LJJO celebrates – das Landesjugendjazzorchester Hamburg wird 35

Pressemitteilung. Das Landesjugendjazzorchester Hamburg lädt zum Jubiläumskonzert in den Kleinen Saal der Elbphilharmonie am Mittwoch, den 6. September 2023 um 19.30 Uhr ein. Als Special Guest wird der belgische Trompeter Bert Joris gemeinsam mit der Band unter der Leitung von Hendrika Entzian seine Musik präsentieren. Darüber hinaus erklingen Kompositionen von ehemaligen Mitspieler*innen des LJJO. “Es ist ein großes Privileg mit dieser jungen und motivierten Band dieses Jubiläum feiern zu können. In 35 Jahren wurden viele tausende begabte Jazz-Musiker*innen in diesem Ensemble gefördert und entdeckt. Viele von ihnen prägen heute die deutsche Jazz-Szene. Diese kontinuierliche Nachwuchs-Arbeit wollen wir mit diesem Konzert feiern,” sagt die künstlerische Leiterin Hendrika Entzian. Jazznachwuchsförderung Als Spitzenensemble und Aushängeschild der Hamburger Jazznachwuchsförderung, bietet das LJJO HH den talentiertesten Jazzmusiker*innen Hamburgs die Möglichkeit sich durch thematisch vielseitige und intensive Arbeitsphasen musikalisch sowie persönlich weiterzuentwickeln. Um die Geschichte zum Klingen zu bringen, wurden Kompositionen von Ehemaligen, wie Tini Thompsen, Sebastian Hoffmann, David Grottschreiber und Nikos Titokis ausgewählt. Dies gibt einen kleinen Einblick in das vielfältige künstlerische Schaffen der Ehemaligen. Bert Joris zu Gast Die Bigband begrüßt außerdem als Gast den belgischen Trompeter und Komponisten …

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Wider die Konvention: Eindrücke vom 31. Outreach Festival in Schwaz

Auch in seiner 31. Ausgabe erwies sich das „Outreach Festival“ im Tiroler Städtchen Schwaz als eines der ungewöhnlichsten Jazz-Festivals Europas. Das vom von hier stammenden Trompeter Franz Hackl – der freilich seit Jahrzehnten seinen Hauptwohnsitz in New York hat – gegründete und nach wie vor  gemeinsam mit dem Bassisten Clemens Rofner geleitete Festival hat seit Jahren vieles von dem vorweggenommen, was heute im Festivalbetrieb groß im Schwange ist. Und hat beim Vorausdenken partiell immer noch die Nase vorn. Vorn in Sachen Nachhaltigkeit Seit jeher reisten hier viele Künstler nicht nur zu ihrem Konzert an, sondern für einen längeren Zeitraum. Schon wegen der dem Festival angeschlossenen „Academy“, einem großangelegten mehrwöchiges Unterrichtsprogramm mit internationalem Lehrkörper für alle Altersgruppen und Levels, das im restlichen Jahr auch online zur Verfügung steht. Oder beim interdiziplinären Ansatz. Wie seit langem gab es wieder einen „artist in residence“ aus der bildenden Kunst, diesmal der Tiroler Konzeptkünstler Ernst Caramelle, der lange in Karlsruhe, an der Frankfurter Städelschule und in New York lehrte, hier nun neben einer Ausstellung auch das Programmheft gestaltete und das eine oder andere Konzert – wir kommen gleich darauf – …

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Münchens Jazzsommer im Hotel Bayerischer Hof

Nach vier Jahren Zwangspause wagte das Hotel Bayerischer Hof in München einen Neustart seines Jazzsommers. Eine beeindruckende Ausstellung mit Schwarz-Weiß-Fotos von Lena Semmelroggen und ein interessantes Musikfilm-Programm im hauseigenen Kino begleiteten die Konzerte. Diese standen erstmals unter der künstlerischen Leitung des Fachjournalisten Oliver Hochkeppel, der sein stimmiges erstes Programm unter den Titel „Bummel durch Europa“ stellte. Als doppelten Auftakt brachte er aber vorweg Jazz aus den USA auf die Bühne, ohne den es den präsentierten eigenständigen europäischen Jazz ja nicht gäbe. So gab es also  an zwei Tagen viele Standards zu hören. Zuerst von der dynamischen Altsaxophonistin Lakecia Benjamin in sehr intensiven und eigenwilligen Fassungen: Coltranes Hymne „A Love Supreme“ als Up-tempo-Stück ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Ihr Begleittrio mit einem virtuosen Zaccai Curtis am Flügel, Ivan Taylor am Bass und EJ Strickland am Schlagzeug wirkte dagegen abgeklärt, aber nicht minder kreativ. Zur Tradition des Jazzsommers gehört ein Auftritt des 2. Preisträgers des Kurt Maas Jazz Award. Ausgewählt wurde 2023 der koreanische Schlagzeuger Minchan Kim, der sich der Tradition des Modern Jazz vor allem der 60er- und 70er-Jahre verschrieben hat. Zusammen mit dem Pianisten Theo Kolross und …

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Kultur und Konzert am Starnberger See und im Schwere Reiter

SeeJazz Festival rund um den See Vom 5. bis 14. August findet zum 11. Mal die sommerliche Konzertreihe SeeJazz rund um den Starnberger See statt. Die im Verein Seejazz verbundenen lokalen Kulturveranstalter der Region Starnberger Fünf-Seen-Land, Pfaffenwinkel und Tölzer Land geben für ihr SeeJazz Festival weiterhin die die „Grenzen“ der Anrainer-Landkreise Starnberg, Bad Tölz, Wolfratshausen und Weilheim-Schongau auf und laden jazzbegeisterte Ortsansässige, neugierige Urlauber oder auch Münchner Musikfreunde zu einer Rundreise um den Starnberger See ein. Das Programm ist abwechlsungsreich, unterhaltsam und hochkarätig: Das Chris Gall Trio mit Henning Sieverts (b)und Peter Gall (dr) kommt am 5. August ins Schloss Kempfenhausen, das Matti Klein Soul Trio heizt Liebhabern von groovendem Funk am 9. August auf dem Museumsschiff Tutzing ein. Die Seeresidenz Alte Post in Seeshaupt ist am 11. August Bühne für die wohl besten deutschen Retro Jazzer, die Chris Hopkins Jazz Allstars. Am ehesten geht die Münchner Formation Justyn Time noch als Partyband durch: Sie tritt am 12. 8. im beccult in Pöcking auf. Und zum Schluss des SeeJazz-Festivals zelebrierem die Small Metal Hornets die hohe Kunst der Unterhaltung am 14. 8. Im Feldafinger Bürgersaal. …

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Valentin Renner, Karoline Weidt und Luca Zambito mit dem BMW Young Artist Jazz Award 2023 ausgezeichnet

München. Als Zeichen der anhaltenden Unterstützung der jungen Jazzszene verleiht die BMW Group zusammen mit der Landeshauptstadt München den BMW Young Artist Jazz Award auch in diesem Jahr an drei junge Musikerinnen und Musiker der Münchener  Jazzszene. Dies meldet heute die BMW Group. Neben einem Preisgeld, das ab diesem Jahr auf je 5.000 Euro angehoben worden ist, erhalten Valentin Renner, Karoline Weidt und Luca Zambito mit ihren Ensembles eine Bühne bei den Leipziger Jazztagen und im Münchner Jazzclub Unterfahrt. „Der BMW Young Artist Jazz Award unterstreicht das Engagement der BMW Group, junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern“, sagte Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal und Immobilien, im digitalen BMW PressClub. Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt München, fügte hinzu: „Der BMW Young Artist Jazz Award ist mehr als eine Auszeichnung. Er ist eine Plattform, die den jungen Musikschaffenden die Möglichkeit gibt, ihr Talent zu zeigen und sich weiterzuentwickeln.“ Die Preisträger des BMW Young Artist Jazz Award wurden auch 2023 von der BMW Jazz Jury, bestehend aus Oliver Hochkeppel (Musik- und Kulturjournalist, Süddeutsche Zeitung), Heike Lies (Musikwissenschaftlerin, Leiterin Bereich Musik & Musiktheater im Kulturreferat …

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Das Internationale Jazz-Weekend in Unterföhring mit Staraufgebot

Das diesjährige Internationale Jazz-Weekend in Unterföhring wartete, wie bereits in der vergangenen Jahren, mit einem starken Lineup auf. Stars wie Bill Frisell, Lizz Wright und David Helbock gaben sich im Bürgerhaus Unterföhring die Ehre. Obwohl das Jazz-Weekend dieses Jahr bereits zum zwanzigsten Mal stattfand – von aufgesetztem Jubiläumstrubel keine Spur. Stattdessen, wie gewohnt, ein ausgesprochen abwechslungsreiches, hoch interessantes Programm. Den offiziellen Startschuss gab es wie immer mit einem Kinderprogramm der Jazzbande und „Warum der Kontrabass das Schlagzeug mag“. Den Auftakt zum internationalen Programm bestritt dann Bill Frisell mit seinem aktuellen Quartett mit Greg Tardy, Gerald Clayton und Jonathan Blake. Ein ungemein intimes Konzert mit vielen leisen Zwischentönen und wunderbaren Improvisationen. Höhepunkt des Abends sicherlich die erste (von zwei) Zugaben: „What the World Needs Now“ von Burt Bacharach – da stockte so manchem Hörer der Atem. Lizz Wright am Klavier Auch der zweite Abend war in jeder Hinsicht ein ganz besonderer. Mehrmals verschoben hat es dann schließlich geklappt und Lizz Wright kam mit dem Gitarristen Marvin Sewell, Bobby Sparks an den Keyboards, dem Bassisten Ben Zwerin und Ivan Edwards am Schlagzeug in den großen Saal des …

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German Jazz Trophy 2023 geht an Steve Turré

Der US-amerikanische Posaunist Steve Turré wurde vergangenen Donnerstagabend im SpardaWelt Eventcenter mit der German Jazz Trophy 2023 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert sowie mit einer Statue des Stuttgarter Bildhauers Otto Hajek. Er wird verliehen von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg, der neuen musikzeitung sowie JazzZeitung.de Stuttgart, 13 . Juli 2023. Die Preisverleihung der German Jazz Trophy im SpardaWelt Eventcenter bildet traditionell den Auftakt für die JazzOpen in Stuttgart. Gute Tradition hat dabei auch die Tatsache, dass nicht nur schöne Reden über den Preisträger oder die Preisträgerin gehalten werden – sondern die Künstler das Publikum in einem Konzert im Anschluss gleich selbst von ihrem Können überzeugen dürfen. In diesem Jahr war es Steve Turré, der die Gäste mit seiner einzigartig-innovativen Jazz-Kunst begeisterte. Denn Turré ist in vielen Stilen zu Hause:  Er hat mit Ray Charles gespielt und ist durch die Schule von Art Blakeys „Jazz Messengers“ gegangen, er war Ensemblemitglied von Lester Bowies Projektband „Brass Fantasy“, Mitglied und Arrangeur bei Slide Hamptons „World of Trombones“ und hat mit vielen Größen des Jazz und der Latin Music gearbeitet. Mit zahlreichen eigenen …

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CD-Rezension: Paolo Fresu & Omar Sosa – FOOD

Von Stephanie Knauer. Nicht erst nachdem Gioacchino Rossini vom Komponieren zum Kochen wechselte, weiß man, dass Musik und Essen eng befreundet sind. Die Idee zur beglückenden Fusion von Nahrung für Gaumen und Ohren entstand vermutlich bald nach der Erfindung der Musik. Trotzdem gibt es keine Sättigung, sondern schmeckt immer: Musik und Essen haben vieles gemeinsam und bieten unendliche Varianten. Der 1961 im sardischen Berchidda geborene Jazztrompeter Paolo Fresu und der kubanische Pianist Omar Sosa (geb. 1965), beide Meister auf ihren Instrumenten, verbinden in ihrem dritten gemeinsamen Album die Ästhetik der feinen Klänge mit der des Kochens und der Kulinarik. Food ist das Programm „Food“ ist, nach den Vorgängern „Alma“ (2012) und „Eros“ (2016), kurz und knackig der Titel, aber auch das Programm. Der Musik beigemischt als eigenständiges Element sind Aufnahmen aus Restaurants und von Weingütern, von Geräuschen und Stimmen in diversen Sprachen, von klirrenden Gläsern, dem Zischen des Bratens, von Messern, die Gemüse schneiden und von der Geselligkeit beim Genießen.   Dem Album vorangestellt wurden außerdem zwei Zitate, die auf ein weiteres Anliegen deuten. Eines stammt von dem italienischen Politiker Sandro Pertini (1896 – 1990): …

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Mit Liebe bei der Sache – das Südtirol Jazzfestival Alto Adige

Von Stefan Pieper. Auch die zweite Hälfte des Südtirol Jazzfestival Alto Adige bot eine breite Vielschichtigkeit und immer wieder hochmotivierte, betont „authentisch“ agierende Bands, die mit ihrem versunken lauschenden Publikum in anregender Atmosphäre zu einem Ganzen verschmolzen. Lohn für das ganze Engagement der zahllosen Bands und Musiker und ebenso des Festivalteams: Schon am vorletzten Abend war klar, dass diese Ausgabe einen Publikumsrekord verzeichnen würde. Im satten Grün der Weinberge Mitten in der Bozener City unweit des Hauptbahnhofes startet eine Seilbahn hinauf nach „Oberbozen“, das eigentlich nur eine Ansammlung kleinerer Dörfer, zahlreicher Gastro- und Hotelbetriebe aber auch vieler verstreuter Siedlungen ist. Die Seilbahn wird von zahlreichen Bewohnerinnen und -bewohnern als Pendel-Verkehrsmittel zur großen Stadt genutzt. Und so transportiert sie auch das Publikum beim Südtirol Jazzfestival Alto Adige zu einer Neben-Location des Festivals. Aus milchigen Wolkenschleiern erhebt sich das mächtige Schlern-Massiv, während die Weinberge in sattes Grün getaucht sind. Die Luft riecht immer noch etwas nach der Regenfront, die jetzt aber endlich vorüber ist. Das ist die Stunde des Shuteen Erdenebaatar Quartetts. Hinter diesem exotischen Namen verbirgt sich eine extrem ausgeschlafene Combo aus München, begründet von der …

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Metax Modern – Riedenburger Tag der Gegenwartsmusik

Die Wege der Musik sind manchmal unergründlich. Im Jahr 1988 bekam Heinz Winbeck eine Professur in Würzburg angeboten. Das war gut für den Lebensunterhalt, aber schlecht für die Inspiration. Also suchte der Komponist eine Bleibe, die ihm seine kreative Grundentspanntheit ermöglichte und fand sie im Alten Pfarrhof in Schambach bei Riedenburg. Er ließ das Gemäuer renovieren, zog dorthin und wirkte von dort aus in die Szene zurück. Sein Kollege Franz Hummel wiederum war ebenfalls am Ort und so entstand eine Art Miniaturenklave der Neuen Musik, was wiederum die Kuratorin des Metax Modern Festivals Birgit Clupacek dazu veranlasste, mit der regional verorteten Veranstaltung nach Riedenburg zu ziehen und dort am 18.Juni 2023 den ersten Tag der Gegenwartsmusik anzuberaumen. Der Pfarrhof wurde einer der Spielorte, in dessen Privaträume die Witwe des Komponisten Gerhilde Winbeck mit charmanter Grandezza einlud. Die Pianistin Shuteen Erdenebaatar und das Duo Manuel Adt und Kathrin Isabelle Klein präsentierten im Salon des Hauses Stücke aus eigener Feder, von Kokurator und Moderator der Veranstaltung Henrik Ajax und von Adriana Hölszky, ernst dunkle, aber auch schweifend harmonisch schwelgende Klavierexkurse mit der Tendenz, im Hören aus den …

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