JazzZeitung top 20 2017

JazzZeitung.de: Top 20-Beiträge in 2017

Ein kleiner Rückblick auf das jahr 2017. Was waren die am häufigsten abgerufenen Beiträge aus diesem Jahr. Unsere Liste: Pat Metheny 2017 auf Welttournee Born To Be Blue: ein Chet-Baker-Film im Kino TV-Tipp: Der Preis der Anna-Lena Schnabel (3sat) – und ein medienpolitisches Ärgernis Konzertierte Verantwortungslosigkeit: Der NDR und der ECHO Jazz 2017 Früher war alles besser!? Und das nächste große Ding? Der streitbare Musiker und Forscher – Zum Tod von Ekkehard Jost ECM Records beginnt mit Streaming Zum Tod von Geri Allen Die Finalisten des BMW Welt Jazz Award 2017: Renaud Garcia-Fons und Eva Kruse Regelmäßige Erneuerung des Jazz durch seine Kritik Thelonious Monk – Les Liaisons Dangereuses 1960 (Sam Records) Musikalische Hermeneutik, praktisch – Jazzfest Berlin 2017 (Sonntag) Der Jazz-Präsident und die Jazzgeschichte Schmunzeln, tänzeln und eine Currysauce – Jazzfest Berlin 2017 – (Samstag) Nebensonnen, Sonnenschein – Jazzfest Berlin 2017 (Freitag) Heimatabend ohne Spirit beim Jazzfest Berlin 2017 (Donnerstag) Rabih Abouh Khalil beim Klassik & Crossover Festival in Ottobrunn Der Prophet des Musikstreaming: Wolfgang Dauner im Jahr 1970 Elflands ewige Gärten: „Metropolis“ mit Live-Musik von Trio Elf beim Heimspiel-Filmfest in Regensburg German Jazz …

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Jazzopen Schlossplatz. Foto: Jazzopen/Presse

Jazzopen oder Jazzclosed Stuttgart 2018

Oder: Wie füllt man 7.000 Plätze. Via Jazzfachzeitung BILD-Zeitung beschwert sich der Vorsitzende des Jazzverbands Baden-Württemberg, Eckhart Fischer über die Programmierung der Jazzopen 2018 in Stuttgart: „Da steht zwar „Jazzopen“ drauf, ist aber kaum noch Jazz drin. … Es ist wirklich schade, dass namhafte Jazz-Künstler für die Haupttribüne nicht in Frage kommen.“ Die Organisatoren wehren sich dagegen: „Es gibt eben nicht viele Jazz-Künstler, die den Schlossplatz mit seiner Kapazität von 7.000 Menschen füllen.“ Gegen wen oder für wen richtet sich das Programm als. Die Künstler, die auf dem Schlossplatz spielen „dürfen“ sind: Jamie Cullum [als Dauergast] (& Joss Stone) Lenny Kravitz Jamiroquai Fanta 4 Kraftwerk Im Alten Schloss selbst spielen: Gregory Porter Pat Metheny Till Brönner Stanley Clarke Band Ein Fall für das Jazzordungsamt? Die Sache ist nicht einfach, will man nicht Grenzlinien aufbauen, die die Sache nur schlimmer machen. Anders herum gefragt: Stünde da nicht Jazzopen drauf sondern Poprockopen, niemand würde sich Sorgen machen. Ohne Schwierigkeiten könnte man all die Musiker (ja es sind ja nur Musiker und eine Sängerin) in ein solches Umfeld hineinsetzen. Aber wo wir gerade mal beim Thema sind: Könnte …

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Wo der Jazz tanzt: die 41. Leipziger Jazztage haben begonnen

Mit ihrem Konzept verfolgen die Leipziger Jazztage eine kluge Doppelstrategie: Neue Spielstätten im gesamten Stadtgebiet erweitern die Wahrnehmbarkeit des Traditionsfestivals und erschließen neue Publika. Trotz lokaler Ausprägung mutieren die Jazztage deswegen aber nicht zum harmlosen Stadtfest, sondern bieten das gewohnte – und auch erwartete – Qualitätsprogramm erster Güte. Auf den 41. Jazztagen geben sich internationale Stars wie Pat Metheny (21.10.), Dominic Miller (19.10.) oder Miroslav Vitous die Klinke in die Hand. Bekannte Namen prägen das Programm, aber man kann auch echte Entdeckungen machen, wie auf den Konzerten der beiden Preisträgerbands. Die Big Band „Jazzrausch“ von Bandleader Roman Sladek, der für sein innovatives Konzept mit dem BMW Welt Young Talent Jazz Award 2017 ausgezeichnet wurde, spielte bereits dieses Wochenende. Das Quintett des Leipziger Schlagzeugers Philipp Scholz, der 2017 den Jazznachwuchspreis der Marion Ermer Stiftung erhält, wird am 17. Oktober im UT Connewitz zu hören sein. Während der zehn Festivaltage bis zum 21. Oktober bewegen sich die Jazztage mit 22 Konzerten, Film, Vortrag, Kino und DJ Set höchst unterhaltsam und anspruchsvoll zugleich zwischen Innovation und  Tradition. Im Folgenden einige Impressionen vom ersten Festivalwochenende. Der alte Westen Leipzigs …

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+++ Pat Metheny 2017 auf Welttournee +++

Der mit 20 Grammys ausgezeichnete Gitarrist Pat Metheny hat Mitte Dezember 2016 eine umfangreiche Welttournee unter dem Motto ›an evening with Pat Metheny‹ angekündigt. Metheny, der kürzlich als jüngster und vierter Gitarrist überhaupt (neben Django Reinhart, Charlie Christian und Wes Montgomery) in die Hall of Fame des weltweit einflussreichsten Jazz-Magazins Downbeat aufgenommen wurde, wird an diesen besonderen Abenden Musik aus nahezu allen Schaffensperioden seiner Karriere präsentieren. Nach dem großen Erfolg seiner Grammy prämierten ›Unity Band‹ und ›Unitiy Group‹ Veröffentlichungen und den anschließenden exzessiven Tourneen nahm Pat Metheny sich 2015 eine wohlverdiente Auszeit – tatsächlich offenbar die erste überhaupt seit 1994, wie er selbst zu Protokoll gibt. Wie man sich denken kann, war Metheny während dieser Pause alles andere als untätig. Er nutzte diese Zeit zu Forschungszwecken musikalischer Natur und zur Weiterentwicklung einiger Ideen, die ihm seit längerem im Kopf herumschwirrten. Und auch ohne große Tourneepläne war Pat Metheny selbstverständlich dennoch live zu erleben: Ob mit der Hommage für die Eberhard Weber Konzertreihe, bei ausgesuchten Konzerten in Europa, Japan und Amerika oder als Artist in Residence beim Detroit Jazz Festival, bei dem er mit seinem eigenen …

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BMW Welt Jazz Award 2017

Der BMW Welt Jazz Award geht im Jahr 2017 in seine neunte Saison. In insgesamt sechs kostenfreien Sonntagsmatineen von Januar bis März präsentieren sich herausragende Ensembles im Doppelkegel der BMW Welt unter dem Motto „Bass erstaunt“. Die Musiker stammen aus Dänemark, Schweden, der Schweiz, Frankreich, den USA und Deutschland. Das große Finale um den mit 15.000 Euro dotierten BMW Welt Jazz Award findet am 6. Mai 2017 im Auditorium der BMW Welt statt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf einem tragenden Jazz-Instrument, dem Bass.  Nach der sechsten und somit letzten Matinee nominiert die Expertenjury zwei Ensembles für das große Finale im Auditorium der BMW Welt. Der Erstplatzierte erhält neben einem Preisgeld von 10.000 Euro eine von BMW Design eigens entworfene Trophäe; 5.000 Euro gehen an den Zweitplatzierten. Zusätzlich wird im Rahmen eines Publikumspreises das Ensemble mit der besten Durchschnittsnote nach Auswertung aller Konzerte gekürt. Dieses Ensemble erhält die Möglichkeit beim Jazz Classica Festival 2017 in Schloss Elmau aufzutreten. Maximilian Schöberl, Leiter BMW Group Konzernkommunikation und Politik: „Der BMW Welt Jazz Award bietet Künstlern eine Plattform, sich und ihr kreatives Können vor einem interessierten Publikum …

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Galerie: Julian Lage Trio in der Münchner Unterfahrt

Bluegrass, Country, Jazz, klassische Musik und vieles mehr findet sich in der Musik des amerikanischen Gitarristen Julian Lage aufs Friedlichste vereint. Gelernt hat er unter anderem in „Gary Burton’s Next Generation Quintet“ und reiht sich damit in die Reihe der Weltklasse-Gitarristen ein, die von Burton „entdeckt“ wurden: Pat Metheny, John Scofield und Larry Coryell. Jazzgrößen wie Herbie Hancock schwärmen „He plays with such heart, mind, and soul“. Und für unseren Fotografen Ralf Dombrowski war Julian Lages gestriges Konzert in der Münchner Unterfahrt sogar „eines der Konzerte des Jahres. Wow!“

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Young Lions On Stage im JazzStudio Nürnberg

Mal eben reingeschaut ins JazzStudio Nürnberg bei „Young Lions on Stage“ und abgetaucht in die wunderbare, einzigartige Atmosphäre dieses Clubs. Zu Gast waren an diesem Abend im Rahmen der Veranstaltungsreihe die Vokalformation „D. MONIC“ und das Orgel-Jazz Quartett „Organic Project“. Das Herzstück von D. MONIC sind die beiden Vokalistinnen Lucia Kastlunger und Judith Geißler die, begleitet von einem sauber groovigen Piano-Bass-Drums Trio, Pop-, Latin- und Funkjazz vom Feinsten boten. Lebendig, vital und spritzig kamen die Eigenkompositionen in Italienisch und Englisch rüber – immer mit einer kleinen passenden Story verbunden – la dolce vita meets pure life – eine echt beeindruckende Performance – Respekt! Danach trat das Organic Project auf und überzeugte bereits nach den ersten Tönen. Jazz Standards von Wes Montgomery, John Coltrane, Pat Metheny oder Charlie Parker wurden nicht einfach gecovert, sondern mit eigenem Leben, beseelten Improvisationen und packendem Groove gefüllt. Wirklich klasse, wie die Jungs im Quartett das Studio jazzmäßig zurück in die sechziger Jahre katapultierten, ohne dabei auch nur einen Moment manieriert oder altbacken zu klingen. Well, that’s real Jazz! Die Veranstaltungsreihe „Young Lions on Stage“ ist ein absolut erfrischender Jazzsommer in …

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Shift – die neue CD von Logan Richardson

Von Thomas J. Krebs – Den umtriebigen Altsaxophonisten Logan Richardson werden viele Fans nicht unbedingt als Leader, sondern eher als Sideman von Ambrose Akinmusire oder z.B. Gerald Clayton kennen. Mit seiner neuen CD “Shift”, erschienen auf dem renommierten Blue Note Label, legt Richardson nach „Cerebral Flow“ und „Ethos“ nun sein drittes Album unter eigenem Namen und gleichzeitig ein wirklich beeindruckendes Album vor. Auf den ersten Blick besticht natürlich die hochkarätige Besetzung mit Pat Metheny (!) an den Gitarren, dem Drummer Nasheet Waits, Jason Moran am Piano und dem Bassisten Harish Raghavan – diese Jungs muss man erst einmal alle an einen Tisch bringen. Eine erstklassige Besetzung macht natürlich noch keine herausragende CD aus, bei dem Album „Shift“ stimmt aber einfach alles, kompositorisch wie musikalisch. „Nomen est omen“ wurde die Idee der „Shift“ Studioband bereits 2009 im Kopf von Richardson geboren, es folgten Kontakte, Gespräche, bis zur Umsetzung vergingen Jahre und das Projekt „verschob“ sich – bis heute. Das Warten und Richardsons Hartnäckigkeit haben sich gelohnt. So individuell die Musiker letztlich alle sind, wirklich interessant ist, was sie hier in der Band gemeinsam anstellen. Das wiederum …

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Gwilym Simcock zu Gast im Düsseldorfer Goethe Museum: A Good Day At Schloss Jägerhof

Von Dietrich Schlegel – „Da bin ich nun wieder in den Strudel der Töne hingerissen.“ Das Konzert des britischen Pianisten Gwilym Simcock im Düsseldorfer Goethe Museum hätte nicht treffender beschrieben werden können, als mit diesem Zitat Goethes aus einem Brief an seinen „Urfreund“ Karl Ludwig von Knebel, in dem er seinen Eindruck von einem Konzert der berühmten Pianistin Maria Szymanowska zusammenfasst. Wir wissen leider nicht, auf welche Weise die seinerzeit berühmte Künstlerin ihr Publikum verzauberte. Aber wenn der musikbegeisterte Geheimrat solche Worte wählt, hätte er sie vielleicht auch für die Klanggewitter gefunden, mit denen der virtuose Gast aus London die Zuhörer zu begeisterten Beifallsstürmen hinriss. Zum sechsten Mal hatten der Hausherr des größten privaten Goethe-Museums, Professor Dr. Christof Wingertszahn, und die Kulturjournalistin Dr. Barbara Steingießer als Initiatorin und künstlerische Leiterin zu der Konzertreihe in das schmucke Barockschloss Jägerhof eingeladen. Die Reihe hat sich offensichtlich im Düsseldorfer Kultur- und Musikleben endgültig etabliert. Diesmal drohte der Ansturm der – so die stetige doppelte Begrüßungsformal – „Goethe-Freunde und Jazzfans“ die Ausmaße des intimen Konzertsaals schier zu sprengen, und das bei 18 € Eintritt. Schließlich kamen alle Besucher unter, …

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