Tanzender Schmetterling im Hurrikan

Zum 30-jährigen Bandjubiläum machten die „Fun Horns“ Halt beim Jazzclub im Regensburg – und begeisterten mit anspruchsvollem Akustikspiel. Vier Musiker, sieben Blasinstrumente und sonst nichts auf der Bühne. Halt, ein Mikrofon für die Ansage noch, Mineralwasserflaschen und kleine vergnügliche Erzählungen aus dem Tourleben, aus der Vergangenheit und von Aufnahmesessions im „Alten Lager“. Die „Fun Horns“ sind keine junge Kapelle, wie sie sich selbst nennen. Gleichzeitig sind sie so erfrischend in ihrer Musik wie es nur freie oder auch junggebliebene Geister sein können. Wer bei ihrem fantastischen Konzert im Leeren Beutel die Augen geschlossen hielt, konnte leicht in Verwirrung stürzen – waren doch da schwirrende Insekten, meckernder Streit und zuckersüsses Liebesgeflöte zu hören. Aus Posaune, Saxofonen, Bassklarinette, Trompete und einer Flöte. Pur, unverfälscht, spielte das Quartett ganz ohne jegliche elektrische Verstärkung. „Das ist doch ein wunderbarer Raum“, freute sich Tonangeber Jörg Huke (tb) sichtlich über die hervorragende Akustik, „der trägt das ohne weiteres bis in die letzte Reihe“. In einer Zeit, als weltweit Saxofonquartette wie Pilze aus Boden schossen, dachten sich vor drei Jahrzehnten einige Jungs in Ostberlin – wie die Hauptstadt der DDR damals hieß …

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Galerie: Iyer Trio im Jazzclub Unterfahrt in München

Der vom „Down Beat Magazine“ mehrfach zum „Artist of the Year“ gewählte Pianist Vijay Iyer war am 4. Oktober mit seinem Trio (Stephan Crump am Bass und Justin Brown an den Drums) zu Gast im Jazzclub Unterfahrt in München. Zu hören gab es spielfreudigen Jazz bis an die Grenzen des Genres vom neuen Album „Break Stuff“. Ralf Dombrowski hielt für uns den Abend in Bildern fest. Fotos: Ralf Dombrowski

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Julia Hülsmann. Bild: SWR/Volker Beushausen/ECM Record" (S2), SWR-Pressestelle/Fotoredaktion, Baden-Baden.
Julia Hülsmann. Bild: SWR/Volker Beushausen/ECM Record" (S2), SWR-Pressestelle/Fotoredaktion, Baden-Baden.

Julia Hülsmann bekommt SWR Jazzpreis am 25.10.

Der gemeinsam vom SWR und dem Land Rheinland-Pfalz gestiftete SWR Jazzpreis 2016, dotiert mit 15.000€, wird am 25. Oktober, im Rahmen des Internationalen Festivals „Enjoy Jazz“ an die Pianistin Julia Hülsmann verliehen. Der Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Konrad Wolf, übergibt den ältesten Jazzpreis Deutschlands im Kulturzentrum „dasHaus“ in Ludwigshafen. „Mit Julia Hülsmann gewinnt in diesem Jahr eine Musikerin den SWR Jazzpreis, die dem Jazz in Europa richtungsweisende Impulse gibt“, so die Begründung der Jury, „Julia Hülsmann hat eine ganz eigene sensitive Klaviersprache entwickelt, in der sie auf unprätentiöse Weise Brücken zur Welt der Lyrik und des Gesangs schlägt.“ Im Rahmen der Verleihung findet auch das Preisträgerkonzert statt. Dort wird sich Julia Hülsmann sowohl im Duo mit der norwegischen Sängerin Torun Eriksen als auch mit ihrem vielgerühmten Trio präsentieren. Karten für die Veranstaltung erhält man über enjoyjazz.de sowie bei „dasHaus“. Am Donnerstag, 15. Dezember, wird das Konzert zwischen 23:03 und 24 Uhr in der Sendung „SWR2 NOWJazz“ ausgestrahlt.  

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Mali zu Gast in Schweden: ein Bericht vom Stockholm Jazz Festival

Am Anfang traf man sich auf der Insel Skeppsholmen, im Sommer, unter freiem Himmel und zu einem unterhaltsam Programm, das unter anderem Musiker wie Dizzy Gillespie, Chet Baker oder Count Basie in die Stadt lockte. Seitdem sind mehr als drei Jahrzehnte ins Land gegangen, der Sommertermin wurde in den Herbst geschoben und aus den Wiesen wurden Clubs und Theaterbühnen wie das Fasching oder das Kulturhuset. Denn das Stockholm Jazz Festival entwickelte sich zu einem zentralen Treffpunkt nationaler und internationaler Künstler, die sich dort im Herbst mit neuen, oft eigens geschriebenen Programmen vorstellen. Zur Eröffnung beispielsweise lud das Stockholm Art Orchestra um den Saxofonisten Nils Berg die Sänger Fatoumata Diawara in die Band, mit dem Ziel, die eigene schwebend kammermusikalische Klangvorstellung mit Impulsen aus Mali zu verknüpfen. Das Resultat klang durchwachsen, nach anfänglichen gestalterischen Höflichkeiten aber zunehmend konzise und wurde von charmantem Ernst und der hinreißend präsenten Stimme Diawaras bestimmt. Ebenfalls ein Experiment war die Kombination des Saxofonisten Magnus Lindgren mit der Opernsängerin Malena Ernman. In diesem Fall vor einem Publikum der Silver Ager umgarnten sich die beiden musikalisch, in den Soundteppich von Lindgrens versiertem Quartett …

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Tony Lakatos – Roberto Gioia Quartet in der Unterfahrt

Ausverkauftes Haus, fantastische Stimmung, eine unglaublich hohe Musikerdichte im Publikum, Erntedankfestbesetzung mit Christian von Kaphengst am Bass und Drummer Adam Nussbaum. Ein Abend der musikalisch wenig Wünsche offen ließ, zwei langen, abwechslungsreichen Sets und schweißtreibender Stimmung in der Unterfahrt, die zum Schluss mit „Bye Bye Blackbird“ in einer Jam-Session unter Beteiligung von Jenny Evans und Willy Johanns gipfelte. Text & Fotos: TJ Krebs

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23. UDJ-Jazzforum am 17./18. November 2016 im Stadtgarten Köln

Am 17. und 18. November 2016 wird das 23. UDJ-Jazzforum MusikerInnen, Kulturschaffende und JazzliebhaberInnen aus ganz Deutschland in den Stadtgarten Köln locken. Die Union Deutscher Jazzmusiker ist das Sprachrohr der Jazzmusikerinnen und -musiker in Deutschland. Im Alltag tritt die UDJ als Interessenvereinigung seit über 40 Jahren vorrangig bundespolitisch in Erscheinung – doch alle zwei Jahre liegt ein ganz besonderer Fokus auf der zweitägigen Veranstaltung, deren Idee so bewährt ist wie die UDJ selbst. Mit über 25 Programmpunkten – darunter interessante Vorträgen, spannende Diskussionen, praktische Workshop-Angebote und hochkarätige Konzertabende –  verspricht das 23. UDJ-Jazzforum ein echtes Highlight für das jazzaffine Fach- und Laienpublikum zu werden. Auf dem Podium diskutieren KulturpolitikerInnen aus dem Bundes- und Landtag sowie der Stadt Köln mit VertreterInnen der Jazzszene zu Themen wie dem neuen Europäischen Jazzzentrum Köln und bundespolitischen Perspektiven für den Jazz. Außerdem berichten die „Jazzurgesteine“ Günter Lenz und Rolf Kühn aus den Anfangsjahren des Jazz in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Im Panel „Jazz und Gesundheit“ gehen Experten aus Medizin und Musikpsychologie der Frage nach, wie Jazz und Improvisation auf Wohlbefinden und psychosomatische Gesundheit wirken können. In Vorträgen und Diskussionen …

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Jörg Hegemann. Foto: PR

Boogie Woogie Congress am 26.10. in Essen

Mit dem „3. Boogie Woogie Congress“ begründete 2005 der allzu früh verstorbene Rolf Lebeda – vielgeliebter Haus-Pianist bei „Pumpen-Hannes“ Schmitz – in der Essener Philharmonie eine Tradition. „Fetziger Blues in High-Speed“, schrieb die WAZ damals über Jörg Hegemann, „dessen Finger über die 88 Tasten rasten, als würde er pro Note bezahlt, und dafür immer wieder tosenden Applaus kassierte.“ Als legitimer Lebeda-Nachfolger präsentiert der Wittener Entertainer seither jedes Jahr Spitzenkräfte jenes mitreißenden Piano-Stils irgendwo zwischen Blues, Swing und Rock’n’Roll als „Boogie Woogie Congress“. Bei der 19. Ausgabe am 26. Oktober ab 19.30 Uhr im RWE-Pavillon der Philharmonie Essen bietet der französische Star-Pianist Jean-Pierre Bertrand, der schon mehrfach beim Boogie Woogie Congress für Begeisterunsgstürme sorgte, großes Entertainment mit unverwechselbarem Sound. Sein junger niederländischer Kollege Eeco Rijken Rapp beweist, warum er seit 2006 auf YouTube für seine Interpretationen klassischer Hits weltweit gefeiert wird. Spannend wird der Auftritt von Dirk Engelmeyer, der als singender Schlagzeuger frische Akzente setzen wird. Traditioneller Höhepunkt auch beim „19. Boogie Woogie Congress“: das „Battle“ seiner Gäste mit Jörg Hegemann an zwei Flügeln. Mittwoch, 26. Oktober 2016, 19.30 Uhr im RWE-Pavillon der Philharmonie Essen mit …

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Ausschreibung Jazznachwuchsfestival in Leipzig

Vom 30. März bis 1. April 2017 findet in der Moritzbastei Leipzig das 26. Bundesweite Jazznachwuchsfestival statt. Teilnahmeberechtigt sind MusikerInnen, die in Deutschland leben und das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Es gibt keine stilistischen Begrenzungen, die Orientierung liegt auf zeitgenössischem Jazz. Interessenten können sich bis zum 16. Dezember 2016 mit einer CD mit ca. 2 Stücken und einem Infoblatt bewerben. Die teilnehmenden Bands bzw. Solisten bekommen die Fahrtkosten erstattet, für eine Übernachtung trägt die Moritzbastei Sorge. Herausragenden Teilnehmern können Konzerte in der Reihe „jazzquadrat future“ der Moritzbastei angeboten werden. Kontakt: Moritzbastei | „26. Jazznachwuchsfestival“ | Universitätsstraße 9 | 04109 Leipzig | moritzbastei.de

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Bildergalerie: Club des Belugas im Leeren Beutel

Das hat von Anfang bis Ende sowas von gefetzt! Die Nujazz-Formation „Club des Belugas“ aus Wuppertal brachten den Saal im Leeren Beutel am 6. Oktober zum Kochen. Gleich während des zweiten Liedes forderte Sängerin Brenda Boykin einen Herrn zum Tanzen auf. Die aufgeweckte Dame sorgte sowieso eine wunderbare Stimmung mit ihren Witzchen, Anekdoten und ungebrochener Lebensfreue – ganz abgesehen von ihrer Wahnsinnsstimme. Aber auch ihre Mitstreiter, darunter Mickey Neher am Schlagzeug, Matze Bangert, Bass, Roman Babik am Keyboard und Detlef Höller Gitarre, boten höchste inspirierte Instrumentalkunst. ug – Fotos von Dietmar Grün       Merken Merken

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Markus Stockhausen Quadrivium in Gröbenzell

Im Rahmen der Konzertreihe ALL THAT JAZZ @ GRÖBENZELL trat Markus Stockhausen mit seiner Formation Quadrivium am vergangenen Samstag im Stockwerk auf. Gemeinsam mit Angelo Comisso Klavier, Jörg Brinkmann am Cello und dem Drummer Christian Thomé auf der Suche nach Klangräumen faszinierten sie und schlugen das Publikum in ihren Bann. Die Konzertreihe wird fortgesetzt am 26.11.2016 mit der Gruppe “Blume“ (Echo Preisträgers Wanja Slavin, Peter Gall, Magnus Schriefl & Bernhard Maier) und am 21.12.2016 mit dem Münchner Rock- und Jazzchor „VoicesInTime“, ebenfalls im Gröbenzeller Stockwerk. Text & Fotos: TJ Krebs

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