Das kleine aber feine Festival „Vibraphonissimo“

Um ihrem Instrument ein Podium zu geben, beschlossen die beiden in Nürnberg studierenden Vibraphonisten Volker Heuken und Izabella Effenberg, eine spezielle Konzertreihe ins Leben zu rufen. Vom 22. bis 26. Januar wird nun in Nürnberg und Fürth das kleine aber feine Festival „Vibraphonissimo“ stattfinden. JazzZeitung: Wie kam euch die Idee zu diesem Festival und wie verlief die Umsetzung? Volker Heuken: Schon vor gut einem Jahr kam Izabella mit der Idee auf mich zu. In den ersten Wochen und Monaten mussten wir uns klar werden, welchen Rahmen das Ganze haben sollte und mit wem wir zusammenarbeiten würden. Mit dem Jazzstudio Nürnberg und dem Kulturforum Fürth haben wir dann schnell adäquate Partner gefunden. JazzZeitung: Was ist der Grundgedanke, die inhaltliche Ausrichtung des Festivals? Heuken: Wir wollen dem Vibraphon eine spezielle Plattform bieten und es während des Festivals von verschiedenen Seiten beleuchten: einerseits im Jazzband-Kontext (Herrenboutique) und im kammermusikalischen Jazz (Vibraxophonie, Mathias Haus Quartett), andererseits aber auch in einem experimentellen, stilübergreifenden, teilweise klassischen Zusammenhang (Metropolmusik). Darüber hinaus haben wir mit Bernard Maseli einen Virtuosen am Malletkat (eine Art E-Vibraphon) gewinnen können. JazzZeitung: Wie würdest du das Vibraphon charakterisieren, …

Weiterlesen

Zum Tod von Jim Hall

Am Dienstag, 10. Dezember 2013, starb der Gitarrist und Komponist Jim Hall sechs Tage nach seinem 83. Geburtstag in New York. Es ist keine leere Floskel, wenn man sagt, der am 4. Dezember 1930 in Buffalo, New York, geborene Musiker hat Jazzgeschichte geschrieben. Er spielte mit den meisten Größen seiner Zeit – und viele durften als sein Gast in seinem Trio auftreten beziehungsweise mit ihm in zahllosen anderen Konstellationen und Projekten.Seit 1999 spielte er regelmäßig mit Pat Metheny im Duo – das Bild wie sich der junge und der alte Virtuose gegenüber sitzen hat sich seinen Hörern eingeprägt. Nicht  nur Metheny, auch Gitarristen wie John McLaughlin, Larry Coryell oder John Scofield nennen Halls Namen, wenn man sie nach ihren Vorbildern fragt.Mehr über die Wirkungsgeschichte des großen Gitarristen lesen Sie in der Jazzzeitung 1/2014.

Weiterlesen

„Jahre und Jahre Jazz-Lobby“: Der lange Weg zum Spielstättenprogrammpreis

Felix Falk, Saxophonist, stellvertretender Vorsitzender der Union Deutscher Jazzmusiker, Sprecher der Bundeskonferenz Jazz und Jurymitglied des Spielstättenprogrammpreises im Gespräch. – Der neu eingerichtete Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop und Jazz wurde in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen. Vom Bundestag mit einer Million Euro finanziert, durch Kulturstaatsminister Bernd Neumann in Hamburg am 25. September überreicht, von der Initiative Musik gGmbH organisiert. Über die Hälfte der Preise und mehr als 400.000 Euro der Prämien gingen an Jazzclubs. Wie kam das zustande? Wir sprachen mit Felix Falk, einem der Väter des Preises und Mitglied der Preisjury.

Weiterlesen

Helge Schneider und der Jazz

Ein Ausschnitt aus einem Interview von Ulrich Habersetzer in der aktuellen Printausgabe der JazzZeitung 5-13 – „Helge Schneider ist ein Gesamtkunstwerk: Musikclown, Komiker, Schauspieler, Filmemacher, aber auch großartiger Jazzmusiker und genialer Improvisator. Auf fast allen seiner CDs finden sich zwischen den Helge-Schneider-Spaßliedern auch Jazzstandards. In seiner Live-Band spielen Jazzgrößen wie Schlagzeuger Pete York oder Tenorsaxophonist Scott Hamilton. Auch in seinem aktuellen Film, der Krimikomödie „Im Wendekreis der Eidechse“, hört man Jazzklänge. Ulrich Habersetzer hat mit Helge Schneider über seine jazzige Seite gesprochen. JazzZeitung: Wann und wie wurden Sie Jazzfan? Helge Schneider: Ich bekam, als ich 12 Jahre alt war, von meiner Oma ein kleines, rotes Radio mit Batterie geschenkt. Damals habe ich mit meinem Vater zusammen in einem Zimmer geschlafen, so Fuß-an-Fußende. War ein schmales Zimmer und wir waren sechs Leute in einer kleinen Wohnung. Dann habe ich unter der Bettdecke, wenn er schlief, heimlich Radio gehört, das ist wirklich wahr! Über Mittelwelle bekam man einen englischen Sender oder auch einen Ami-Sender rein. Jazz und Blues, Louis Armstrong, aber auch Jimi Hendrix, Roland Kirk und Memphis Underground mit Herbie Mann. Die Querflöte habe ich also …

Weiterlesen

Drei Hammond Eggs und ein Amerikaner im Regensburger Jazzclub „Leerer Beutel“

Hammond Eggs, das sind Jermaine Landsberger an einer unaufhörlich  brodelnden Hammond-Orgel, Paulo Morello, der seine Gitarre cool und  kultiviert grooven lässt, sowie Christoph Huber hinger seinem präzise, knackig arbeitenden Schlagwerk. Gestern besuchte das Trio den Regensburger Jazzclub „Leerer Beutel“ gemeinsam mit dem amerikanischen Trompeter Randy Brecker. Das Quartett produzierte über die Länge von zwei Sets jede Menge authentische Blue Notes sowie rasenden Hardbop im Retro Stil. Neben alten und neuen Kompositionen von Brecker, Morello und Landsberger gefielen vor allem  auch die Stücke des Sintigitarristen Kosta Lukacs, die das Trio für ihre Formation arrangiert hatten. Mehr zum Trio in der aktuellen Jazzzeitung (Nr.5/2013) http://www.jazzzeitung.de/cms/digitale-ausgaben-der-jazzzeitung/

Weiterlesen

Trio Schmetterling – „Hört euch die Musik einfach an“

Wo andere von der Musikhochschule kommen und eifrig demonstrieren, was sie studiert haben, da haben sich Bassist Alexander Binder, Gitarrist/Keyboarder Keisuke Matsuno und Schlagzeuger Jan Roth schon lange auf denkbar entspannteste Weise freigespielt. Sie wohnen in New York, Berlin und Erfurt und pendeln zwischen ihren eigenen Projekten. Dazu gehören deutsche Indiebands, Pop, Elektronik und auch die improvisierte Musik. „Hört euch die Musik einfach an!“ fordern sie jetzt, wo sie ihr zweites Album – erstmalig auf dem Berliner Traumton-Label vorlegen. Und dies lässt eintauchen in chromatische Herbststimmungen und minimalistische Soundfrickeleien mit 80er-Jahre-Synthiepop-Klangfarben, die stilecht aus einem Roland „Juno 60“-Synthesizer kommen. Verquere Rhythmen poltern, verspielte Melodien streicheln die Seele, aberwitzige Gitarrenimprovisationen türmen sich himmelhoch – und all das passiert nicht eitel um seiner selbst willen, sondern ist erstaunlich leicht miteinander verwoben. Aus Klangfarben werden Bilderfolgen, und es entsteht der Soundtrack für kürzer werdende Tage in dieser Jahreszeit. Dass ein Album so funktioniert, muss man erst mal hinbekommen! „Trio Schmetterling spielen Jazz in klassischer Instrumentierung, abseits von klassischen Strukturen. Das ist dann auch kein jazz mehr, das ist Popmusik ohne Pop, das ist progressiver Rock ohne Rock, das …

Weiterlesen

Neues Festival in Nürnberg: Festival-Pässe zu verlosen

Vom  23. bis 27. Oktober findet auf dem AEG Gelände ein neues Jazzfestival in Nürnberg statt. Unter dem Titel „NueJazz“ veranstaltet der Nürnberger Jazzmusiker e.V. an  fünf Tagen Konzerte unterschiedlichster Couleur. Dabei wird der Fokus vor allem  auf die jüngere Nürnberger Jazzszene gelegt, aus der mittlerweile Musiker und Projekte entstanden sind, die weit über die Grenzen Frankens und sogar Deutschlands bekannt geworden sind. Für das Eröffnungskonzert am Mittwochabend wird der Nürnberger Schlagzeuger und langjährige Vorsitzende des Jazzmusiker e.V. Yogo Pausch ein „Nürnberg-All-Star-Ensemble“ zusammenstellen. Im Anschluss tritt „Swänk“ auf, ein Straight-Ahead, Hardtop Sextett u.a. mit Michael Flügel, Jürgen Neudert, Sebastian Strempel, … Der Donnerstagabend ist dem Gesang gewidmet: Hier wird die griechisch/kanadische Sängerin Frances Pappas gemeinsam mit dem Nürnberger Gitarristen Frank Wuppinger und seinem „Orchestre Europa“ in großer Besetzung einen Mix zwischen Balkangrooves, griechischen Rembetiko und Jazz präsentieren. „Leppinski 2“ featuring Lutz Häffner spielt Modernes aus eigener Feder und die Nürnberger Jazzsängerin Christina Jung wird zusammen mit ihrer Band „Jungblut“ eigene Songs zwischen Jazz und Pop zum Besten geben. Der Freitagabend steht unter der Überschrift „moderner Jazz“: Das Berlin/Nürnberg Trio „Der Moment“ präsentiert seinen harmonischen Progressiven Jazz, das Essener „Zodiak Trio“ sorgt für eine spannende Melange aus Rockriffs, Drum’n’Bass und Modern Jazz und der ehemalige Nürnberger Schlagzeuger Dejan Terzic wird mit seinem Quartett  seine aktuelle CD vorstellen. Am Samstag präsentieren …

Weiterlesen

Der Countdown läuft! Noch knapp 3 Wochen bis Bewerbungsschluss zum 6. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis 2014

Anlässlich der 45. Internationalen Jazzwoche vom 25. bis 30. März 2014 schreibt die Interessengemeinschaft Jazz Burghausen e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Burghausen den 6. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis 2014 aus. Der Preis dient der aktiven Nachwuchsförderung im Jazz. Der Preis wird jährlich vergeben. Zielgruppe Combos (ab drei Musiker) und Big Bands in Europa Die Teilnahme ist auf das Höchstalter von 30 Jahren beschränkt (Geburtsjahrgang 1984 und jünger). Stilistik Zugelassen sind alle Stile des Jazz. Dotierung des Preises 10.000 Euro aufgeteilt in folgende Pakete: 5.000 Euro Barpreis 5.000 Euro Promotionspreis zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Band. Dies kann die Produktion und der Vertrieb einer CD sein, oder ein Promotionspaket oder ein Coachingpaket. Die IG Jazz e.V. behält sich die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit vor. Entsprechende Nachweise sind für die Auszahlung vorzulegen. Durchführung • Die Jury wählt im „Blindverfahren“ fünf Formationen für die Endausscheidung aus. Die Bekanntgabe der Finalisten erfolgt im Dezember 2013. • Die Endausscheidung findet am ersten Tag der 45. Internationalen Jazzwoche, dem 25. März 2014, im Rahmen einer öffentlichen Konzertveranstaltung statt. • Hierzu spielt jede der ausgewählten Formationen einen Live-Set von 20 Minuten. • Nach …

Weiterlesen

Die Jutta Hipp-Story, nacherzählt von Dietrich Schlegel

[Dieser Text ist in der Printausgabe 4-13 erschienen.] Am 7. April jährte sich zum zehnten Mal der Todestag der Jazzpianistin Jutta Hipp – Anlass für die Saxophonistin Ilona Haberkamp, „Europe’s first lady of Jazz“ und „first white European woman on Blue Note“ mit einer ungewöhnlichen CD zu würdigen. „Cool is Hipp is Cool“, im Februar aufgenommen, von Laika Records produziert und im Mai veröffentlicht, wurde zu einer gelungenen Hommage an eine singuläre Musikerin und Künstlerin, die in der Geschichte des deutschen und europäischen Jazz der Nachkriegszeit einen wichtigen Platz einnahm, nicht zuletzt als für lange Jahre einzige Instrumentalistin in der Männerwelt des Jazz. Unvergessen sind ihre umjubelten Auftritte auf den Frankfurter Jazz-Festivals von 1953 bis 55. Die junge attraktive Frau, in Leipzig geboren und aufgewachsen, 1946 in den Westen geflüchtet, war ein Star. Auch der einflussreiche amerikanische Jazzkritiker Leonard Feather war von ihr beeindruckt, als er sie bei einem Auftritt mit ihrem Quintett in einem Jazzclub in Duisburg ausfindig gemacht hatte. Er lud sie nach New York ein, wo sie Ende 1955 eintraf, monatelang auf ihre Spielerlaubnis warten musste, aber dann ein von Feather vermitteltes …

Weiterlesen

Verlosung: Karten für das Jazzfest Berlin

Das Jazzfest Berlin 2013 – veranstaltet von den Berliner Festspielen – findet vom 31. Oktober bis zum 03. November 2013 statt. An vier Tagen werden 22 Jazzformationen in 19 Veranstaltungen zu erleben sein. Der künstlerische Leiter Bert Noglik schafft auch in seiner zweiten Festivalausgabe ein Spannungsfeld unterschiedlicher thematischer Magnetpunkte mit zahlreichen Verbindungslinien. Zur Feier des Tages verlost die JazzZeitung jeweils 1×2 Karten für folgende Konzerte: 31. Oktober 2013, 20:00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele Eröffnungskonzert Jazzfest Berlin 2013 Christian Scott „Stretch Music“ heißt bei Christian Scott die inszenierte Umarmung der vielen musikalischen Facetten seiner Heimat New Orleans. Damit hat sich der Trompeter einen Namen als Mittler zwischen einem Jahrhundert Jazz-Tradition und den Erwartungen eines jugendlichen Publikums gemacht. Als Neffe des bekannten Saxofonisten Donald Harrison begeisterte er sich schon früh für den Jazz. Der umtriebige Newcomer gilt nicht nur als ein „junger Style-Gott des Jazz“ („JazzTimes“), für ihn ist Politik genauso wichtig wie Ästhetik oder virtuose Trompeten-Technik. So beschäftigt sich Scott, der sich auch nach zwei afrikanischen Städten „aTunde Adjuah“ nennt, in seinem gleichnamigen aktuellen Album mit seinen afrikanischen Wurzeln. „Gnawa Jazz Voodoo“ Joachim Kühn Africa …

Weiterlesen