+++News +++ neuer UDJ-Vorstand +++ jazzahead! Abschlussbericht +++ Benny Green Trio im Esslinger Jazzkeller +++

+++ Union Deutscher Jazzmusiker wählt Anette von Eichel und Wolfgang Lackerschmid in Vorstand +++ Berlin, 25. April 2016 –  Auf der jährlichen Mitgliederversammlung der Union Deutscher Jazzmusiker in Bremen wählten die Mitglieder mit der Sängerin Anette von Eichel und dem Vibraphonisten Wolfgang Lackerschmid zwei hochprofilierte Musiker/innen aus Köln und Augsburg in den Vorstand. Diese folgen auf Christoph Hillmann und Peter Ortmann, die beide nicht erneut kandidierten. Die Berliner Gebhard Ullmann und Felix Falk wurden als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender durch die Mitglieder im Amt bestätigt. Ebenso Benjamin Schaefer aus Hamburg, Alexandra Lehmler aus Mannheim und Silke Eberhard aus Berlin. Christoph Hillmann war seit 2012 Mitglied im Vorstand, Peter Ortmann bereits seit 1978. Der alte und neue Vorsitzende der Union Deutscher Jazzmusiker, Gebhard Ullmann, dankte den scheidenden Vorständen für ihre Verdienste und gratulierte den neuen zu ihrer Wahl: „Wir freuen uns nun erstmals die Fächer Gesang und Vibraphon im Vorstand vertreten zu haben – und das in Form zweier solch kompetenter und profilierter Kollegen. Schön ist auch, dass wir mit einem bestens vernetzten süddeutschen Musiker im Vorstand unterstreichen, dass die UDJ eine bundesweit tätige Organisation ist.“ …

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Zum Tod der Swing-Legende Hugo Strasser

„Klarinette spielen ist mein Leben und ich bin sehr dankbar dafür“, sagte Hugo Strasser im Jahr 2008 gegenüber der Jazzzeitung. Jetzt ist der bekannte Jazz-Klarinettist und Swing-Musiker, der bis zuletzt auf der Bühne stand, im Alter von 93 Jahren verstorben. Er war einer der Musiker, der Jazz und Swing in Deutschland populär machte: Als Teil des legendären Max-Greger-Sextetts und mit seinem 1955 gegründeten Tanzorchester brachte er sein Publikum immer wieder aufs Neue zum swingen. Aus gegebenem Anlass hier eine kleine Auswahl von Texten über Hugo Strasser aus der Jazzzeitung: „Generation Swing – Hugo Strasser ist Preisträger der German Jazz Trophy 2008“: www.jazzzeitung.de/jazz/2008/04/titelstory.shtml „Aufbruch in ein neues Leben – Der Jazz in München nach 1945“:  www.jazzzeitung.de/jazz/2006/10/dossier-muenchen.shtml „Wie der Jazz nach München kam: ein Filmprojekt“: www.jazzzeitung.de/cms/2015/12/jazz-deutschland-ein-filmprojekt

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Wie der Jazz nach Deutschland kam: ein Filmprojekt

Die Filmemacher Andreas Heinrich und Reinhard Kungel von rk-film arbeiten an einem Dokumentarfilm über Anfang und Verbreitung des Jazz in Deutschland. Einen ersten Eindruck vermittelt ihr Trailer, der auf folgender Internet-Seite frei zugänglich ist: http://jazz2germany.de In der Finanzierung ihres Projektes gehen die Filmemacher neue Wege. Gemeinsam mit der Internetplattform Startnext versucht man den schwierigen Marktbedingungen im Dokumentarfilm zu trotzen: mittels Crowdfunding. http://startnext.com/entering-germany Jazz- und Filmliebhaber haben hierbei die Möglichkeit, das Filmvorhaben direkt und sofort finanziell zu unterstützten. Optional winken verschiedene „Dankeschöns“ als Gegenwert – ganz abgesehen vom ideellen Wert, dieses Projekt mitrealisiert zu haben. ENTERING GERMANY – WIE DER JAZZ NACH DEUTSCHLAND KAM Ein Filmprojekt von Reinhard Kungel und Andreas Heinrich Kein Dokumentarfilm hat bisher umfassend die Geschichte des deutschen Jazz erzählt. Reinhard Kungel möchte dies ändern und arbeitet seit sieben Jahren mit seiner Produktionsfirma rk-film an der Realisierung von „Entering Germany | Wie der Jazz nach Deutschland kam“. Jazz-Legenden in ausführlichen Interviews festzuhalten, darunter Coco Schumann, Paul Kuhn (†), Rolf Kühn, Max Greger (†), Klaus Doldinger, Hugo Strasser, Peter Thomas und „DDR-Jazz-Papst“ Karlheinz Drechsel. Hinzu kommen bisher unveröffentlichte Konzertaufzeichnungen, darunter das legendäre letzte Live-Konzert …

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Landesjazzpreis Baden-Württemberg: „Sonderpreis für das Lebenswerk“ geht an Wolfgang Dauner

Der Jazzpreis Baden-Württemberg ist ein mit 15.000 Euro dotierter Nachwuchspreis für Jazzmusiker. Er wurde vom Land Baden-Württemberg erstmals 1985 verliehen und geht an Musiker, die nicht älter als 35 Jahre sind und einen wesentlichen Beitrag für die Jazzszene des Landes geleistet haben. 2016 wird zum zweiten Mal der Landesjazzpreis Baden-Württemberg in der Kategorie „Sonderpreis für das Lebenswerk“ vergeben. Dieser geht an Wolfgang Dauner: „Beim Jazz-Ehrenpreis geht es um die Würdigung der künstlerischen Lebensleistung baden-württembergischer Jazzmusiker. Wolfgang Dauner prägt seit Jahrzehnten die baden-württembergische Jazz-Landschaft, er genießt internationale Reputation. Sei es mit seiner Band ‚Et Cetera‘ oder später mit dem ‚United Jazz + Rock Ensemble‘ – er hat immer wieder internationale Musiker nach Deutschland gebracht, Jazz-Größen wie Jean-Luc Ponty oder Larry Coryell. Prägend ist zudem seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Eberhard Weber. Seine Werke waren immer offen für aktuelle Strömungen und Einflüsse eines breiten Spektrums von Klassik bis Rock – damit hat Wolfgang Dauner den Jazz erweitert. Das würdigen wir mit dem Preis für das Lebenswerk“, so Kunststaatssekretär Jürgen Walter. Dotiert ist die Auszeichnung mit 10.000 Euro. Dieses Preisgeld wird von der L-Bank gestiftet, die ihr Engagement im Kultursponsoring …

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Helmut Eisel und das Sebastian Voltz Trio spielen „Talking Sinatra“ in Hürth

Schon im März hatte Klarinettist Helmut Eisel im Hürther Bürgerhaus zusammen mit Joscho Stephan durch eine fulminante Mischung aus Klezmer und Gypsy-Swing begeistert. Dass Klezmer auch hervorragend zum Repertoire eines der größten Sänger der gesamten Musikgeschichte passt, das bewies Eisel zusammen mit dem Sebastian Voltz Trio und seinem Programm „Talking Sinatra“. Selten war der Hürther Jazzkeller in der Hermülheimer Straße so voll wie anlässlich dieser Hommage an den Sänger, der die Jazzgeschichte entscheidend beeinflusste. Das von Eisel und dem jungen Pianisten Sebastian Voltz zusammengestellte Programm enthielt viele Sinatra-Klassiker wie „I’ve Got You Under My Skin“, „My Funny Valentine“ oder „New York, New York“. Im exzellenten Zusammenspiel mit den Musikern des Trios bürstete Eisel die bekannten Melodien gegen den Strich, ließ sie in harmonischen Brechungen leuchten und bewies sich als wahrer Verwandlungskünstler. Immer wieder ließ er sein Instrument rau und sexy wie ein Saxophon klingen, um kurz darauf schluchzend, lachend und jubelnd in die Welt des Klezmer einzutauchen. Damit warf er ein faszinierendes Licht auf den Sänger, der zwischen italienischstämmigen und jüdischen Familien im Kneipen- und Gangstermilieu der Kleinstadt Hoboken aufwuchs. Im Vorfeld des Abends hatte …

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Ausstellung des Jazz-Zirkel Weiden e.V.: Jazz-Zirkel Plakate aus 40 Jahren

Am Dienstag, den 15. September 2015 um 18.30 Uhr, wird im Neuen Rathaus in Weiden, die Ausstellung des Jazz-Zirkel Weiden e.V. von Jazz-Zirkel Plakaten aus 40 Jahren eröffnet. Musikalisch begleitet wird der Eröffnungsabend von The Sax Brothers mit Marshall Kean (Baritonsax), Dr. Reinhard Roth (Tenorsax), Alois Träger (Altsax) und Günter Geiss (Sopransax). Bis Sonntag, den 11. Oktober 2015, haben Interessierte die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen. Zwischen diesen beiden Plakaten, die auf das allererste und das jüngste Konzert hinweisen, liegen 40 Jahre. 40 Jahre in denen der Jazz-Zirkel Weiden ein gutes Stück Weidener Kulturgeschichte und auch ein kleines Stück Jazzgeschichte geschrieben hat, denn viele der Musiker, die dort auftraten, leben nicht mehr. Nachdem Vereinsgründer Alfred Hertrich gleich mit zwei besonderen Talenten gesegnet ist, nämlich Musik und Graphik, ist es fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass er seit 40 Jahren mit Leidenschaft und Perfektionismus die Plakate auf hohem künstlerischen Niveau mit unverwechselbarem Stil gestaltet. Und Louis Reitz, der zum Urgestein des Jazz-Zirkels gehört, hat über 600 Plakate gesammelt, archiviert und obendrein Besetzungslisten von vielen Hunderten Musikern der jeweiligen Konzerte erstellt. Das Resultat dieser akribischen Kleinarbeit wird in …

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Jazzclub Tonne gerettet: Die Zukunft findet am Ursprungsort statt

Dresdens Jazzszene kann aufatmen, schon bald findet sie in der namensgebenden Tonne unterm Kurländer Palais ein neues – ihr altes – Zuhause! Kann es ein schöneres Geburtstagsgeschenk geben? Just zum 72. Geburtstag des Jazz-Schlagzeugers Günter Baby Sommer durfte er am Dienstag die Zukunft des Dresdner Jazzclubs Tonne einläuten. Und zwar an genau jenem namensgebenden Ort, an dem vor knapp vierzig Jahren die Geburtsstunde dieses Clubs schlug. An diese Stätte nämlich kehrt der Jazzclub jetzt zurück und wird wieder da heimisch, wo sein Dasein begann. In den Kellerräumen des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kurländer Palais‘ wurden zwischen 1979 und 1981 zahllose freiwillige Aufbaustunden geleistet, um die erhalten gebliebenen Gewölbe wieder freizulegen und spielfähig zu machen. Unter der schon damals denkmalgeschützten Ruine begann eine beispiellose Jazz-Geschichte, die abrupt endete, als 1997 das Bleiberecht des Tonne-Vereins beendet wurde. Über eine teure Zwischenstation zogen die Veranstalter 2001 in den inzwischen ebenfalls legendären Tonne-Keller unter dem Kulturrathaus der sächsischen Landeshauptstadt – um dort Anfang Sommer ähnlich plötzlich vor dem Nichts zu stehen. Nachdem es nach heftigen Regenfällen wiederholt Wasserschäden wegen undichter Bausubstanz gab, wurden die Räume dem Jazzclub Tonne e.V. …

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Eher selten: Philosophisches Nachdenken über Jazz

Daniel Martin Feige versucht es in seiner „Philosophie des Jazz“ – ein spannendes Unterfangen – nicht ganz ohne Risiko. Feige kontrastiert die Europäische Kunstmusik mit dem Jazz, mit improvisierter Musik, aber auch mit der so genannten Neuen Musik, allerdings von vornherein unter der Voraussetzung der Zugehörigkeit des Jazz zur Europäischen Kunstmusik, nicht zuletzt wegen der zahlreichen musikalischen Grenzübergänge von Neuer Musik zum Jazz und vice versa. Kompositorisches Schaffen als solches, so erklärt Feige anfangs, ist rein musikgeschichtlich gesehen relativ jung. Insofern gehört die Komposition, also das so genannte Werk irgendwie zum Beginn des bürgerlichen Konzertbetriebes um etwa die Mitte des 19. Jahrhunderts, dem Anfang dessen, was heute als Europäische Kunstmusik bezeichnet wird. Zeitgenössischer Jazz stellt sich per Definition in das Spannungsfeld von Komposition und Improvisation, wobei die Improvisation von ihren Schöpfern durchaus als etwas dem Werk ähnliches verstanden wird. Das Ergebnis einer „Improvisation“ ist im Feigeschen Verständnis gleichsam ein langer Fluss und wird zu Werk und erhält seinen Wert durch seine Aufführung. Da kann man ein Votum für die Improvisation als Werk im Sinne der GEMA durchhören, wie es beispielsweise in Frankreich von den Jazzmusikern …

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Jazzkonzert in Olching am 12.06.2015 „Milestones“ mit dem Max von Mosch Quartett im KOM

Von Thomas J. Krebs – Wer behauptet, nur in München werde erstklassiger Jazz live gespielt, der sollte am kommenden Freitag um 19:30h im Olchinger KOM (Hauptstraße 68, 82140 Olching) einfach mit dabei sein. Bereits in der Vergangenheit begeisterte der Saxophonist Max von Mosch mit seiner Formation max.bab dort das Publikum. Gemeinsam mit dem New Yorker Vibraphonisten Tim Collins, dem Münchner Andreas Kurz am Bass sowie dem amerikanischen Schlagzeuger Rick Hollander widmet sich von Mosch mit seinem Quartett aktuell den Urgesteinen der Jazzgeschichte wie George Gershwin, Duke Ellington, Thelonious Monk oder Miles Davis, deren Kompositionen nichts von ihrer Strahlkraft verloren haben. Das Milestones Konzert in Olching ist ein weiterer Meilenstein für die Konzertreihe im KOM, und es wird mit Sicherheit wieder ein fantastischer Abend, der sich musikalisch emanzipiert in entspannter Atmosphäre zwischen Tradition und Moderne bewegen wird. Der Eintritt beträgt 17 Euro (15 Euro im VVK an der Rathauskasse und im Buchladen).

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Jazzsoli im Rechner: Die „Weimar Jazz Database“ und die Analyse-Software „MeloSpyGUI 1.0“

Worin unterscheiden sich Swing-Soli von Bebop-Soli und die Improvisationen von Charlie Parker von jenen John Coltranes? Ist es die Linienführung, die rhythmische Gestaltung – oder vielleicht die Auswahl der Töne und Skalen? Wie funktioniert das überhaupt: Improvisieren? Diesen Fragen widmet sich seit Oktober 2012 das „Jazzomat Research Project“ am gemeinsamen Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena, geleitet von Prof. Dr. Martin Pfleiderer und finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Zunächst wurde die „Weimar Jazz Database“ mit inzwischen 299 Jazzsoli aufgebaut – beispielhaften Improvisationen aus acht Jahrzehnten Jazzgeschichte, die von Studierenden des Jazz- und des Musikwissenschaftsstudiengangs transkribiert worden sind. Parallel hierzu haben die Projektmitarbeiter Dr. Jakob Abeßer und Dr. Klaus Frieler die frei verfügbare Analyse-Software „MeloSpyGUI 1.0“ entwickelt, die übrigens auch für Analysen anderer Musikrichtungen eingesetzt werden kann. Mit ihr lassen sich per Knopfdruck Informationen über die in den Soli verwendeten Töne, Intervalle und Rhythmen und vieles mehr generieren oder gezielt Patterns in bestimmten Jazzsoli suchen. Dies wiederum ermöglicht detaillierte Beschreibungen der Personalstile von Jazzmusikern und erlaubt übergreifende Schlussfolgerungen zu improvisatorischen Schaffensprozessen. Die Analysesoftware „MeloSpyGUI 1.0“ und …

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