die Veranstalter das hochkarätige und breitgefächerte Programm mit internationalen Highlights aus Jazz, Blues, Weltmusik, Soul, Rock, Cross-Over und Nu-Jazz. Im Zeitraum zwischen dem 22. April und 10. Mai ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei, und Rottweil wird erneut zum frühjährlichen Mekka für viele Musik- und Jazzfans werden. Selten war der Auftakt des Jazzfest Rottweil so spektakulär: Mit Eliana Burki und Drums United …

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BMW Welt Young Artist Jazz Award – ein Preis bekommt einen kleinen Bruder. Ein Interview mit Thomas Girst zum Award 2016

Am 24. Januar 2016 beginnt die neue Serie des BMW Welt Jazz Award mit einem Konzert des Bassisten Dieter Ilg. Er wird in der ersten von sechs Sonntagsmatineen im bewährten Trio mit dem Pianisten Rainer Böhm und dem Schlagzeuger Patrice Heral die Musik des Klassikers Beethovens intelligent und groovend in zeitlosen Jazz verwandeln. Aus Anlass der Starts der achten Ausgabe des Awards, der auch 2016 mit einem spannenden Doppelkonzertfinale enden wird, sprach Andreas Kolb für JazzZeitung.de mit Thomas Girst, dem Leiter des Kulturengagements der BMW Group. JazzZeitung: Herr Girst, Sie kommen ursprünglich aus der Bildenden Kunst. Nach sieben Ausgaben des BMW Welt Jazz Awards kann man aber doch sagen, der Preis liegt nicht nur der BMW Welt und ihren Besuchern am Herzen, sondern auch der BMW Kulturabteilung. Wie hat er das geschafft? Thomas Girst: Auf persönlicher Ebene empfinde ich es als Geschenk, dass im Bereich des Kulturengagements der BMW Group Genres dazukommen, die außerhalb dessen liegen, was man von der Ausbildung her kennt. Zu unseren Themen wie Bildende Kunst, Design und Architektur gehören seit langem auch Jazz und Klassische Musik. Jazz ist heute eines unserer …

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Fabulous Swedish Jazz on Stage

Warum gibt es so viele gute Jazzmusiker aus skandinavischen Ländern? Jazzmusik scheint dort einfach einen anderen Stellenwert zu haben als in Deutschland. Das drückt sich im Ausbildungssystem aus, aber auch in einer Exportförderung, wie sie deutsche Künstler schon lange vermissen. Aktuelle schwedische Export-Künstler waren jetzt in der Unterfahrt zu Gast: Das „Fabulous Swedish Jazz on Stage“-Showcase der Gesellschaft Svensk Jazz unter der Schirmherrschaft von Nils Landgren präsentierte auf der legendären Münchner Bühne drei Bands mit drei jeweils ganz verschiedenen Konzepten. Gemeinsam war ihnen nur die Staatsangehörigkeit – abgesehen von zwei dänischen Mitspielern – und der Mut zur Innovation. Die Band Nacka Forum orientiert sich an großen Vorbildern des freien afroamerikanischen Jazz wie Ornette Coleman oder dem Art Ensemble of Chicago. Aber auch die intergalaktische Musik eines Sun Ra stand Pate. Schön dass sich jemand an das Musikvermächtnis insbesondere der beiden Letztgenannten traut. Das Nacka Forum hielt sich dabei nicht Note für Note an die Musik der Vorbilder, sondern erweckte eher deren Geist zum Leben. Davids Angels ist ein ungewöhnliches Pop-Jazz-Konzept, in dessen Zentrum die Sängerin Sofie Norling steht. Nicht Improvisation stand hier im Vordergrund, sondern …

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Abschied von der Škoda-Allstar-Band: Uli Beckerhoff blickt auf ein gelungenes Modell zur Förderung der Kultur zurück

Von Stefan Pieper – Zum letzten Mal geht ab dem 5. November die Škoda Allstar Band auf Tour. Danach zieht sich der Autokonzern endgültig aus dem Bereich des Jazz-Sponsoring zurück. Damit ist der hochkarätig besetzten Combo aus internationalen Jazzgrößen die Möglichkeit zur weiteren Existenz als tourneefreudige Liveband genommen. Ulrich Beckerhof, Gründer und langjähriger Leiter der Skoda Allstar Band blickt mit großer Dankbarkeit auf die gute Zusammenarbeit mit dem Sponsor zurück. Bei voller künstlerischer Souveränität hat Škoda dieser Band das lebenswichtige  Rückgrat gegeben. Beckerhoffs ernüchterndes Fazit beschreibt die heutige wirtschaftliche  Situation für die meisten Jazzmusiker und – bands: „Mit so einer großen Formation zu spielen, ist heutzutage auf der Live-Ebene nicht mehr finanzierbar. Ein Tourbetrieb in dieser Größenordnung ist nicht ohne einen Sponsor zu stemmen. Ich bin sehr dankbar, dass wir so lange von diesem Sponsor unterstützt worden sind.“ Durch das Sponsoring durch Skoda konnte die Allstar-Band 15 Jahre lang viel Basisarbeit in Sachen Jazz leisten. Last but not least konnte dadurch der Tourneebetrieb vor allem in Sachen Jazzvermittlung reiche Früchte tragen: „Wir haben an zahllosen, auch sehr kleinen Örtlichkeiten gespielt und dadurch einem breiten Publikum …

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Fesselnde Big-Band-Klänge – Caroline Thon und ihr Thoneline Orchestra

Von Dietrich Schlegel – Die künstlerischen Möglichkeiten der Großformationen im Jazz scheinen noch lange nicht ausgeschöpft. Überzeugende Beispiele liefern etwa Lars Seniuks New German Art Orchestra oder die Monika Roscher Big Band. Und nun erregt fünf Jahre nach ihrem Debüt mit „Panta Rhei“ (JazzZeitung 04/2011) die Kölner Saxophonistin, Komponistin und Bandleaderin Caroline Thon (48) mit ihrem Thoneline Orchestra erneut berechtigtes Aufsehen. Für die zweite CD mit ihrer Big Band unter dem aufs erste rätselhaften Titel „Black & White Swan“ hat sie sich bewusst Zeit gelassen, denn sie ist eine gründliche und selbstkritische Komponistin und Arrangeurin. Zudem ist das Thoneline Orchestra nicht ihr einziges, wenn wohl auch ihr ehrgeizigstes Projekt. Gerade erst hat sie mit ihrem Ensemble „Eurasians Unity“ beim TFF Rudolstadt, dem größten deutschen Festival für Roots, Folk und Weltmusik, den Weltmusikpreis RUTH 2015 für „Praktizierte Völkerfreundschaft auf hohem künstlerischen Niveau“ erhalten. Diese bemerkenswerte Band, ursprünglich als Festivalprojekt von „Women in Jazz“ entstanden, vermittelt „Jazz aus der eurasischen Mitte“. Sie besteht – mit Ausnahme des aus Polen stammenden Schlagzeugers und des deutschen Bassisten – aus Musikerinnen aus Bulgarien, Libanon, Iran, Usbekistan und Deutschland. Caroline Thon …

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Audience Development (14) – weiterführende Literatur

Hier noch ein kleiner Nachtrag zu meiner Audience Development-Blogserie – eine Leseliste für alle, die das Thema gerne noch weiter verfolgen möchten. Ein wesentlicher Teil meiner Ressourcen zu dieser Reihe entstammt einer Katalogsuche mit dem Stichwort Audience Development im Jazzinstitut Darmstadt. Gerade die zahlreichen Artikel älteren Jahrgangs sind leider nur dort im Archiv zu finden, können aber gegen kleine Gebühr nicht nur vor Ort kopiert, sondern auch per mail in digitalisierter Form bestellt werden. Viele der jüngeren Artikel (nach 2000) sind, wie könnte es anders sein, im Internet jederzeit kostenlos abrufbar. In diesen Fällen ist der Link beigefügt. Auffällig ist die ungleiche zeitliche Verteilung der Quellen: War das Thema „Jazzpublikum“ in der zweiten Hälfte der 1950er und der ersten Hälfte der 1960er offenbar von großer Aktualität, verschwand es anschließend lange Jahre in der Versenkung, bis ihm Dollase/Rüsenberg/Stollenwerk 1978 erstmals ein ganzes Buch widmeten. Danach dauerte es weitere zwanzig Jahre, bis sich mit Beginn des neuen Jahrtausends zahlreiche Autoren wieder dem Thema annahmen. Interessant, aber wissenschaftlich nicht zu beantworten wäre die Frage, inwieweit die beobachteten Häufungen mit der Marktdurchsetzung neuer Massenmedien (Fernsehen in den 1950ern, Internet …

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Audience Development (11) – Warum ist Jazz relevant?

Anfang 2012 veröffentlichte der Münchner Musiker Michael Hornstein unter der Überschrift „Betriebsstörung“ einen vielbeachteten Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in dem er dem deutschen Jazz mangelnde gesellschaftliche Relevanz bescheinigte und die Ursachen dafür als hausgemacht ansah. In der Folge wurde kurzzeitig rege über Jazz diskutiert, das strukturelle und politische Bewusstsein der Jazzszene scheint seither leicht gestärkt. Dreieinhalb Jahre später ist die Diskussion jedoch längst verebbt, der jazzinteressierte Anteil der Bevölkerung – gemessen in „Marktanteilen“ – stagniert auf konstant niedrigem Niveau. Alles halb so wild also? Hatte Hornstein am Ende sogar recht? Ist Jazz wirklich nicht mehr relevant? Auch wenn diese Frage vermutlich genug Stoff für ein ganzes Buch liefern könnte, versuche ich mich an einem kurzen Abriss. Das Wichtigste zuerst: Jazz ist aus vielen Gründen nach wie vor relevant – von denen jene, die in der Musik selbst und der ihr zugehörigen Geisteshaltung verankert sind, nie an Aktualität verlieren, während jene, die sich um die Musik herum bilden (Rebellion/ Freiheitsdrang/ Exzess/ Politisierung), durchaus modischen Schwankungen unterliegen. In der Folge beleuchte ich daher nur die Gründe „ohne Verfallsdatum“. 1.) Improvisation und Innovation Zentrales Merkmal des Jazz …

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Preisträger der 13. Bundesbegegnung Jugend jazzt mit dem ŠKODA Jazzpreis 2015 stehen fest

Soeben hat der Deutsche Musikrat, Veranstalter der „Bundesbegegnung Jugend jazzt mit dem ŠKODA Jazzpreis“, die Ergebnisse des bundesweiten Nachwuchswettbewerbs bekanntgegeben. Das Trio First Circle aus Hessen erhält den begehrten Studiopreis des Deutschlandfunks. Die Band, bestehend aus Saxophonist Victor Fox (14), Bassist Roger Kintopf (16) und Schlagzeuger Felix Ambach (16), wird nun im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks in Köln eine eigene CD produzieren. Der ŠKODA Jazzpreis 2015 geht an The Unknown Quartet aus Berlin. Trompeter Arvid Maier (18), Tenorsaxophonist Niko Zeidler (18), Schlagzeuger Joshua Reinfeld (19) und Bassist Sidney Werner (22) dürfen sich auf einen Workshop und ein anschließendes Konzert mit Jazztrompeter Rüdiger Baldauf freuen, der als Musiker der heavytones in Stefan Raabs Fernsehsendung „TV Total“ auch einem breiteren Publikum bekannt ist. Als Juroren standen in diesem Jahr Marko Lackner (Hochschule für Musik Würzburg), Julia Hülsmann (Pianistin und Komponistin), Michael Küttner (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim), Jiggs Whigham und Niels Klein (Künstlerisches Leitungsteam Bundesjazzorchester) zur Verfügung. „Die Mitglieder der Jury waren von der Qualität der teilnehmenden Bands begeistert. Sowohl stilistisch als auch in ihrer instrumentalen Besetzung war das Teilnehmerfeld sehr abwechslungsreich, und es war …

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Nicht ohne Tanz und Essen – Jazz in Kapstadt

Von Antje Rößler – Das südafrikanische Kapstadt ist ein Eldorado für den Jazz. Nicht umsonst wurden der Stadt zu Füßen des Tafelbergs etliche Musikstücke und sogar ganze Alben gewidmet. Schon ein kurzes Name-dropping offenbart das hiesige Niveau des Musizierens: der Pianist Abdullah Ibrahim, der Saxophonist Winston Mankunku oder der Gitarrist Mac McKenzie – sie alle sind mit Kapstadt verbunden. Außerdem findet hier alljährlich das wohl größte Jazz-Event von ganz Afrika statt. Jeden März lockt das „Cape Town International Jazz Festival“ zehntausende Besucher an und bespielt fünf Bühnen im Kongresszentrum. Das Programm gestalten in- und ausländische Künstler zu gleichen Teilen. Der Jazz gelangte bereits in den Vierziger Jahren nach Kapstadt. Dafür sorgten die Matrosen amerikanischer Frachtschiffe, die Schallplatten und Filme an Bord hatten. In den Hafenkneipen am Kap vermischten sich die amerikanischen Rhythmen dann mit afrikanischer Folklore, den Melodien der europäischen und asiatischen Einwanderer sowie der ortsansässigen Karnevalsmusik. Es entstand der so genannte Cape Jazz, der später auch Einflüsse aus Soul, Folk oder Reggae aufnehmen sollte. Ab den Sechzigern allerdings trieb die immer strengere Gesetzgebung der Apartheid zahlreiche dunkelhäutige Jazzer ins Ausland und ihre Musik in …

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Radio Jazz Research schaute über die Grenzen des Jazz

Radio Jazz Research tagte beim Münsteraner Jazz Festival – Das Internationale Jazzfestival Münster feierte vom 9. bis zum 11. Januar seine 25. Ausgabe und blickte auf 36 Jahr Geschichte zurück, und 30 Jahre davon hat Fritz Schmücker nun schon die künstlerische Leitung. Der Radio Jazz Research e.V. war schon mehrmals beim Münsteraner Festival zu Gast und ließ sich auch in diesem Jahr die Gelegenheit nicht entgehen. Die Vereinigung aus Wissenschaftlern, freien Journalisten, Zeitungs- und Rundfunkredakteuren, Autoren, Historikern und Festivalkuratoren kommt mehrmals im Jahr zu Tagungen zusammen und befasst sich bei diesen Gelegenheiten mit dem ganzen Spektrum des Jazz würdigt damit diese aktuelle europäische musikalische Kunstform. (Siehe www.radiojazzresearch.de) . In Münster widmeten sich die Referate und Diskussionen u.a. folgenden Themen: „Jazz & Tanz“, „Jazz & Film“, „Jazz & Hörspiel“, „Jazz & Verantwortung“, „Jazz & Recorded Music“, „Jazz & Gesellschaft“, „Jazz & Kulturpolitik“ sowie „Jazz & Neue Musik“. Die 26. Arbeitstagung rekapitulierte damit die vielfältigen Austauschverhältnisse, in denen sich der Jazz der Gegenwart befindet, Austauschverhältnisse mit anderen Formen ästhetischer und vorästhetischer Gegenwartsbewältigung, mit den verschiedenen bildenden und darstellenden Kunstformen bis hin zur empirischen Realität der prekären Existenzgrundlage …

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