Jazz im Radio

Die Jazz-Radiowoche vom 22.01. bis 28.01.2018

Ein subjektiver Blick in die Jazzwoche 4 im Radio. Unter anderem mit: Cecilia Aguirre, Milt Jackson, Rosset – Meyer – Geiger, Konzerte des Orchesters Kurt Edelhagen, Alfredo Rodriguez, Campus Jazz aus Essen und Köln, Sängerin Mara Aranda, Quartett des Pianisten Dieter Köhnlein, Vadim Neselovskyi, Quintett Papanosh, Gitarrist Jean-Paul Bourelly, Ensemble Zeitkratzer, John Beasley’s MONK’estra, Jazzfest Berlin 2017, Jazzlabel Contemporary Records, Geräuschwelten Münster 2017, Vladyslav Sendecki / Jeff Ballard, Dizzy Gillespie, Saarbrücker Jazzfest 2017 und NDR Bigband & Aki Takase. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Jazz im Radio (Fernsehen) SR2 – JazzNow – Sonntags von 20.04 bis 22.30 Uhr BR-KLASSIK – Jazztime – Von Montag bis Freitag täglich um 23.05 Uhr rbb-kulturradio – Late Night Jazz – Sa und So 23:04 – 24:00 Uhr hr2-kultur – Jazz in hr2-kultur – täglich SWR2 – Jazz – täglich WDR3 – JAZZ & WORLD – Improvisiertes zum Tagesausklang – Montag bis Freitag, 22.04 – 0:00 Uhr Deutschlandfunk – Jazz (Überblick) – Jazz Live, JazzFacts und Milestones Deutschlandfunk Kultur – Jazz – diverse Sendetermine ARTE TV – Jazz 22.01.2018 17:50 bis 18:00 | SWR 2 …

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Dr. Lonnie Smith Trio beim Jazzfest Berlin 2017. Foto: Petra Basche

Schmunzeln, tänzeln und eine Currysauce – Jazzfest Berlin 2017 – (Samstag)

Es kommt wie es kommt. Oder anders. Ich plädiere ja für etwas Schlimmeres als die Jazzpolizei, nämlich das Jazzordnungsamt. Die mag niemand und noch weniger! Sie hat weniger Vollmachten und ist in der Regel deshalb noch unbeliebter. Knöllchen für Parkzeitüberschreitung. Dabei bringt reine cline-ische Sauberkeit nun auch nichts. Also: Das Jazzordnungsamt hat festgestellt: Nels Cline – meeeeh; Dr. Lonnie Smith: jeeeeeh. Lassen Sie und über Konserven reden und über frisch am Tisch Zubereitetes. Nels Cline Lovers – Einerlei Meeeeeeh. Eine Art Konzert für Sologitarre mit erweitertem Ensemble (unter anderem mit Fagott, Englischhorn, Violine und Violoncello). Dieses wurde von „aufstrebenden“ Musikerinnen wohl aus Berlin gestellt. Circa 10 Nummern, nicht unpfiffig arrangiert, die Musikerinnen alle gut. Aber doch immer der ähnliche Ablauf. Egal ob es sich im Bearbeitungen von Billy-Holiday-Nummern oder ein Stück aus eigener Hand oder eines von Sonic Youth handelte. Ein bisschen gerne nach der Methode „Wir bauen eine Stadt“ aufgebaut. Im Gegensatz zur Aufnahme auf CD von Cline nicht so angenehm deprimierend. Eher so softsülzig. Dirigent Michael Leonhart schlägt präzise den Takt, was auch nötig scheint. Präzision ist in diesem Falle alles. Minimale „Fehler“ …

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Angelika Niescier im Trio und Albert Mangelsdorff Preis der UdJ. Foto: Petra Basche

Nebensonnen, Sonnenschein – Jazzfest Berlin 2017 (Freitag)

… und es gibt Tage, da ist man gerne als Kritiker unterwegs. Denn es gibt viel Schönes zu berichten. Von einer Preisträgerin und von einem grandiosen Klaviersolo. Angelika Niescier auf der einen Seite im Trio mit Tyshawn Sorey (dm) und Chris Tordini (b). Ja, den beiden aus dem gestrigen Trio. Aber was für ein Unterschied nun. Danach ein 65-Minuten Klaviersolo von Michael Wollny, das komplett die Zuhörerinnen in den Bann schlug. Doch der Reihe nach. Albert-Mangelsdorff-Preis der UdJ an Angelica Niescier Alle zwei Jahre wird dieser von der Union der Jazzmusiker (UdJ) seit 1994 dieser „Deutsche Jazzpreis“ in zweijährigem Turnus verliehen. Dieses Jahr ging die Auszeichnung an die Saxophonistin Angelika Niescier, die, wie man so sagt „umtriebige“, ruhelose Musikerin am Saxophon, Kuratorin, Komponistin, Arrangeurin, Pädagogin, Aktivistin. Reihenfolge mag man umstellen wie man möchte, im Zentrum steht jedenfalls sie selbst mit ihrem Instrument und ihren Auftritten. Die UdJ erkannte ihr den Preis im Wert von 15.000 Euro also zu. Ein Preis, vergeben von einer unabhängigen Fachjury, finanziert von Deutschem Komponistenverband, GEMA und GVL. Ganz im Gegensatz zum fragwürdigen und inhaltsleeren Medienereignis des ECHO Jazz, der mehr …

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Jazzfest Berlin 2017. Tyshawn Sorey. Foto: Petra Basche

Heimatabend ohne Spirit beim Jazzfest Berlin 2017 (Donnerstag)

Natürlich läuft das Jazzfest Berlin offiziell längst seit man im Schloß Bellevue unter die Fittiche von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier genommen wurde. Die ersten Konzerte auf der Festspiel-Bühne fanden aber erst am Donnerstag statt. Zwei Ensembles, in Besetzung und Ansatz denkbar konträr, schlugen auf der Klangfläche auf. Nicht immer gerade funkensprühend oder funkenstreuend – und auch nicht feuertrunken. Ein Männer-Trio aus den USA und eine Männerbigband aus dem Norden Deutschlands, verstärkt mit norwegischen Musikern. Und: natürlich einer Sängerin. Es gibt Tage, da mag man nicht gerne Kritiker sein. Der erste Abend des Jazzfests Berlin war so einer. Das Tyshawn Sorey Trio und die erweiterte NDR-Bigband legten sich nämlich anfangs stark ins Zeug und scheiterten wenig grandios im Lauf ihrer Auftritte. Warum unangenehm: Weil man eigentlich freudig Schönes berichten möchte, aber nicht kann. Tyshawn Sorey Trio – Zwischen Klangkunst und Abklang Der Pianist Cory Smythe betritt die Bühne und baute aus sparsam zusammengesetzten Klänge, repetierend schönste glockenähnliche Klangstrukturen. Pedalisiert, sich langsam auffüllend. Mal werden sie stark musikalisch angereichert und gewürzt, dann wird es wieder wundervoll leer. Ein Grundmuster, zart und von geradezu träumerischer Leere und Luftigkeit. Nach …

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