Eine Geigerin im Wasser mit Quallen

Oberfläche und Gegenwelt

Die polymediale Installation „Breaking The Surface“ stellt bei Werksviertel Mitte Kunst Wasser als Gestaltungs- und Reflexionsraum in den Mittelpunkt. Immersion heißt das Zauberwort, die mitfühlende Einbettung des Betrachters oder der Betrachterin in den Kosmos des künstlerischen Erlebens. Between Music sind als Kollektiv um die dänische Komponistin, Sängerin und Konzeptdenkerin Layla Skovmand Spezialisten für solche Formen des Grenzübertritts ins Transmediale. Sie musizieren bei Bedarf, zuletzt im Rahmen der „Out Of The Box“-Festivals 2019 und 2020, unter Wasser, transformieren die entstandenen Klänge in das Medium Luft und produzieren dabei wie nebenbei auch noch archaische Bilder in Flüssigkeiten schwebender Künstler*innen mit viel Assoziationspotential von Mutter Erde bis Vater Ozean. Musikalische Installationen „Breaking The Surface“ geht einen anderen Weg. Sechs Stationen konfrontieren Besucher*innen der audio-visuellen Kunstinstallation mit verschiedenen Stadien des individuellen Erlebens von Wasser als Klang und Raum. Lautsprecher tauchen in hängende Gläser, eine konkave Leinwand mit Unterwasserbildern und Kopfhörern umfängt die Wahrnehmung. Ein nebliger Altar konzentriert die Betrachtung auf einen illuminierten Brunnen mit Videozuspielung, alchemistische, farbig leuchtende Kolben rufen das Existentielle des Mediums Wasser in Erinnerung. Man schreitet durch eine vulkanisch rote, aber neblig kalte Installationsschleuse oder kann …

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Das Out Of The Box Festival im Werksviertel München geht weiter

Der synästhetische agierende Pianist Ralf Schmid war mit einem Kompositionsauftrag „Human Touch“ zum Out Of The Box Festival  ins Werk7 des Münchener Werksviertel geladen. Er sei eigentlich der Hausmeister, meint Asle Karlstad, und weiß natürlich, dass er untertreibt: Allein für die schnurlosen Mikrophone des O/Modernt Kammerorchesters müssen 21 Kanäle koordiniert werden. Dazu kommen die Sender der Trondheim Voices, zahlreichen Laptops, iPads, die Datenhandschuhe von Ralf Schmid, auch ein paar Informationen über das Licht, die synchronisiert und sinnvoll auf Lautsprecher und Scheinwerfer im Werk7 des Münchner Werksviertels übertragen werden müssen. Es ist eine gewaltige Organisationsleistung, die im Hintergrund geschieht, um den Vordergrund schwerelos, verspielt, selbstverständlich wirken zu lassen. Karlstad hat sie im Griff, auch wenn er hier nur das erfülle, was andere von ihm wollen, wie er mit einem weiteren Lächeln des Understatements betont. Er ist einer der erfahrenen Sounddesigner Europas, einer, ohne den die Trondheimer Sängerinnen ungern in die Welt der Musikprojekte ziehen. Einer, den man holt, wenn Projekte wie „Human Touch“ des Festivals „Out Of The Box“ gut klingen sollen. Ralf Schmid jedenfalls wirkte mehr als zufrieden, als er nach der Premiere noch im …

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Festival Out of the Box 2022: Die erste Festivalproduktion „Babel – A Ballet of Signs“ von Django Bates geht an den Start

Django Bates in München? Das ist doch nichts Besonderes, denkt sich der geneigte Leser der JazzZeitung. Doch! Denn Django ist vom Festival Out Of The Box nicht für einen Gig engagiert worden, sondern hat neben Ralf Schmid und Christian Muthspiel einen Produktionsauftrag erhalten. Das Festival Out Of The Box hat sich das Außergewöhnliche und die Grenzüberschreitung zum Prinzip erhoben. Nach einer fast eineinhalbjährlichen Zwangspause und zwei Verschiebungen ist es nun soweit: Die dritte Ausgabe von Out Of The Box startet am 27. Mai 2022. Gleich drei Eigenproduktionen werden im Zeitraum Mai bis August an unterschiedlichen Orten im Werksviertel-Mitte einstudiert und uraufgeführt. Die Werkaufträge gingen an die Komponisten Django Bates, Ralf Schmid und Christian Muthspiel. Neu ist auch die Eintrittsregelung: Für sämtliche Veranstaltungen gilt ein frei wählbarer Eintrittspreis. Babel – A Ballet of Signs Die erste Produktion ist „Babel – A Ballet of Signs“, deren Musik von dem in der Schweiz lebenden britischen Komponisten Django Bates stammt. Die Choreografie von Ceren Oran ist inspiriert durch ein Libretto, das der gehörlose Poet Rafael Grombelka für das Festival Out Of The Box in Gebärdensprache übersetzt hat. Rhythmus, Schwingung …

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+++ news +++ Podiumsdiskussion „Music Performance 4.0“ bei Jazz&Talk +++ Erster eastPLUGGED Junior Award der USB Stiftung vergeben +++

Die beiden Moderatoren der „Jazz & Talk“ Reihe im Münchner Gasteig, Andreas Kissenbeck und Michael Keul, laden am 24. Juni zu einer Podiumsdiskussion über zukunftsweisende Formate im Jazz und in anderen Genres unter dem Titel „Music Performance 4.0“ ein. „Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, Smart Cities – wir werden alle konfrontiert mit Begriffen, die uns eine Zukunft suggerieren, in der nichts mehr so bleiben wird, wie es ist. In Zeiten großer Veränderungen gibt es auch viele Chancen, bisher Dagewesenes zu transformieren und in eine neue Zukunft zu überführen. Was heißt das für die Livemusik, für Veranstalter und Konzertformate? Erreichen wir nun andere Publika? Welche Künstler gehen mit uns einen zukunftsoffenen Weg und wer lernt hier eigentlich vom wem?“ Diese Fragen wollen Kissenberg und Keul aufwerfen und in spannender Runde diskutieren. Auf dem Podium vertreten sind Tina Heine, die als Intendantin des Jazz & The City in Salzburg, an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und als freie Kulturmanagerin arbeitet, Mario Steidl, Intendant des Internationalen Jazzfestivals Saalfelden, Schlagzeuger Alfred Vogel, der gleichzeitig als Intendant des Bezau Beatz tätig ist, Musikjournalist Ralf Dombrowski, Martina …

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