Das Internationale Jazz-Weekend in Unterföhring mit Staraufgebot

Das diesjährige Internationale Jazz-Weekend in Unterföhring wartete, wie bereits in der vergangenen Jahren, mit einem starken Lineup auf. Stars wie Bill Frisell, Lizz Wright und David Helbock gaben sich im Bürgerhaus Unterföhring die Ehre.

Obwohl das Jazz-Weekend dieses Jahr bereits zum zwanzigsten Mal stattfand – von aufgesetztem Jubiläumstrubel keine Spur. Stattdessen, wie gewohnt, ein ausgesprochen abwechslungsreiches, hoch interessantes Programm. Den offiziellen Startschuss gab es wie immer mit einem Kinderprogramm der Jazzbande und „Warum der Kontrabass das Schlagzeug mag“. Den Auftakt zum internationalen Programm bestritt dann Bill Frisell mit seinem aktuellen Quartett mit Greg Tardy, Gerald Clayton und Jonathan Blake. Ein ungemein intimes Konzert mit vielen leisen Zwischentönen und wunderbaren Improvisationen. Höhepunkt des Abends sicherlich die erste (von zwei) Zugaben: „What the World Needs Now“ von Burt Bacharach – da stockte so manchem Hörer der Atem.

Lizz Wright am Klavier

Auch der zweite Abend war in jeder Hinsicht ein ganz besonderer. Mehrmals verschoben hat es dann schließlich geklappt und Lizz Wright kam mit dem Gitarristen Marvin Sewell, Bobby Sparks an den Keyboards, dem Bassisten Ben Zwerin und Ivan Edwards am Schlagzeug in den großen Saal des Bürgerhauses.

Lizz Wright. Foto: TJ Krebs

Der Abend begann im Duo Wright/Sewell und „Amazing Grace“. Nach der ersten Gänsehaut an diesem Abend betrat der Rest der Band die Bühne und beglückte einfach das Publikum. Wrights Stimme ist unglaublich zurückhaltend, aber trotzdem eindringlich und so verzauberte sie das Publikum mit „Sweet Feeling“, „Walk with me, Lord“ oder „Old Man“. Als sie sich dann selbst an Piano setzte und gemeinsam mit ihrer Band Songs wie „Grace“ oder „Salt“ anstimmte, war alles einfach nur perfekt. Ganz großes musikalisches Kino in Unterföhring.

Vierhändig

Den Abschluss des Jazz-Weekends übernahm David Helbock mit seinem ehemaligen Lehrer Peter Madsen und der Formation Austrian Syndicate, die mit Raphael Preuschl, Claudio Spieler und Herbert Pirker eine wahnsinnige Rhythmusgruppe an Bord hatte.

Natürlich denkt man da sofort an Joe Zawinul, von dem auch gleich das erste Stück des Abends interpretiert wurde „Money In The Pocket“, um dann aber gleich in die komplette Soundkiste von Jazz, Fusion über Weltmusik zu greifen, alles zu mischen und mit dem Syndikat wieder auf neue musikalische Beine zu stellen. Ach ja, einem weiteren großen österreichischen Musiker wurde auch noch, leicht augenzwinkernd, Tribut gezollt – Wolfgang Amadeus Mozarts „Komm, lieber Mai, und mache“ in einer ganz eigenen Syndikatsfassung.

Text & Fotos: Thomas J. Krebs

Titelbild: Einführung ins Konzert mit Pianist Gerald Clayton, Unterföhringer Kulturamtsleiterin Barbara Schulte-Rief, Musikkritiker Oliver Hochkeppel und Gitarrist Bill Frisell. Foto: TJ Krebs

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