Familienfest: das 34. Bayerische Jazzweekend im Juli

Von Ursula Gaisa – Von Donnerstag, den 9. bis 12. Juli 2015 findet im Gewerbepark Regensburg und auf elf Bühnen in der historischen Altstadt des Welterbe zum 34. Mal das Bayerische Jazzweekend statt. Heute, am 30. Juni, lud das Kulturamt der Stadt Regensburg zu einem Pressegespräch ein. Rund 95 Veranstaltungen – 90 Konzerten und 5 Sessions – können die Besucher des „Familienfestes des Jazz“ kostenlos genießen. Die stilistische Bandbreite reicht von Blues, Swing, Fusionjazz oder Popjazz bis hin zu so ausgefallenen Events wie „Livelooping mit Didgeridoo“ (Analogue Birds), „Improvisationstanz um die Drehorgel (De Strawanza) und „Saitenstarkem Kaffeehausjazz“ (Barcarole), so Weekend-Intendantin Sylke Merbold vom Bayerischen Jazzinstitut, das inzwischen nicht mehr unter der Trägerschaft der LAG Jazz in Bayern, sondern der Bayerischen Sing- und Musikschulen (VBSM) steht (die neue musikzeitung berichtete). 22-mal musste die ehrenamtliche Jury – bestehend aus „Studenten, Rentnern, Musikern und Jazzenthusiasten“, so Merbold, in diesem Jahr tagen, um die diesjährigen Teilnehmer auszuwählen, 100 Bands gingen dabei leer aus. Der Startschuss fällt wie schon seit vielen Jahren auf der Piazza des Gewerbeparks Regensburg: mit De Strawanza aus Österreich, die rund um eine Drehorgel improvisieren. Außerdem …

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Bingen swingt mit großer Jubiläums-Show

Bingen feierte 20jähriges Swingen und hatte Glück: Die finsteren Wolken, die sich über Mainz entleerten, schafften es nicht bis an die Nahe und so konnte das Open-Air-Festival, das mit der Binger Bühne nur einen Club mit im Boot hatte, weitgehend trockenen Fußes über die Bühne gehen. Das Programm – wild durchmischt. Entertainmentgrößen wie Roger Cicero, Jasmin Tabatabai oder auch China Moses konnten mit Show und großen Gesten punkten. Vor allem China Moses lief gegen Ende ihres Konzerts mit viel Emphase und junger Band zum große Souljazz-Showbiz auf. Andere spielten wie Emil Mangelsdorff historisch verlässlichen Jazz, Jungspunde bei Jugend Jazzt, der Boehringer Ingelheim Big Band oder alte Hasen wie die NDR Big Band arbeiteten sich an der großen Form ab. Es gab Sound zum Tanzen, zum Schunkeln, aber auch moderne, mitreißende, innovative Musik. Der Gitarrist Jesper Munk erwies sich als souverän und ein wenig entrückt vor sich hin schwebender Blues-Barde, Michael Sagmeister holte den besten Wes Montgomery heraus, den er im Gepäck hatte und Christof Lauer erwies sich im Trio wie schon oft als einer der großen Meister des mit Abstraktionen jonglierenden Saxofonspiels. Ganz weit vorn …

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Preisträger der 13. Bundesbegegnung Jugend jazzt mit dem ŠKODA Jazzpreis 2015 stehen fest

Soeben hat der Deutsche Musikrat, Veranstalter der „Bundesbegegnung Jugend jazzt mit dem ŠKODA Jazzpreis“, die Ergebnisse des bundesweiten Nachwuchswettbewerbs bekanntgegeben. Das Trio First Circle aus Hessen erhält den begehrten Studiopreis des Deutschlandfunks. Die Band, bestehend aus Saxophonist Victor Fox (14), Bassist Roger Kintopf (16) und Schlagzeuger Felix Ambach (16), wird nun im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks in Köln eine eigene CD produzieren. Der ŠKODA Jazzpreis 2015 geht an The Unknown Quartet aus Berlin. Trompeter Arvid Maier (18), Tenorsaxophonist Niko Zeidler (18), Schlagzeuger Joshua Reinfeld (19) und Bassist Sidney Werner (22) dürfen sich auf einen Workshop und ein anschließendes Konzert mit Jazztrompeter Rüdiger Baldauf freuen, der als Musiker der heavytones in Stefan Raabs Fernsehsendung „TV Total“ auch einem breiteren Publikum bekannt ist. Als Juroren standen in diesem Jahr Marko Lackner (Hochschule für Musik Würzburg), Julia Hülsmann (Pianistin und Komponistin), Michael Küttner (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim), Jiggs Whigham und Niels Klein (Künstlerisches Leitungsteam Bundesjazzorchester) zur Verfügung. „Die Mitglieder der Jury waren von der Qualität der teilnehmenden Bands begeistert. Sowohl stilistisch als auch in ihrer instrumentalen Besetzung war das Teilnehmerfeld sehr abwechslungsreich, und es war …

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Stippvisite bei der Bundesbegegnung Jugend jazzt 2015

Als Jazz-Land hat sich Brandenburg noch nicht so sehr in den Vordergrund gespielt. Es gibt natürlich das LaJazzo – wir haben gerne im letzten Jahr berichtet –, nun aber ist die Landeshauptstadt Potsdam zum Zentrum des Jazz-Nachwuches für vier Tage avanciert. Die diesjährige Ausgabe von Jugend Jazzt spielte hier auf. Und der Sommer kam hinzu. Eindrücke vom Wertungsspiel-Nachmittag am Freitag. In 30 Minuten ging es darum, Farbe zu bekennen, zu zeigen, was man drauf hat. Vier von 12 Ensemble stellten sich am Freitag Nachmittag der Jury und den Zuhörern (vielfach Mitbewerber) . Hamburg: Tierisch. Ein Trio mit Nicolai Ditsch (Schlagzeug), Niklas Werk (Gitarre) und Martin Zamorano (Piano). Ein Trio, das im Rocksound anleihen suchte, mit starken Akzenten im Schlagzeug und mit polymorpher Rhythmik. Da war Druck im Spiel, die Kompositionen im Aufbau sehr schön konstruiert. Aber irgend etwas fehlte. Da vermisste man den letzten Schliff, die letzte Selbstverständlichkeit. Man wagte viel, aber es fehlte die technische Versiertheit. Wie Ikarus schmolzen ihnen die musikalischen Gedanken weg, flatterte immer wieder gegen eine imaginäre Scheibe. Da geht mehr! Mecklenburg/Vorpommern: Jarret-Jazz-Quartett. Das sind Tobias Altripp (Klavier), Daniel Besthorn (Schlagzeug), …

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Dianne Reeves als Gaststar: 30 Jahre Landes Jugend Jazz Orchester Hessen

Seit 30 Jahren steht der Hessische Kulturpreisträger Wolfgang Diefenbach mit dem Landes Jugend Jazz Orchester Hessen (Kicks & Sticks) für Jazzausbildung auf höchstem Niveau. Der Dirigent und Voice Coach hat sich der nachhaltigen Förderung junger hochbegabter hessischer Jazzmusiker verschrieben und bietet diesen die Möglichkeit einer professionellen Big Band-Ausbildung. Inzwischen zählt die Band zu den besten Jugend-Jazzorchestern in ganz Europa und hat sich in Sachen Jazz als wichtiger Kulturträger der Bundesrepublik Deutschland und als musikalisches Aushängeschild des Landes Hessen bewährt. Für das Konzert-Highlight zum 30jährigen Bandjubiläum – am 2. August im Rahmen des Rheingau Musik Festivals 2015 – konnte Wolfgang Diefenbach mit der fünffachen Grammy Award-Gewinnerin Dianne Reeves einen absoluten Weltstar des Jazz gewinnen. Anlässlich des Jubiläumskonzertes zieht Bandleader Diefenbach alle Register und konzipiert ein noch nie dagewesenes Programm, das sowohl der herausragenden Gastsolistin aber auch dem Big- Band-Sound in all seinen Facetten und natürlich den Kicks & Sticks Voices eine gebührende Bühne bereitet. Begleitet von den besten hessischen Nachwuchstalenten präsentiert die Star- vokalistin ihr neues Album “Beautiful Life”. Flexibel und einfühlsam bildet Kicks & Sticks eine ungemein weiche Soundfläche für eine unvergleichbare Künstlerin, eine einzigartige …

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Funkelndes Universum: Sebastian Sternals „Symphonic Society“

Von Dietrich Schlegel – Sebastian Sternal, viel gefragter und beschäftigter Jazzpianist und einfallsreicher Komponist, hat sich drei Jahre nach dem Erfolg mit seiner „Symphonic Society“, einer aus ausgesuchten Jazzmusikern und einem klassischen Streichquartett bestehenden „symphonischen Combo“, erneut und noch weiter auf das Terrain des symphonischen Jazz vorgewagt. Auf die mit dem ECHO Jazz 2013 ausgezeichnete erste CD folgt nun Volume 2, eine Fortsetzung mit derselben Formation, doch mit noch stärkerer Ausprägung des Symphonischen. Versuche, Jazz und symphonische Musik zueinander zu bringen, hat es schon mannigfach gegeben. Aber Sternal strebt da keine Anleihen an, etwa bei Strawinskys 1945 für Woody Herman geschriebenem berühmten „Ebony Concerto“. Erst recht sieht er sich nicht in der Tradition eines Paul Whiteman, der in den zwanziger Jahren für sein aus klassischen Streichern und bekannten Jazz-Musikern wie Bix Beiderbecke gebildetes Orchester erstmals den anspruchsvollen Begriff „Symphonic Jazz“ geprägt hatte. Sternal ist kein Fan einer „Verjazzung“ von Klassik – wie es z.B. Jacques Loussier mit seinem „Play Bach“ getan hat, , „indem er Bach einfach mit Swing-Achteln spielte“. Ihn interessiert eher eine Verbindung von Jazz und Klassik „aus dem Innern des Materials heraus“. …

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Breaking News +++ Early-Bird-Ticket Moers +++ Jazzfest Bonn 2015: Programm jetzt online +++ Toscana Intensiv-Workshop +++ Jazzfest Rottweil +++ Landeswettbewerb Jugend jazzt Bayern: die Ergebnisse

Seit heute Nacht 00.00 Uhr ist das Early-Bird-Ticket für das moers festival 2015 erhältlich. Es gilt für alle vier Tage des Festivals (Pfingsten, 22. bis 25. Mai 2015) und kostet 98,- Euro inkl. Gebühren (später im Vorverkauf 108,- Euro zzgl. Gebühren und dann an der Tageskasse 120,- Euro). Das ermäßigte Festivalticket kostet 50,- Euro inkl. Gebühren und ist ebenfalls ab heute als Early-Bird-Ticket erhältlich (bitte beachten, dass zum Einlass ein Nachweis über die Ermäßigungsberechtigung und ein Lichtbildausweis erforderlich sind). Das Kontingent des Early-Bird-Tickets ist begrenzt, also am besten gleich im Ticketshop bestellen. Die ersten 100 Besteller eines Early-Bird-Tickets erhalten kostenlos ein Postkarten-Set mit acht Fotografien aus der Serie „Behind the Scenes 2014“. +++ Das Programm für das Jazzfest Bonn 2015 steht fest: zwischen dem 7. und 16. Mai 2015 geben sich internationale und nationale Stars, vielversprechende Neuentdeckungen aus Deutschland und Übersee das Mikrophon in die Hand. Auch eine Weltpremiere ist dabei! Seien Sie gespannt und informieren Sie sich schon jetzt online über das neue Programm. +++   Vom 12. Bis 19. September 2015 findet der zweite „Toskana Intensiv Jazz Workshop“ für Gitarristen und Saxophonisten statt. Der Workshop verbindet …

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Bundesbegegnung Jugend jazzt mit dem ŠKODA Jazzpreis in Stuttgart

Am Donnerstag, den 29. Mai startet die Bundesbegegnung Jugend jazzt mit dem ŠKODA Jazzpreis in Stuttgart. Das in der Trägerschaft des Deutschen Musikrats befindliche Projekt gibt jährlich den Siegern der vorausgegangenen Landeswettbewerbe die Chance, ihr Können vor einer Jury und einem größeren Publikum zu präsentieren. Dieses Jahr stellen sich junge Jazzmusikerinnen und -musikern in der Kategorie „Jazzorchester“ dem bundesweiten Vergleich, um einen der Preise zu gewinnen. Erwartet werden 14 junge Big Bands aus ganz Deutschland. In die Bundesbegegnung integriert ist seit 2010 der ŠKODA Jazzpreis. Er beinhaltet einen Workshop mit einem prominenten Jazzmusiker inklusive anschließendem Konzert.Dafür konnte in diesem Jahr die Pianistin Julia Hülsmann gewonnen werden. Neben dem Wettbewerb bietet die Veranstaltung Teilnehmern und Öffentlichkeit eine Mischung aus Festival, Kontakt- und Informationsbörse sowie zahlreichen Begegnungen. Drei Tage lang finden an verschiedenen Veranstaltungsorten im Stuttgarter Stadtgebiet Konzerte, Wertungsrunden, Workshops und Sessions statt. Die SWR Big Band stellt als Patin der Bundesbegegnung nicht nur ein Jurymitglied, sondern führt auch Workshops mit Teilnehmerbands in ihren eigenen Räumlichkeiten im SWR Funkstudio durch. Darüber hinaus stiftet die SWR Big Band einen eigenen Solistenpreis. Zeitgleich zur Bundesbegegnung findet in der Stuttgarter …

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Duell der Bigbands – Die hauptstädtische Szene traf sich beim 28. Berliner Jazztreff

Von Antje Rößler. Berlin ist ein Jazz-Zentrum, das Musiker aus aller Welt anlockt. Die Vielfalt der hauptstädtischen Szene brachte der Berliner Jazztreff am letzten Oktober-Wochenende auf die Bühne. Erstmals war die Veranstaltung in der ufaFabrik zu Gast, einer lauschigen Oase im sonst mit Kulturstätten nicht eben gesegneten Stadtteil Tempelhof. Kinder und Erwachsene, Laien und Profis spielten in allerlei Besetzungen vom Solo bis zur Bigband. „Der Begriff Jazz wird bei uns sehr weit gedehnt“, sagt Franziska Buhre, die den Jazztreff seit 2010 organisiert. „Die Bandbreite reicht von Swing und Bebop bis zu Blues und Latin Jazz.“ Bei aller Vielfalt – avantgardistische und atonale Klänge waren dem Wochenende nicht zu vernehmen. Als der Jazztreff 1985 zum ersten Mal in (West)-Berlin stattfand, spielten 120 Gruppen drei Tage lang auf drei Bühnen im Musikinstrumenten-Museum. Zur Attraktivität der Veranstaltung trug in jenen vordigitalen Zeiten auch der Umstand bei, dass die Teilnehmer kostenlose Mitschnitte ihrer Konzerte bekamen. Heute hat das vom Landesmusikrat ausgerichtete Treffen bescheidenere Dimensionen. „In diesem Jahr machen 41 Ensembles mit“, erzählt Franziska Buhre. „Jede Gruppe darf 40 Minuten auf die Bühne, inklusive Auf- und Abbau.“ Am Sonnabend fand …

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