International Škoda Allstar Band im November auf Tournee

Im Herbst wird die International Škoda Allstar Band, bestehend aus international renommierten Jazzmusikern aus verschiedenen Ländern, zum dreizehnten Mal auf Tournee durch Deutschland gehen. Die Musiker kennen sich untereinander schon seit vielen Jahren und haben in den unterschiedlichsten Besetzungen miteinander gearbeitet. In dieser Besetzung trafen sie sich zum ersten Mal beim internationalen Workshop des Jazzclubs Eurocore in Trier, der sie dreizehn Jahre als Dozententeam verpflichtet hat. Bei den alljährlichen Dozentenkonzerten in Trier entstand die Idee, mit dieser Band weitere Konzerte in Deutschland zu geben. So traten in den vergangenen Jahren die Musiker gemeinsam bei mehr als 90 Konzerten auf Festivals, Fernsehkonzerten und in Theatern, Philharmonien und auch mit dem Symphonie-Orchester der Stadt Trier beim europäischen Kulturstadt-Jahr 2007 in Luxemburg und Trier mit großem Erfolg auf. Mit Unterstützung des Kulturpartners Škoda Auto Deutschland wird die Band im November wieder Konzerte in Deutschland geben. Nach vielen renommierten Stars der internationalen Jazzszene wie John Taylor, Maria Pia DeVito, Ack van Rooyen, Sonnica Yepes, Rosani Reis und Charlie Mariano konnte für die Tournee im Jahre 2014 die Sängerin Norma Winstone als Gaststar gewonnen werden. Die Musik ist so vielfältig wie …

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Freier Jazz – arme Kunst

Zum Interview von Karl Lippegaus mit Peter Brötzmann – Peter Brötzmann hat vor kurzem Karl Lippegaus ein Interview gegeben, das sich insbesondere mit dem Verhältnis von künstlerischer Freiheit und finanziellem Auskommen beschäftigt und sinnigerweise mit „Freiheit macht arm“ überschrieben ist. Vorweg: In den Aussagen von Brötzmann findet der schon seit Jahrhunderten geäußerte Widerspruch Ausdruck, dass die Kunst frei sein soll, dass sie andererseits bezahlt werden will oder anders: Der Künstler will keine Beschränkung in seinem Schaffen erfahren, aber trotzdem oder gerade deshalb soll er davon leben können. Die Frage ist: Wer zahlt? Brötzmann möchte – das ist noch einigermaßen verständlich – nicht dem Staat auf der Tasche liegen, und der Veranstalter soll eine angemessene Gage zahlen. Kurios ist hier nur, dass der Veranstalter ohne öffentliche Förderung (gespeist aus unseren Steuergeldern) meist gar nicht zahlen könnte, auf keinen Fall angemessen und erst recht nicht für eine Musik, die Brötzmann spielt – mit Verlaub. Da dieser Widerspruch rein subjektiv nicht aufzulösen ist, bleibt es – geliebt oder nicht – der Lobby – beispielsweise der Union Deutscher Jazzmusiker und der Bundeskonferenz Jazz- überlassen, Möglichkeiten der Förderung mit dem …

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Sunday Night Orchetra

Die Zahl von Schul-, Jugend- und Amateurbigbands geht in die tausende. Erstaunliche in diesen Zusammenhang ist auch die große Zahl von sog. Profi-Bigbands, in denen gut ausgebildete und renommierte Jazzmusiker spielen, deren Einkommen von anderer Seite gesichert ist – sei es durch die Anstellung in einer Rundfunkbigband und/oder als Lehrerende an Musikschulen und Musikhochschulen. Das Cologne Contemporary Orchestra, die Count Pauli Bigband von Philip Kacza in Hamburg, das Max von Mosch-Orchetra, die Bigband „Summit“ von Christian Sommerer und das Sunday Night Orchestra seien hier exemplarisch genannt. Letztere trat am 30. September im soeben mit dem Spielstättenprogrammpreis ausgezeichneten Jazzclub „Unterfahrt“ in München auf. Posaunist Jürgen Neudert hat seit kurzem die Organisation übernommen und ist auf der Suche nach (bezahlten) Auftrittsmöglichkeiten. (Eine CD wird in Kürze erscheinen). Da nur wenige Konzert- und Festivalveranstalter in Deutschland in der Lage sind, eine Bigband auftreten zu lassen und gleichzeitig auskömmlich zu bezahlen, sollte und könnte z.B. das Goethe-Institut solche großen Ensembles vorzugweise ins Ausland schicken und damit auch finanziell deren Existenz mit sichern helfen. Denn in diesen Orchestern konzentrieren sich hervorragende Musiker, die ein hohes handwerkliches Können und engagierte Kreativität …

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Wo bleibt der deutsche Jazz?

DIE ZEIT stellte kürzlich in ihrer Online-Ausgabe – wieder einmal – diese Frage. Ausgangspunkt für das erneute Aufrollen eines altbekannten Themas – nämlich, dass sich vom Jazz schlecht leben lässt – ist die weiterhin zunehmende Dichte von erstklassigen Musikern und Bands aus Deutschen Landen, die das Missverhältnis zwischen der Qualität des Gebotenen und den Bedingungen, unter denen deutsche Musiker arbeiten, mehr und mehr in Schieflage bringt. Der Autor des Artikels sieht die Deutschen Musiker – vor allem die jungen – durch die relative Gleichgültigkeit der Deutschen für ihre eigenen Künstler in Bedrängnis gebracht. In anderen Ländern sei dies anders. Deutsche Künstler, darunter unser Gastautor Felix Falk von Mo‘ Blow, beklagen im ZEIT-Artikel die mangelnde strukturelle Unterstützung bei Konzertreisen vonseiten Deutscher Kulturinstitutionen. Mo‘ Blow. Foto: ACT/Dirk Mathesius Unter den zahlreichen Kommentatoren des Artikels wird natürlich mehr oder weniger polemisch diskutiert, ob Jazz nun toll sei oder doch eher nicht… falsche Irrtümer… Abseits der Geschmacksdebatten gab es aber auch einige der im Text getroffenen Aussagen richtigzustellen: Kritisiert wird zum Beispiel, dass im Artikel inklusive Labelchef Siggi Loch nur ACT-Künstler zu Wort kommen. Auf die Behauptung, dass junge …

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