CD-Rezension: Nils Kugelmann Trio – „Stormy Beauty“

Im Süden der Republik ist der Bassist Nils Kugelmann längst kein Unbekannter mehr. Das wird sich mit seiner Trio Debut-CD „Stormy Beauty“, erschienen auf dem Münchner ACT Label, jetzt auch bundesweit ändern. Kurz vorweg genommen: Was Kugelmann mit seinem Trio anstellt, sprengt die musikalischen Grenzen. Sein Bassspiel ist absolut getrieben, trotzdem eingängig und von seinem individuell unverkennbaren, eigenen Ton geprägt.   Nils Kugelmann ist zu Recht der Senkrechtstarter in der deutschen Jazzszene und hat in letzter Zeit so ziemlich alles an wichtigen Jazzpreisen abgeräumt, was Rang und Namen hat: vom Jungen Münchner Jazzpreis über den Förderpreis des bayerischen Jazzverbands, den BMW Young Artist Jazz Award, den Biberacher Jazzpreis, das Musikstipendium der Landeshauptstadt München und im März diesen Jahres gerade den Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis – mehr als verdient! Konzentration, Aufmerksamkeit und Inspiration sind für ihn der Antriebsmotor, der sein schöpferisches Schaffen ausmacht und in seinem Spiel die Attribute „Schönheit, Spannung und Leidenschaft“ vereint. Dabei muss man bedenken, dass Kugelmann vorrangig zwar als Bassist auftritt, aber in Wirklichkeit ein universeller Musiker ist, der parallel zu seinem Hauptinstrument auch Piano, Klarinette oder Synthesizer spielt, damit seinen kompositorischen Horizont erweitert …

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+++ Junger Münchner Jazzpreis 2022 mit Anna Emmersberger, Jakob Bänsch und Shuteen Erbenebaatar +++

MucJazz kann stolz sein. Der Münchner Verein zur Förderung von Jazz e.V. hat es zum zehnten Mal geschafft, den Jungen Münchner Jazzpreis nicht nur auszuloben und anständig zu dotieren, sondern auch ein Finale mit hervorragenden Solist:innen auf die Bühne der Münchner Unterfahrt zu bringen. Der Club war ausverkauft, die Reden waren enthusiastisch und die drei Siegerbands zeigten mit viel Chuzpe, was es heißen kann, ihr eigenes Ding zu machen. Die Bassistin Anna Emmersberger etwa präsentierte mit ihrem EXP Quartett eine charmant vertrackte Spielart modernen Fusionsounds und landete damit auf Platz drei. Das Quartett des Trompeters Jakob Bänsch wiederum hielt die Waage zwischen atmosphärisch kammerjazzig Balladeskem und einer kraftvollen Version zeitgemäßen Postbops, was dem Bandleader den Solistenpreis und seinem Ensemble den 2.Platz bescherte. Die Pianistin Shuteen Erbenebaatar schließlich hatte nicht nur geschmackvoll postromantische Jazzmoderne als Konzept, sondern auch eine herausragend energiegeladene Band, einschließlich des kurzfristig eingesprungenen Trompeters Bastian Rieser. Damit schaffte es sie nicht nur auf den vorderen Platz des Publikumspreises, sondern auch auf die Siegertreppe der Jury. Ein famoser Abend, im Detail und im Ganzen. Text und Fotos: Ralf Dombrowski

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