CD-Rezension: Till Brönner & Dieter Ilg: Nightfall

Till Brönner und Dieter Ilg im Duo, diese Konstellation konnten bis dato nur wenige Zuhörer in sporadischen Konzerten erleben. Nun war die Zeit reif für einen Tonträger und damit geht für so manchen Jazzfan ein Traum in Erfüllung. Die Rede ist von „Nightfall“, der brandneuen, bei OKeh/Sony Music erschienenen, CD von Till Brönner und Dieter Ilg. Was sich bereits in den letzten Jahren bei vereinzelten, gemeinsamen Auftritten ankündigte, findet in der vorliegenden Aufnahme ihren Niederschlag. Eine musikalische Konstellation, die überfällig war: Freunde, Kollegen, Jazzstars, wie auch immer… beide Musiker kennen sich, schätzen einander und haben, trotz der eigentlich gegensätzlichen Instrumente, eine gemeinsame musikalische Geisteshaltung. Der Klangkosmos von Trompete/Flügelhorn und akustischem Bass wurde von beiden grundlegend analysiert, erprobt und entsprechend ausgelotet. Das Ergebnis der beiden Protagonisten ist schließlich ein klanglich harmonisches Meisterwerk, das von der ersten bis zur letzten Minute begeistert. Bei der Auswahl der Stücke haben sich die Beiden bewusst breit aufgestellt. Neben drei Eigenkompositionen finden sich auf der CD unter anderem Standards von Jerome Kern, Ornette Coleman, Johann Sebastian Bach oder Melchior Vulpius, den Beatles, Leonhard Cohen oder Britneys Spears thematisch enorm vielfältig! So spannt das Duo einen großen Bogen, der den Hörer von Anfang bis Ende fesselt, in seinen Bann zieht und absolut abwechslungsreich bleibt. Trotz der unterschiedlichen Wurzeln und enormen Bandbreite fügen sich die Stücke zu einer Einheit, einem Klangkosmos wie nur Till Brönner und Dieter Ilg dies hinbekommen. Hier spielen zwei hochsensible Musiker, die, ohne exzentrische Soli oder überflüssiges Geplänkel, zum Kern der Songs vorstoßen und diese mit viel Gefühl für Klang und Raum interpretieren. Der Zuhörer kann sich relaxt zurücklehnen, sich dem kammermusikalischen Exkurs hingeben und ihr geniales Zusammenspiel einfach genießen. Das ganze Album ist unter dem Strich sowas von Jazz pur, wie man es lange nicht mehr zu hören bekommen hat!

Brönner und Ilg beim gemeinsamen Auftritt 2015. Foto: Thomas J. Krebs

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