Albert-Mangelsdorff-Preis 2023 geht an Conny Bauer

Der Posaunist Conny Bauer wird von der Deutschen Jazzunion mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis 2023 für sein Lebenswerk und seine Verdienste für den Jazz in Deutschland ausgezeichnet. Die Preisverleihung mit Konzert des Preisträgers findet am 5. November 2023 im Rahmen von und in Kooperation mit dem Jazzfest Berlin statt. Aus der Jurybegründung: „Konrad ,Conny‘ Bauer ist eine Instanz in Sachen Jazz und improvisierte Musik – in der DDR vor der Friedlichen Revolution 1989 ebenso wie auch im wiedervereinigten Deutschland. Dabei hat er sich bis heute zwei wichtige Eigenschaften bewahrt, die ihn als Künstler aus- und kennzeichnen. Gleichgültig, ob alleine und solo oder als Mitglied einer Band: Zum einen geht er oftmals ohne Absprachen auf die Bühne und lässt seine Musik so spontan wie möglich vor dem Publikum entstehen. Zum anderen beweist er neben seiner Meisterschaft im Umgang mit geräuschhafte Klängen sein einmaliges Gespür für melodische Prozesse, aus dem heraus sich bis heute seine freie Improvisationskunst speist.“ Statement des Preisträgers: „Der Albert-Mangelsdorff-Preis ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen, mit der ein Jazzmusiker geehrt werden kann. Der Preis erinnert mich an viele gemeinsam gespielte Konzerte mit Albert Mangelsdorff. Bei dem …

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Peter Brötzmann. Foto: TJ Krebs

CD Rezension:  Peter Brötzmann – Catching Ghosts

Die Musikwelt trauert um den Saxofonisten Peter Brötzmann, der am 22. Juni in Wuppertal verstarb. Dass diese Platte ein letztes Vermächtnis werden würde, hatte wohl kaum einer gedacht. Die Musik auf diesem live aufgenommenen Trio-Album hört sich definitiv nicht nach Abgesang, sondern nach Aufbruch und Sich-Neuerfinden, womöglich für weitere viele Jahre an. Und auch für alle, die um Peter Brötzmann bislang eher einen Bogen machten, „weil das ja Freejazz ist“ sei dieses Release zur Horizonterweiterung und Differenzierung des Urteils über einen der einflussreichsten Musiker dringend ans Herz gelegt. Die Rede ist vom Jazzfest Berlin. Peter Brötzmann bildete am 4. November 2022 eine Triobesetzung zusammen mit dem marokkanischen Guembri-Virtuosen Majid Bekkas und dem Chicagoer Schlagzeuger Hamid Drake. Wie geht denn sowas?! Und wie das geht! Es hatte ja auch schon eine Vorgeschichte, da Brötzmann auch schon früher mit Hamid Drake der Gnawa-Tradition gehuldigt hatte. In Berlin sind drei Musiker sowas von in ihrer Sache drin und reiben sich aneinander aufgrund völlig verschiedener kultureller Horizonte, aber lassen sich mit umso mehr Lust und offenem Geist aufeinander ein. Unterschiedliche kulturelle Horizonte, aber ein gemeinsamer offener Geist Das pulsierende …

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