Regensburg präsentiert das Programm für das 42. Bayerische Jazzweekend

Das Programm des Jazzweekends 2023 steht fest. Vom 13. bis 16. Juli werden 105 kostenfreie Konzerte von 101 Bands, Combos und Einzelkünstlerinnen und -künstlern über die Bühnen der Stadt gehen. Das Konzept gibt es seit 42 Jahren, dem seit 2022 wirkenden neuen künstlerischen Leiter, Christian Sommerer, gelingt es wie versprochen, in Kooperation mit dem Regensburger Kulturreferat, auch im zweiten Jahr unter seiner Leitung neue Akzente zu setzen.

Jazzweekend-Satellit im Landkreis

Mit gleich fünf Konzerten ist das Bayerische Jazzweekend ab diesem Jahr auch im Landkreis Regensburg zu Gast. Im Schlosshof Schönberg in Wenzenbach gibt es unter anderem die Münchner Jazz-Formation WestendProjekt sowie den spannenden Brasiljazz des Juliana Blumenschein Quartett feat. Isabela Meirelles aus Mannheim und Salvador da Bahia zu hören.

Artists in Residence mit Gastgeber Geff

Der Regensburger Jazz-Drummer Gerwin „Geff“ Eisenhauer gestaltet im Austausch mit international bekannten Musikerinnen und Musikern ein Artist-in-Residence-Programm für das Jazzweekend, das in gemeinsamen Konzerten und Formaten mündet und neue Perspektiven eröffnet. So ist Wolfgang Flür, Schlagzeuger der legendären Band Kraftwerk, am Samstag, 15. Juli, um 22.30 Uhr im Leeren Beutel gemeinsam mit Eisenhauer zu erleben. Wolfgang Flür war von 1973 bis 1986 Teil der deutschen Elektronikband und gilt als einer der Urväter und Wegbereiter elektronischer Musik weltweit

Jazzweekend akademisch

Erstmals wird das Festival 2023 auch eine wissenschaftliche Begleitung erfahren. Der Musikwissenschaftler Fabio Dick geht dem Jazzweekend auf den Grund. In Kooperation mit der Hochschule für Musik Würzburg werden Grundlagen und Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Formats ausgelotet.

Jazz aus den Regensburger Partnerstädten in Frankreich, Schottland und Ungarn

Auch die Regensburger Partnerstädte sind in diesem Jahr groß vertreten und verstärken das Programm mit Acts aus Budapest, Clermont-Ferrand und Aberdeen. Mit dem Aberdeen Jazz Festival (AJF) entstand die Komposition „Dee-Don-Danube“, an der Musikerinnen und Musiker aus beiden Städten beteiligt sind. Das fertige Werk feierte in Schottland Premiere. Am Sonntag, 16. Juli, wird es um 20 Uhr in der Kosmonaut-Bar begeistern. Aus Budavár reist das Bettika Quintet nach Regensburg, benannt nach Sängerin und Komponistin Bettika Bakos. Das Ensemble lässt Elemente aus Jazz, freier Improvisation, Weltmusik und zeitgenössischer Poesie in ihre Musik einfließen. Der Rhythmus und die Texte basieren oftmals auf den Werken ungarischer Dichter. Ungarische Volksmusik verleiht dem Konzertprogramm am Samstag, 15. Juli, um 18 Uhr am Museumsschiff Ruthof durch ihre Dramatik und Komplexität spannende Farben. Seit 2019 spielen die fünf Musiker aus Clermont-Ferrand unter dem Namen A4 gemeinsam Mutant Jazz – eine Stilrichtung, deren Sound in scharfen Trompeten und mächtigen Synthesizern verankert ist. Ihr Name bezieht sich auf die vierte Arche, deren fantastische Abenteuer sie von epischen Passagen bis hin zu komplexer Ambiance mit ihren Instrumenten erzählen. Trivial und traumhaft, exzentrisch und ernst – zwischen diesen Polen bewegt sich ihre Musik, die man am Sonntag, 16. Juli, um 20.30 Uhr im Degginger miterleben kann.

Jazz international, national und regional in Regensburg

Auch zahlreiche Internationale Bands und Künstlerinnen und Künstler aus Brasilien, der Mongolei, aus Ungarn, den Niederlanden, aus Frankreich, Österreich und Schottland bereichern das 42. Bayerische Jazzweekend.

Die Künstlerinnen und Künstler kommen aber auch aus Berlin, Köln, Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, Mannheim, Leipzig, Düsseldorf sowie aus zahlreichen bayerischen Städten zum Jazzweekend. Eines der Highlights: Die Komponistin und Gitarristin Monika Roscher ist mit ihrer Big Band zu Gast. Die Nürnbergerin wurde neben den Werken für ihre eigene Band auch für ihre herausragenden Kompositionen für die zeitgenössische Musik und die Bühnenmusik bekannt. Beim Jazzweekend ist sie gleich zweimal zu hören: zum Auftakt am 13. Juli um 17.30 Uhr im Gewerbepark und am 14. Juli um 20.30 Uhr auf der Bühne am Haidplatz. Ebenfalls zum Auftakt am 13. Juli steht um 19 Uhr das Tentett SH41KH9 extended auf dem Programm, das groß orchestrierten Modern Jazz und den klassischen Stil einer Singer-Songwriterin fusioniert: 2020 erweiterte Gründer Maximilian Shaikh-Yousef – Gewinner des Münchner Jazzpreises 2019 – das zunächst neunköpfige Projekt um die österreichische Sängerin Veronika Morscher.

Neuer Spielort: Neupfarrplatz statt Kohlenmarkt

So ist in diesem Jahr der Neupfarrplatz als neuer Spielort mit dabei, mit einem großen Programm für ein großes Publikum. Funkomat aus Nürnberg werden dort spielen, genau wie die Wiener Band Stick a Bush oder die Regensburger Funk-Combo Galaxy Walker & The Hoodstarz.

Dem Nachwuchs eine Stimme geben

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Jazz-Ausbildung stark gewandelt und akademisiert. In Bayern gibt es heute drei Musikhochschulen mit Jazz-Abteilungen. Das Bayerische Jazzweekend stellt den Musik-Nachwuchs bewusst in den Vordergrund und den jungen Talenten eine eigene Bühne auf dem Bismarckplatz zur Verfügung. Die Jazz-Hochschulen aus München, Nürnberg und Würzburg sind hier mit Formationen vertreten und präsentieren ein spannendes Programm, von Classic Jazz bis hin zu Jazzpop, Modern Jazz und Fusion. Ebenso wieder mit dabei: das Landesjugendjazzorchester Bayern, das – neben seinem Open-Air-Auftritt am Freitag, 14. Juli, um 18 Uhr zur offiziellen Eröffnung auf der Bismarckplatz-Bühne – auch am Samstagabend, 15. Juli, im Degginger und am Sonntagvormittag im Innenhof des Thon-Dittmer-Palais zu hören sein wird.

Programm ’23 | Jazzweekend Regensburg

Beitragsbild: Monika Roscher Big Band. Foto: Lukas Diller

 

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