BMW Welt Young Artist Jazz Award – ein Preis bekommt einen kleinen Bruder. Ein Interview mit Thomas Girst zum Award 2016

Am 24. Januar 2016 beginnt die neue Serie des BMW Welt Jazz Award mit einem Konzert des Bassisten Dieter Ilg. Er wird in der ersten von sechs Sonntagsmatineen im bewährten Trio mit dem Pianisten Rainer Böhm und dem Schlagzeuger Patrice Heral die Musik des Klassikers Beethovens intelligent und groovend in zeitlosen Jazz verwandeln. Aus Anlass der Starts der achten Ausgabe des Awards, der auch 2016 mit einem spannenden Doppelkonzertfinale enden wird, sprach Andreas Kolb für JazzZeitung.de mit Thomas Girst, dem Leiter des Kulturengagements der BMW Group. JazzZeitung: Herr Girst, Sie kommen ursprünglich aus der Bildenden Kunst. Nach sieben Ausgaben des BMW Welt Jazz Awards kann man aber doch sagen, der Preis liegt nicht nur der BMW Welt und ihren Besuchern am Herzen, sondern auch der BMW Kulturabteilung. Wie hat er das geschafft? Thomas Girst: Auf persönlicher Ebene empfinde ich es als Geschenk, dass im Bereich des Kulturengagements der BMW Group Genres dazukommen, die außerhalb dessen liegen, was man von der Ausbildung her kennt. Zu unseren Themen wie Bildende Kunst, Design und Architektur gehören seit langem auch Jazz und Klassische Musik. Jazz ist heute eines unserer …

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Gold für SWR Big Band und Trompeter Joo Kraus

Die „SWR Big Band“ und der Trompeter und ECHO-Preisträger Joo Kraus erhalten für ihr Album „Public Jazz Lounge“ vom Bundesverband Musikindustrie den „German Jazz Award in Gold“ für mehr als 10.000 verkaufte Tonträger. Die Preisverleihung fand am 14. November 2015 im Rahmen eines ausverkauften Konzerts im Tübinger Sudhaus statt. „Public Jazz Lounge“ hatte bereits kurz nach seiner Veröffentlichung die Top 10 der deutschen Jazz-Charts erreicht. Die Frankfurter Rundschau nannte die CD ein „Festival der Jazzpassionen“ und meint: „So launig und mutig sie covern, so lässig klingen jeweils die Ergebnisse.“ Musikalisch verbirgt sich hinter „Public Jazz Lounge“ die Idee, „Classic Tracks“ aus Jazz, Pop und R&B mit dem vielschichtigen Klangkörper der Bigband zusammenzubringen. Für den perfekten Breitwand-Sound, der seine Wurzeln in den Arrangements zahlreicher üppiger R&B und Jazzproduktionen der 70er Jahre hat, konnte Joo Kraus die exzellenten Musiker der „SWR Big Band“ gewinnen, für die Arrangeur und Dirigent Ralf Schmid eigenständige und originelle Gewänder geschaffen hat, um Klassiker der Musikgeschichte (u. a. von Sting, Joe Zawinul, Simon & Garfunkel, Mary J. Blige, George Benson, Björk, EW&F oder Freddie Hubbard) und einige Originale von Joo Kraus in …

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Nicole Johänntgen erhält den „JTI Trier Jazz Award“

Am 21.8. erhielt Nicole Johänntgen den „JTI Trier Jazz Award“ 2015. „Jazz gespielt, als ob ihr Leben davon abhinge“,„…sie lebt die Musik.“, „Starke Rhythmen, überraschende Effekte, gekonnte Akzente“, „Energetische Kaskaden“ – das sind nur einige Beschreibungen aus Presseberichten über Nicole Johänntgen (33), der Preisträgerin des „JTI Trier Jazz Award“, der bereits im sechsten Jahr von dem Tabakunternehmen JTI (Japan Tobacco International)  und unter der Schirmherrschaft von Triers Kulturdezernent Thomas Egger vergeben wurde. Das Preisträgerkonzert findet am 29. August um 20:00 in der Kunsthalle der Europäischen Kunstakademie Trier statt. Die Preisträger der Vorjahre waren Marylin Mazur (2010 international), Oliver Strauch (2011 national/interregional), Toots Thielemans (2012 international), Pascal Schumacher (2013 national/interregional) und Stefano Bollani (2014 international). Wer mehr über die frischgebackene Preisträgerin erfahren möchte, dem seien ihre beiden jüngsten Babies ans Herz gelegt. Ihre beiden aktuellen CDs zeigen die Bandbreite der quirligen Saarländerin mit festem Wohnsitz in Zürich. Da ist zunächst das Album „Colours“, eingespielt mit ihrem bereits 17 Jahre existierenden Quartett „Nicole Jo“. Die Formation mit ihrem Bruder und Keyboarder Stefan Johänntgen, dem Schlagzeuger Elmar Federkeil und seit einigen Jahren dem Bassisten Philip Rehm, wurde 1998 …

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Mit Michael Wollny durch herbstliche Jazznächte

Mit 36 Jahren ist Michael Wollny bereits gelungen, wofür andere Jazzmusiker erst zu biblischem Alter gelangen mussten. Der Pianist zählt zu den meist gehörten, am lautesten bewunderten und, in seinem Genre mittlerweile selten gewordenes Attribut, auffallend heiß diskutierten Künstlern. Seine Alben „Hexentanz“, „Wunderkammer“ und „Weltentraum“ gelten als zukunftsweisend vor allem deshalb, weil Expeditionsleiter Wollny sich und seinen musikalischen Partnern völlig ergebnisoffen neue Räume erschließt. Nachdem er in den letzten Jahren in stetig wechseln den Formaten, vom Solo bis zur Versuchsanordnung mit Orchester, nach neuen Sounds gesucht hatte, reicht sein Spektrum momentan vom Solo bis zum Trio. Mit Eric Schaefer, Weggefährte schon seit legendären Tagen mit [em], am Schlagzeug und Christian Weber am Bass , der den US-Amerikaner Tim Lefebvre ersetzt, wird Wollny im Herbst auf Tour durch über zehn deutsche Städte  gehen. Wie konkurrenzlos Wollny momentan im deutschen wie auch internationalen Jazz dasteht, bewies schon sein Trio [em] 2009, als es sich den BMW Welt Jazz Award gegen starke Konkurrenz erspielte, aber auch 2012 mit dem zweiten gewonnenen ECHO für das Al- bum „Wasted & Wanted“. Modern, emotional, intelligent, virtuos und offen nach allen Richtungen. …

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+++ News +++ ARTE zeigt „Mr. Dynamite: The rise of James Brown“ +++ 32. Ingolstädter Jazztage 2015 +++ „Sara Decker Group“ gewinnt European Jazz Awards in Italien +++

+++ ARTE zeigt „Mr. Dynamite: The rise of James Brown“ am Samstag, den 12. September 2015, um 21.50 Uhr Selfmademan, energievoller Performer und perfektionistischer Tyrann – das alles ist James Brown. Der von Mick Jagger produzierte Dokumentarfilm zeigt Browns Weg aus ärmlichen Verhältnissen zum Godfather of Soul. Es kommen ehemalige Bandmitglieder der Soul-Legende und andere Persönlichkeiten, die James Brown nahe standen, zu Wort. Erstmals wurden für diesen Film auch Dokumente und Aufnahmen aus Browns Nachlass veröffentlicht. Dokumentation von Alex Gibney, USA 2014, 115 Minuten, Erstausstrahlung +++ 32. Ingolstädter Jazztage 2015 +++ Vom 17. Oktober bis 19. November finden die 32. Ingolstädter Jazztage statt. Ein hochkarätiges, dazu enorm abwechslungsreiches Programm bietet in diesem Jahr auch der Programmpunkt „Jazz in den Kneipen“ am Donnerstag, den 5. November. Zu den prominenten Aushängeschildern gehören die legendäre, exzellent besetzte Jazz-Fusion-Formation Jeff Lorber Fusion feat. Eric Marienthal, Jimmy Haslip & Gary Novak sowie The Bahama Soul Club. Als Geheimtipp wird die aus Ungarn stammende Jazz-Folk-Formation Vera Jonas Experiment gehandelt. Nach dem Kneipen-Tag steuern die Ingolstädter Jazztage traditionell auf das grandiose Finale zu. Das hat es in diesem Jahr besonders in sich: …

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Newcomer des Monats: Matthias Lindermayr

Ein Ton, einsam, weit und eindringlich ruft dieser Ton. Eine Verzierung, dann ein zweiter Ton. Lang angehalten, man hört wie die Luft fließt, wie würzig-rauer Sand weht einem dieser Ton ins Ohr. Kraft hat er und nach Sehnsucht klingt er, tiefgründig und lebendig. Er strahlt nicht nur, dieser Ton hat auch dunkle Seiten. Spannung steckt darin und das Bedürfnis, etwas zu erzählen. Unbegleitet erklingt der Trompetenton im „Prolog“. Ein Ausblick darauf, was kommt: Musik, in der Geschichten erzählt werden, in einem verblüffend reifen Gestus. Charakter könnte man das nennen – eigene, unverwechselbare Stimme heißt das bei Sängern. So klingt Trompeter Matthias Lindermayr auf seiner neuen CD „Lang Tang“: wie ein Sänger, der den Hörer mit einer Musik lockt, die in unterschiedlichen Klangwelten aufscheint, aber den roten Faden ihrer Geschichte nie verliert. Von Krautrock à la „Can“ bis „Björk’s“ Electropop, von Miles Davis‘ rockiger Reduktion der 60er Jahre bis hin zur nordischen Melancholie von Trompetern wie Mathias Eick oder Nils Petter Molvær. All das steckt in Matthias Lindermayrs Musik, ohne diese Vorbilder und Stile nachzuahmen. Er hat seine eigene Mixtur gefunden. Der Trompeter und Bandleader, Jahrgang …

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Swiss Jazz Award für Raphael Jost

Raphael Jost gewinnt den Swiss Jazz Award 2015 Ascona/Basel 29.6 – Raphael Jost und seine „lots of horns“ Band sind die Gewinner der 9. Ausgabe des Swiss Jazz Awards. Das Finale fand am Sonntagabend im Rahmen des Festivals JazzAscona in Ascona statt. Die drei Finalisten hatten sich dafür in vorangegangenem Online-Voting qualifiziert. Ausser den Gewinnern waren dies Beat Baumli & Jürg Morgenthaler Trio und Piri Piri. Die drei Bands traten nacheinander in halbstündigen Sets auf und sammelten so nochmals Stimmen vom Publikum und der Jury, zu der dieses Jahr erstmals Pepe Lienhard hinzu gehörte. Raphael Jost & lots of horns vermochten mit ihrem hervorragenden Zusammenspiel, ihrer starken Bühnenpräsenz und dem Abwechslungsreichen Programm sowohl Publikum als auch Jury überzeugen. Den Gewinnern stehen nebst dem Award und erhöhter Medienpräsenz auch Auftritte an Schweizer Festivals und Jazz Clubs bevor, unter anderem am Festival da Jazz in St. Moritz am 9. August 2015 und am JazzAscona 2016. Ermöglicht werden diese sowie der gestrige Finalabend von den Organisatoren des Swiss Jazz Awards: Dem SRG SRF-Sender Radio Swiss Jazz und dem Festival JazzAscona, mit Unterstützung vom Migros-Kulturprozent und den teilnehmenden Jazz …

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Manu Codjia Trio gewinnt den BMW Welt Jazz Award 2015

Der Sieger des BMW Welt Jazz Award 2015 steht fest: Das französische Ensemble Manu Codjia Trio hat sich am Samstagabend in einem hochklassigen Abschlusskonzert gegen das Ensemble FAT – Fabulous Austrian Trio aus Österreich durchgesetzt. Den Hauptpreis überreichte Helmut Käs, Leiter BMW Welt. Unter dem diesjährigen Motto „Playing my Guitar“ begeisterten beide Ensembles vor rund 550 Besuchern im ausverkauften Auditorium der BMW Welt. Am Ende überzeugte das französische Trio um den ivorisch-stämmigen Manu Codjia die Fachjury. „Die Jury hat sich von einer alten, heute oft vergessenen Tugend des Jazz überzeugen lassen: Bekanntes und Beliebtes zu nehmen und etwas Eigenes daraus zu machen. Dabei spielt das Manu Codjia Trio so in seiner eigenen Klangwelt, dass die Vorlagen kaum mehr zu erkennen sind. Herausragend ist auch die Bandbreite, die von der zartesten Ballade über kräftigste Rock-Bretter bis zu Avantgarde-Sounds reicht.“ Den Publikumspreis erhielt das New Yorker Camila Meza Quartet. Freuen dürfen sich die gebürtige Chilenin und ihre drei Ensemblemitglieder über einen exklusiven Aufenthalt und Auftritt im Kulturhotel Schloss Elmau. Auf dem Abschlusskonzert gab Helmut Käs zudem das Motto für 2016 bekannt: Die erfolgreiche Reihe steht 2016 unter …

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News: BMW Welt Jazz Award +++ Kinderjazzfestival Leipzig +++ Jazz im Theater

Finalisten des BMW Welt Jazz Award stehen fest Das österreichische FAT – Fabulous Austrian Trio und das Manu Codjia Trio aus Frankreich sind die beiden Finalisten beim BMW Welt Jazz Award 2015. Die Fachjury hat die beiden Ensembles für das große Finale am 18. April 2015 im Auditorium der BMW Welt nominiert. Das Sieger-Trio wird nach dem Abschlusskonzert mit 10.000 Euro geehrt, der Zweitplatzierte erhält eine Prämie in Höhe von 5.000 Euro. Zudem wird der Publikumspreis vergeben. Unter dem diesjährigen Motto „Playing my Guitar“ haben sechs renommierte Jazz-Formationen in sonntäglichen Matineen zwischen Januar und März vor vollem Haus ihr Können gezeigt. Der international ausgerichtete Wettbewerb findet in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Gitarrist Alex Machacek lebt bereits seit über zehn Jahren in den USA. Seine österreichischen Wurzeln pflegt der 42-jährige Wiener mit dem „Fabulous Austrian Trio“. Zusammen mit Raphael Preuschl am Bass und Herbert Pirker am Schlagzeug widmet sich das Trio dem von der Weltmusik inspirierten Jazz-Rock. Neben John Scofield und Allan Holdsworth gehört Frank Zappa zu einem seiner wichtigsten Einflussgeber. Mit 14 Jahren begann Emmanuel Codjia seine Musikerlaufbahn. Nachdem der Gründer des Trios …

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