VIctoria Pohl Trio – Mr. Hähnry

Zeitloses und Newcomerndes – Jazz-CDs in der HörBar

Aktuelle Platten von T.ON, Jens Joneleit, Jane Bunnett, dem Victoria Pohl Trio und Daniel Besthorn. Dabei mit Daniel Besthorn eine Debut-CD und Musik, die an den Rändern des Jazzselbstverständnisses sich bewegt (das, wie wir wissen, ja eher gar nicht so selbstverständlich ist). Hier im Schnelldurchlauf, bei Klick auf die Links, Blick in die differenzierteren Rezensionen in der HörBar der neuen musikzeitung. ON plays Herzog | Muche | Nillesen Jens Joneleit: Planet Edge Jane Bunnett and Maqueque – Playing with Fire VIctoria Pohl Trio – Mr. Hähnry Daniel Besthorn – Emotions T.ON plays Herzog | Muche | Nillesen … Das Wunder einer zeitlosen Musik aus der Zukunft, die ihre Klangschatten in die Gegenwart projiziert. 12 Tracks, in denen man sich verliert, in denen man sich selbst zurücklassen darf, um neue Landschaften aus Hauch und Tröt zu erkunden. Eine höfliche Einladung dazu ist genau diese Musik des Trios. … Jens Joneleit: Planet Edge … Das permanente Gefühl in einem alchemistischen Labor sich zu befinden, in dem es durchgehend blubbert und seltsame akustische Gerüche aufsteigen, lässt einen nicht los. Das Ergebnis: Für die einen Gold, für die anderen …

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CD-Rezension: Burkard Kunkel & Bob Degen – Two Geese By The River

Für die beiden Protagonisten war es wohl eine noch größere Überraschung als für ihr musikalisches und Publikumsumfeld. Für ihr im Selbstverlag produziertes und vertriebenes Album „Two Geese by the River“ haben der im Spessart lebende Holzbläser Burkard Kunkel und der Wahl-Frankfurter Bob Degen am Piano einen Platz auf der Bestenliste (2. Quartal 2023) vom Preis der deutschen Schallplattenkritik ergattert. Wohlverdient, mag man schon ins Horn stoßen, bevor die musikalischen „Gänse“ schnatternd gewürdigt worden sind. Dafür spricht ein kurzer Rückblick auf das vor neun Jahren erschienene Duo-Album „Down By The Harbour“. Selbiges bewegt sich in seiner lyrischen Intensität und musikalisch-künstlerischen Qualität auf dem gleichen hohen Niveau wie das Veröffentlichte. Die Idee zum neuen Album, schreibt Kunkel in den knappen Linernotes, ist bei einem Italientrip im Frühjahr 2022 entstanden, wovon auch einige der Fotos zeugen. Die zeigen die beiden noch gut verpackten Musikerfreunde in aufbrechender Natur, Kunkel mit dem selten im Bereich des Jazz zu hörenden Bassetthorn in der Hand. Erneut sind einige der zwischen drei und sieben Minuten langen Stücke gemeinsam entwickelt worden, drei hat Degen und fünf Kunkel beigesteuert. Lyrische Kathedralen und Seen Nahezu beschwingt …

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CD-Rezension: Brad Mehldau – Your Mother Should Know: Brad Mehldau Plays The Beatles

Mit zwei Minuten, 18 Sekunden bleibt Brad Mehldau sogar noch unter der Länge des offiziellen „Your Mother Should Know“-Videoclips, der die lächelnden Beatles, in weiße Fräcke gekleidet, in einem kitschigen Filmsetting zeigt. Hemdsärmelig – jedenfalls im Video – folgt der amerikanische Pianist dem leichten Retroswing des Originals, bei dem sich Paul McCartney von einer familiären Szene inspirieren ließ. Einen swingenden Boogie-Sound verwendet Mehldau auch für „I Saw Her Standing There“, wobei diese feine Interpretation fröhlicher und freier klingt als das eher melancholisch angehauchte Titelstück. Live in Paris aufgenommen Mehldaus neues Soloalbum ist während der Coronazeit live vor reduziertem Publikum in der Philharmonie de Paris aufgenommen worden. Verschiedene Titel der einflussreichen Fab Four hatte er schon längere Zeit solo und mit seinem Trio im Programm, bis dahin aber noch kein einziges davon auf Tonträger veröffentlicht. Auf einen Vorschlag seines Labels ließ er sich schließlich ein, beschloss aber, keine der bereits von ihm interpretierten Stücke, sondern eine Auswahl weniger bekannter Songs zusammenzustellen. Eine Ausnahme bildet lediglich David Bowies etwas schwermütig klingendes „Life On Mars?“, das Mehldau allerdings ein wenig aufrichtet und von dem er sagt, es sei …

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CD-Rezension: Jakob Bänsch – Opening

Ein in der Tat gelunges „Opening“ präsentiert Rising Star Trompeter Jakob Bänsch mit seinem gleichnamigen Debutalbum, das gerade auf dem Label Jazzline erschienen ist. Beeindruckend, was Bänsch auf der Trompete, resp. seinem Flügelhorn, spielt. Neben seiner beiläufig perfekten Technik begeistert er mit vielschichtigen Sounds und abwechslungsreichen Kompositionen. Musik begleitet ihn von Kindesbeinen an. Im zarten Alter von acht Jahren begann er bereits Trompete zu spielen. Bänsch studierte an der HMDK in Stuttgart, der Kölner HfMT und ist seit 2020 Mitglied im Bundesjazzorchester. Seit  letztem Jahr spielt er mit seinem eigenen Quartett und belegte beim Münchner Jazzpreis 2022 gleich den 2. Platz. Gemeinsam mit Niklas Roever am Klavier, dem Bassisten Jakob Obleser, Schlagzeuger Leo Asal und Simon Bräumer an den Percussions legen die Musiker zu Beginn des Albums auf dem Titelstück „Opening“ sphärisch meditativ los. Auf „Partida“, „Under Stars“ & „Exosphere“ entfaltet sich Bänschs kompositorisches Talent. Die Stücke „Repression“ und „Yearning Variation II“ präsentieren sein klassisches Jazz-Quartett. Besonders hervorzuheben dabei ist das geniale, engmaschig verzahnte Zusammenspiel mit dem Pianisten Niklas Roever. Jakob Bänsch stellt auf seinem Debut die gesamte Bandbreite seines Schaffens und Könnens unter Beweis. …

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Weihnachts-CDs Folge 4: Mario Biondi

Der italienische Crooner par excellence hat es jetzt auch getan und singt sich ganz tief in das Repertoire ein, was ihm dank seiner angenehmen und außergewöhnlichen Stimmer sehr gut gelingt. „Last Christmas“ klingt hier plötzlich ziemlich erwachsen, und vor allem kann man es wieder hören –  was bei der Frequenz, mit der es ansonsten von George Michael vorgetragen, seit Ende November aus dem Radio schallt, schon erstaunlich ist. „White Christmas“ wird zum Ragtime und einer Hommage an Louis Armstrong, aber es wird auch besinnlich mit dem wunderbaren „Have Yourself A Merry Little Christmas“ oder „Dreaming Land“ des Pianisten und Komponisten Paolo di Sabatino. An Instrumenten kommt so ungefähr alles zum Einsatz, was die Palette hergibt: eine Bigband, Streicher, Backgroundsänger/-innen, ein weiteres Quintett, (fast) alles produziert und arrangiert von Biondi himself. Und man merkt die ganze Zeit hindurch, dass dieses Weihnachtsprojekt lange geplant und eine Herzensprojekt ist. Gewidmet ist es den Familien der Musiker, denn „Music Is Life“. Als eine Art Bonus kommen zum Schluss noch Burt Bacharachs „Close To You“ und „After The Love Has Gone“ im Duett mit „Earth Wind & Fire“ dazu. Kinder …

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