Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 17.07.2023 bis 23.07.2023

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 29. Das ARD-Radiofestival hat das Jazzprogramm fest im Griff. Jedenfalls die ARD-Sender. Wir können uns so schon mal an die Zukunft des abendlichen ARD-Programms gewöhnen wie sie Anja Würzberg vom NDR für alle Kultur-Stationen der ARD ins Auge fasst (ich habe das hier kommentiert). An den Kragen geht es offenbar auch am Samstag (17:05 bis 17:55 | Bayern 2) Jazz & Politik: Politisches Feuilleton – Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel. Michael Scheiner berichtet darüber in der JazzZeitung.

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:



mo – 17.07.2023


12:00 bis 13:00 | hr2-kultur
Doppelkopf: Am Tisch mit Cymin Samawatie, „Freiheits-Tonsetzerin“

„Frau. Leben. Freiheit!“ Mit dieser Parole demonstrieren Frauen im Iran gegen das Mullah-Regime. Die Unruhen haben inzwischen das ganze Land und alle gesellschaftlichen Schichten erfasst. Die Musikerin Cymin Samawatie will sich mit ihrer Musik solidarisch erklären mit den mutigen Frauen im Iran.

Sie wurde in Braunschweig als Tochter iranischer Eltern geboren. Seit ihrer Kindheit fasziniert sie die Musik. Sie hat Jazz, Schlagzeug, Klavier, Gesang und Komposition in Hannover und Berlin studiert. Mit dem von ihr und dem Schlagzeuger Ketan Bhatti gegründeten „Trickster-Orchestra“ wurde Samawatie mit dem „ Deutschen Jazzpreis 2022“ ausgezeichnet.

Im Doppelkopf erzählt sie von der Schönheit der persischen Dichtung, der Idee einer transtraditionellen Musik mit japanischer Zither (Koto) und arabischer Rohrflöte (Ney) und von Bobby McFerrin, der ihr bei einem gemeinsamen Konzert aus einer musikalischen Patsche geholfen hat. Gastgeber: Eckhard Roelcke

23:03 – 24:00 | Ö1
Siegerstücke des Rostrum of Composers (3) – Rostrum of Composers – der „Song Contest“ der Neuen Musik“ (Teil 3)

Es ist so etwas wie der „Song Contest“ der Neuen Musik: Einmal im Jahr kommen Musikredakteur/innen aus aller Welt zusammen, um die besten Radioaufnahmen zeitgenössischer Musik zu hören und zu bewerten. Das jährlich stattfindende International Rostrum of Composers hat eine möglichst umfangreiche Verbreitung von zeitgenössischer Musik zum Ziel. Es ist die größte Radioplattform für neue Klänge: Seit 1955 wurden 400 KomponistInnen international präsentiert. Die zuletzt eingereichten Aufnahmen wurden weltweit 700-mal auf das Programm eines der beteiligten Radiosender gesetzt.

Ö1 sendet in drei „Zeit-Ton“-Sendungen die prämierten Werke des 69. Rostrum, das von 16. bis 19. Mai in Den Haag stattgefunden hat. Den ersten Platz teilen sich zwei Werke ex aequo. Ein Siegerstück kommt vom schwedischen Rundfunk (Radio P2): „Jubelhemd“ von Lisa Streich – ihre Komposition und der Titel sind inspiriert von einem Kunstwerk des österreichischen Künstlers Markus Schinwald. Gleich viele Punkte erreicht hat die Einreichung von Radio France: „Nuits“, eine Komposition von Othman Louati. In der Kategorie der Komponierenden unter 30 Jahre hat Slowenien mit „The Card Players“ von Matic Romih gewonnen. Eine neue Partnerschaft mit dem renommierten Wiener Verlag Universal Edition ermöglicht den drei beim Rostrum ausgezeichneten Komponist/innen ein Jahr lang kostenlosen Zugang zum „scodo“-Verlagsdienst. Unter den Top Ten der „recommended works“ war auch eine Einreichung aus Österreich: „Star Washers“ der Komponistin Angélica Castelló. Diese Ö1 Aufnahme ist beim Festival Wien Modern entstanden, gespielt hat das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Marin Alsop.  Gestaltung: Rainer Elstner

23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
„Feuer und Stil“ – Zum 100. Geburtstag von Philly Joe Jones

Seine Heimatstadt Philadelphia wurde zu „Philly“ im Künstlernamen, als er mit Stepptanz die ersten Auftritte in einer lokalen Radiotalentshow hatte. Weltberühmt wurde Philly Joe Jones später als Schlagzeuger.

Von Odilo Clausnitzer (SWR). „Alleskönner“, „Magier“, „kreativster Drummer der Welt“: Wenn Kollegen über den Schlagzeuger Philly Joe Jones sprechen, geht es selten ohne Superlative ab. Berühmt war er für sein antreibendes Spiel auf der Snare Drum, seine farbige Begleitung und seine Souveränität in jedem Tempo. Bill Evans und Miles Davis nannten ihn als ihren Lieblingsschlagzeuger. Mit Miles’ erstem berühmten Quintett (1955-58) nahm Jones mehrere Klassiker der Jazzgeschichte auf. Auch danach war er als Bandleader und Sideman enorm produktiv. Er starb 1985; am 15. Juli wäre er 100 Jahre alt geworden.


di – 18.07.2023


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Katrin Wilke

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Jazzfest Berlin – Energiegeladen und sensibel

Das Sun Mi Hong Quintett: Chaeren Im, Klavier; Alistair Payne, Trompete; Niccolo Ricci, Saxofon; Alessandro Fongaro, Bass; Sun Mi Hong, Schlagzeug. Aufnahme vom 5.11.2022 im Jazzclub A-Trane, Berlin

Am Mikrofon: Anja Buchmann. Die südkoreanische Schlagzeugerin Sun Mi Hong hat bereits drei Alben mit ihrem international besetzten Quintett veröffentlicht. Beim Jazzfest Berlin präsentierte sich die Gruppe als bestens eingespielte Einheit mit einem klar definierten Bandsound. Sun Mi Hong fand erst mit 17 Jahren zu ihrem Instrument, übte ohne Unterlass, kam schließlich zum Studium nach Amsterdam und traf dort auf eine junge, sehr vernetzte Szene. Ihr aktuelles Quintett gründete die Schlagzeugerin mit den beiden Italienern Alessandro Fongaro, Bass und Saxofonist Nicolo Ricci, der südkoreanischen Pianistin Chaeren Im und dem schottischen Trompeter Alistair Payne. Mit allen spielt sie auch in verschiedenen Konstellationen in anderen Ensembles zusammen. Gemeinsam gelingt ihnen eine gleichzeitig kraftvolle und sensible Balance zwischen Improvisiertem und Komponiertem, griffigen, melodiösen Themen und abwechslungsreichen Arrangements, in denen jeder und jede ausreichend Platz für Soli findet – ohne, dass der Bandsound dabei verloren geht.

22:30 bis 23:30 | BR-KLASSIK
Horizonte: Metax Modern Festival

ensemble mosaik. Leitung: Chatschatur Kanajan. Solist: Arne Vierck, Elektronik. Liza Lim: „The turning dance of the bee“; Jonas Baes: „virtual implosion“; Anothai Nitibhon: „Trialogue“; Alan Hilario: „sie kann nicht sprechen“. Aufnahme vom 31. März 2023 im Schwere Reiter, München

23:03 – 24:00 | Ö1
Musikförderer und Komponist Paul Hertel – Zeit-Ton Porträt. Paul Hertel zum 70. Geburtstag

Paul Hertel, vielseitiger Komponist und Dirigent, ist als Vizepräsident der AKM auch Mentor und Förderer der österreichischen Musikszene. Am 9 Mai 2023 ist Hertel 70 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass senden wir ein „Zeit-Ton Porträt“ mit historischen und aktuellen Aufnahmen von Werken des Jubilars.  Gestaltung: Marie-Theres Himmler

23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
Celia Cruz – „Königin des Salsa“ – Zum 20. Todestag erinnern wir an die Königin des Salsa und Ikone sozialer Bewegungen Celia Cruz

Von Antje Hollunder (WDR). Mit Celia Cruz verstarb weit mehr als nur eine der wenigen Sängerinnen in der männerdominierten Welt der lateinamerikanischen Musik. Die gebürtige Afrokubanerin erhob ihre Stimme auch gegen Missstände und Rassismus.

Sie galt als eine der prominentesten Repräsentanten der internationalen Salsaszene und war eine Ikone für viele Frauen sowie Menschen afrikanischer Herkunft. In den gut 60 Jahren ihrer Karriere trug die außergewöhnliche Musikern mit der kraftvollen Altstimme wesentlich dazu bei, insbesondere den Salsa ab den 1960er Jahren einem größeren Publikum bekannt zu machen. Noch mit über 70 Jahren gab die fünffache Grammy-Gewinnerin in spektakulären Outfits Konzerte. Am 16. Juli 2003 starb Celia Cruz in den USA, wo Zehntausende ihrer Fans an ihrem eine Woche lang aufgebahrten Sarg Abschied nahmen.


mi – 19.07.2023


23:03 – 24:00 | Ö1
Zeit-Ton Magazin – Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen.

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf die Nickelsdorfer Konfrontationen. Gestaltung: Heinrich Deisl

23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
Nils Landgren & friends bei der Illinger Jazz Lounge

Der schwedische Posaunist Nils Landgren ist einer der beliebtesten Jazzmusiker Europas. Auf Saarland-Besuch hat er neben seiner roten Posaune auch enge Freunde im Gepäck: Ida Sand, Viktoria Tolstoy und das Wolfgang Haffner Trio.

Von Gabi Szarvas (SR). Die rote Posaune ist sein Markenzeichen. Ob groovig-funky mit knackigem Biss gespielt, oder ganz weich romantisch-balladesk zum Dahinschmelzen. Der Schwede Nils Landgren ist einer der populärsten Jazzmusiker weltweit. Gefeiert auch für seine lässige, charmante und mitreißende Bühnenperformance. Auf Saarland-Besuch hat der 67-Jährige, der noch lange nicht ans Rentendasein denkt, einige Stars aus seiner Heimat und der ACT-Familie dabei: Ida Sand, Viktoria Tolstoy und das Wolfgang Haffner Trio.


do – 20.07.2023


21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Musikalischer Brückenbauer: Ein Porträt des griechischen Bassisten Petros Klampanis

Von Karsten Mützelfeldt. Geboren auf einer kleinen Insel im Ionischen Meer zog es Petros Klampanis irgendwann nach New York. Inzwischen ist er in sein Heimatland zurückgekehrt – und auch musikalisch dort angekommen, auf Spurensuche nach den eigenen Wurzeln. Man stelle sich den Kontrast vor: hier das idyllische, unendlich ruhige Eiland Zakynthos, dort die niemals schlafende, brodelnde Metropole New York. Beides hat Petros Klampanis geprägt – und auch sein Spiel. Das Meer lässt er hinter sich, geht an die Polytechnische Schule in Athen, um letztlich zu realisieren, dass etwas ganz Anderes ihn mehr interessiert – ein Leben als Jazzmusiker. Der Bassist studiert am Konservatorium in Amsterdam und wagt den Schritt ins Mekka des Jazz. Fern der Heimat, im multikulturellen Schmelztiegel des Big Apple, verspürt Klampanis das Bedürfnis, seiner griechischen Herkunft Klang zu verleihen – home away from home. Nach einigen Jahren entschließt er sich zur Rückkehr nach Europa und pendelt seitdem zwischen Athen und New York. Sein aktuelles Album „Tora Collective“ kommt einem Brückenschlag gleich – zwischen griechischen und balkanischen Traditionen voller Melancholie und tänzerischer Lebensfreude und der harmonisch-rhythmischen sophistication des modernen Jazz.

23:03 – 24:00 | Ö1
30 Jahre Zeit-Ton: Fennesz & Rehberg: The 1990ies in Zeit-Ton

Am 2. Juni 1993 ging die erste „Zeit-Ton“-Sendung on air. Wir tauchen in diesem Jubiläumsjahr in unregelmäßigen Abständen hinab in unser reiches „Zeit-Ton“-Archiv, um Ihnen Sendungen zu präsentieren, die uns ganz besonders hell in Erinnerung geblieben sind, so auch heute.

Die experimentelle musikalische Welt Wiens scheint zu brodeln Mitte/Ende der 1990er Jahre. Das Label mego macht von sich reden, in langen mego-Nächten treten wilde Mischungen der beteiligten Musiker auf. Langsam schält sich heraus, dass die Musiker Peter Rehberg und Christian Fennesz, so unterschiedlich sie auch denken, fühlen und arbeiten, Kraftzentren dieser Aufbrüche sind. Und in der Ö1 Welt zwischen ORF musikprotokoll im steirischen herbst und der täglichen Sendereihe „Zeit-Ton“ poppt das natürlich auch alles auf.

1997 erscheint das erste Solo-Album von Christian Fennesz mit dem Titel „Hotel Paral.lel“. Das führt zum ersten längeren Auftritt von Fennesz im „Zeit-Ton“. Im Jahr darauf, also Oktober 1998, sind sie dann schon alle beim musikprotokoll in Graz auf der Bühne. Das Orchester 33 1/3 von und mit Kurzmann und Fennesz tritt auf, aber auch ein Trio, das im Nachhinein wie eine personelle Variation des legendären Fenn O’Berg Trio wirkt, nämlich Jim O’Rourke, Peter Rehberg und Ramon Bauer.

Der Auftritt enthält vieles von dem, für das die Musik von und mit und rund um Peter Rehberg (und in Variationen auch Fennesz) damals bekannt war: Sie ist noisig und fragmentiert, sie kann zwischendurch hypnotische Intensität annehmen, die dann aber gleich wieder gebrochen wird, es gibt Momente, in denen man einem dezenten Kitschanflug auch nicht abhold ist, und die improvisierte Musik scheint durchwegs wie aus sich selbst heraus ihre überraschende Form und Dramaturgie zu gewinnen.

Nach dem Konzert gehe ich zu Peter Rehberg und frage ihn, ob er Lust hätte, aus dem Mitschnitt dieses Auftritts selbst eine Version abzumischen, die wir dann auf die Dokumentations-CD dieses musikprotokolls geben könnten. „Sure“ antwortet der gerne mal lapidar seiende Peter Rehberg, „I’ll send it to you. How long should it be?“. So ungefähr 20 Minuten sage ich, was immer Dir halt musikalisch sinnvoll vorkommt. Und tatsächlich kommt bald darauf Post. Und diese Version hat ein paar Überraschungen parat. Erstens ist das Stück nicht „ungefähr zwanzig Minuten“ lang, sondern auf die Sekunde genau 20 Minuten und null Sekunden. Als hätte ich nicht ein Musikstück, sondern Meterware bestellt. Ein typischer, knochentrocken ironischer Rehberg-move. Und zweitens findet sich die Stückansage, die ja eigentlich überhaupt nicht darauf hätte sein sollen, nicht vor dem Stück, sondern mitten im Stück nach mehreren Minuten. Und dann auch noch völlig dekonstruiert. Und analog dazu ist auch der Applaus nicht nach dem Stück, sondern irgendwo mittendrin hineingemischt. Gestaltung: Christian Scheib

23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
Tobias Meinhart im Porträt: Talent zwischen New York und Berlin

Von Holger Zimmer (RBB). Er ist eine prägende Persönlichkeit in der New Yorker Jazzszene. Seit 14 Jahren lebt der Saxofonist Tobias Meinhart in der US-Metropole. Hier tritt er regelmäßig in renommierten Clubs wie dem Blue Note, Smalls und Birdland auf. Das US-Fachblatt Downbeat hat ihn in seinem Critics Poll zum Rising Star auf dem Saxofon gewählt. Die Jazzthetik setzt noch eins drauf und nennt ihn „eins der größten Talente am Tenorsaxofon der jüngeren Generation“. Sein neues Album „Dark Horse“ hat Meinhart mit seinem Projekt „Berlin People“ eingespielt. Mit von der Partie sind unter anderem alte Bekannte wie Gitarrist Kurt Rosenwinkel und Schlagzeuger Mathias Ruppnig.


fr – 21.07.2023


23:03 – 24:00 | Ö1
Drittes Album von Gomberg: „Airplay“ – Franz Hautzingers Trompeter-Alter Ego in der Solo-Retrospektive

Der Name „Gomberg“ ist geheimnisvoll und bodenständig zugleich, verheißt Neues und wirkt doch vertraut. Als „Gomberg“ tritt der österreichische Trompeter Franz Hautzinger auf, wenn er „die eigene Begrenztheit zu überwinden“ versucht. Damit meint die feste Größe der internationalen Improvisationsszene das Verlassen herkömmlicher klanglicher Biotope, thematische Variationsvielfalt und sich formalen Herausforderungen zu stellen.

Nun ist das dritte Album seines Alter Egos erschienen: „Gomberg III-V – Airplay“ (Trost Records), eine Sammlung an Solostücken aus den Jahren 2006 bis 2018, entstanden zu unterschiedlichen Anlässen, wie Vernissagen, für Theaterperformances und bei Konzerten. Dass es ganz persönliche Musiken sind, verraten einige der Titel, wie „Something about our past“ oder „Mother of poetry“. Mehrere Miniaturen sind ganz schnörkellos mit dem Namen von Personen überschrieben, die in den vergangenen Jahren im gesellschaftspolitischen Diskurs klar definierte Rollen gespielt haben. Dazu zählen etwa der ukrainische Autor Juri Andruchowytsch oder die russisch-amerikanische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Anna Politkowskaja.

Erstmals zu hören als „Gomberg“ war Franz Hautzinger im Jahr 2000, beim ORF-musikprotokoll im steirischen herbst. Und er hat auch damals schon seinem Instrument die ungewöhnlichsten Töne entlockt, um dazwischen auch zum unverfälschten, reinen Klang zurückzukehren. Ganz eigene Spieltechniken haben den charakteristischen Sound entstehen lassen, gezwungenermaßen, denn eine Lippenlähmung ließ erlernte Routinen nicht mehr zu.

Im Zeit-Ton erzählt Franz Hautzinger über die Hintergründe der versammelten Solonummern, warum er die Figur „Gomberg“ etabliert hat und über seine Zugänge zum Musikerfinden.  Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
Jazz | Review: Neuerscheinungen mit Lisa Bassenge, Tingvall Trio, Sketchbook Quartet

Spannend und aktuell – in „Review“ besprechen wir die originellsten und wertvollsten Jazzaufnahmen. „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD Radiofestivals die aktuell bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz. Heute am Mikrofon: Daniella Baumeister.


sa – 22.07.2023


00:05 bis 06:00 | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

  • 01:05-02:00 Jazz Live: Abstrakte Schönheit – Julia Kadel solo. Aufnahme vom 17.3.2023 aus dem Beethoven-Haus Bonn. Am Mikrofon: Thomas Loewner (Wdh.)
  • 02:07-03:00 JazzFacts: Der Gipfelstürmer. Der amerikanische Saxofonist James Brandon Lewis. Von Karl Lippegaus. (Wdh.)
  • 03:05-03:55 Rock et cetera: Alle Gefühle – jetzt! Die US-amerikanische Musikerin Indigo De Souza. Von Anke Behlert. (Wdh.)
  • 04:05-05:00 On Stage: Tedeschi Trucks Band (USA) (1/2) – Aufnahme vom 26.10.2022 aus der edel-optics.de Arena, Hamburg. Am Mikrofon: Tim Schauen. (Wdh.)
  • 05:05-05:30 Spielraum: Unter dem Radar – Neue Bands, neue Sounds. Am Mikrofon: Tim Baumann. (Wdh.)
  • 05:40-06:00 Spielraum: Unter dem Radar – Neue Bands, neue Sounds. Am Mikrofon: Tim Baumann. (Wdh.)

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton

Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel. Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: LIUN + The Science Fiction Band | Tampere Jazz Happening, Finnland, November 2022

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. LIUN + The Science Fiction Band || Lucia Cadotsch, voc | Wanja Slavin, fl, woodwinds, keyb | Mikko Pettinen, tp | Phillip Dornbusch, cl, ts | Johannes Lauer, tb | Janning Trumann, tb | Mark Pringle, p | Felix Henkelhausen, b | Fabian Rösch, dr | Tampere Jazz Happening, Tullikamarin Pakkahuone (Old Customs House), Tampere, Finnland, November 2022

20:00 bis 22:00 | NDR Blue
NDR Kultur Jazz

23:05 bis 00:00 | Bayern 2
Nachtmix: 50 Years After – Herbie Hancock, „Head Hunters“

Außer „Kind of Bue“ von Miles Davis wurde kein Jazz-Album häufiger verkauft als das zwölfte Studio-Album des Keyboarders Herbie Hancock aus Chicago. Die Annäherung an den Funk der frühen 70er und den innovativen R&B eines Sly Stone waren auch für eher mit Rock und Soul sozialisierte Teenager interessant. Roderich Fabian erinnert sich gut an ein Album, das einer ganzen Generation die Tür zum Jazz aufstieß mit Songs wie „Chameleon“ und der neuen Version von „Watermelon Man“. Wiederholung vom 17. Januar 2023


so – 23.07.2023


00:03 bis 02:00 | Bayern 2
radioJazznacht: Mit Peter Veit – Neues aus den Jazz-Charts

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen u.a. mit: Mainly Mozart – Mozart meets Jazz

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Eine These könnte wohl jeder Jazzmusiker bedenkenlos unterzeichnen: „Das Notwendigste und das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo.“ Das erkannte auch Wolfgang Amadeus Mozart schon sehr gut. Überhaupt war „Wolferl“ nicht nur ein allseits anerkanntes Wunderkind und ein toller Komponist mit geradezu genialischen Zügen, sondern auch ein äußerst beflissener Briefeschreiber. Der bekannte Frankfurter Schauspieler Christoph Pütthoff ergründete im Konzert mit der hr-Bigband im April dieses Jahres in der Alten Oper Frankfurt, inwieweit manche dieser doch manchmal recht skurrilen Texte auch heute noch einen Bezug zur Gegenwart des (Jazz-)Musikerdaseins aufweisen können. Die dazu passende Musik gab es im Big-Band-Gewand unter der fachkundigen Leitung von Herrn Kapellmeister Rainer Tempel.

19:30 bis 20:00 | Bayern 2
Musik für Bayern: Klassik, Pop und Jazz – Selbst gemacht!

„Musik für Bayern“ mit David Saam auf Bayern 2 gibt zweimonatlich einen unterhaltenden und informativen Einblick in die lebendige, innovative und kreative Welt-, Volks- und Blasmusik-Szene in Nordbayern.

19:36 – 20:00 | SWR2
SWR2 Jazz: Kemet – Ägypten und der Afrojazz

Von Julia Neupert. „Kemet“ ist der altägyptische Name für das Land Ägypten und es ist kein Zufall, dass eine britische Jazzband sich 2011 so benannt hat: „Sons of Kemet“. Ägypten war eine der ersten Hochkulturen der Welt und deshalb schon für Afrofuturisten wie Sun Ra ein Sehnsuchts- und Hoffnungsort. Dort wollten sie aus glorreicher Geschichte Energie für eine besserer Zukunft gewinnen. Inzwischen hat Ägypten seine eigene Jazzgeschichte mit verehrten Stars wie Salah Ragab und eine zeitgenössische Szene mit Protagonistinnen wie Nadah El Shazly oder Maurice Louca.

20:00 bis 22:00 | NDR Blue
NDR Kultur Jazz

20:03 bis 22:00 | Deutschlandfunk Kultur
407. Wartburgkonzert: Flötenmusik, Jazz und Latin „Tutti Frutti“

Palas der Wartburg, Eisenach. Aufzeichnung vom 16.07.2023. Werke von Maurice Ravel, Cécile Chaminade, Lili Boulanger, Nikolai Kapustin, Claude Bolling und Michael Henry ‚Mike’ Mower. Frank Dupree Trio: Frank Dupree, Klavier; Jakob Krupp, Kontrabass; Meinhard „Obi“ Jenne, Drums; Als Gast: Tatjana Ruhland, Flöte

Mit dem Wort „Ausnahmetalent” muss man vorsichtig vorgehen, hier aber trifft es zu: Frank Dupree – Pianist, Schlagzeuger, Dirigent – ist ein solches. Allein, mit seinem Trio, im Verbund mit großen und kleinen Orchestern schafft er es zusammenzubringen, was man oft nicht einmal zusammen denkt, Stilwelten zu fusionieren oder Klassisches im Sinne einer freien Improvisation zu erweitern. In unserem Programm trifft französisches Flair auf sowjetischen Jazz – werden Préludes als Spielarten der Stile quer durch die Musikgeschichte vorgestellt.

23:00 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023 – Hörbar
Musik grenzenlos

Musik ohne Grenzen wird im ARD Radiofestival zu später Stunde an der „Hörbar“ serviert. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Eine Stunde mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, die musikalisch scheinbar weit Auseinanderliegendes ganz nah zusammenrücken lässt, Genregrenzen überwindet und zum entspannten Zuhören einlädt.

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