Kampf gegen die Klischees – „New Colours Festival“ Gelsenkirchen

(Text und Fotos: Oliver Hochkeppel) Drei EM-Spiele gab es im Sommer in der Schalke-Arena, und ausgerechnet die englischen Fans wärmten wieder alle Gelsenkirchen-Klischees von Deutschlands hässlichster und ärmster Stadt auf. Sicher es gibt schlimme Ecken – wie in mittlerweile jeder englischen Stadt. Seit einigen Jahren schon kämpfen die Gelsenkirchener Bernd Zimmermann und Susanne Pohlen auf ihre Art gegen diese Klischee an – mit Jazz. Mit ihrer PublicJazz Eventagentur in Zusammenarbeit mit dem von Susanne Macheit geleiteten Verein zur Förderung von Kunst und Jazz, mit ihrer Konzertreihe „FineArtJazz“ – und mit dem „New Colours Festival“, das nun seine dritten Ausgabe erlebte. Herausragende Spielorte Vier Tage lang konnte man nun wieder schöne Ecken von Gelsenkirchen kennenlernen, besondere, zum Teil herausragende Spielorte für Konzerte nämlich. Das Schloss Horst etwa als Festivalzentrale, dessen Bühne vor einer in Farben getauchten alten Wandfassade sich vom Ambiente wie von der Akustik her so manche Stadt wünschen würde. Mit dem Industriedenkmal Nordsternturm in luftiger Höhe. Mit dem Schauburg Filmpalast, einem der letzten klassischen Kinopaläste der Republik, denkmalgeschützt und die Zwanzigerjahre-Architektur mit moderner Technik verbindend. Mit dem Musiktheater im Revier, einem revolutionären immer noch bewundernswerten …

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Keine Kompromisse – neue CD von Roger Kintopf

(Text/Fotos: Robert Fischer) Wer als Kontrabassist im zarten Alter von gerade mal 25 Jahren bereits sein zweites Soloalbum veröffentlicht, dem mangelt es jedenfalls nicht am nötigen Selbstbewusstsein. Nicht immer aber gibt es für ein solches Selbstbewusstsein einen so guten Grund wie bei Roger Kintopf: Der Mann ist – als Musiker wie als Solist – einer wie keiner. In jedem Fall aber ist er eine Ausnahmeerscheinung: Der 1998 in Darmstadt in eine musikalische Familie geborene, heute in Köln lebende Roger Kintopf begann als Elfjähriger E-Bass zu spielen, dann wechselte er zum Kontrabass. Zuletzt studierte er in den Jahren 2016 bis 2022  an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln unter anderem bei Robert Landfermann – seinerseits einer der besten, vielseitigsten und begehrtesten Bassisten der deutschen Jazzszene. Parallel dazu etablierte sich Roger Kintopf mit eigenen Projekten wie „STRUCTUCTURE“, im Duo mit Victor Fox, im Trio „Percussion“ mit Felix Hauptmann und Leif Berger sowie als Sideman renommierter Musikerinnen und Musiker wie Kit Downes, Philip Dornbusch, Christian Lillinger und Johanna Summer. Im Jahr 2021 veröffentlichte er sein erstes reines Kontrabassalbum mit dem schlichten Titel „Solo“. 2024 folgt nun …

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Fuchsthone Jazz Orchestra in der Wuppertaler Immanuelskirche

(Von Stefan Pieper) Die Wuppertaler Immanuelskirche, heute zum Kulturzentrum umfunktioniert, ist auf bestem Wege, sich auch als aufstrebender Hotspot der Jazz-Szene in NRW gut aufzustellen. Vor allem, wenn es um Auftritts- und Probemöglichkeiten für große Besetzungen geht. Kuratiert von Karl-Heinz Krauskopf und unterstützt vom Förderverein Kulturzentrum Immanuel e.V. wurde das Programm „Immanuel goes Bigband“ ins Leben gerufen – ein spektakuläres Multimedia-Konzert der Kölner Fuchsthone Orchestra legt zum Auftakt die Messlatte denkbar hoch, wenn es hier künftig um zeitgenössische Jazzorchester-Kultur geht. Musik als soziales Handeln Bei diesem Large Ensemble, das von beiden Bandleaderinnen Christina Fuchs und Caroline Thon kuratiert wird, geht es um weit mehr als nur die Zurschaustellung höchsten musikalischen Könnens.  Das Fuchsthone Orchestra begreift Musik als soziales, interaktives Handeln, um damit auch globale Botschaften zu transportieren. Die beiden Kölner Bandleaderinnen Christina Fuchs und Caroline Thon schärfen mit diesem Konzept über das Medium der Musik den Blick auf das große Ganze – auch und gerade in ihrer aktuellen Reihe „reloaded“, zu der das Konzert in der Immanuelskirche gehörte. Also wirkten auch die zwei Sets in Wuppertal wie eine seismografische Echokammer für die Emotionen dieser Welt …

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+++ news +++ Jazzclub Regensburg: freier Eintritt u20 +++ Registrierung jazzahead! 2025 beginnt +++

+++ Jazzclub Regensburg sorgt für frischen Wind: Freier Eintritt für alle unter 20 Jahren ab Herbst 2024 +++ (PM) Der Jazzclub Regensburg setzt ein deutliches Zeichen für die Zukunft der Musik und Kultur in unserer Stadt: ab dem Herbst 2024 werden alle Personen unter 20 Jahren zu allen Veranstaltungen des Jazzclubs kostenlosen Eintritt erhalten. Mit dieser Initiative möchte der Club junge Menschen für die vielfältige Welt des Jazz begeistern und einen Raum schaffen, in dem sie sich musikalisch entfalten können. Ziel der Initiative ist es, junge Menschen für die vielfältige Welt des Jazz zu begeistern und mit dieser Aktion einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung zu leisten. Musik kennt keine Altersgrenzen – mit dem kostenlosen Eintritt für Jugendliche möchte der Jazzclub nicht nur den Zugang zur Jazzmusik erleichtern, sondern auch das soziale Miteinander fördern und junge Menschen dazu anregen, gemeinsame musikalische Erlebnisse zu schaffen. Neben dem freien Eintritt zu Konzerten möchte der Jazzclub Regensburg e.V. auch durch die regelmäßig stattfindenden, kostenlosen Sessions junge Menschen ermutigen, mit Musiker:innen in Kontakt zu treten und Bühnenerfahrung zu sammeln. Türen auf für die Jugend Der Jazzclub Regensburg freut sich …

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Bezau Beatz: Große Emotionen – großartige Musik

(Von Robert Fischer) Mit gemischten Gefühlen waren in diesem Jahr wohl die meisten in den Bregenzerwald gereist, schien die 17. Ausgabe des Bezau Beatz Festivals doch unter einem unglücklichen Stern zu stehen. Lange im Vorfeld schon hatte Alfred Vogel – als Spiritus Rector Herz und Seele dieses heuer vom 8. bis zum 11. August in Bezau stattfindenden Events – mitteilen müssen, dass er an Leukämie erkrankt war. Um die Durchführung trotzdem zu gewährleisten, übergab er die operative Leitung an den Schlagzeuger Valentin Schuster. Inwieweit er aber auch selbst an seinem Festival würde teilnehmen können, blieb bis zuletzt fraglich. Gute Nachricht vorab: er konnte. Und nicht nur das: Er trat sogar selbst als Schlagzeuger auf, was dem Festival am vorletzten Tag seinen wohl bewegendsten Moment bescherte. Zuerst Schlagzeuger Dass Alfred Vogel auch und vermutlich zuerst ein Schlagzeuger ist, merkte man nicht zuletzt seinem Programm an: Namen wie Ra Kalam Bob Moses (in Dreierkonstellation mit Pedro Melo Alves und Vasco Trilla) oder Hamid Drake, Fabian Arends, Sylvain Darrifourcq, Jan-Einar Groh, Christian Lillinger, Steffen Roth und Marius Wankel lesen sich ja nicht zufällig wie ein Geschichte und Gegenwart vereinendes …

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Der Münchner Jazzsommer – wieder mal ein gelungenes Festival

(Text & Fotos: Thomas J. Krebs) Der Jazzsommer im Bayerischen Hof ist seit 2007 der offizielle Nachfolger des 1981 begründeten und seinerzeit von Friedrich Gulda initiierten Münchner Klaviersommers. Eine traurige Nachricht vorab: die beiden ursprünglichen Veranstalter Karheinz Hein sowie Manfred Frei sind vor kurzem verstorben. Umso wichtiger die Tradition weiter aufrecht zu halten und dafür Sorge zu tragen, dass das Festival weitergeht. Garant dafür sind Innegrit Volkhardt mit ihrem Hotel Bayerischer Hof und Oliver Hochkeppel, dieses Jahr zum zweiten Mal verantwortlich für das Programm. Gemäß dem diesjährigen Motto „Loud & Proud“ öffnete der Bayerische Hof seine Tore fünf Tage lang für Jazzfans und Musikinteressierte. Das Al Di Meola Quintet im Festsaal Auftakt und gleichzeitig Hauptakt des Festivals war am ersten Abend Al Di Meola mit seinem Quintet im Festsaal des Hotels. Al Di Meola lieferte planmäßig sein bewährtes Jazz-Rock-Fusion Programm ab. Neben ein paar aktuellen Kompositionen des neuen Albums, startete er gleich als Opener mit dem Klassiker „The Wizard“ durch. Nach der Pause präsentierte Al Di Meola einen Solopart auf seiner akustischen Gitarre, bevor er dann wieder mit der Band loslegte. Neben „Hymn Of The …

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Was gibt es Neues beim Südtirol Jazzfestival Alto Adige? – Gespräch mit Stefan Festini Cucco

(Von Stefan Pieper) Auch das Südtirol Jazzfestival Alto Adige will sein Bestes geben, damit Bozen und die ganze Region ihrem neuen Status als UNESCO Creative City of Music Ehre macht. Ein Gespräch mit Stefan Festini Cucco, der zusammen mit Max von Pretz und Roberto Tubaro seit letztem Jahr das künstlerische Leitungsteam des Festivals bildet. Los geht es am 28. Juni. Über eine Woche lang verwandeln 56 Konzerte an zahllosen Locations die Dolomitenregion in eine farbenreiche Bühne der aktuellen Musik. Bislang war ja eher noch Winter in den Alpen und einige Passstraßen werden gerade erst von den Schneemassen freigeräumt. Wie sieht es aktuell in Bozen aus? Es war bis vor kurzem noch recht kühl und es regnete viel, auf den Bergen gibt es immer noch relativ viel Schnee für die Jahreszeit. Heute ist es zum ersten Mal richtig warm geworden und nächste Woche sollen wir sogar die 35 Grad erreichen. Das klingt nach tollen Bedingungen für den Festivalstart am 28. Juni. Was gibt es Neues in diesem Jahr? Eine spannende Neuheit ist die Location für die Eröffnung. Während der Kapuzinerpark weiterhin das Festivalzentrum mit den meisten …

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Zwischen Hardbop und Modern: CD von Werner Pusch  

75 ist kein Pappenstiel, da kann man schon zurückschauen und die eigenen Leistungen in den Blick nehmen. Wenn diese dann vor den eigenen und den Ohren anderer noch Bestand haben – sogar ohne nostalgische Verklärung oder Schönfärberei – steht einer Wiederveröffentlichung nichts mehr im Weg. So geschehen mit dem „meine Ziele“ (My Destination) betitelten Album des durchaus reisefreudigen Trompeters und Flügelhornisten Werner Pusch. Gerade mal 31 Jahre war der gebürtige Münchner alt, als er die Aufnahmen für die Schallplatte 1980 mit dem für seine ECM-Produktionen berühmten Tonmeister Martin Wieland in den Bauer Studios mit einem Quintett einspielte. Fünf Kompositionen waren seinerzeit auf „My Destination“ in die Rillen gepresst, zwei von Pusch, die übrigen von Pianist Peter Kosch. Während ihrer Hochphase in den 70er/80er Jahren des letzten Jahrhunderts war die Band viel im Raum zwischen Frankfurt und Heidelberg unterwegs und spielte in amerikanischen und deutschen Clubs. „Sandra“, „Demiané“ und „Tango For Patricia“ sind Titel, die damals live bei Gigs der Band zu hören waren. Dabei bestechen die zupackenden solistischen Höhenflüge ebenso, wie die boppigen Unisono-Passagen aus Wilson de Oliveiras Tenor und Trompete in „Peterchen ́s Mondfahrt“. …

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Thomas J. Krebs: Jazz-Fotoretrospektive in Unterföhring

Unser geschätzter Autor und Mitarbeiter Thomas J. Krebs begann vor 57 Jahren zu fotografieren und feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Konzertfotografie-Jubiläum. Am 27. Juli 1974 stand er zum ersten Mal mit seiner Kamera bei einem Konzert vor der Bühne. Mittlerweile sind es gut 3.500 Konzerte, die er zwischenzeitlich besucht und fotografisch festgehalten hat. Seine Arbeit ist geprägt von tiefem Respekt gegenüber dem Künstler, besonders wenn man so wie er dem Musiker auf der Bühne sehr nahe ist. In dieser Umgebung erfordert die Livefotografie Fingerspitzengefühl, wann man auf den Auslöser der Kamera drückt, ohne Musiker oder Publikum zu stören, um den besonderen, den unwiederbringlichen Moment einzufangen. Projektbezogene Aufnahmen Im Laufe der Jahre entstanden außer seinen Live-Foto-Momenten auch projektbezogene Aufnahmen wie seine „Poladroid-Serie“, oder die Reihe „keys & sticks“, bei dem Thomas J. Krebs ausgewählte Pianisten mit einem Mini-Piano und Drummer mit Maxi-Drumsticks portraitiert. „Hands“ wiederum zeigt die Hände der Musiker in Großaufnahmen. Bei „Silhouette“ fotografierte Thomas J. Krebs in der Coronazeit nach Konzerten ohne Publikum das Profil der Musiker mit ihren Instrumenten im harten Gegenlicht. Das Ergebnis erinnert an klassische Scherenschnitte. Fotografischen Stillstand gibt es bei …

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Konzerttipps +++ Ron Williams in Oberthulba +++ Kilian Kemmer auf Gut Keferloh +++

+++ Ron Williams auf der Pianobühne Oberthulba +++ Der international erfolgreiche und bekannte Sänger, Moderator, Bühnen- Radio- und TV-Star aus Oakland (USA)/München gastiert am Freitag, den 12. Januar 2024, zusammen mit der groovigen jungen Soul-Crew seines Sohnes Julian Williams zum ersten Mal auf der Piano-Bühne Oberthulba. Blues, Funky Soul, Shuffle und Party Jam der Extraklasse sind angesagt. Bekannt aus dem Fernsehen Ron Williams ist dem internationalen Publikum bestens bekannt durch seine zahlreichen erfolgreichen Tourneen und TV Auftritte im In- und Ausland. Auftritte als Ray Charles Double und Bühnenshows mit der WDR und NDR Bigband und in über 800 teils eigenen Fernsehsendungen wie „Ronabend“ und „Countdown“ sowie Stern TV oder Maischberger machten ihn populär. Markant ist vor allem seine einzigartige Stimme und unverwechselbare Bühnenpräsenz . Aktuell hatte er im Oktober 2023 einen sensationellen Erfolg mit dem Jörg Seidel-Trio im Schlosspark Theater Berlin von Dieter Hallervorden. Im Team mit Sohn Julian Auch sein Sohn Julian Williams ist in den Genres Funk Soul & Jazz erfolgreich. Jahrelang war er als Streetworker in Sachen Straßenmusik in München unterwegs, aber auch mit professionellen Kombos tourte er schon durch Deutschland, Österreich, …

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