Colonel Petrov’s Good Judgement: Hypomaniac

Viel Krach und einiges Filigranes. CDs in der HörBar April 2022

Eine bunte Mischung aus der Welt der mehr oder minder improvisierten Musik hat Huflaikhan im April in der HörBar der nmz rezensiert. Markus Reuter: Truce 2 Roever Quartett: Hell’s The Hippest Way To Go Moritz Preisler Trio: Raureif Colonel Petrov’s Good Judgement: Hypomaniac Initiative H: Polar Star Markus Reuter: Truce 2 … Das Trio um Markus Reuter findet sich zusammen in einer krachenden Orgie aus musikalischer Energie. Robustes Musizieren in sieben utopischen Räumen. Das krächzt zu Beginn aus den Lautsprechern in einer Mischung purer losgelassener Klangrhythmen.… Niklas Roever Quartett: Hell’s The Hippest Way To Go …Musik, die einen einfach selig machen kann, weil sie mit so eleganter Freundlichkeit den Tönen nichts abpresst, sondern sich laufen lässt … Moritz Preisler Trio: Raureif … Wenn bei der letzten Nummer „Pulverisation“ der Bass von David Helm irgendwann allein im Raum steht, erreicht diese Musik eine derartige Konzentration in Leere, dass man kurz versinkt und die Musik schließlich ausatmen kann in den anschließenden Klangsplittern von Moritz Preislers Klavier und den Rhythmusresten des Schlagzeugs von Jan Philipp. Schön das! … Colonel Petrov’s Good Judgement: Hypomaniac …Die Frage ist allein noch …

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Jacob Karlzon Trio beim BMW Welt Jazz Award

Der 2010 in seiner Heimat Schweden als Jazz-Musiker des Jahres ausgezeichnete Pianist Jacob Karlzon macht schon immer Musik für den inneren Film. In der BMW Welt spielte er zusamen mit  Morten Ramsbøl am Bass und Rasmus Kihlberg am Schlagzeug am 22. März das 2. Konzert des diesjährigen BMW Welt Jazz Awards mit 5 weiteren Teilnehmerbands. Den Zuhörern im Doppelkegel präsentierte Karlzon keine Kurzfilme, sondern großes Kino: Er hängte die Stücke übergangslos aneinander und ließ derart eine ausladende Jazzsuite entstehen, die mittels stupender Technik und tiefer Empfindung seinerseits bei den Zuhörern große Emotionen weckte. Ungebremste schwedische Spielfreude konnte Thomas J. Krebs auf seinen Schwarzweiß-Bildern festhalten.                               Weiter mit dem Wettbewerb geht es am 5. April 2022: Da spielt die israelische Pianistin Anat Fort mit ihrem Trio. Die Pianistin Fort gehört zu der Riege israelischer, in New York groß gewordener Musiker, die den aktuellen Jazz wesentlich mitprägen. Sie selbst lebt inzwischen wieder in Israel, was ihrer weltweiten Beachtung keinen Abbruch getan hat. Seit über 20 Jahren spielt sie mit dem Bassisten Gary Wang …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 28.03.22–03.04.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 13. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Andere tolle Sendungen im Radio finden Sie in der Radiowoche im Bad Blog Of Musick. mo – 28.03.2022 17:50 bis 18:00 | SWR 2 SWR2 Jazz vor sechs 19:30:00 | Ö1 Céline Bonacina Trio bei den INNtönen 2021 Die aus dem ostfranzösischen Belfort stammende Céline Bonacina hat sich in den letzten 15 Jahren als eine der interessantesten europäischen Stimmen am Baritonsaxofon etabliert. Mit kraftvollem Ton und rhythmusbetonten, dann auch wieder balladesk entschleunigten Eigenkompositionen, die auch durch ihren siebenjährigen Aufenthalt auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean beeinflusst sind, wusste die 46-Jährige auch am 1. August 2021 im Rahmen des INNtöne-Open-air-Festivals auf dem Buchmannhof im oberösterreichischen Innviertel zu überzeugen: Bonacina, auch am Sopransaxofon zu hören, intonierte mit ihrem aus Chris Jennings (Kontrabass) und John Hadfield (Schlagzeug) bestehenden Trio Musik ihrer aktuellen CD „Fly Fly“ und erhielt dafür viel Beifall von Seiten eines beglückten Publikums. 22:04 bis 23:00 | WDR 3 WDR 3 Jazz: Der geheime Garten des Jazz Extended Version 22:30 bis 23:00 | hr2-kultur Jazz Now: Aus …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 21.03.22–27.03.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 12. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Andere tolle Sendungen im Radio finden Sie in der Radiowoche im Bad Blog Of Musick. mo – 21.03.2022 14:05:00 | Ö1 In Concert: Blood, Sweat and Tears 1972 im Wiener Konzerthaus Am 14. Juni 1972 gastiert die US-amerikanische Jazzrock-Band Blood, Sweat and Tears im vollbesetzten Großen Saal des Wiener Konzerthauses. Sänger Jerry Fisher und ein 13-köpfiges (!) Ensemble, dem unter anderem Jazz-Kapazunder wie Saxofonist Joe Henderson, Trompeter Lew Soloff und Pianist Larry Willis angehören, liefern eine temperamentvolle Show. Neben Hits wie „You’ve Made Me So Very Happy“ werden ausufernde Versionen von Jazzstandards aus der Feder der Pianisten Bill Evans und Herbie Hancock geboten. Und man/frau ist noch immer erstaunt darüber, dass vor 50 Jahren eine derartige Mischung aus publikumswirksamer und doch anspruchsvoller Musik massentauglich war. Ein Fundstück aus den Tiefen des ORF-Archivs im Wiener Funkhaus! 17:50 bis 18:00 | SWR 2 SWR2 Jazz vor sechs 19:00 bis 20:00 | hr2-kultur Hörbar Musik grenzenlos und global – Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 07.03.22–13.03.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 10. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Andere tolle Sendungen im Radio finden Sie in der Radiowoche im Bad Blog Of Musick. mo – 07.03.2022 17:50 bis 18:00 | SWR 2 SWR2 Jazz vor sechs 19:30:00 | Ö1 On stage: Amarcord im November 2021 im Wiener RadioKulturhaus Mit kammermusikalischen Bearbeitungen der Werke u. a. von Modest Mussorgski, Gustav Mahler und Erik Satie ist das Wiener Quartett Amarcord in den Jahren seit der Gründung anno 2000 bekannt geworden. Wobei Stilreinheit nicht Sache der vier Musiker ist, die auch gerne in Richtung Jazz, Pop, Tango und Volksmusik crossovern und mit Gitarrist Wolfgang Muthspiel ebenso zusammen gearbeitet haben wie mit den Sängerinnen Rebekka Bakken und Elisabeth Kulman. Am 5. November 2021 gab Amarcord im Großen Sendesaal des Wiener RadioKulturhauses das Programm „Das Leopoldstädter Testament“ zum Besten, mit Bearbeitungen von Werken Ludwig van Beethovens sowie stilentgrenzten Liedern -mit und ohne Stimme -und groovigen Instrumentalstücken des in Wien -Leopoldstadt beheimateten Komponisten Marcus Davy. Zudem standen Kompositionen von Georg Breinschmid und Amarcord-Violinist Sebastian Gürtler auf dem Programm. Die seit der Gründung …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 21.02.22–27.02.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 8. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Andere tolle Sendungen im Radio finden Sie in der Radiowoche im Bad Blog Of Musick. mo – 21.02.2022 17:50 bis 18:00 | SWR 2 SWR2 Jazz vor sechs 18:00 bis 19:00 | MDR Kultur MDR KULTUR Spezial Musik 19:30:00 | Ö1 On stage: Sängerin Paulette McWilliams bei den INNtönen 2021 Seit vier Jahrzehnten changiert die in Chicago aufgewachsene Sängerin Paulette McWilliams ganz selbstverständlich zwischen Jazz, R&B, Soul, Rock und mehr. Ihr Name ist u. a. mit der Band Rufus, aber auch mit Luther Vandross, Quincy Jones und Marvin Gaye verbunden. Bei den INNtönen auf Paul Zauners Buchmannhof im oberösterreichischen Sauwald präsentierte die zu diesem Zeitpunkt 72-Jährige am 31. Juli 2021 ein buntes Programm, das Donny Hathaways „Chasing The Sun“ ebenso enthielt wie Jazz-Standards à la „On Green Dolphin Street“ oder „Over The Rainbow“. Als Gast gesellte sich für einige Songs die in Österreich lebende, ebenfalls aus Chicago stammende Sängerkollegin Chanda Rule auf die Bühne: zwei starke, facettenreiche Stimmen, für die Nat Adderley Jr. (Klavier), Jim Rotondi (Trompete), Osian …

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Das Gilad Hekselman Trio zu Gast im Jazzclub Unterfahrt

Was für ein Abend! Endlich wieder richtig Stimmung mit einer internationalen Band im ausverkauften Club. Ausverkauft, das heißt zurzeit gut hundert Besucher, zwar mit Masken am Platz, aber nichtsdestotrotz ausgelassen, gespannt und guter Laune. Das Gilad Hekselman Trio spielte am vergangenen Dienstag im Jazzclub Unterfahrt. Kaum ein anderer Gitarrist hat in der letzten Zeit so viel Aufsehen erregt. Im 2017er Critics Poll des Jazzmagazins Down Beat belegte er den ersten Platz unter den Rising Stars, und seitdem ist viel passiert. Anklänge an Pat Metheny oder John Scofield sind offensichtlich, allerdings mit einer komplett eigenständigen, sehr melodiebetonten, Spielweise. Dazu glänzt Hekselman weniger durch Schnelligkeit oder Saitenakrobatik, sondern spielt zielstrebig, mit klarem Ton. Mit von der Partie an dem Abend Petros Klampanis am Bass und der wunderbare Schlagzeuger Amir Bresler. Bereits beim ersten Stück „Long Way From“ sprang der Funke auf das Publikum über, und im Laufe des Abends zündete Hekselman an der Gitarre ein Feuerwerk nach dem anderen: „The Headrocker“ oder das John Scofield gewidmete „Scoville“ gingen in die Vollen. Dazwischen immer mal wieder ruhigere Töne, ein paar Kompositionen aus seinem demnächst erscheinendem Album „Far Star“, …

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+++ Jazzahead!-Festival Bremen +++ Anmeldestart Jazz-Campus Mainz +++ Neue Single von Karoline Weidt +++

+++ Jazzahead!-Festival 2022: „Together again“ +++ Am 14. April startet das diesjährige jazzahead!-Festival in der Hansestadt Bremen – erstmals als hybride Veranstaltung, die sowohl live als auch online zu erleben sein wird. In diesem Jahr steht bekanntlich Kanada erneut auf dem Programm: Nach dem pandemiebedingten Ausfall 2020 und der digitalen Version 2021 wird unter dem Motto „Together again“ die Hybridveranstaltung in der MESSE BREMEN zuversichtlich geplant. Parallel zum Messebetrieb werden vom 28. bis 30. April 40 Konzerte in vier Kategorien veranstaltet. Nachdem die Künstlerinnen vom Eröffnungs- und Galakonzert (Erin Costelo, Lailia Biali/Malika Tirolien) bereits bekannt gegeben wurden, stehen jetzt auch die Showcase-Acts fest. Mit jeweils acht Beiträgen wurden die Konzertabende ausgestattet: Bei der „Canadian Night“, beim „European Jazz Meeting“ und bei der „Oversea’s Night“ treten unter anderem das kanadische „Francois Bourassa Quartet“, die spanische „Alba Careta Group“ und die brasilianische Formation „Caixa Cubo“ auf. „Es sind viele Musiker und vor allem Musikerinnen dabei, die noch nie einen Auftritt bei Jazzahead hatten, was uns besonders freut“, sagt Peter Schulze, gemeinsam mit Ulrich Beckerhoff künstlerischer Leiter des Festivals. Weitere Informationen unter: https://jazzahead.de/festival/ +++ Anmeldungsstart Jazz Campus Mainz …

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Zwei, die sich inspirieren: Siyou’n’Hell

Zwischen funky Grooves, afrikanischen Traditionals und Songs von existentieller Tragweite bewegte sich das Duo Siyou’n’Hell kürzlich im Jazzclub Leer Beutel in Regensburg.  Kein Konzert, welches aktuell stattfindet, geht ohne wenigstens einen kleinen seelischen Striptease über die Bühne des Leeren Beutels. „Nach so vielen Wochen, Monaten der Abstinenz ist es etwas ganz Besonderes“, wandte sich Sängerin Siyou Isabelle Ngnoubamdjum ans Publikum, „hier zu sein.“ Es sei für sie ungewohnt und gleichzeitig sehr vertraut – letzteres hörte man dem Spiel, der Musik des Duo Siyou’n’Hell auch an. Vom ersten zarten Ton an, in den nach einigen Takten Hellmut Hattler auf seinem E-Bass einstimmt, ist diese starke künstlerisch-emotionale Verbundenheit zwischen den beiden spürbar. „Motherless Child“, ein Spiritual mit dem der afroamerikanische Folksänger Ritchie Havens beim legendären Woodstock-Festival bekannt wurde, machte den Auftakt zu einem Abend mit stürmischen Grooves und ebenso ruhigen, innigen Momenten. Überraschungen hielten die beiden Musiker manchmal eher untereinander parat, wenn Hattler seine Duopartnerin unerwartet Haken auf dem Bass schlug und sie daraufhin in herzhaftes Lachen verfiel. Der Spaß und die Freude vor realen und nicht nur zahlenmäßigen Zuhörern bei einem Online-Konzert zu spielen übertrug sich …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 03.01.22–09.01.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 1. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Andere tolle Sendungen im Radio finden Sie in der Radiowoche im Bad Blog Of Musick. Wenn Sie sich eine tägliche Radio-Infoübersicht in Ihr Postfach wünschen, tragen Sie sich hier in den kostenlosen Newsletter nmz – der radiotag ein. Sie bekommen dann gegen 18 Uhr die ausgewählten Sendungen für den nächsten Tag. mo – 03.01.2022 17:50 bis 18:00 | SWR 2 SWR2 Jazz vor sechs 19:30:00 | Ö1 John Scofield/Dave Holland Duo 2021 im Porgy & Bess, Wien Beide sind zu unterschiedlichen Zeiten durch die Schule der Band von Miles Davis gegangen, beide gelten auf ihren Instrumenten als Großmeister des Gegenwartsjazz, waren darüber hinaus als Bandleader erfolgreich. Und obwohl sich die Wege von Dave Holland und John Scofield vor allem in den 1990er Jahren schon einige Mals gekreuzt haben, so war es doch eine kleine Sensation, als sie im Herbst 2021 im schlanken Duoformat auf Europatournee gingen: Der 75-jährige britische Grandseigneur des Kontrabasses, bekannt als virtuoser Melodiker, und der zu diesem Zeitpunkt noch 69-jährige Meister der Reduktion und des …

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