Das ist eine Bratwurst. Foto: Hufner
Das ist eine Bratwurst. © Martin Hufner

Nach dem Radiofestival der ARD: „listen, adapt & improve“

Die Radioabwicklungsreform der ARD geht weiter. Kürzlich hat die ARD vorgestellt, wie das ab dem 23. September aussehen wird. Wie das sich konkret im Programm spiegelt hat nun die Jazzredaktion des SWR ihren Newsletter-Abonnent:innen vorgestellt. Sie sieht es offenbar einigermaßen positiv: „die Zusammenarbeit der ARD-Jazzredaktionen ist intensiver als je zuvor. Durch die ARD-Reform haben wir den Auftrag, enger miteinander zu kooperieren und unsere Kräfte zu bündeln. Deshalb heißt es für uns: listen, adapt & improve“. Klingt für mich wie: Machen wir das Beste draus.

Hier der Plan der SWR-Jazzredaktion

Liebe Jazzfans, sehr geehrte Hörerinnen und Hörer,

das Radiofestival liegt so gut wie hinter uns, aber die Zusammenarbeit der ARD-Jazzredaktionen ist intensiver als je zuvor. Durch die ARD-Reform haben wir den Auftrag, enger miteinander zu kooperieren und unsere Kräfte zu bündeln. Deshalb heißt es für uns: listen, adapt & improve. Dadurch verändert sich unser Programm nachhaltig wie folgt:

Montags fokussieren wir uns im ARD Jazz. Spotlight auf ein Thema, eine Person oder ein Konzert. Mittwochs im ARD Jazz. Das Magazin berichten wir über die aktuellen Entwicklungen der Jazz-Szene. An Dienstagen wechseln wir uns wöchentlich mit der Neuen Musik ab. Die Kolleginnen und Kollegen senden in der JetztMusik durchkomponierte, wir improvisierte zeitgenössische Klänge. Donnerstags liefert uns der Hessische Rundfunk Neues aus den Randgebieten des Jazz und taucht regelmäßig in den Blues ein. Der Samstag bleibt unsere SWR-Jazz-Spielwiese für Schönes und Wissenswertes, während wir am Sonntag abenteuerlustige Töne mit unserem altbewährten NOWJazz bieten. Wir freuen uns, wenn Sie Gefallen an den neuen Inhalten finden und uns die Treue halten!

Mit herzlichen Grüßen Ihre Jazzredaktion

Zeitgleich zu dieser Radiodeformation hat die ARD ihre Suchmaschine in Sachen Radioprogramme von ARD und Deutschlandradio komplett vom Netz genommen. Es ist offensichtlich, dass das Radio als nötiges journalistisches Restutensil beibehalten wird. Sonst aber eher nichts. Auf Facebook hat Arnd Zeigler seinen mehr oder minder erzwungenen Abschied von Radio Bremen kundtun müssen.

Die meisten von euch werden inzwischen gehört haben, dass meine Zeit bei Radio Bremen endet, und zwar genau HEUTE. An diesem Donnerstagabend ab 22 Uhr moderiere ich meine 696. und letzte Ausgabe von „Zeiglers wunderbare Welt des Pop“. Ein bisschen komisch fühlt sich das gerade schon an, aber ich möchte auch nicht einfach so verschwinden, nach 36 Jahren Radio Bremen.

Und so wird es manche weitere Sendung treffen. Die Abschiedsrunden freilich haben schon früher begonnen. Ob taktlos, ob Schelllackschätzchen oder der Ball ist rund. Ob die Nichtnachbesetzungen von Jazzredaktionen (rbb, hr2, mdr … bitte ergänzen), ob die fatalen Versuche beim WDR sich in Podcasts und zuvor in Moderationsschnickschnack zu probieren …

Vielleicht hat der NDR es richtig gemacht und sein Jazzprogramm auf NDR Blue verlegt. Vielleicht ist das aber auch nur ein Feigenblatt, wenn man liest, dass die ARD insgesamt ihre Radiowellen reduzieren möchte. (20 Hörfunkwellen und vier bis fünf Spartensender sollen gestrichen werden, schreibt die SZ.)

Abwarten? Was sagen denn die anderen Jazzredaktionen zum Umbau. Dürfen sie überhaupt sich äußern, wie eng waren deren Zusammenarbeit mit der Reduktionsarbeitsgemeinschaft der ARD. Man kann es nicht glauben, dass das alles so reibungslos gegangen sein mag.

Ich fürchte aber: Vorbei ist vorbei. Aber wenn schon richtig, dann bitte konsequent richtig und richtet eine zentrale Auskunft in Sachen Jazz für die gesamte ARD ein, damit man weiß, wann wo was läuft. Wenigstens das sollte man seinen engagierten Hörer:innen schuldig sein.


So sieht es aus bei „popkulturell orientierten Kulturwellen“ der ARD (Bayern 2, Bremen Zwei, MDR Kultur):

Der Dienstag gehört dem Jazz, mit speziell ausgerichteten Sendungen von MDR Kultur und Bremen Zwei. Am Mittwoch weitet MDR Kultur den Blick über den musikalischen Tellerrand mit „Folk und Welt“, während Bremen Zwei am Donnerstag mit den „Herzstücken“ elegante Musik zum Träumen und Entdecken und handverlesene Neuerscheinungen aus der Welt von Singer/Songwriter und Pop bietet.

Die „klassisch orientierten Kulturprogramme“ (BR-KLASSIK, hr2-kultur, MDR KLASSIK, NDR Kultur, radio3 vom rbb, SR 2 KulturRadio, SWR Kultur, WDR3)

Nach der Konzertstrecke gibt es – ebenfalls montags und mittwochs – von 22-23 Uhr eine Stunde ARD JAZZ: Die Sendung „Spotlight“ wirft am Montag ein Schlaglicht auf Musik und Musikschaffende aus dem Jazz; mittwochs werden in „Das Magazin“ außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten rund um den Jazz diskutiert.

Dienstags und donnerstags bieten die klassisch orientierten Kulturprogramme ebenfalls kooperiertes Abendprogramm. Dies in unterschiedlichen Konstellationen und inhaltlich wie musikalisch breit aufgestellt mit Konzerten und Sendungen zu wichtigen musikalischen Themen, Neuer Musik, Jazz, Chanson, Weltmusik etc.

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