Ganz in Gold – Malia gastiert im Jazzclub Regensburg

Malia im Jazzclub Regensburg – das hieß ein ausverkaufter Saal mit vielen Fans und Bewunderern. Die Luft knisterte – auffällig, dass die Stimmung nie wirklich hochkochte. Stärker als in früheren, wilden Zeiten, als sie, nur mit Purple Shoes bekleidet, singend durch die Straßen Londons ging, kehrte die  glamouröse Sängerin aus Malawi/London  ihre melancholische Seite in den Vordergrund. Ein harmloses Party-Party-Disco-Disco-Girl war Malia noch nie gewesen. Entertainment kann bei ihr auch ernste Untertöne haben und diese brachte sie authentisch auf die Bühne: Da verdeckte kein Hall den rauen Kern ihrer dunklen Stimme, die zwischen poppiger Bruststimme, jazziger Beweglichkeit und afrikanisch-mehrstimmiger Farbigkeit wechselte. Viele Songs waren Previews auf ihr neues Album, das im September erscheint. Und manches kannte man schon von ihren alten Alben, wie „Echoes of Dreams“ von 2004. Insgesamt bot Malia ein sehr abwechslungsreiches Programm zwischen Cover-Versionen von Marvin Gay oder Henry Mancini-Songs (Moon River) und originell gemachten Eigenem. Durch den Abend getragen wurde sie von einer ganz feinen Truppe junger und agiler Herren: Pianist Alex Wilson als Wirbelwind der Stile zwischen Jazz, Pop, Salsa und Latin, Bassist Dimitri Christopoulus als das dunkle instrumentale Pendant …

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Tag der Offenen Tür am music college Regensburg

Text und Fotos: Ursula Gaisa – „Wir bilden Profis aus“ lautet das Motto der anerkannten Berufsfachschule für Pop, Rock und Jazz, dem music college im Lokschuppen in Regensburg. Seit fast 20 Jahren gibt es die Schule jetzt und Anfang Februar lud man – wie jedes Jahr – zum Tag der Offenen Tür ein. Interessierte konnten sich das Haus und die Räumlichkeiten ansehen, mit den Dozenten sprechen, sich ausgiebig beraten lassen und einer Einführung des Schulleiters Gunther Conrad lauschen. Außerdem gab es eine öffentliche Probe der Bigband unter Dominik Glöbl. Am Abend schloss sich ein Konzert mit den verschiedenen college-Ensembles an.

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+++ News +++ Veranstaltungstipps-Ticker +++ Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis +++ Early Bird Tickets Moers +++

+++ Jazzclub Regensburg mit Lorenz Kellhuber und Lisa Bassenge +++ Der Jazzclub Regensburg präsentiert am Donnerstag, den 10.12.2015, 20:00 Uhr, das Pianotrio von Lorenz Kellhuber bei Jazz in der Galerie;  Besetzung: Lorenz Kellhuber – p | Orlando le Fleming – b | Obed Calvaire – dr – Spätestens seit seinem zweiten, hoch gelobten Album COSMOS gilt der 25-jährige Pianist und Komponist LORENZ KELLHUBER als außergewöhnliches Talent in der Jazzszene. Zu diesem Konzert kommt er mit seinem New Yorker Trio, für das er zwei der gefragtesten Musiker der dortigen Jazzszene gewinnen konnte: Mit ORLANDO LE FLEMING am Bass und OBED CALVAIRE am Schlagzeug interpretiert er dabei Stücke aus dem Great American Songbook. Am Sonntag, den 13. Dezember wird es weihnachtlich mit Rüdiger Eisenhauers Sleigh Ride Orchestra feat. Lisa Bassenge; Besetzung: S(w)inging Angels: Martin Strasser – voc | Klaudia Salkovic – voc; Sleigh Ride Orchestra: Dirk Rumig – sax | Rüdiger Eisenhauer – g | Matthias Bublath – org | Felix Wiegand – b | Guido May – dr Special Guest: Lisa Bassenge – voc – Tiki, Rockabilly und Swing Extravaganza is in the House. Das Sleigh …

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In Bayern steppt der Bär: Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ 2015

„Da kann man einfach frei spielen.“, erklärte die 12-jährige Nadine Bohmann aus Wertingen auf die Frage, was sie am Jazz so mag. Sie war eine der 300 jungen MusikerInnen aus ganz Bayern die am Wochenende beim Landeswettbewerb Jugend jazzt Bayern für Jazzorchester mit Vorentscheid Bayern zur Bundesbegegnung Jugend jazzt für Jugendjazzorchester und dem Bayerischer Orchesterwettbewerb, Kat. E für Jazzorchester in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf teilgenommen hat. 17 Big Bands und Jazzorchester zeigten, was die bayerische Jazzszene so zu bieten hat. „In Bayern steppt der Bär, was den Jazz angeht.“, resümierte Jurymitglied Anne Czichowsky aus Baden-Württemberg und lag da ganz auf einer Linie mit ihren Kollegen Eberhard Budziat, Axel Prasuhn, Harald Rüschenbaum, Stefan Sigg und Thomas Zoller. Nicht nur das hohe Niveau (7mal wurde das Prädikat „hervorragend“, 6mal „sehr gut“ und 4mal „gut“ vergeben), auch die vielen jungen Bands mit einem Durchschnittsalter bis 14 Jahre bestätigen die gute Nachwuchsarbeit in Bayern. „Gerade was die ganz Jungen zwischen 12 und 13 geboten haben, war erstaunlich.“, fügt Axel Prasuhn hinzu. Spontan entschied sich deshalb die Jury für die Bands bis 14 eine zusätzliche Alterskategorie einzurichten. So gab es …

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+++ News +++ Konzertfinale Junger Münchner Jazzpreis 2015 +++ Festival JazzDate2015 Leipzig +++ Tobias Meinhart auf Tour +++

+++ Konzertfinale Junger Münchner Jazzpreis 2015 +++ Am Freitag, den 13. 11., 20 Uhr, findet in der Münchner Unterfahrt das Konzertfinale des Jungen Münchner Jazzpreises 2015 statt – ein Glückstag für den jungen deutschen Jazz. Der Preis (JMJP) wird 2015 das dritte Mal vergeben. Die Konzertfinale 2013 und 2014 in der jeweils ausverkauften Unterfahrt waren Highlights des Münchner Jazz. Der JMJP ist ein Förderpreis von „mucjazz – Münchner Verein zur Förderung von Jazz e.V.“ und mit insgesamt 6.000 € dotiert, Platz 1 mit 3000 € und die Plätze 2 und 3 mit 2.000 bzw. 1.000 €. Er ist ausgeschrieben für Jazzmusiker(innen) bis 27 Jahre und lebt von der Unterstützung von Mitgliedern und Spendern. Das Konzertfinale steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter und ist ein Kooperationsprojekt von mucjazz , Unterfahrt und BR Klassik, das aufnehmen wird. Finalisten JMJP 2015 Der Preis wurde öffentlich ausgeschrieben. Aus 33 Bewerbungen hat die Jury im blindfold-Verfahren anhand eingesandter Tonträger drei Finalisten ausgewählt. Die diesjährigen Finalisten, die um den Jungen Münchner Jazzpreis 2015 spielen,  sind: Andreas Feith Quartett – Nürnberg Andreas Feith (p) – Jan Prax (saxes) – Tilmann …

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Dombert’s Urban Jazz, unterwegs mit dem neuen Programm

Gitarrist Andreas Dombert tourte in den vergangenen Jahren mit Weltstars wie Larry Coryell, Philip Catherine, Ulf Wakenius oder Airto Moreira. Mit seiner Formation „Night of Jazz Guitars“ trat er bei hochkarätigen internationalen Festivals auf, als Kopf der Band „Dombert´s Urban Jazz“ experimentierte er mit Elektronik-Einflüssen und feilte an seiner ganz eigenen Klangästhetik. Am kommenden Mittwoch (4. 11.) gastieren Dombert und sein Urban Jazz-Projekt in seiner Wahlheimatstadt Regensburg mit einem brandneuen Programm. Ein Jahr lang feilte er in der Stadtkunst, einem Künstlerhaus am Stadtrand von Regensburg, zusammen mit dem Elektroniker Peter Sandner und dem Videokünstler Ralf Oberleitner an den neuen Stücken. Im Jazzclub Leerer Beutel in Regensburg erwartet die Besucher ein brandneues Programm, das gerade auf einer Tour durch Süddeutschland erprobt wird und gleichzeitig im Münchener Studio von Manfred Mildenberg aufgenommen wird. Die Premiere in der Münchner Unterfahrt ist gelungen, und mit jedem Konzert wächst das Programm zusammen und gewinnt an Perfektion. Weitere Konzerttermine sind Amberg (29.10.), Neumarkt (30.10.) und Feldafing (31.10.). Die Tour gastiert nicht nur in klassischen Jazzclubs , sondern auch in Konzert- und Theatersälen wie dem Casinosaal in Amberg oder dem Reitstadel in Neumarkt. …

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Jazz im Radio

Die Herbstmonate sind Hochsaison, was Live-Acts angeht. Wer dennoch nicht sein Zuhause verlassen will – denn mit dem Verlassen der eigenen vier Wände beginnt ja bekanntlich das gesamte Unglück der Menschheit, für den hat die Jazzzeitung.de -Redaktion ein paar Radio-Empfehlungen ausgesucht.   hr2 Live-Jazz SA. 24.1 OKT/19.05-20.00h HENRY THREADGILL SEXTET Henry Threadgill,, sax, fl | Frank Lacy, tb | Rasul Sidik, tb | Deidre Murray, cello | Fred Hopkins, b | Newman Baker. dr | Yaron Israel, dr | Ein Mitschnitt vom 21. Deutschen Jazzfestival Frankfurt 1988, VON CLAUS GNICHWITZ SO 25. OKT/19.05-20.00h DIE HR-BIGBAND: Konzerte und Produktionen u.a. mit: “Incomprendido” – hr-Bigband feat. Miguel Zenón, cond. by Mike Holober, Frankfurt am Main, Instituto Cervantes, September 2012, Teil 1 VON DANIELLA BAUMEISTER   SWR2 SA 17. OKT ⁄ 20:30 – 22:45 UHR DONAUESCHINGER MUSIKTAGE – LIVE NOWJAZZ SESSION ACOUSTIC & ELECTRIC HABITAT Die dänische Saxofonistin Lotte Anker im Trio und Sextett mit Sofia Jernberg Thomas Lehn ⁄ Ikue Mori ⁄ Sten Sandell und Michael Vorfeld AM MIKROFON: JULIA NEUPERT SAMSTAG ⁄ 17. OKTOBER ⁄ 22:45 – 24:00 UHR DONAUESCHINGER MUSIKTAGE NOWJAZZ DONAU.PHON VON HARRY LACHNER …

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+++ News +++ Cyminology im Regensburger Jazzclub +++ Internationales Jazzfestival EBE-JAZZ 15 +++ 25. Festival JAZZ GOES TO KUR 2015 +++

+++ Cyminology im Regensburger Jazzclub +++ Am 8. Oktober um 20 Uhr wird im „Leeren Beutel“ in Regensburg das Berliner Quartett CYMINOLOGY zu hören sein. CYMINOLOGY verbindet persische Lyrik und kammermusikalische, zeitgenössische Musik: Ost und West, Alt und Neu in berührender Synthese. Die subtile, doch dynamische und sanft pulsierende Musik des Quartetts (gegründet 2002) entsteht aus dem Klang der persischen Sprache heraus. Sie verarbeitet Dichtung von Rumi, Hafis, Khayyam und Forough Farrokhzad. Cymin Samawatie führt in ihren Kompositionen unterschiedliche Richtungen zusammen, darunter die Kammermusik, freie Improvisation, moderne Kompositionsstrukturen, der Impressionismus, der Minimalismus und ein entfernter Anklang an Bossa Nova. Tickets und weitere Informationen unter www.jazzclub-regensburg.de +++ Internationales Jazzfestival EBE-JAZZ 15 +++ Einem Autokennzeichen nachempfunden präsentiert sich die IG EBE-JAZZ mit dem internationalen Jazzfestival EBE-JAZZ 15. Im Landkreis Ebersberg, östlich von München, findet erstmals ein internationales Jazzfestival statt. Dabei sind sowohl Künstler aus Deutschland und Österreich wie auch aus Amerika, Brasilien, Afrika, dem United Kingdom und Korea vertreten. Ins Leben gerufen wurde das Festival von einer kleinen Initiative, die sich vor 7 Jahren unter dem Namen „jazz.grafing“ zusammentat. Unterstützt wird EBE-JAZZ 15 unter anderem vom Landrat, …

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Leichtes mit internationalem Format: Ulita Knaus

Text und Fotos: Michael Scheiner – Bei ihrem ersten Gastspiel im Jazzclub Regensburg stellte Ulita Knaus vornehmlich Songs aus ihrem Album „The Moon On My Doorstep“ vor. Mit dem Berliner Pianisten Tino Derado – ein gebürtiger Münchner – und Schlagzeuger Túpac Mantilla aus Kolumbien hatte sie zwei exzellente Begleiter dabei. Den Eindruck, dass bei einer solchen Minimalbesetzung etwas fehlen würde, ließen die trefflich harmonierenden Musiker gar nicht erst aufkommen. Zwar stand der Gesang von Knaus deutlich im Mittelpunkt, dennoch hatten die beiden genügend Spielraum für eigene Akzente. Sein leichtes, manchmal fast zartes Schlagzeugspiel gestaltete Mantilla mit verschiedenen Schlegeln, Metallstäben und Besen, bis hin zum gemeinen Hofbesen. Vergnügt trommelte er mit diesem auf die Snaredrum ein. Den Vogel schoss der schmächtige Südamerikaner mit einer umwerfend groovenden Bodypercussion ab, mit welcher er Knaus in einem chinesisch anmutenden Song tänzelnd begleitete. Danach brach sich die bis dato etwas zurückhaltende Stimmung des Publikums in einem Beifallsturm Bahn. Schon zuvor hatte Derado die konzentrierten Zuhörer mit einer Instrumentalkomposition für sich eingenommen. Mit dem herb-wehmütigen „I never said I would believe in“ kroch er ihnen geradezu unter die Haut und ließ …

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Die Stadt pulsiert: Eindrücke vom Bayerischen Jazzweekend Regensburg 2015

Von Juan Martin Koch –  Man konnte Matthias Schriefl seine schlechte Laune nicht verdenken. Da entfesselte er im Duo mit der Vokalakrobatin Tamara Lukasheva ukrainisch-alpenländischen Irrsinn mit Methode, doch im Kellergewölbe eines Irish Pub in der Regensburger Altstadt ließen sich einige Stammgäste davon keineswegs in ihrer Konversation stören… Schriefl erging sich daraufhin in manch galgenhumoriger Publikumsbeschimpfung, bis hin zur Androhung, seine Ansagen würden sämtlich im Bayerischen Jazzinstitut archiviert. Überzeugender war der Wahnsinnstrompeter aber dann, wenn er seinen Ärger in der Loopstation aufstaute, um ihm dann mittels eines schaurig-schönen Schredder-Grooves Luft zu machen.   Die Stimme als Instrument Mehr Glück hatte Tamara Lukasheva beim Auftritt ihres Quartetts im „Leeren Beutel“, also dort, wo sonst auch der Jazzclub Regensburg seine Konzerte veranstaltet. Aufmerksam lauschte der Saal ihrem mit Tempo- und Athmosphärewechseln oft mehrfach ineinander verschachtelten, mal textgebundenen, mal in himmelstürmende Vokalisen sich auflösenden Songmaterial. Das dafür erforderliche, komplex ausgeklügelte Zusammenspiel wirkt dabei aber wie aus dem Moment heraus entstanden, weil Pianist Sebastian Scobek, Bassist Jakob Kühnemann und Drummer Dominik Mahnig genauestens auf die Sängerin und aufeinander reagieren. Mahnig sorgte mit einer splapstickartigen, rhythmisch aber genauestens kontrollierten Persiflage …

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