Gwilym Simcock zu Gast im Düsseldorfer Goethe Museum: A Good Day At Schloss Jägerhof

Von Dietrich Schlegel – „Da bin ich nun wieder in den Strudel der Töne hingerissen.“ Das Konzert des britischen Pianisten Gwilym Simcock im Düsseldorfer Goethe Museum hätte nicht treffender beschrieben werden können, als mit diesem Zitat Goethes aus einem Brief an seinen „Urfreund“ Karl Ludwig von Knebel, in dem er seinen Eindruck von einem Konzert der berühmten Pianistin Maria Szymanowska zusammenfasst. Wir wissen leider nicht, auf welche Weise die seinerzeit berühmte Künstlerin ihr Publikum verzauberte. Aber wenn der musikbegeisterte Geheimrat solche Worte wählt, hätte er sie vielleicht auch für die Klanggewitter gefunden, mit denen der virtuose Gast aus London die Zuhörer zu begeisterten Beifallsstürmen hinriss. Zum sechsten Mal hatten der Hausherr des größten privaten Goethe-Museums, Professor Dr. Christof Wingertszahn, und die Kulturjournalistin Dr. Barbara Steingießer als Initiatorin und künstlerische Leiterin zu der Konzertreihe in das schmucke Barockschloss Jägerhof eingeladen. Die Reihe hat sich offensichtlich im Düsseldorfer Kultur- und Musikleben endgültig etabliert. Diesmal drohte der Ansturm der – so die stetige doppelte Begrüßungsformal – „Goethe-Freunde und Jazzfans“ die Ausmaße des intimen Konzertsaals schier zu sprengen, und das bei 18 € Eintritt. Schließlich kamen alle Besucher unter, …

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BMW Welt Young Artist Jazz Award – ein Preis bekommt einen kleinen Bruder. Ein Interview mit Thomas Girst zum Award 2016

Am 24. Januar 2016 beginnt die neue Serie des BMW Welt Jazz Award mit einem Konzert des Bassisten Dieter Ilg. Er wird in der ersten von sechs Sonntagsmatineen im bewährten Trio mit dem Pianisten Rainer Böhm und dem Schlagzeuger Patrice Heral die Musik des Klassikers Beethovens intelligent und groovend in zeitlosen Jazz verwandeln. Aus Anlass der Starts der achten Ausgabe des Awards, der auch 2016 mit einem spannenden Doppelkonzertfinale enden wird, sprach Andreas Kolb für JazzZeitung.de mit Thomas Girst, dem Leiter des Kulturengagements der BMW Group. JazzZeitung: Herr Girst, Sie kommen ursprünglich aus der Bildenden Kunst. Nach sieben Ausgaben des BMW Welt Jazz Awards kann man aber doch sagen, der Preis liegt nicht nur der BMW Welt und ihren Besuchern am Herzen, sondern auch der BMW Kulturabteilung. Wie hat er das geschafft? Thomas Girst: Auf persönlicher Ebene empfinde ich es als Geschenk, dass im Bereich des Kulturengagements der BMW Group Genres dazukommen, die außerhalb dessen liegen, was man von der Ausbildung her kennt. Zu unseren Themen wie Bildende Kunst, Design und Architektur gehören seit langem auch Jazz und Klassische Musik. Jazz ist heute eines unserer …

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Wie der Jazz nach Deutschland kam: ein Filmprojekt

Die Filmemacher Andreas Heinrich und Reinhard Kungel von rk-film arbeiten an einem Dokumentarfilm über Anfang und Verbreitung des Jazz in Deutschland. Einen ersten Eindruck vermittelt ihr Trailer, der auf folgender Internet-Seite frei zugänglich ist: http://jazz2germany.de In der Finanzierung ihres Projektes gehen die Filmemacher neue Wege. Gemeinsam mit der Internetplattform Startnext versucht man den schwierigen Marktbedingungen im Dokumentarfilm zu trotzen: mittels Crowdfunding. http://startnext.com/entering-germany Jazz- und Filmliebhaber haben hierbei die Möglichkeit, das Filmvorhaben direkt und sofort finanziell zu unterstützten. Optional winken verschiedene „Dankeschöns“ als Gegenwert – ganz abgesehen vom ideellen Wert, dieses Projekt mitrealisiert zu haben. ENTERING GERMANY – WIE DER JAZZ NACH DEUTSCHLAND KAM Ein Filmprojekt von Reinhard Kungel und Andreas Heinrich Kein Dokumentarfilm hat bisher umfassend die Geschichte des deutschen Jazz erzählt. Reinhard Kungel möchte dies ändern und arbeitet seit sieben Jahren mit seiner Produktionsfirma rk-film an der Realisierung von „Entering Germany | Wie der Jazz nach Deutschland kam“. Jazz-Legenden in ausführlichen Interviews festzuhalten, darunter Coco Schumann, Paul Kuhn (†), Rolf Kühn, Max Greger (†), Klaus Doldinger, Hugo Strasser, Peter Thomas und „DDR-Jazz-Papst“ Karlheinz Drechsel. Hinzu kommen bisher unveröffentlichte Konzertaufzeichnungen, darunter das legendäre letzte Live-Konzert …

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+++News +++ Stimmgewaltiger Abschluss bei Jazz & The City in Salzburg +++ IBK-Förderpreis verliehen +++ Förderprogramm zur Digitalisierung der Live-Musikclubs startet +++

+++ Stimmgewaltiger Abschluss bei Jazz & The City in Salzburg +++ 5 Tage, 80 Konzerte, 30 Locations und rund 35.000 BesucherInnen – die 16. Auflage des Festivals Jazz & The City lockte Jazzfans aus aller Welt in die Salzburger Altstadt und bewies einmal mehr, dass sich die Stadt nicht nur als hervorragende Bühne für österreichische KünstlerInnen sondern vor allem auch für internationale Stars eignet. Zum krönenden Abschluss brachte Omar Sosa mit seinen hörbaren kubanischen Wurzeln Schwung ins Publikum des Salzburger Landestheaters und Lisa Simone erfüllte den Raum mit ihrer gewaltigen Stimme! „Jazz & The City“ hat es geschafft: Von anfänglichen 18 Konzerten an drei Spielstätten im Jahr 1999, hat es sich 16 Jahre später in ein Festival mit internationaler Strahlkraft entwickelt. Die rund 80 unterschiedlichen KünstlerInnen entführten die BesucherInnen auf eine musikalische Reise um die ganze Welt. Stars wie Dhafer Youssef, Anouar Brahem, das Avishai Cohen Trumpet Trio, Chris Potter, Bill Frisell, John Scofield & Joe Lovano, Eska, Omar Sosa, Lisa Simone und viele mehr waren die absoluten Highlights und lösten mit ihren Auftritten am vergangenen Wochenende wahre Begeisterungsstürme aus. Zahlreiche Österreichpremieren u.a. von Yom, …

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Höllen-Jazz und Michael Mantler in Frankfurt

Der Auftritt der hr-Bigband am ersten Konzertabend des 46. Deutschen Jazzfestivals Frankfurt wird eine spannende Begegnung mit dem Free-Jazz-Trompeter und Bigband-Komponisten Michael Mantler. Unter der Leitung von Christoph Cech wird er das dreitägige Festival am Donnerstag, 29. Oktober, im hr-Sendesaal eröffnen. Der Festivalsamstag, 31. Oktober, steht ganz im Zeichen von Frank Zappa. Die Musik des Bürgerschrecks und musikalischen Chamäleons bringt Bandleader Mike Holober zusammen mit der hr-Bigband auf jazzorchestrales Format. 29. Oktober, 19 Uhr, hr-Sendesaal: Michael Mantler, hr-Bigband, Christoph Cech Mit seinem 1968 veröffentlichten Doppelalbum „The Jazz Composer’s Orchestra“ setzte Michael Mantler einen Meilenstein des orchestralen Free Jazz. Die gemeinsam mit seiner Ehefrau Carla Bley gegründete Bigband versammelte viele führende Protagonisten des „new thing“, darunter etwa Cecil Taylor, Don Cherry oder Pharoah Sanders. Als Mantler vor wenigen Jahren die alten Partituren digitalisierte und erstaunt feststellte, wie frisch diese Musik noch immer klingt, kam ihm die Idee zu einer aktualisierten Fassung. Er schrieb neue Parts für das „Radio.String.Quartet.Vienna“, castete Solisten und griff nun auch selbst als Solist zur Trompete, weil er die Leitung in andere Hände gegeben hatte. Die hr-Bigband wagt sich mit diesem Projekt auf …

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Abschied von der Škoda-Allstar-Band: Uli Beckerhoff blickt auf ein gelungenes Modell zur Förderung der Kultur zurück

Von Stefan Pieper – Zum letzten Mal geht ab dem 5. November die Škoda Allstar Band auf Tour. Danach zieht sich der Autokonzern endgültig aus dem Bereich des Jazz-Sponsoring zurück. Damit ist der hochkarätig besetzten Combo aus internationalen Jazzgrößen die Möglichkeit zur weiteren Existenz als tourneefreudige Liveband genommen. Ulrich Beckerhof, Gründer und langjähriger Leiter der Skoda Allstar Band blickt mit großer Dankbarkeit auf die gute Zusammenarbeit mit dem Sponsor zurück. Bei voller künstlerischer Souveränität hat Škoda dieser Band das lebenswichtige  Rückgrat gegeben. Beckerhoffs ernüchterndes Fazit beschreibt die heutige wirtschaftliche  Situation für die meisten Jazzmusiker und – bands: „Mit so einer großen Formation zu spielen, ist heutzutage auf der Live-Ebene nicht mehr finanzierbar. Ein Tourbetrieb in dieser Größenordnung ist nicht ohne einen Sponsor zu stemmen. Ich bin sehr dankbar, dass wir so lange von diesem Sponsor unterstützt worden sind.“ Durch das Sponsoring durch Skoda konnte die Allstar-Band 15 Jahre lang viel Basisarbeit in Sachen Jazz leisten. Last but not least konnte dadurch der Tourneebetrieb vor allem in Sachen Jazzvermittlung reiche Früchte tragen: „Wir haben an zahllosen, auch sehr kleinen Örtlichkeiten gespielt und dadurch einem breiten Publikum …

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News +++ 25. Festival „JAZZ GOES TO KUR“ 2015 +++

Morgen ist es soweit, und das Warten hat endlich ein Ende, denn dann beginnt das diesjährige Blues- und Jazzfestival in Bad Wörishofen mit einer Jubiläums-Ausgabe. Vom 15. bis 25. Oktober 2015 dürfen sich alle Musikbegeisterten auf Hörgenuss vom Feinsten bei „JAZZ GOES TO KUR“ in der Kneippstadt freuen. Zum 25. Mal findet das Blues- und Jazzfestival „Jazz goes to Kur“ in diesem Jahr in Bad Wörishofen statt. Viele renommierte Musikerinnen und Musiker der Szene hat das Festival in den vergangenen 24 Jahren in die Kneippstadt gebracht. Von Donnerstag, 15. Oktober 2015 bis Sonntag, 25. Oktober 2015 dürfen sich Fans und Liebhaber von Blues und Swing, aber auch Liebhaber der klassischen Jazzmusik auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. „Musik ist Vielfalt und vor allem im Jazz gibt es unendlich viele gute Gruppen. Uns ist mit dem diesjährigen Programm wieder ein hochkarätiger Querschnitt durch die aktuelle Szene gelungen“, so Veranstaltungsleiterin des Kur- und Tourismusbetriebes Bad Wörishofen, Anna-Marie Schluifelder. Als Headliner des Festivals konnte der Arbeitskreis „Jazz goes to Kur“ keinen Geringeren als den deutschen Jazz-Superstar TILL BRÖNNER gewinnen. Er gestaltet im Quintett das Jazz goes to Kur-Jubiläumskonzert am …

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Jazz im Radio

Die Herbstmonate sind Hochsaison, was Live-Acts angeht. Wer dennoch nicht sein Zuhause verlassen will – denn mit dem Verlassen der eigenen vier Wände beginnt ja bekanntlich das gesamte Unglück der Menschheit, für den hat die Jazzzeitung.de -Redaktion ein paar Radio-Empfehlungen ausgesucht.   hr2 Live-Jazz SA. 24.1 OKT/19.05-20.00h HENRY THREADGILL SEXTET Henry Threadgill,, sax, fl | Frank Lacy, tb | Rasul Sidik, tb | Deidre Murray, cello | Fred Hopkins, b | Newman Baker. dr | Yaron Israel, dr | Ein Mitschnitt vom 21. Deutschen Jazzfestival Frankfurt 1988, VON CLAUS GNICHWITZ SO 25. OKT/19.05-20.00h DIE HR-BIGBAND: Konzerte und Produktionen u.a. mit: “Incomprendido” – hr-Bigband feat. Miguel Zenón, cond. by Mike Holober, Frankfurt am Main, Instituto Cervantes, September 2012, Teil 1 VON DANIELLA BAUMEISTER   SWR2 SA 17. OKT ⁄ 20:30 – 22:45 UHR DONAUESCHINGER MUSIKTAGE – LIVE NOWJAZZ SESSION ACOUSTIC & ELECTRIC HABITAT Die dänische Saxofonistin Lotte Anker im Trio und Sextett mit Sofia Jernberg Thomas Lehn ⁄ Ikue Mori ⁄ Sten Sandell und Michael Vorfeld AM MIKROFON: JULIA NEUPERT SAMSTAG ⁄ 17. OKTOBER ⁄ 22:45 – 24:00 UHR DONAUESCHINGER MUSIKTAGE NOWJAZZ DONAU.PHON VON HARRY LACHNER …

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Albert Mangelsdorff: „Wir haben fürs Bier gespielt“

hr2-kultur erinnert mit Multimedia-Reportage an „70 Jahre Jazz in Hessen“ „Ich war halt ein Fanatiker. Wenn ich tagsüber geübt hatte, musste ich das wieder los werden. Ich musste dort hin und spielen. Aber für was hat man gespielt? Fürs Bier – höchstens! Gagen gab‘s im Jazzkeller erst Mitte der 60er Jahre“. Nachhören können Internetnutzer Albert Mangelsdorffs Erinnerungen an seine Anfangsjahre in Frankfurt jetzt auf www.hr2-kultur.de. Im Rahmen des Programmschwerpunkts „70 Jahre Jazz in Hessen“ präsentiert hr2-kultur eine stimmungsvolle Multimedia-Reportage mit Zeitzeugenberichten, Bildern und Konzert-Auszügen. Von Horst Lippmann („Selbst der Spiegel hat über die nächtlichen Jam Sessions im Lokal ‚At Lippmans‘ geschrieben.“) über Emil Mangelsdorff („Werdet so alt wie irgend möglich, und lasst euch von Musik begleiten“) bis zum Konzert-Impresario Fritz Rau („Übernachtet haben wir bei Jazzfreunden, zu essen gab‘s nicht viel, aber gespielt haben wir wie die Teufel“) reicht die Palette der Statements. Auch musikalisch dürfen sich die Fans auf Spektakuläres freuen: Max Greger und Paul Kuhn beim ersten Deutschen Jazzfestival Frankfurt (1953), Volker Kriegel, mal im Duo mit Albert Mangelsdorff (1979), mal mit eigener Band ebenfalls beim Festival (1987). Zeitgenössische Klänge kommen unter anderem …

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+++ News +++ Ror Wolf geehrt +++ 5. Orientalische Musik-Sommerakademie in Sulzburg +++

+++ Hörspiel-Autor Ror Wolf geehrt +++ Der Schriftsteller Autor Ror Wolf (83), zu dessen erfolgreichsten Werken das Hörspiel „Leben und Sterben des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nordamerika“ zählt, wurde am 7. Juli in Leipzig mit dem renommierten Günter-Eich-Preis geehrt. Wolf war 1953 aus der DDR in die Bundesrepublik geflüchtet, schlug sich mit Hilfsarbeiten durch und schrieb sich 1954 an der Frankfurter Universität ein, „nicht wegen Adorno und Horkheimer, deren Namen ich noch nicht einmal kannte, sondern um nachts im Jazzkeller sitzen zu können“. Er studierte dann doch bei den berühmten Soziologen und schrieb für die Studentenzeitung „Diskus“ erste Versuche in Lyrik und Prosa sowie Literatur- und Jazzkritiken. Siehe auch „Ror Wolf und die Liebe zum Jazz – Zu seinem 80. Geburtstag am 29. Juni 2012“ von Dietrich Schlegel in der JazzZeitung 03/2012   +++ 5. Orientalische Musik-Sommerakademie in Sulzburg +++ Aoud, Riqq/Rahmentrommeln, Nay, Kanun & Violine / Djoze sind die zentralen Instrumente der arabischen Musikkultur. Zusammen mit arabischem Gesang wird damit die gesamte Bandbreite der arabischen Musik abgedeckt. Es ist das Ziel dieses Wochenendes (3.9. – 6.9.2015), den Teilnehmern der Workshops als auch den Konzertbesuchern …

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