Internationale Jazzfestival EBE-JAZZ – der Pandemie getrotzt

Alle (zwei) Jahre wieder das internationale Jazzfestival EBE-JAZZ, seit 2015! Glücklicherweise ist dieser Plan, Pandemie hin und her, auch diesmal wieder aufgegangen. Auch wenn nach der ersten Terminplanung für EBE-JAZZ 21, im November 2019, dann im Frühjahr 2021, als man begann das konkrete Festivalprogramm zu planen, noch nicht wusste wie sich pandemietechnisch alles entwickelt und vor allem wen man im Herbst verbindlich einladen kann.

Einzige Festival-Beschränkung dieses Jahr war, dass die Veranstaltungsorte Corona-bedingt nur zur Hälfte gefüllt werden durften. Dafür konnte man die Konzerte aber auch ohne Maske genießen! EBE-JAZZ 21, das waren rein zahlentechnisch betrachtet auf 9 Tage verteilt 16 Veranstaltungen in 7 Locations, mit 8 Konzerten, einer festivalbegleitenden Ausstellung, einer Lesung, zwei Kinofilmen, Musik-Workshops und Jam-Sessions … alles was das Herz eines Jazzer höher schlagen lässt! Zu Eröffnung des diesjährigen EBE-JAZZ gab sich als Special Guest bei „Line for Ladies“ die mittlerweile 92-jährige Grande Dame des Bebop die Ehre. Nach diesem gelungenen Festivalstart folgte am Abend darauf Mario Biondi mit seinem aktuellen Programm „Dare“, gefolgt vom Michel Benita Quartett, dem Daniel Humair Trio plus Emil Spángy, sowie einer Enja Label Night mit dem Anke Helfrich Trio feat. Franco Ambrosetti & Johannes Enders, nur um die Festival-Highlights aufzuführen. Die sonntäglichen Matineen bestritten das „Jazzbaby!“ Duo Boltz/Wegscheider und am letzten Tag des Festivals der Trompeter Christos Anastasiadis zusammen Vokalistin Sotiria Kollia. Zwischendurch wurde der 104. Geburtstag von Thelonius Monk mit einer Lesung von Markus Wölfe und grandioser monkalischer Klavierbegleitung von Claus Raible, sowie dem Dokumentarfilm „Straight No Chaser“ entsprechend gewürdigt. Außerdem gab mit „Käse in New York“ unter der Leitung des Münchner Panama Ensembles im Alten Kino Ebersberg Jazz für Kinder, in der heimischen Musikschule einen Masterclass-Workshop für Trompete & Gesang und last not least einem umfassend angelegten Südafrika-Workshop, unter der Leitung von Schalk Joubert & Tutu Puoane als diesjährige Artists in Residence. Mit einem großartigen Abschlusskonzert, das heimische Musiker und Gastmusiker gemeinsam während ihres mehrtägigen Workshops erarbeitet hatten, dem „Three Continents Jazz Ensemble“ feat. Joubert & Puoane, endete das Festival standesgemäß im alten Speicher Ebersberg.

Wer nach all den offiziellen Konzerten und Events immer noch nicht genug Jazz intus hatte, konnte sich noch bei den Jam-Sessions in der „Artesano Bar & Lounge“ die Nacht um die Ohren schlagen. Geleitet vom Martin Zenker Trio, spannend und abwechslungsreich gestaltet, stiegen u.a. der wunderbare Drummer Guido May oder z.B. der großartige Johannes Enders bei den Sessions mit ein. Für zwei Wochen war hier echte – nicht nur musikalische – Kondition gefragt!

Was das Thema „Gemeinsamkeit“ betrifft, so ist EBE-JAZZ ein einzigartiges Festival sowohl für die Musiker, als auch Zuhörer, Einheimische und auswärtige Gäste. Dass so eine Veranstaltung überhaupt stattfinden kann bedarf der Mitarbeit vieler Helfer. Ob Fahrerservice, Auf- und Abbauen, Schleppen von Equipment oder Instrumenten, beim Check-in oder an der Kasse, mal kurzerhand Essen oder Getränke organisieren – es herrscht eine familiäre, entspannte Stimmung, die Ebersberger sind mit dabei, angefangen von den Sponsoren bis zum Veranstalter selbst, der IG EBE-JAZZ, nebst Familienmitgliedern werden hier alle eingespannt und sind mit Verve und guter Laune vor Ort dabei. Dieses Miteinander zeichnet das EBE-JAZZ Festival mit seiner relaxten Atmosphäre aus und macht es so einzigartig. Nach dem Festival ist vor dem Festival. Es läuft bereits die Terminplanung für EBE-JAZZ 2023 … auf ein NEUES fellows & keep on swingin‘ !

Text & Fotos: Thomas J. Krebs

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