Lorenz Kellhubers „Standard Experience“ in Regensburg. © Scheiner

Lorenz Kellhubers „Standard Experience“: Ausdrucksstarke Solisten und sparsame Begleiter

Wenn Frank „Ol’ Blue Eyes“ Sinatra einen Evergreen anstimmte, konnte man sicher sein, von Anfang bis Ende mitsummen oder im Kopf Zeile für Zeile den Text und Note für Note die Text mitsingen zu können. Stimmt dagegen ein Jazzmusikant einen Evergreen an, der im Jazzbereich – englisch gesprochen – Standard heißt, kann man davon ausgehen, diesen noch nie gehört zu haben. von Michael Scheiner Jedenfalls nicht in der Originalfassung, wie ein solcher Song erstmals in einem Musical oder Film gespielt wurde. Zuhörer konnten das hautnah beim Konzert von Lorenz Kellhubers Bandprojekt „Standard Experience“ im Neuhaussaal erleben. Der Pianist und Hochschulprofessor meinte zwar in seiner Begrüßung, dass sie „jetzt vier Stunden ohne Pause für Sie spielen“. Als er sah, wie der eine oder andere innerlich zusammenzuckte, schob er grinsend hinterher, dass das ein Insider-Witz sei. Statt 240 gab es in der Realität eines lauen Spätsommerabends dann 105 Minuten, eingerechnet einer vehement eingeforderten Zugabe – „Autumn Leaves“. Kellhuber, der bereits mehrfach in Regensburg mit einem Trio auftrat, ist für lange frei improvisierte Stücke bekannt, die er aus dem Stehgreif mit seinen Partnern kreiert. Dieses Mal spielte er …

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