Sunday Night Orchetra

Die Zahl von Schul-, Jugend- und Amateurbigbands geht in die tausende. Erstaunliche in diesen Zusammenhang ist auch die große Zahl von sog. Profi-Bigbands, in denen gut ausgebildete und renommierte Jazzmusiker spielen, deren Einkommen von anderer Seite gesichert ist – sei es durch die Anstellung in einer Rundfunkbigband und/oder als Lehrerende an Musikschulen und Musikhochschulen. Das Cologne Contemporary Orchestra, die Count Pauli Bigband von Philip Kacza in Hamburg, das Max von Mosch-Orchetra, die Bigband „Summit“ von Christian Sommerer und das Sunday Night Orchestra seien hier exemplarisch genannt. Letztere trat am 30. September im soeben mit dem Spielstättenprogrammpreis ausgezeichneten Jazzclub „Unterfahrt“ in München auf. Posaunist Jürgen Neudert hat seit kurzem die Organisation übernommen und ist auf der Suche nach (bezahlten) Auftrittsmöglichkeiten. (Eine CD wird in Kürze erscheinen). Da nur wenige Konzert- und Festivalveranstalter in Deutschland in der Lage sind, eine Bigband auftreten zu lassen und gleichzeitig auskömmlich zu bezahlen, sollte und könnte z.B. das Goethe-Institut solche großen Ensembles vorzugweise ins Ausland schicken und damit auch finanziell deren Existenz mit sichern helfen. Denn in diesen Orchestern konzentrieren sich hervorragende Musiker, die ein hohes handwerkliches Können und engagierte Kreativität …

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Der Countdown läuft! Noch knapp 3 Wochen bis Bewerbungsschluss zum 6. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis 2014

Anlässlich der 45. Internationalen Jazzwoche vom 25. bis 30. März 2014 schreibt die Interessengemeinschaft Jazz Burghausen e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Burghausen den 6. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis 2014 aus. Der Preis dient der aktiven Nachwuchsförderung im Jazz. Der Preis wird jährlich vergeben. Zielgruppe Combos (ab drei Musiker) und Big Bands in Europa Die Teilnahme ist auf das Höchstalter von 30 Jahren beschränkt (Geburtsjahrgang 1984 und jünger). Stilistik Zugelassen sind alle Stile des Jazz. Dotierung des Preises 10.000 Euro aufgeteilt in folgende Pakete: 5.000 Euro Barpreis 5.000 Euro Promotionspreis zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Band. Dies kann die Produktion und der Vertrieb einer CD sein, oder ein Promotionspaket oder ein Coachingpaket. Die IG Jazz e.V. behält sich die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit vor. Entsprechende Nachweise sind für die Auszahlung vorzulegen. Durchführung • Die Jury wählt im „Blindverfahren“ fünf Formationen für die Endausscheidung aus. Die Bekanntgabe der Finalisten erfolgt im Dezember 2013. • Die Endausscheidung findet am ersten Tag der 45. Internationalen Jazzwoche, dem 25. März 2014, im Rahmen einer öffentlichen Konzertveranstaltung statt. • Hierzu spielt jede der ausgewählten Formationen einen Live-Set von 20 Minuten. • Nach …

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Die Sache mit der Goldkette

Comedians und Musiker dieser Welt! Bitte hört endlich auf, euch über HipHop lustig zu machen. Oder sagen wir besser: Über das, was ihr für Hip Hop haltet.  Es gehört nicht viel dazu, sich über HipHop lustig zu machen. Zieh dir eine schlabberige Hose an und einen albernen Hut, äußere den Drang nach Beischlaf mit der Mutter des Rezipienten und tätschele dabei stolz dein Kettchen aus Gold. Fertig ist die youtube-Sensation. So wie bei Sag nie mehr Sieg Heil (6 Millionen Klicks), jedem zweiten Clip von Y-Titty oder Show Me Your Genitals, dem mit über 64 Millionen Klicks unangefochtenen Urvater aller modernen Rap-Parodien. Stolz wie Bolle So müssen viele Comedians denken. Coolness veräppeln und dabei selbst ein bisschen davon abstauben, nie schien es leichter. Bei Carolin Kebekus zum Beispiel ging die Rechnung vor vier Monaten auf. Ihr Video Dunk den Herrn, für das sie sich MC Rene, das alte Schlachtross, ins Boot holte bescherte ihr nicht nur ein bisschen Publicity in der BILD-Zeitung („Zensur! WDR streicht Anti-Kirchen-Clip!“) sondern auch einen traumhaften Karriere-Boost. Die Unterhalterin wusste sich zuvor schon gekonnt in Szene zu setzen, mit einem Programm …

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Die Jutta Hipp-Story, nacherzählt von Dietrich Schlegel

[Dieser Text ist in der Printausgabe 4-13 erschienen.] Am 7. April jährte sich zum zehnten Mal der Todestag der Jazzpianistin Jutta Hipp – Anlass für die Saxophonistin Ilona Haberkamp, „Europe’s first lady of Jazz“ und „first white European woman on Blue Note“ mit einer ungewöhnlichen CD zu würdigen. „Cool is Hipp is Cool“, im Februar aufgenommen, von Laika Records produziert und im Mai veröffentlicht, wurde zu einer gelungenen Hommage an eine singuläre Musikerin und Künstlerin, die in der Geschichte des deutschen und europäischen Jazz der Nachkriegszeit einen wichtigen Platz einnahm, nicht zuletzt als für lange Jahre einzige Instrumentalistin in der Männerwelt des Jazz. Unvergessen sind ihre umjubelten Auftritte auf den Frankfurter Jazz-Festivals von 1953 bis 55. Die junge attraktive Frau, in Leipzig geboren und aufgewachsen, 1946 in den Westen geflüchtet, war ein Star. Auch der einflussreiche amerikanische Jazzkritiker Leonard Feather war von ihr beeindruckt, als er sie bei einem Auftritt mit ihrem Quintett in einem Jazzclub in Duisburg ausfindig gemacht hatte. Er lud sie nach New York ein, wo sie Ende 1955 eintraf, monatelang auf ihre Spielerlaubnis warten musste, aber dann ein von Feather vermitteltes …

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Wolfgang Lauth gestorben – von Dietrich Schlegel

Wolfgang Lauth, „einer der führenden Pianisten und Komponisten der deutschen Jazzszene“ (Emil Mangelsdorff) starb am 30. August im Alter von 80 Jahren in seinem Wohnort Mannheim. In den Fünfzigerjahren gehörte er zu jenen deutschen Jazzmusikern, die „dafür sorgten, dass der Jazz im Nachkriegsdeutschland nicht nur hinter den Amis herhechelte, sondern eigene Bahnen einschlug“ (Werner Burkhardt). Mit seinen Quartett-Formationen orientierte er sich am Modern Jazz Quartett, ohne bei gleicher Vorliebe für Bach und Barock das Vorbild zu imitieren. Sein „individueller Beitrag zum Cool Jazz macht(e) Lauth zu einem seiner europäischen Innovatoren“ (Martin Kunzler) Mit Joachim Ernst Berendt tourte Lauth in 150 Vorstellungen mit dem Programm „Jazz und Alte Musik“ durch die Bundesrepublik. Die daraus entstandene LP erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik. In dem von ihm mit gegründeten legendären Heidelberger Jazzclub „Cave 54“ war er musikalischer Leiter und Hauspianist. Später komponierte er viel für Film und Fernsehen, Theater und Ballett. Trotz angegriffener Gesundheit trat er bis ins hohe Alter mit seinem Trio auf. Von seinen zahlreichen Plattenaufnahmen haben Bear Family („Lauther“ und „Noch Lauther“) sowie Vineta records („Rückblicke“ 1 + 2) noch heute hörenswerte Zusammenstellungen auf …

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Jazztipp: Auf der Bühne und auf Sendung im Bayerischen Rundfunk

Johannes Ochsenbauer bei U21 Die Jugendsendung von BR-Klassik „U21 – Deine Szene.Deine Musik“ kümmert sich neben Nachwuchsmusikern aus dem Klassik-Bereich ab und zu auch um Musik aus anderen Ecken. Welt- und Filmmusikalisches oder eben auch Jazziges. Heute Abend (13. April, 21.03 Uhr) ist der junge Bassist Johannes Ochsenbauer zu Gast in der Sendung und stellt seine CD „Ochsenbauer meets Sokal – BASS PLAYER’S DELIGHT“ (Jawo Records) mit Harry Sokal, Tizian Jost und Michael Keul vor. U21 Deine Szene. Deine Musik, mittwochs um 21.03 Uhr, BR-KLASSIK Bühne frei im Studio 2 mit Matthias Bublath Hammond B3 Band Am kommenden Mittwoch, den 20. April, lädt BR-Klassik wieder einmal zur hauseigenen Konzertreihe „Bühne frei im Studio 2“ ein. Diesmal mit dem Pianisten und Organisten Matthias Bublath. Der Münchner Musiker mit Ausbildungsstationen in Linz, New York und Boston widmet sich in diesem Konzert ganz der B3 und kombiniert diese mit Vibraphon (Tim Collins), Saxophonen (Ulrich Wangenheim, Tom Reinbrecht) und Gesang (Freda Goodlett). An den Drums: Oscar Kraus. Bühne frei im Studio 2 Mittwoch, 20. April 2011, 20.00 Uhr Studio 2 / BR-Funkhaus Sendung: Freitag, 6. Mai 2011, „Jazztime“ BR-KLASSIK um …

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Beitrag von Dietrich Schlegel

Ein kleines Ärgernis aus der Vorweihnachtszeit habe ich mir bis nach den Festtagen aufgespart. Wie es der Zeitungsbrauch gebietet, hatte Ende November auch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ihre festen und freien Feuilleton-Mitarbeiter – sechzehn an der Zahl – gebeten, „unsere Bücher, CDs und DVDs des Jahres“ ihren Lesern als Geschenkideen oder zu eigenem Nutz und Frommen zu empfehlen. Und was findet dort der Jazz-Freund? Bei der „CD des Jahres“? Fehlanzeige. Unter „Die CD des Moments“ immerhin „Bud Powell 1960 Grugahalle“ (Delta Music Jazzline). Das heißt: von 32 CD-Nennungen nur eine Jazz-Platte, und das auch noch eine, wenn auch ausgezeichnete Wiederaufnahme. Das entspricht einem Prozentsatz von 3,125. Zum Vergleich: Auch die Klassik bekam nur vier Empfehlungen. Dagegen wurden aus dem großen Gemischtwarenladen Pop/Rock/Soul/Folk/Punk 20 Exemplare ausgewählt, natürlich überwiegend, dem Anspruch des Intelligenz-Blattes entsprechend, sehr elitäre „in“-Produktionen – wenn man von Johnny Cash, den Stones, Shakira einmal absieht, Ja, und natürlich auch von Lenas „Cassette Player“. Oder sehe ich das zu elitär? Dietrich Schlegel

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Toll Brönner. Foto: Andreas Bitesnich

Till Brönner: zwischen Jazz, Pop & X-Factor

Also, eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, das Thema Till Brönner nicht mehr so schnell an-, bzw. aufzugreifen, aber es scheint doch die Gemüter zu bewegen. Nach Erscheinen des Artikels von Michael Scheiner zum Leipziger-Jazztage-Konzert Brönner-Sommer auf nmz-online kam gleich ein böser Kommentar… Heute erreichte mich unten stehende Pressemeldung zu seiner neuen CD bei Universal, die ich euch auch nicht vorenthalten will. Mmmh, alles schön und gut, aber X-Factor? Ist er in Sarah Connor verliebt? Braucht er Geld? Kann man seinen erweiterten Horizont ausdehnen wie ein Gummiband? Was meint Ihr/Sie? „Till Brönner schätzt den weiten Horizont, mit dem er, der hochdekorierte Jazzer, durch die Welt der Musik streift. Sein neues Album „At The End Of The Day“ interpretiert Songs aus fünf Jahrzehnten Popgeschichte. Pop, nicht Jazz! Und unternimmt zudem einen Ausflug zu Johann Sebastian Bach. Er ahnt bereits, dass bei seinen Arrangements von den Beatles über Bowie bis hin zu den US-Rockern The Killers grundsätzliche Fragen auftauchen werden. Etwa: Warum macht der das? Oder auch: Darf der das überhaupt, so als vielfach ausgezeichneter Trompeter, der im Laufe seiner 25jährigen Karriere vier Echos und eine Grammy-Nominierung …

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Jazz im Rundfunk – Episode I: Der BR

Der Jazz beim Bayerischen Rundfunk hat eine lange Geschichte und reicht bis zur Zeit zurück, als man noch als Radio München unter der Ägide der Amerikaner sendete – Mitternacht in München hieß die berühmteste Sendung mit Jazz in dieser Zeit. Als Redakteure in der Abteilung „Leichte Musik“, zu der der Jazz im BR bis heute gehört, arbeiteten nach dem Krieg u.a. Jimmy Jungermann, Werner Götze, Ado Schlier, Peter Machac und Joe Kienemann. Jazz im BR-Hörfunk Die heutige Hauptsendung Jazztime (tägl. um 23.05 Uhr) hat ihren Platz beim Sender BR-Klassik. Neben den festen Redakteuren Roland Spiegel und Beate Sampson (u.a. Jazz aus Nürnberg) moderieren auch die Jazzjournalisten Ssirus Pakzad, Marcus Woelfle und Ralf Dombrowski regelmäßige Sendungen. Außerdem seit 2003 fest dabei: Bassist Henning Sieverts, wobei man sich bei ihm fragt, wie er noch Zeit findet, um Sendungen zu fahren, nachdem er in gefühlt jeder Jazzband spielt, die in München und auch andernorts die Bühnen besetzt…

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Call for entries: Neuer Deutscher Jazzpreis sucht Bands

Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und wird am 12. März 2011 bei einem Festival in der Alten Feuerwache Mannheim vergeben. Aus allen Einsendungen wählt der Veranstalter IG Jazz Rhein-Neckar e.V. mit Hilfe eines Kurators (2011: Bojan Z.) drei Bands aus, die am Festivalwochenende (11./12.3.2011) in der Alten Feuerwache Mannheim mit ca. 45-minütigem Konzertprogramm gegeneinander antreten. Der Preis selbst wird dann vom Publikum mittels Abstimmung vergeben. Leistungen des Neuen Deutschen Jazzpreises: – die Gewinnerband erhält den MVV Jazzpreis in Höhe von 10.000.- Euro (per Überweisung) – zusätzlich erhält ein Musiker (unabhängig vom Bandpreis) den “Maritim-Solistenpreis” in Höhe von 1.000.- Euro – die 2. und 3. platzierten Bands erhalten pro Musiker eine Gage in Höhe von 200.- Euro (brutto) und zusätzlich Erstattung der tatsächlich entstandenen Reisekosten (pro Band maximal 300.- Euro) Kriterien: – Genre Jazz – Mehrzahl der Bandmitglieder muss ihren Wohnsitz in Deutschland haben – Bewerbung: aktuelle CD mit 3 Stücken in der Wettbewerbsbesetzung, Bandinfo, Pressefoto (gerne digital) & unterschr. Anmeldeforular an: IG-Jazz Rhein Neckar e.V., Brückenstr. 2, 68167 Mannheim Anmeldeschluss: 31.10.2010 Weitere Infos unter und Anmeldeformular: www.neuerdeutscherjazzpreis.de

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