BMW Welt Jazz Award 2015 beginnt am kommenden Sonntag – BMW Welt-Leiter Helmut Käs im Gespräch über Jazz und mehr

Nach neuen Statistiken hat die Gitarre das Klavier als beliebtestes Einstiegsinstrument abgelöst. Was bei den Amateuren im Trend liegt, hat die Profis längst erreicht: Musste die Gitarre in der improvisierenden Musik lange hinter die klassischen Jazzinstrumente zurücktreten, so wächst seit einiger Zeit die Zahl der innovativen Jazzgitarristen mit eigenen Bands und Projekten unaufhörlich. Unter dem Motto „Playing my guitar“ präsentiert nun der siebte BMW Welt Jazz Award bei den Sonntagsmatineen im BMW Welt Doppelkegel sechs aus verschiedenen Nationen stammende, faszinierende Vertreter, die die Bandbreite dieses Instruments kreativ und klanglich ausschöpfen. Für die JazzZeitung sprach Andreas Kolb mit Helmut Käs, dem Leiter der BMW Welt über das Münchener Jazz-Event und über die BMW-Markenwelt. JazzZeitung: Herr Käs, Sie sind seit Juli 2014 neuer Leiter der BMW Welt. Welche Neuigkeiten gibt es im „verflixten 7. Jahr“ des BMW Welt Jazz Awards? Helmut Käs: Das „verflixte 7. Jahr“ wird es mit Sicherheit nicht sein, das kann ich mir nicht vorstellen. Das Format, das wir gemeinsam mit der Stadt München sowie unseren Partnern in die siebte Saison starten, ist inzwischen gut etabliert. Was mit Sicherheit jedes Jahr neu ist, ist …

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»Sound of Heimat« – Die 38. Leipziger Jazztage beginnen

Die diesjährigen Leipziger Jazztage, die am 11. September beginnen, stehen unter dem Motto „Sound of Heimat“. Namhafte interkulturelle Projekte mit mehr als 120 Musikern und Musikerinnen aus 11 Ländern stehen auf dem Programm. Warum „Sound of Heimat“? Der Leipziger Jazzclub als Veranstalter der 38. Leipziger Jazztage schreibt folgendes dazu: „Was bedeutet Globalisierung für unsere kulturelle Identität, für unsere Wertegemeinschaft, für unser Verständnis von Heimat? Die 38. Leipziger Jazztage suchen Antworten im zeitgenössischen Jazz, also der Kunstform, die per se transkulturell ist: Bereits die Anfänge des Jazz in New Orleans lagen in einem Ort der internationalen und multikulturellen Begegnung. In unserer globalisierten Welt kommen heute aber mehr denn je Musiker und Musikerinnen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammen und prägen die internationale Jazzszene. Mit einer eigenen Sprache haben die verschiedenen Kulturen eine neue Qualität in den Jazz gebracht. Improvisierte Musik zwischen den Kulturen ist heute selbstverständlicher Bestandteil der Wirklichkeit. Jazz ist Weltmusik! Hier treten Menschen in Dialog, teilen und verhandeln. Gegenseitiger Respekt, Anerkennung und Neugierde bestimmen die aktuelle Szene. Mit ihrer stilistischen Offenheit fördern Jazzmusiker und -musikerinnen dadurch Toleranz, Pluralität, Vermischung und Flexibilität. Dadurch vermittelt uns die Musik auch …

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In einer Woche geht’s los: 37. Leipziger Jazztage

Die 37. Leipziger Jazztage blicken vom 27. September bis 6. Oktober 2013 mit einem musikalischen Augenzwinkern auf Richard Wagner. Anlass dafür geben der 200. Geburtstag Wagners und der 20. Todestag Zappas, dessen parodistischer Umgang mit Wagner Ausgangspunkt für die Programmgestaltung war. So tritt hier der größte Held der deutschen Spätromantik, Siegfried aus dem Nibelungenlied, nicht gegen einen Drachen an, sondern gegen den gelben Hai aus Zappas letztem Album „The Yellow Shark“. Wie dieser Kampf ausgeht, erfährt das Publikum im Leipziger Opernhaus, wenn das junge Berliner Andromeda Mega Express Orchestra das Auftragswerk zum Thema der 37. Leipziger Jazztage uraufführen wird. Im 40. Jahr seines Bestehens zeigt sich der Jazzclub Leipzig (als Veranstalter der Jazztage) also weiterhin scheuklappenfrei. Dies stellt auch das vom Jazzclub initiierte Projekt am Völkerschlachtdenkmal unter Beweis: Der Leipziger Musikexperimentalist Thomas Hertel inszeniert eine „theatrale prozession mit mund und knie“ zwischen Rock und Jazz, Elektronik und Neuer Musik, Theater und Tanz. Waren Wagner und Zappa jeweils Neutöner ihrer Zeit, so präsentieren die Leipziger Jazztage neben ihrem Thema traditionell auch die Neutöner des zeitgenössischen Jazz. In diesem Jahr darf das Publikum großartige Konzerte mit Star-Saxophonist …

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Toll Brönner. Foto: Andreas Bitesnich

Till Brönner: zwischen Jazz, Pop & X-Factor

Also, eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, das Thema Till Brönner nicht mehr so schnell an-, bzw. aufzugreifen, aber es scheint doch die Gemüter zu bewegen. Nach Erscheinen des Artikels von Michael Scheiner zum Leipziger-Jazztage-Konzert Brönner-Sommer auf nmz-online kam gleich ein böser Kommentar… Heute erreichte mich unten stehende Pressemeldung zu seiner neuen CD bei Universal, die ich euch auch nicht vorenthalten will. Mmmh, alles schön und gut, aber X-Factor? Ist er in Sarah Connor verliebt? Braucht er Geld? Kann man seinen erweiterten Horizont ausdehnen wie ein Gummiband? Was meint Ihr/Sie? „Till Brönner schätzt den weiten Horizont, mit dem er, der hochdekorierte Jazzer, durch die Welt der Musik streift. Sein neues Album „At The End Of The Day“ interpretiert Songs aus fünf Jahrzehnten Popgeschichte. Pop, nicht Jazz! Und unternimmt zudem einen Ausflug zu Johann Sebastian Bach. Er ahnt bereits, dass bei seinen Arrangements von den Beatles über Bowie bis hin zu den US-Rockern The Killers grundsätzliche Fragen auftauchen werden. Etwa: Warum macht der das? Oder auch: Darf der das überhaupt, so als vielfach ausgezeichneter Trompeter, der im Laufe seiner 25jährigen Karriere vier Echos und eine Grammy-Nominierung …

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