Jazztage Dresden senden S.O.S

Bitter für die chronisch defizitär arbeitendenden Jazztage Dresden: Bei der kürzlich zu Ende gegangenen Ausgabe 2010 hat das Festival mit rund 13.000 Besuchern einen Rekord aufgestellt, obwohl man aus Geldmangel sowohl das Werbebudget um 75 % kürzen, als auch die Dauer des Festivals um fünf Tage reduzieren musste. Trotzdem steht man jetzt vielleicht vor dem Aus. keine Förderung – kein Festival Der Grund dafür ist im Gegensatz zum ebenfalls schwer angeschlagenen JazzBaltica in Schleswig-Holstein nicht eine Streichung von Fördermitteln, sondern die permanente Abwesenheit ausreichender Zuschüsse. Der Veranstalter Grandmontagne Music kämpft seit Jahren für eine angemessene Förderung durch die Stadt Dresden. Doch die hält sich bisher überwiegend bedeckt – die Fördersumme von 1.500 € für 2010 (von 100.000 €, die beantragt worden waren) spricht eine deutliche Sprache. Die Zukunft des Festivals will Grandmontagne Music nun vom Förderantrag für 2011 abhängig machen. Sollte dieser wieder nicht bewilligt werden, sieht man sich kräftemäßig am Ende und möchte aufhören. Anstelle der Jazztage gäbe es dann lediglich einige über das Jahr verteilte Einzelkonzerte und kleinere Konzertreihen.

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Herbie, eine Legende startet durch…

Seit dem 23. Oktober 2010 ist Herbie Hancocks auf Europatournee, ab heute beginnen mit seinem Konzert im Festspielhaus Baden-Baden die Deutschlandtermine. Zum Deutschland-Tourstart hat Oliver Hochkeppel für nmz-online ein Interview mit Hancock geführt über Miles und John Lennon, über Jazz im 21. Jahrhundert und Hancocks Motivation bei „The Imagine Project“ mit Rock-Pop-Größen wie Pink, Seal, Jeff Beck, Dave Matthews u.a. Die weiteren Termine: 17.11. Baden-Baden, Festspielhaus 18.11. Heidelberg, Stadthalle 20.11. Dortmund, Konzerthaus 22.11. Bremen, Glocke 23.11. Frankfurt, Alte Oper 24.11. Hamburg, Laeiszhalle 25.11. Köln, Philharmonie 02.12. Stuttgart, KKL Hegelsaal Links: http://www.herbiehancock.com/

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JAM:M – Jazzworkshop in München (18.12.–20.12.2010)

Zum 25. Jubiläum des Münchner Kulturzentrums Gasteig finden verteilt über die Saison besondere Veranstaltungen in den Räumlichkeiten statt. In Sachen Jazz hat die Betreibergesellschaft Gasteig München GmbH in Kooperation mit dem Jazzinstitut der Hochschule für Musik und Theater München ein Workshop- und Konzertevent entwickelt, die Jazz Masters München, JAM:M. Außerdem beteiligt sind der Neue Jazzschool München e.V. und der Jazzclub Unterfahrt. Der dreitägige Workshop richtet sich an ambitionierte Amateure im fortgeschrittenen Stadium. Die Dozenten von JAM:M sind: Randy Brecker, Trompete; Nathan Davis, Tenorsaxophon; Patrice Rushen, Klavier; Abraham Laboriel, Bass; Billy Cobham, Schlagzeug und Claus Reichstaller, Koordination von JAM:M.

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Report München und die Straßen von San Francisco

Für alle, die noch nicht selbst auf den Jazzbrief des Jazzinstituts Darmstadt vom Oktober 2010 gestoßen sind, hier ein Link, der zu einem spannenden YouTube-Filmchen aus dem Jahr 1967 führt. http://www.youtube.com/watch?v=uocomom2sz8 Lindlau, Brubeck und die Straßen von San Francisco Es geht um die Geschichte hinter der damaligen Titelmusik des ARD-Magazins Report München, die von Dave Brubeck stammte. Dagobert Lindlau, der Redaktionsleiter der Sendung in dieser Zeit, erzählt, wie er Brubeck dazu brachte, sein Stück „Three’s a Crowd“ sekundengenau auf den Sendungsvorspann anzupassen. Interessant ist aber vor allem der nachfolgende Filmausschnitt aus dem Report-München-Beitrag „Die Hippies von San Francisco“ vom 7. August 1967. In dem Beitrag berichtet Lindlau über die Hippie-Bewegung, deren LSD-Konsum und den Absatzmarkt der damals noch wenig bekannten Droge auf den Straßen von San Francisco. Sehenswert, die Lässigkeit, mit der Lindlau aus dem Cabrio heraus seinen Stoff kauft! Großer Sport, hätte ich dem biederen Fernsehen der 60er-Jahre gar nicht zugetraut… Der ganze Beitrag über die Hippies von San Francisco ist auf der Website von Report München gestreamt. Weitere Infos: Jazzinstitut Darmstadt Report München

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Jazzfestivals bei WDR und hr – live on air und im Netz!

Zeitgleich starten heute in Frankfurt und Köln die Jazz-Festivals der Sender HR (Deutsches Jazzfestival Frankfurt) und WDR (WDR3 jazz.cologne). Wer es nicht in die Funkhäuser oder die entsprechenden Locations schafft, dem kann geholfen werden: 41. Deutsches Jazzfestival Frankfurt live im Netz und im Hörfunk In Frankfurt mit dabei: Tony Lakatos, Courtney Pine, Bill Evans, hr-Bigband feat. Rudi Mahall und Aki Takase, u.v.a Das Festival wird im Video-Livestream übertragen auf www.hr-online.de oder liveweb.arte.tv (28.–31.10.10; täglich ab 19.05 Uhr) Außerdem sendet hr 2 alle Konzerte auch live im Rundfunk. Das Programm des 41. Deutschen Jazzfestivals gibt es auf der Website von hr 2. WDR 3 jazz.cologne im Hörfunk In Köln dabei: Gwilym Simcock, Fred Wesley, Diana Torto & Dave Holland, u.v.a. Auch WDR 3 bringt Ausschnitte der Konzerte in seinem Programm. Ein Höhepunkt ist am Freitag abend die Verleihung des WDR-Jazzpreises an Frederik Köster (Jazz Improvisation) und Stefan Schultze (Jazz Komposition). Mit der WDR Big Band Köln und dem BuJazzO. Am Sonntag abend dann das Dave Holland Quintet im Funkhaus (20 Uhr). Eine Zusammenfassung gibt es am 30./31. Oktober 2010, 20:05 Uhr in der WDR 3 Jazznacht.

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Jazz im Rundfunk – Episode I: Der BR

Der Jazz beim Bayerischen Rundfunk hat eine lange Geschichte und reicht bis zur Zeit zurück, als man noch als Radio München unter der Ägide der Amerikaner sendete – Mitternacht in München hieß die berühmteste Sendung mit Jazz in dieser Zeit. Als Redakteure in der Abteilung „Leichte Musik“, zu der der Jazz im BR bis heute gehört, arbeiteten nach dem Krieg u.a. Jimmy Jungermann, Werner Götze, Ado Schlier, Peter Machac und Joe Kienemann. Jazz im BR-Hörfunk Die heutige Hauptsendung Jazztime (tägl. um 23.05 Uhr) hat ihren Platz beim Sender BR-Klassik. Neben den festen Redakteuren Roland Spiegel und Beate Sampson (u.a. Jazz aus Nürnberg) moderieren auch die Jazzjournalisten Ssirus Pakzad, Marcus Woelfle und Ralf Dombrowski regelmäßige Sendungen. Außerdem seit 2003 fest dabei: Bassist Henning Sieverts, wobei man sich bei ihm fragt, wie er noch Zeit findet, um Sendungen zu fahren, nachdem er in gefühlt jeder Jazzband spielt, die in München und auch andernorts die Bühnen besetzt…

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Jazz ist nicht tot, er wird nur spät gesendet!

Nachdem in unserem Blog kürzlich die Beschaffenheit und Qualität der Hamburger Jazzszene zur Diskussion stand und in einem dabei geposteten Video-Link behauptet wurde, es fände so gut wie kein Jazz mehr im Radio statt, soll hier eine kleine Überprüfung dieser Aussage folgen und das vorgestellt werden, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch an Lebenszeichen aussendet. Zu Anfang will ich die Anstalt etwas ausführlicher vorstellen, die ich am besten kenne – den Bayerischen Rundfunk. Hier findet man einige renommierte deutschsprachige Jazzjournalisten und eine lange Tradition in Sachen Jazz- und Unterhaltungsmusik, die bis in die ersten Nachkriegstage zurückreicht. Weitere Posts zu anderen Sendeanstalten sollen von Zeit zu Zeit folgen und unten verlinkt werden. Details zu den Jazz-Programmen der Sender können über die Links zu den Sendungen abgerufen werden. Wir wollen an dieser Stelle auch weiterhin aktuelle TV- und Hörfunk-Tipps zu Sendungen abgeben, die wir besonders interessant finden. Stay tuned! Soweit der Plan, los geht’s…

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JazzBaltica-Petition wird eingereicht

Der Kampf um die Erhaltung von JazzBaltica geht weiter. Heute werden die gesammelten Unterschriften der Petition zur Rettung von JazzBaltica in Salzau an den schleswig-holsteinischen Minister für Bildung und Kultur Dr. Ekkehard Klug (FDP) übergeben. Dies geschieht zwar nicht öffentlich, aber über die Facebook-Gruppe Save JazzBaltica! von Paul Schreier haben die Initiatoren der Protestbewegung Helga Schluberg and Jörg Schaaf die Unterstützer ihrer Sache dazu aufgerufen, sich zumindest vor dem Ministerium für Bildung und Kultur in Kiel zahlreich zu präsentieren. Da offenbar auch ein Regionalmagazin des NDR-Fernsehens vor Ort sein wird, hofft man auf eine zahlen- und lautstärkenmäßig starke Truppe. Zumindest die schleswig-holsteinischen JazzBaltica-Fans haben noch die Möglichkeit, sich am heutigen Montag, den 20.09.2010, beim Protest gegen die Mittelstreichung bei Jazzbaltica und dem Schleswig-Holstein Musik Festival Gehör zu verschaffen, denn Treffpunkt in Kiel vor dem MBK (Brunswiker Straße 16-22) ist bereits morgens um 9.15–9.30 Uhr! Das Jazzfestival steht momentan nicht nur finanziell auf der Kippe, da auch das Gut Salzau wegen des geplanten Verkaufs ab Januar 2011 nicht mehr als Spielort zur Verfügung stehen wird. Darum will man jedoch nicht kämpfen, denn der Träger von JazzBaltica, …

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Gewinner des WDR-Jazzpreises 2010 stehen fest

Ein paar Tage kursierten sie schon, jetzt hat der WDR die Preisträger des WDR-Jazzpreises 2010 auch offiziell verkündet. Über jeweils 10.000 € freuen sich Pianist Stefan Schultze (Kategorie „Jazz Komposition“) und Trompeter Frederik Köster (Kategorie „Jazz Improvisation“), der gerade erst einen Echo Jazz eingehimst hat. Den „Ehrenpreis“ und den Preis in der Kategorie „Jazz Nachwuchs“ hat man in diesem Jahr ausnahmsweise zusammengelegt und dafür mit dem im März 2010 verstorbenen Peter Herbolzheimer den bereits erwarteten Preisträger gefunden. Darüber hinaus hat die WDR Big Band Köln auch eine einjährige Patenschaft für das ehemals von Herbolzheimer geleitete BuJazzO übernommen. Der Preis wird am 29. Oktober 2010 im WDR Funkhaus Köln verliehen im Rahmen des Festivals WDR 3 jazz.cologne, das vom 28.–31. Oktober 2010 im WDR Funkhaus und im Stadtgarten in Köln stattfinden wird. Die Sendetermine in WDR3 und das Programm: WDR-Jazzpreis Die Webseiten Preisträger: http://www.frederikkoester.de/ http://www.stefanschultze.com/

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