Eine Geigerin im Wasser mit Quallen

Oberfläche und Gegenwelt

Die polymediale Installation „Breaking The Surface“ stellt bei Werksviertel Mitte Kunst Wasser als Gestaltungs- und Reflexionsraum in den Mittelpunkt.

Immersion heißt das Zauberwort, die mitfühlende Einbettung des Betrachters oder der Betrachterin in den Kosmos des künstlerischen Erlebens. Between Music sind als Kollektiv um die dänische Komponistin, Sängerin und Konzeptdenkerin Layla Skovmand Spezialisten für solche Formen des Grenzübertritts ins Transmediale. Sie musizieren bei Bedarf, zuletzt im Rahmen der „Out Of The Box“-Festivals 2019 und 2020, unter Wasser, transformieren die entstandenen Klänge in das Medium Luft und produzieren dabei wie nebenbei auch noch archaische Bilder in Flüssigkeiten schwebender Künstler*innen mit viel Assoziationspotential von Mutter Erde bis Vater Ozean.

Musikalische Installationen

„Breaking The Surface“ geht einen anderen Weg. Sechs Stationen konfrontieren Besucher*innen der audio-visuellen Kunstinstallation mit verschiedenen Stadien des individuellen Erlebens von Wasser als Klang und Raum. Lautsprecher tauchen in hängende Gläser, eine konkave Leinwand mit Unterwasserbildern und Kopfhörern umfängt die Wahrnehmung. Ein nebliger Altar konzentriert die Betrachtung auf einen illuminierten Brunnen mit Videozuspielung, alchemistische, farbig leuchtende Kolben rufen das Existentielle des Mediums Wasser in Erinnerung. Man schreitet durch eine vulkanisch rote, aber neblig kalte Installationsschleuse oder kann mit Quallen und bebrillt in räumlicher 3D-Animation durch das Fluide treiben.

Verbindung von Mensch und Natur

Vor allem hat man Zeit. „Breaking The Surface“ ist keine Vorstellung mit fertiger Dramaturgie, sondern ein Raum der Optionen künstlerischer Wahrnehmungen, durch den man sich im eigenen Tempo bewegen kann. Auch das gehöre zum Konzept, denn in Zukunft gehe es mehr noch als bisher um die Verbindung von Mensch und Natur in der künstlerischen Auseinandersetzung, meinte die Kuratorin von Werksviertel Mitte Kunst, Martina Taubenberger, am Rande der Eröffnung der Ausstellung. Technisch vermittelte Immersion wie am Beispiel von „Breaking The Surface“ ist da ein zentraler Punkt, der die Möglichkeiten der individuellen Teilhabe erweitert. Schließlich befindet man sich inmitten eines Kulturraumes, der die Verbindung zum Naturraum erst herstellen muss.


Between Music – Breaking the Surface

26. März–23. April | Mi & Fr 16–18 Uhr, Do 16–20 Uhr, Sa/So/Feiertag 14–18 Uhr

whiteBOX, Werksviertel Mitte Kunst (München, Atelierstaße 18, 2. Stock)

Anmeldung unter www.werksviertel-kunst.de


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