Jubiläumsjahr: das JazzStudio Nürnberg feiert 60-jähriges Bestehen

2014 feiert das JazzStudio Nürnberg ein besonderes Jubiläum und zählt damit zu einem der ältesten Jazzclubs Deutschlands. Seit 60 Jahren besuchen Jazzfans der Metropolregion den kleinen Keller am Fuße der Nürnberger Burg. „Ein Kellerloch als Tor zur Welt“ hieß eine Publikation zum 40. Jahrestag 1994, und treffender kann man diese Institution kaum beschreiben. Denn Ende der 50er und Anfang der 60er waren durch die Zusammenarbeit mit dem Konzertbüro Lippmann & Rau alle Größen der Jazzszene in Nürnberg zu Gast: Ella Fitzgerald, Miles Davis, Duke Ellington, John Coltrane oder das Modern Jazz Quartet. Nach ihren Auftritten in der Alten Messehalle oder im Lessingtheater traf man sie oftmals noch in den Kellerräumen des JazzStudio an. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens feiert das JazzStudio in Kooperation mit der Nürnberger Tafelhalle unter anderem mit einer Jazzwoche im April und internationalen Größen wie dem Chico Freeman Quartet oder Aki Takase mit Han Bennink am Schlagzeug als Gäste. Das JazzStudio Nürnberg wird unser Jazzclub des Monats März und wird dann noch ausführlicher porträtiert werden. Weitere Informationen schon einmal unter dem Link http://www.jazzstudio.de/

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Weihnachts-CDs Folge 5: Felix Miles

„Wake up to Snow – An Even Better Christmas with Felix Miles“ heißt die erste Produktion aus dem Hause Blühmeer (BL2013CD-001), einem 2013 gegründeten Kölner Verlagshaus mit eigenem Label, das sein Portfolio 2014 vorstellen wird. Blühmeer hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Talente zu fördern und ließ für den Anfang zehn neue Musiktitel für die „etwas andere“ Weihnachts-CD extra neu komponieren. Neben dem titelgebenden „Snowy Snowflake“ findet man hier noch entspannte swingende Nummern wie „Christmas Mood“, „Lovely Christmas“ oder „Thanks To You“.  Aber es wird auch gesellschaftskritisch mit „Santa Resigns“: der Weihnachtsmann hat keine Lust mehr in unserer selbstbezogenen Welt, Geschenke zu bringen… Das ist alles sparsam instrumentiert, mit Piano, Bass und Percussion. Multiisntrumentalist Felix Miles, der nicht nur komponiert und zusammen mit Nora Jakob, K. Finkenau und Anna Gaden getextet, sondern auch alles eigenhändig arrangiert hat, singt und spielt selbst, bekommt dabei während eines Titels Unterstützung von der jungen Sängerin Anna Gaden. Charmant das Ganze, manchmal etwas unbeholfen, aber wirklich mal was anderes. Geeignet für: Weihnachtsdinner, gemütliches Beisammensein mit Freunden, Kuscheln vor dem Kamin Reinhören unter: www.felix-miles.com www.soundcloud.com/felixmiles

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Das kleine aber feine Festival „Vibraphonissimo“

Um ihrem Instrument ein Podium zu geben, beschlossen die beiden in Nürnberg studierenden Vibraphonisten Volker Heuken und Izabella Effenberg, eine spezielle Konzertreihe ins Leben zu rufen. Vom 22. bis 26. Januar wird nun in Nürnberg und Fürth das kleine aber feine Festival „Vibraphonissimo“ stattfinden. JazzZeitung: Wie kam euch die Idee zu diesem Festival und wie verlief die Umsetzung? Volker Heuken: Schon vor gut einem Jahr kam Izabella mit der Idee auf mich zu. In den ersten Wochen und Monaten mussten wir uns klar werden, welchen Rahmen das Ganze haben sollte und mit wem wir zusammenarbeiten würden. Mit dem Jazzstudio Nürnberg und dem Kulturforum Fürth haben wir dann schnell adäquate Partner gefunden. JazzZeitung: Was ist der Grundgedanke, die inhaltliche Ausrichtung des Festivals? Heuken: Wir wollen dem Vibraphon eine spezielle Plattform bieten und es während des Festivals von verschiedenen Seiten beleuchten: einerseits im Jazzband-Kontext (Herrenboutique) und im kammermusikalischen Jazz (Vibraxophonie, Mathias Haus Quartett), andererseits aber auch in einem experimentellen, stilübergreifenden, teilweise klassischen Zusammenhang (Metropolmusik). Darüber hinaus haben wir mit Bernard Maseli einen Virtuosen am Malletkat (eine Art E-Vibraphon) gewinnen können. JazzZeitung: Wie würdest du das Vibraphon charakterisieren, …

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Weihnachts-CDs Folge 4: Mario Biondi

Der italienische Crooner par excellence hat es jetzt auch getan und singt sich ganz tief in das Repertoire ein, was ihm dank seiner angenehmen und außergewöhnlichen Stimmer sehr gut gelingt. „Last Christmas“ klingt hier plötzlich ziemlich erwachsen, und vor allem kann man es wieder hören –  was bei der Frequenz, mit der es ansonsten von George Michael vorgetragen, seit Ende November aus dem Radio schallt, schon erstaunlich ist. „White Christmas“ wird zum Ragtime und einer Hommage an Louis Armstrong, aber es wird auch besinnlich mit dem wunderbaren „Have Yourself A Merry Little Christmas“ oder „Dreaming Land“ des Pianisten und Komponisten Paolo di Sabatino. An Instrumenten kommt so ungefähr alles zum Einsatz, was die Palette hergibt: eine Bigband, Streicher, Backgroundsänger/-innen, ein weiteres Quintett, (fast) alles produziert und arrangiert von Biondi himself. Und man merkt die ganze Zeit hindurch, dass dieses Weihnachtsprojekt lange geplant und eine Herzensprojekt ist. Gewidmet ist es den Familien der Musiker, denn „Music Is Life“. Als eine Art Bonus kommen zum Schluss noch Burt Bacharachs „Close To You“ und „After The Love Has Gone“ im Duett mit „Earth Wind & Fire“ dazu. Kinder …

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Die taktlos-Nachrichten vom 12.12.

Vergangenen Donnerstag widmete sich das musikmagazin taktlos der neuen musikzeitung und des Bayerischen Rundfunks dem Jazz. Unter dem Titel „Jazz prekär“ ging es eine Stunde lang um die Lebens- und Überlebensbedingungen der Musiker, Spielstätten, Kritiker und des Publikums. Jetzt gibt es den Podcast zum Nachhören sowie ein paar Impressionen hier. Zu Gast waren übrigens Oliver Hochkeppel, Monika Roscher und Michael Stückl sowie das Duo Kreitmeir und Zehrfeld. Zum Nachlesen veröffentlichen wir an dieser Stelle die taktlos-Nachrichten: Berlin: Ab kommendem Jahr will die schwarz-rote Bundesregierung den blasmusiklastigen oder auch orchestral-pomadigen Klang der deutschen Nationalhymne auffrischen. Das teils swingende, teils bebopige Arrangement Klaus Doldingers wird künftig vom Bundes-Jugend-Jazzorchester interpretiert. Den Text rappt exklusiv im Rahmen politisch ersehnter Inklusion: Bushido. Leipzig/Köthen. Neue Manuskriptfunde belegen: Johann Sebastian Bach leitete während seine Kantorenzeit in Leipzig bereits eine BigBand. Bislang sind die Manuskripte von Musikwissenschaftlern als gefälschter Humbug abqualifiziert worden. Erst der Jazzforscher Martin Pfleiderer von der Musikhochschule Weimar hat den tieferen Sinn der Kompositionen wie „It’s enough“ oder „Nobody knows the trouble I’ve seen“ entdeckt. In diesem Zusammenhang bekommt auch endlich die angeblich vollkommen falsch gestimmte Orgel des Jazzclubs Köthen einen …

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Weihnachts-CDs Folge 3: Quadro Nuevo

Sie haben’s schon wieder getan. Quadro Nuevo, das enorm erfolgreiche Quartett um Mulo Francel (sax, kl…), Andreas Hinterseher (akk, bandoneon, vibr…), D.D. Lowka (b, perc) und die Harfenistin Evelyn Huber legen dieses Jahr ihre zweite Weihnachts-CD unter dem schlichten Titel „Bethlehem“ vor (GLM, Fine Music FM 184-2). „Musik, die nahe am Urgedanken der Weihnacht ist: Die Ankunft einer neuen Zeit, die Licht und Wärme ins Dunkel bringt. Die Idee: Nächstenliebe wird zur Melodie“ wollen die vier mit Unterstützung der Gäste Joscho Stephan an der Gitarre und Chris Gall am Piano auf’s Tapet bringen, und das gelingt ihnen wie immer souverän und meisterlich unangestrengt. Und sie haben auch wieder wenig Bekanntes ans Licht gebracht, beziehungsweise neu für ihr umfangreiches Instrumentarium neu arrangiert, wie etwa das jiddische Lied „Shtil di Nakht is oygesternt“ oder „There is no rose of such virtue“, das auch schon Sting für sich entdeckt hat. Das rauscht schon fast meditativ dahin, wenn Hubers Harfenklänge mit dem Akkordeon das „Schiff, das geladen hat“, auf dem Meer beobachten oder Andreas Hinterseher am Anfang von „Jul, jul, stralande jul“ ganz allein seine Akkordentasten bedient. Aber auch …

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Weihnachts-CDs Folge 2: Max Neissendorfer

Swing und Weihnachtslieder, das passt schon lange gut zusammen. Inspiriert von Frank Sinatras „Christmas Album“, das bei seinem Erscheinen Standards setzte, hat jetzt der Münchner Sänger Max Neissendorfer mit seiner Sinatra Tribute Band eine schmissige CD zum Thema vorgelegt. Sämtliche Klassiker des Great American Songbook sind mit dabei im Gepäck: „White Christmas“, „Winter Wonderland“ mit einer akrobatischen Scat-Einlage, „Jingle Bells“ oder auch „Rudolph The Rednosed Reindeer“. Heiter Besinnliches wie „Have Yourself A Merry Little Christmas“ wechselt sich mit schwungvollen tanzbaren Versionen etwa von “Frosty The Snowman” ab. Neben Neissendorfer sind noch Sandro Häsler (tp, flh, ld), Rolf Häsler (reeds), Jérôme De Carli (p), Reto Anneler (as, bs), Vincent Lachat (tb), Georgios Antoniou (b) und Daniel „Booxy“ Aebi (dr) mit von der Partie. Ok, Scat muss man mögen und Neissendorfer ist nicht Sinatra, aber die Arrangements sind originell, machen Spaß und die Musiker sind mit viel Spielfreude dabei. Die Soli sind durchaus für Weihnachts-muffelige Jazzfans geeignet. Aufgenommen wurde das Ganze übrigens im Juli… Aber da haben ja schon viele andere im Studio geschwitzt, Geschäft ist Geschäft. Geeignet für: Party, Empfang, Weihnachtsball oder für gute Laune am …

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Weihnachts-CDs Folge 1: Sternkind

Einmal einen Weihnachtshit landen und nie mehr an Geldproblemen leiden: George Michael hat’s vorgemacht, ein Buch von Nick Hornby, das mit Hugh Grant verfilmt wurde (About a Boy) wurde, hat das Phänomen zum Thema, und alle hätten ihn natürlich alle Jahre wieder auch. In loser Reihenfolgen wollen wir bis Weihnachte eine Reihe neuer jazziger Produktionen vorstellen, die das Zeug zum Hit haben – oder auch nicht. Den Anfang macht die schmissig-zarte CD von Sternkind: „Draußen fällt der Schnee. Weihnachtslieder einmal anders“ (Courage Musikverlag, Bestellungen via Website siehe unten!). „Sternkind“, das sind die beiden jungen sympathischen Musikerinnen Rieke Katz (Gesang, Querflöte, Percussion) und Gabi Kohler (Gesang, Klavier, Gitarre, Percussion), unterstützt werden sie von Stephan Gembler (Keyboards), Marco Kühnl am Bass und Björn Glindemann (Drums). Die beiden haben sich während ihres Gesangsstudiums an der Musikhochschule Nürnberg kennengelernt und interpretieren auf ihrer ersten gemeinsamen Produktion sowohl traditionelle deutsche und englischsprachige Klassiker wie „Tochter Zion“, „Stille Nacht“, „Praise Him“, „Oh it’s Christmas“ oder „It’s Christmastime“. Aber auch ein paar nette Eigenkompositionen haben sich eingefunden, leider kann man ohne größere Recherche nur erahnen, was eigen und nicht ist, da ein …

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