Albert-Mangelsdorff-Preis 2023 geht an Conny Bauer

Der Posaunist Conny Bauer wird von der Deutschen Jazzunion mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis 2023 für sein Lebenswerk und seine Verdienste für den Jazz in Deutschland ausgezeichnet. Die Preisverleihung mit Konzert des Preisträgers findet am 5. November 2023 im Rahmen von und in Kooperation mit dem Jazzfest Berlin statt. Aus der Jurybegründung: „Konrad ,Conny‘ Bauer ist eine Instanz in Sachen Jazz und improvisierte Musik – in der DDR vor der Friedlichen Revolution 1989 ebenso wie auch im wiedervereinigten Deutschland. Dabei hat er sich bis heute zwei wichtige Eigenschaften bewahrt, die ihn als Künstler aus- und kennzeichnen. Gleichgültig, ob alleine und solo oder als Mitglied einer Band: Zum einen geht er oftmals ohne Absprachen auf die Bühne und lässt seine Musik so spontan wie möglich vor dem Publikum entstehen. Zum anderen beweist er neben seiner Meisterschaft im Umgang mit geräuschhafte Klängen sein einmaliges Gespür für melodische Prozesse, aus dem heraus sich bis heute seine freie Improvisationskunst speist.“ Statement des Preisträgers: „Der Albert-Mangelsdorff-Preis ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen, mit der ein Jazzmusiker geehrt werden kann. Der Preis erinnert mich an viele gemeinsam gespielte Konzerte mit Albert Mangelsdorff. Bei dem …

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41. Jazzfestival Saalfelden: Experimente mit den Rändern des Genres

Neuauflage des Saalfelder Jazzfestivals setzt auf Kommunikationsfähigkeit und wechselnde Formationen In der Kunst geht es auch darum, was sein kann, nicht zwangsläufig, was sein darf. „Ich halte mich da an Roscoe Mitchell“, meint Craig Taborn im Gespräch. „Seine Frage lautet: ‚Worin besteht dein Beitrag?‘“ Um das zu erkunden, wagt er Experimente, stellte sich mit Fender Rhodes in den Wald, begab sich mit Christian Lillinger und Elias Stemeseder auf die Nexus-Bühne oder spielte im Trio mit Tomeka Reid und Ches Smith auf der Main Stage des Kongresszentrums von Saalfelden mit der Dramaturgie der improvisierenden Gruppenenergie. Das passte gut zum Gesamtbild, denn die Neuauflage des international renommierten Jazzfestivals (16. bis 22. August) nach der pandemiebedingten Weekender-Kleinform im vergangenen Jahr setzte unter anderem auf die Kommunikationsfähigkeit einiger zentraler Musiker:innen, die in wechselnden Formationen mit den Rändern der Genres experimentierten. Modulierende Besetzungen Der Vokalist, Schauspieler und Dadaist Christian Reiner zum Beispiel war als Artist in Residence an fünf verschiedenen Projekten beteiligt, von einer mehr textorientierten Waldrezitation über ein wild expressives frei agierendes Quintett mit dem Namen „Fünf“ und semantisch helikopternden Wortfragmenten bis hin zur Spontan-Vertonung eines 16 Meter langen …

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