Mehr als eine Riesenparty: der 27. Jazzsommer im Bayerischen Hof

Im Prinzip ist es jedes Jahr das Gleiche: man freut sich auf eine spannende Woche im Hotel Bayerischer Hof, bekommt ein erstklassiges Programm geboten, feiert ab, hört zu, trifft Musiker, Freunde und Bekannte, tauscht sich aus, lässt sich inspirieren und am Morgen nach dem letzten Abend des Festivals setzt mit aller Wucht der Kater ein. Was: das war es jetzt, schon wieder alles vorbei, so schnell? Yes – jetzt ist Erholung angesagt, nun folgt die für alle Beteiligten verdiente Sommerpause !

Inoffiziell eröffnet den Jazzsommer seit fast zehn Jahren die Band „Münchner Musikkritiker machen Musik“ im Nightclub. Den offiziellen Opening-Act im Festsaal des Hotels bestritt dieses Jahr dann Jean-Paul „Bluey“ Maunick mit seiner Band Incognito, faktischer Garant für gute Laune und nach wie vor Federführer im Bereich Acid-Jazz. Am gleichen Abend folgte darauf im Nightclub Bass Newcomerin Nik West mit einem Funk-Gewitter. Der zweite Abend stand mit Lucky Peterson, der nächstes Jahr mit 55 Jahren sein 50 jähriges Bühnenjubiläum feiern wird, unter dem Motto Blues pur und wurde von der Gastvokalistin Tamara Tramell mit Verve unterstützt.

Am Mittwoch folgte dann schließlich ein lupenreiner Jazzabend mit dem Bill Frisell Trio und der Sängerin Petra Haden. Zap Mamas Bass-Mastermind Manou Gallo begeisterte das Publikum am folgenden Abend mit typischem Afro-Funk und jazzigen Anleihen, während die Stanley Clarke Band den Nightclub am Freitag mit kompromisslosem Fusionsound und zwei Hammer-Keyboardern, Cameron Graves &  Beka Gochiashvili, in eine schweißtreibende Sauna verwandelte. Mit einem grandiosen Konzert des brasilianischen Sänger und Gitarristen Joao Bosco klang der diesjährige Jazzsommer dann kurz nach Mitternacht aus.

Zusätzlich zu der wiederum gelungenen, abwechslungsreichen musikalischen Auswahl der Konzerte fand parallel dazu eine interessante Jazz-Fotoausstellung der Argentinierin Adriana Mateo statt und begleitend zu den Konzerten konnte man sich im Kino des Hauses, der Astor Cinema Lounge, jeden Tag vor den Konzerten noch eine themenbezogene Dokumentation anschauen. Alles in allem also ein rundherum gelungenes Festival, eine wunderbare Woche, die leider wieder einmal viel zu schnell vorbei war.

Anbei die Festival-Highlights, fotografiert von Thomas J. Krebs.

Text & Fotos: Thomas J. Krebs

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