News: +++ German Jazz Trophy 2023 geht Steve Turré +++ Hamburger „Jugend jazzt“-Preisträger spielen mit NDR Big Band +++ Jazz-Institut München featured Brasilien +++

+++ German Jazz Trophy 2023 geht an Steve Turré +++ Unter dem Motto „A Life for Jazz“ zeichnet die German Jazz Trophy seit 2001 jährlich Musiker*innen aus, die durch ihr Lebenswerk dem Jazz neue Impulse gegeben und seinen Stellenwert gefördert haben. 2023 wird das Lebenswerk von Posaunist (und Muschelspieler) Steve Turré mit der German Jazz Trophy geehrt. Steve Turré hat mit Ray Charles gespielt und ist durch die Schule von Art Blakeys „Jazz Messengers“ gegangen, er war Ensemblemitglied von Lester Bowies Projektband „Brass Fantasy“, Mitglied und Arrangeur bei Slide Hamptons „World of Trombones“ und hat mit vielen Größen des Jazz und der Latin Music gearbeitet. Im Schatten dieser „Überväter“ stehe er aber nicht, so die Jury in ihrer Begründung. Unter seiner über Jahre gehaltenen hohen Produktivität steche ein Projekt besonders hervor: seine jüngste Band „Generations“ – eine Art gelebtes Mehrgenerationen-Jazzprojekt, mit dem Turré nicht nur Jazzgeschichte rekapituliert, sondern diese auch gemeinsam mit den Größen und dem Nachwuchs der Szene auf die Bühne bringt. Posaunen- und Muschelvirtuose Alleinstellungsmerkmal seiner Konzerte sind die wundersamen Instrumente, die er stets in einem roten Koffer auf die Bühne trägt. Ssirus …

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Fotograf des Mittendrin: Nachruf auf Sepp Werkmeister

Die Clubs hießen anders, „Orlando“ zum Beispiel, oder „Bongo Bar“, „Reitschule“ oder „Domicile“. Die Welt war auch noch eine andere. Musiker spielten oft wochenweise auf einer Bühne, in den Clubs wurde gequalmt, was das Zeug hielt, auch ordentlich gesoffen. Es gehörte zum Lebensstil des kultiviert Subversiven, sich ein wenig gegen die Etikette der Hochkultur zu stemmen, auch wenn man insgeheim ein Stück von ihr sein wollte. Es war eben Jazz, afroamerikanische Musik, importiert mit den Alliierten, einschließlich des dazu passenden Lebensgefühls der kleinen Freiheit im schon wieder bieder sich einschwingenden Wirtschaftswunder. Und mittendrin ein junger Mann mit Kamera, der mit Ikoflex oder Rolleiflex versuchte, den Musikern auf der Bühne ein von Intensität durchdrungenes Bild abzutrotzen. Es ist ihm oft gelungen. Duke Ellington zum Beispiel, mit Augenringen, Kippe im Mund, spät in der Nacht. Art Blakey oder Lionel Hampton, vor Schweiß nur so glänzend. Bobby Timmons, ein pianistischer Fürst der Dunkelheit, lässig das Zigarillo im Mundwinkel. John Coltrane, in der Pause auf der Treppe des Village Gates in New York, den Blick in die Ferne der Inspiration gerichtet. Sepp Werkmeister hat sie fast alle gehört, gesehen, …

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Streaming +++ King Georg +++ Green Days im Stadtgarten +++ Köln +++

+++ Das KING GEORG, Deutschlands erster digitaler Straight-Ahead-Jazzclub +++ (Pressemitteilung) Er gehörte schon immer zu den ersten Adressen, was Live-Musik angeht. Seit neuestem ist der Kölner Jazzclub KING GEORG obendrein zu den Vorreitern in Sachen digitales Musikangebot in Deutschland und sogar in ganz Europa avanciert. Gleich mehrere Live-Konzerte pro Woche treten als Streaming die Reise ins Netz an. Die Bandbreite reicht von weltweit gefragten Acts wie dem New Yorker „Emmet Cohen Trio“ bis zu „Young Talents“, eine Reihe, die Newcomern selbst in der Pandemie nicht nur eine Bühne, sondern auch eine Gage in den sonst so finanziell klammen Zeiten bietet. Verantwortlich fürs Programm ist Martin Sasse, der selbst zu den Ausnahme-Pianisten des Landes gehört und im KING regelmäßig am hauseigenen Steinway-Flügel sitzt. Für High End Konzert-Feeling in den Wohnzimmern sorgen ausgebildete Ton- und Videospezialisten. Woche für Woche produzieren sie aufwendige Konzert-Mitschnitte, die den höchsten technischen Ansprüchen von Musikliebhabern gerecht werden. Das ständig wachsende Archiv beinhaltet mittlerweile über 100 Konzerte, die über ein Abo-Modell zu einem schmalen Kurs abrufbar sind. Ob Tradition oder Innovation, klassische Moderne oder Avantgarde. Jazz ist ein spannender Austausch der Musiker untereinander …

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Art Blakey & The Jazz Messenger – Neuerscheinung

Jazzfans aufgemerkt! Es gibt sie wirklich noch von Zeit zu Zeit: musikalische Zufallsfunde und Entdeckungen. So auch hier bei Art Blakey & The Jazz Messengers mit dem 1959 aufgenommenen, bis dato komplett unveröffentlichten Blue Note Album „Just Coolin‘“. Eine zudem äußerst interessante Besetzung, die leider nur kurzzeitig existierte, mit Tenorsaxophonist und Messengers-Gründungsmitglied Hank Mobley, Lee Morgan an der Trompete, Pianist Bobby Timmons und dem Bassisten Jymie Merritt. Die Session fand statt am 8. März 1959 unter Rudy van Gelder in seinem legendären Hackensack Studio. „Just Coolin‘“ ist quasi der Blue Note Jazz-Messengers „Missing Link“ zwischen Herbst 1958 und Frühjahr 1959. Also nach dem legendären Album „Moanin‘“ mit Benny Golson und noch vor den umwerfenden Live Aufnahmen vom April 1959 „At The Jazz Corner Of The World“, das fünf Wochen nach „Just Coolin‘“ aufgenommen wurde. Warum diese Aufnahmen bisher unveröffentlicht geblieben sind lässt sich nur vermuten, in den offiziellen Blakey-Diskografien sind sie bisher als „Blue Note rejected“ aufgeführt. Wahrscheinlich hat man sich seinerzeit im Nachgang entschieden, die Studioaufnahmen, nach der erfolgreichen Veröffentlichung des Live-Albums, in den Archiven zu lassen – bis heute. Ein echter Glücksfall, dass dieses …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 03.09. bis 09.09.2018

Ein kleiner Blick in die Jazzwoche 36 im Radio. Ab jetzt mit dem ARD Radiofestival 2018. Wochentags von 23:35 bis 00:00 auf hr2-kultur | MDR Kultur | NDR Kultur | Bremen Zwei | SR2 KulturRadio | SWR 2 | WDR 3. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Jazz im Radio (Fernsehen) SR2 – JazzNow – Sonntags von 20.04 bis 22.30 Uhr BR-KLASSIK – Jazztime – Von Montag bis Freitag täglich um 23.05 Uhr rbb-kulturradio – Late Night Jazz – Sa und So 23:04 – 24:00 Uhr hr2-kultur – Jazz in hr2-kultur – täglich SWR2 – Jazz – täglich WDR3 – JAZZ & WORLD – Improvisiertes zum Tagesausklang – Montag bis Freitag, 22.04 – 0:00 Uhr Deutschlandfunk – Jazz (Überblick) – Jazz Live, JazzFacts und Milestones Deutschlandfunk Kultur – Jazz – diverse Sendetermine ARTE TV – Jazz 03.09.2018 00:00 | ARD-alpha alpha-jazz: Bettye LaVette 47. Internationale Jazzwoche Burghausen 2016 Bettye LaVette greift auf ein reiches Repertoire aus Blues- und Soul-Songs zurück. Ihre nähere Heimatregion rund um die Automobil-Metropole Detroit und der dort entstandene und weltberühmt gewordene Motown-Sound der 1960er waren sicher der …

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Wenn Siri Keith Jarrett versteht. Screenshot
Wenn Siri Keith Jarrett versteht. Screenshot

Wer ist eigentlich dieser Kies Jerry@?

Die Veröffentlichung der Aufnahmen des Labels ECM bei zahlreichen Streamingdiensten hat für einiges Aufsehen und -hören gesorgt. Aber natürlich gibt es auch eine Welt jenseits von ECM. Vor allem bei Kies Jerry@ – wie mein „guter“ Freund „Siri“ immer sagt. Es folgt also eine kleine Playlist mit den vermutlich nicht so bekannten Aufnahmen von Keith Jarrett in seinen frühen Jahren, bevor die großen Plattenlabels und ECM auf ihn aufmerksam wurden. Als Sideman, in seiner ersten Trioformation oder ganz solo mit geordertem Streichquartett. Lange waren diese Aufnahmen nicht so einfach zugänglich. Ich hatte sie das erste Mal als Schüler noch gehört, als Peter Rüedi für den NDR die dreizehnteilige Jarrett-Reihe Anfang der 80er Jahre produzierte mit dem wunderschönen Titel „Die Geometrie der Inspiration“. Die Sachen hatten mich damals sehr interessiert und ich suchte nach Aufnahmen wie „Restoration Ruin“, die ich zu kurios fand, als dass sie einfach verschwinden konnten. Es hat dann bis in die 2000-Jahre gedauert, bis die Platte auf CD auf einer kuriosen Doppel-CD zusammen mit einer Aufnahme des Art Ensemble Of Chicago auch für mich verfügbar war. Ich schätze Originale Vinyls werden eingermaßen …

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