16 Platten aus dem Jazz und an- und umgrenzenden Bereichen. Die Links führen zu den vollständigen Kritiken in der HörBar der neuen musikzeitung.
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Jazz-News und Jazz-Kontroverses
In unregelmäßigen Abständen werden hier „Medien“ wie Tonträger, Filme, Bücher oder Bildtonträger besprochen.

16 Platten aus dem Jazz und an- und umgrenzenden Bereichen. Die Links führen zu den vollständigen Kritiken in der HörBar der neuen musikzeitung.
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(Von Robert Fischer) Es gab ja mal eine Zeit, da wurden komponierende Bassisten ein bisschen belächelt. „Die schreiben ihre Stücke doch immer nur um ihre Basslinien herum“, hieß es. Zum Glück sind diese Zeiten längst vorbei. Wer noch eines aktuellen Beleges dafür bedarf, der hört sich am besten das aktuelle Album von Makar Novikov an: Long Journey wäre auch dann ein erstaunliches Debüt als Komponist und Bandleader, wüsste man nichts von der Geschichte des russischen Bassisten Makar Novikov, der in seiner Heimat bereits einer der bekanntesten Vertreter seiner Kunst war, als er 2022 auf Tour in Italien vom russischen Überfall auf die Ukraine überrascht wurde und sich, mit nur einem Koffer in der Hand, dazu entschloss, nicht mehr nach Russland zurückzukehren. Werbung Versierter Sideman Heute in Berlin lebend, hat er sich in der europäischen Szene schnell als versierter Sideman etabliert und präsentiert nun mit einem hochkarätig-international besetzten Quintett, zu dem neben ihm selbst am Bass Olivia Trummer (p, voc), Alex Sipiagin (tr, flh), Gianni Gagliardi (sax) und Donald Edwards (dr) gehören, acht wunderbar ausgewogen produzierte Kompositionen aus eigener Feder: Modern Jazz vom Feinsten, mal energetisch …
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Kein bisschen leise sagt man manchmal über Ältere, die entgegen äußerer Erwartungen auch in höherem Alter noch aktiv sind. Auf Musiker:innen und andere Kunstschaffende trifft dies fast immer zu. John Wolf Brennan, der irisch-schweizerische Pianist und Musikpädagoge, macht da keine Ausnahme. Der Output des Komponisten und Improvisationsmusikers ist fast schon spektakulär. Alleine in den letzten zwei Jahren sind es mehr als ein halbes Dutzend, insgesamt zählt sein Gesamtwerk über 80 CDs/Einspielungen. Aktuell gehören dazu Aufnahmen mit neuer Musik mit der Groupe Lacroix, mit weit gespanntem musikalischen Horizont mit den Pilgrims, mit dem Langzeitprojekt Pago Libre und gemischten Besetzungen. „Wild Card – Songs For A Farm“ ist nach dem erfrischend uncoolen 24er Album „FriendShip – Riffs ahead!“ mit tausenderlei Zitaten der Pop- und Rockgeschichte jüngstes Pago-Libre-Werk und Album Nummer 83. Es ist das 15. Album des renommierten Jazz-Quartetts und musikalisch und von seiner Entstehung her etwas ziemlich Ausgefallenes. „Songs From A Farm“ ist kein einfacher Gimmick, die Musik wurde tatsächlich auf einem Bauernhof eingespielt, was dem Album eine erdige Atmosphäre verleiht. Werbung Wilde Tänze mit Kobolden Tatsächlich regten Hühner, Raben, Zwergziegen und Alpacas die Musikanten an …
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Kaum zu glauben, dass die Veröffentlichung von Shuteen Erdenebaatars Quartett Debut auf dem Label Motema fast auf den Tag genau 2 Jahre her ist. Nun erscheint dort mit „Under The Same Stars“ ihr zweites Album, diesmal im Duo mit Nils Kugelmann. Erdenebaatars musikalischer Weg ist bisher einzigartig. Nach Beginn ihres Bachelorstudiums in klassischer Komposition mit 16 Jahren kommt sie 2018 nach Deutschland, studierte an der Hochschule in München und absolvierte schließlich im Alter von 23 Jahren ihr Doppelmasterstudium in Jazzklavier und Jazzkomposition. Mittlerweile ist sie als Pianistin erfolgreich und international gefragt. An ihrer Seite und gleichzeitig ihr Partner ist Bassist Nils Kugelmann, der die Szene seit geraumer Zeit mit seinem inspirierten Spiel bereichert. Die Geschichte dieses Duos hat eine ganz besondere Bewandtnis. Während seiner Schulzeit spielte Nils Kugelmann gelegentlich ein ganz besonderes Instrument: eine Kontra-Alt-Klarinette. Während der Jahre seines Studiums an der Hochschule geriet sie in Vergessenheit, sorgfältig verstaut in einem Koffer, den Erdenebaatar zufällig in seiner Wohnung entdeckte. Neugierig darauf, was sich darin verbirgt, holte Kugelmann das Instrument heraus und begann zu spielen. Ein ungewöhnlicher, reizvoller Klang erfüllte den Raum und mit Erdenebaatars Klavierspiel …
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20 CDs im Schnelldurchlauf: 1. Bo van de Graaf – One Way Ticket to Tibet, 2. Leykam / Meyer / Schaller – Krautinsel; 3. European Guitar Quartet – Fourtune; 4. Sigurd Hole Ensemble – Extinction Sounds; 5. Stuppin & Berger: Aurora Borealis; 6. Florian Paul & Die Kapelle der letzten Hoffnung; 7. Kavall – Inmitten; 8. Schallplatten – die große Mode; 9. Younee – Improvisations; 10. Tobias Hoffmann Jazz Orchestra – Innuendo; 11. Keith Jarrett – The Old Country; 12. Wolfgang Muthspiel – Etudes / Quietudes; 13. Stefan Goldmann – Alluvium; 14. Schick / Tuerlinckx / Zoepf – Ensemble A; 15. Kerim König – Grounded; 16. Mengamo Trio: Chat bizarre; 17. M.E.A.N.: drei; 18. Döring: And other strange songs from the remote planets; 19. Gerdes: African contemporary piano music; 20. Moss: Loopcity 1
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(Von Mathias Bäumel) Grundsätzlich ist es ein schwieriges Unterfangen, knapp 30 Freejazz-Musikanten zusammenzuführen (wenngleich nicht immer alle zugleich), um ein Bigband-Konzept mit dem des Freejazz zu verbinden. Welche er-improvisierten Melodien gehen auf welche Ideen anderer Mitmusiker zurück? Besonders herausfordernd ist das Perkussionsspiel von Bob Moses, der sich inzwischen als Ra Kalam bezeichnet, ein Name, der ihm von seinem spirituellen Mentor Bhapuji Tisziji Muñoz verliehen wurde. Es ist ein irrsinnig-trance-artiges Perkussionsspiel, das diese Orchester-Musik trägt und das den Rahmen markiert für immer neu sich entwickelnde Klangflächen. So entsteht eine Daueroffensive der verschiedenen Bläser, wobei „Offensive“ durchaus lyrische Wendungen und entspannt-gelassenes Spiel mit meint. Werbung Gitarren-Dialoge Exzellent und insofern hervorhebenswert sind in der Musik „Dream Suites Vol. 1“ Dialoge zwischen wechselnden Gitarren, hier allen voran gespielt von Rez Abbasi, Jonathan Goldberger und Samo Salamon. Inwieweit die „Freedom March Suite“ Salamons angelehnt an Sonny Rollins umstrittenen „Freedom March“ ist, sei dahingestellt; sie und die beiden auf dieser CD noch vorhandenen Stücke wirken weit lebendiger als das jazzgeschichtlich bekanntere Sonny-Rollins-Stück und sind allein schon deshalb ein brillantes Stück Jazzgegenwart. CD-Tipp Samo Salamon & Ra Kalam Bob Moses Orchestra: „Dream …
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(Text und Fotos: Robert Fischer) Es gibt für alles ein erstes Mal. Das erste Mal, dass der Autor dieser Zeilen das Saxophon in einer Duokombination zu lieben begann, war ein rotes SteepleChase-Album, das „Looking at Bird“ hieß und den großartigen, leider viel zu früh verstorbenen Kontrabassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen in trauter Zweisamkeit mit Archie Shepp zum Klingen brachte. Seitdem sind einige Jahre ins Land gegangen – über 40 sogar, um genau zu sein –, aber die Liebe ist geblieben. Die zum Saxophon sowieso, aber auch die zur kammermusikalisch intimen Inszenierung dieses Instruments. Und wie das so ist, wenn die Gefühle groß sind, geht man an jede neue Inszenierung mit einiger Vorsicht heran. Man möchte ja nicht enttäuscht werden … Vor- und Nachteil Was bei „Big Visit“, dem gerade eben erschienenen Duo-Album von Emma Rawicz und Gwilym Simcock, aber gar keine Gefahr ist. Diesmal geht es also um die Kombination Saxophon/Klavier, für die es im Jazz deutlich mehr Vorbilder gibt als für die mit dem Kontrabass, was Vor- und Nachteil zugleich sein kann. Ein Vorteil ist das harmonische Bett, welches das Klavier jedem musikalischen Partner bereiten kann, …
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Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Gut acht Jahre nach Anouar Brahems Meisterstück „Blue Maqams“, veröffentlichte das Münchner Label ECM am 28. März sein mit Spannung erwartetes neues Album „After the Last Sky“. Seinerzeit eingespielt im „klassischen“ Quartett bestehend aus Oud, Bass, Piano und Schlagzeug, wartet Anouar Brahem auf seinem neuen Album wiederum in Quartettbesetzung auf und vertraut Dave Holland am Bass und dem Pianisten Django Bates. Als zusätzliche Klangfarbe gesellt sich diesmal die Cellistin Anja Lechner dazu. Der tunesische Großmeister kombiniert meisterhaft arabische Musik als Grundlage seines Schaffens mit Improvisationen, einschließlich westlicher, klassischer und zeitgenössischer Zitate. Was ist Weltmusik, Jazz oder Klassik? Diese Frage stellt sich diesem Quartett nicht wirklich. Alle vier Musiker sind Meister ihres Instrumentes und in diesem Kontext erschaffen sie eine komplett eigenständige, herausragende Klangwelt die ihresgleichen sucht. Ein Zitat sei hier erwähnt, das inhaltlich für die Musik von Anouar Brahem beeinflusst: Werbung „Wohin sollen wir nach den letzten Grenzen gehen! Wohin sollen die Vögel nach dem letzten Himmel fliegen?“ Auf diesen Zeilen von Mahmoud Darwisch basiert der Titel „After The Last Sky“. Mahmud Darwisch wurde als einer der herausragenden zeitgenössischen …
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17 Platten aus dem Jazz und an- und umgrenzenden Bereichen. Lock: Ephemerist +++ Stax + Max Stadtfeld: Fancy Future +++ Gabriel Vicéns – Mural +++ Live At FreeJazzSaar 2019 +++ Koppel/Blade/Koppel – Time Again +++ Koppel: Story Of Mankind – A Requiem +++ Taranczewski: LOM +++ Poetzsch / Dirks – Collateral Flow +++ Ensemble Ambidexter – Ensemble Ambidexter +++ Kaan Bulak – No Clouds in Haraz +++ Eichheuser Quintett – Irgendwo dazwischen +++ Randalu – Dichterliebe +++ Paeffgen – Gia +++ Ullmann – Hemisphere 4 +++ Kamperman – Maison Moderne +++ Ohlmeier / Klein – Left side right +++ Schmid / Duppler / Jensson – Blíður
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Von Michael Scheiner. Wer Kalle Kalima als Gitarrist von diversen Bands und Projekten her kennt, weiß, da fliegen einem häufig rockige Sounds und schrille Heuler um die Ohren. Von der E-Gitarre natürlich. Etwas anderes würde man von einem finnischen Musiker, der unter anderem bei Raoul Björkenheim studiert hat, kaum erwarten. Kalimas Spiel auf den sechs Saiten aber beinhaltet mehr, ist vielfältiger, überraschender und fantasievoller als das, was man zu kennen glaubt. Meditativer Dialog wacher Geister Jetzt hat er seinem ausgedehnten Klangkosmos eine weitere Facette hinzugefügt. Eher hervorgekramt, denn er fühle sich mit diesem Projekt „in meine Teenagerzeit zurück versetzt“. Damals begeisterte sich der Teenager für Ralph Towner, Jimmy Page und andere, von deren Spiel er überwältigt war. Bei der Entwicklung der Musik für das Duo mit Achim Kaufmann fand er endlich die Möglichkeit, dies Erfahrungen „in meine Musik mit Achim zu integrieren“. Dafür musste er die akustische Gitarre wieder „zähmen“, wie er es in einem Gespräch am Telefon beschreibt. Werbung Meditativer Dialog Zusammen mit dem Pianisten hat er vergangenes Jahr ein Album aufgenommen, auf dem er ausschließlich akustische Gitarre spielt. „Ilmonique“ ist ein von den beiden …
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