Musikpreis der Landeshauptstadt München 2015 an Dusko Goykovich

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat in seiner heutigen Kulturausschuss- Sitzung das Votum der Jury bestätigt, den mit 10.000 Euro dotierten Musikpreis der Landeshauptstadt München 2015 an Dusko Goykovich zu vergeben. Der Musikpreis wird alle drei Jahre verliehen. Ausgezeichnet wird eine herausragende Gesamtleistung im Bereich Musik bzw. eine Persönlichkeit, die der Musikstadt München Geltung und Ansehen verschafft. Wir zitieren aus der Jurybegründung: Seit 1968 lebt der Trompeter Dusko Goykovich in München und entwickelte sich über die Jahre zu einer Autorität des europäischen und internationalen Jazz. Obwohl als Mensch so bescheiden, dass man ihn kaum über sich oder seine Kunst reden hört, sind seine musikalische Urteilskraft und gestalterische Präzision längst legendär. Stilistisch selbst ein Kind der gemäßigten swingboppenden Moderne, beschäftigte er sich neben dem klassischen Jazz-Repertoire ausführlich mit der Verknüpfung von improvisierender Musik und den Klangtraditionen des Balkans. Während der vergangenen Jahrzehnte wirkte Goykovich vor allem im europäischen Raum und in Japan. Er gilt als Souverän aller Spielklassen, dem es bei aller Virtuosität und musikalischer Kompetenz trotzdem niemals wichtig war, als der Weltstar gefeiert zu werden, der er eigentlich ist. Und er ist lässt es sich …

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Julia Hülsmann auf Tour: Ungesungenes hörbar machen

Unter dem Projektnamen „Unsung Weill“ geht die Pianistin Julia Hülsmann ab März 2015 mit ihrem Quartett auf Deutschland-Tour. In eingespielter Formation mit Marc Muellbauer (Bass), Heinrich Köbberling (Schlagzeug) und Tom Arthurs (Trompete, Flügelhorn) bringt sie bisher unbeachtete, „unsung“ Werke Kurt Weills auf die Bühne, die beispielsweise aus Musicals herausfielen, weil ein Charakter gestrichen wurde. Für den gesanglichen Part holte sich Hülsmann den Grammy-Nominierten und Echo-Preisträger Theo Bleckmann ins Boot, der in den USA als ein Künstler „from another planet“ (New York Times) bezeichnet wird. Die CD zur Tour erscheint am 06. März bei ECM. Die Tourdaten: 19.03.2015 Mindelheim @ Jazztage (Quartet) 25.03.2015 Neustadt, Schloss Landestrost (4 + Theo B.) 26.03.2015 Wittlich, Jazzclub (4 + Theo B.) 27.03.2015 Neuburg, Birdland (4 + Theo B.) 29.03.2015 Freiburg, Jazzhaus (4 + Theo B.) 30.03.2015 CH-Lugano, RSI (4 + Theo B.) 31.03.2015 Schloss Elmau (4 + Theo B.) 01.04.2015 A-Wien, Porgy & Bess (4 + Theo B.) 02.04.2015 Dortmund, Domicil (4 + Theo B.) 04.04.2015 Hamburg, Nochtspeicher (4 + Theo B.) 05.04.2015 Berlin, A-Trane (4 + Theo B.) 09.07.2015 Frankfurt am Main im Palmengarten (Quartett) 24.10.2015 Konstanzer Jazzherbst (Quartett) …

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Gedenkkonzert zum 2. Todestag von Leo von Knobelsdorff

Vor zwei Jahren starb in Erftstadt der legendäre Kölner Boogie-Pianist Leo von Knobelsdorff. Zu seinem Gedenken  findet am Samstag, den 21. Februar 2015, 20.15 Uhr, in der Aula der Gottfried-Kinkel-Realschule an der Jahnstraße in Liblar ein Konzert statt. Veranstaltet wird es vom Kulturhaus Erftstadt, Szene 93 und Jazzin‘ Erftstadt. Die Schirmherrschaft übernahm Bürgermeister Volker Erner. Axel Zwingenberger und Knobelsdorffs letzter Schüler Stefan Ulbricht am Piano, Moritz Schlömer an den Drums und Thomas Aufermamm, Vocals, erinnern mit diesem Konzert an den großen Musiker. Den Erlös erhält die Erftstädter Flüchtlingshilfe. Moderieren wird das Konzert Philipp Wasmund. Im Vorraum wird es eine Ausstellung des Musikarchivs Köln mit Stücken aus Knobelsdorffs Nachlass geben. Eintrittskarten für das Konzert gibt es im Erftstädter Buchhandel für 12, ermäßigt 8 Euro, sowie unter www.szene93.de und unter Tel. 0 22 35/92 28 34. Und hier ein Artikel aus unserem Archiv von Dietrich Schlegel zum Tod von Leo von Knobelsdorff (JazzZeitung Ausgabe 2/2013) Ein Denkmal gesetzt Zum Tode des Boogie Woogie-Pianisten Leo von Knobelsdorff Er war eine legendäre Musikergestalt weit über Köln und das Rheinland hinaus, und er war auf seine unverwechselbare Art auch ein Original …

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Audience Development (2) – Ist weniger mehr?

Nun schreibe ich einen Blog über das Publikum und fange doch wieder bei den Musikern an. In Bezug auf Zuhörer und Zuschauer kann die Titelfrage getrost mit „nein“ beantwortet werden, auf Musikerseite hingegen drängt sich diese Frage gleich in zwei Gebieten auf: Haben wir zu viele Jazzmusiker in Deutschland? Inzwischen bieten fast 20 Musikhochschulen hierzulande Jazz-Studiengänge an. Etliche davon sind erst in den letzten 10-20 Jahren entstanden, die Zahl der Studierenden ist seither deutlich gestiegen. Während sich zumindest in den Städten mit Musikhochschulumfeld ein vergleichbarer Anstieg auch bei der Zahl der Spielstätten beobachten lässt (siehe unten), sind zwei existentiell wichtige Faktoren leider nicht mitgewachsen: die Publikumszahl und die finanziellen Rahmenbedingungen. Daraus den Schluss zu ziehen, eine Verknappung der Ausbildungsplätze könne helfen, liegt nahe, erscheint mir jedoch zumindest fragwürdig. Zum einen freue ich mich als Musiker über die wachsende Zahl an inspirierenden Kollegen, die mit der ihnen eigenen Kreativität den Jazz lebendig halten. Zum anderen bieten die Hochschulen mehr Arbeitsplätze für Jazzmusiker, was angesichts der wirtschaftlich prekären Lage punktuell wohltuend wirkt. Und drittens entwickeln sich in den Jazz-Studiengängen des Landes eben nicht nur die zukünftigen Jazzmusiker, …

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Big Band Burghausen +++ Deutscher Jazzpreis 2015 +++ LMA Sachsen feiert +++ NDR Info Jazz März

Big Band Burghausen: „Best of Twelve“ beim Jahreskonzert 2015 Unter dem Titel „Best of Twelve“ präsentiert die Big Band Burghausen am Sonntag, den 22. Februar 2015, um 17 Uhr im Stadtsaal Burghausen ihr Jahreskonzert. Die Band spielt dabei eine „Best of“- Auswahl aus den Programmen der letzten zwölf Jahre. Berühmte Jazzklassiker und Songs von Billie Holiday, Natalie Cole, Charles Mingus, Cole Porter und Sammy Nestico sind dabei ebenso zu hören wie zeitgenössische Kompositionen von Robert von Siemens und Jan-Peter Klöppel. Für „Best of Twelve“ hat Leader Wolfgang Pietsch dabei Freunde und Solisten eingeladen, die die Big Band während dieser Zeit begleitet haben. So darf sich das Publikum auf ein Wiedersehen mit Kathi Winklbauer, Julia Fehenberger, Querflötist Michael Ross, Trompeter Richard Köster und Robert Lenzbauer am Piano freuen. Tickets sind erhältlich an den bekannten Vorverkaufsstellen sowie online auf www.b-jazz.com. Neuer Deutscher Jazzpreis Mannheim 2015: Finalisten bekanntgegeben Im Jahr 2015 vergibt die IG Jazz Rhein-Neckar e.V. in Kooperation mit der Alten Feuerwache Mannheim gGmbH bereits zum zehnten Mal den Neuen Deutschen Jazzpreis Mannheim. Das Festivalwochenende findet am 13. und 14. März 2015 in der Alten Feuerwache Mannheim …

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CD von Esther Kaiser +++ Swiss Jazz Award +++ Leipziger Jazztage +++ Jazz Zirkel Weiden +++ HfM Nürnberg aktuell

CD-Release von Esther Kaiser Mit einer erlesenen Band um den Pianisten Tino Derado und den Kontrabassisten Marc Muellbauer stellt Esther Kaiser ihr neues Herzensprojekt vor: „Learning How to Listen – The Music of Abbey Lincoln“ (GLM/Soulfood). Damit gibt sich eine der aufregendsten Stimmen im deutschen Vokaljazz am 6. Februar (21 Uhr) in der Cascadas Bar in Hamburg die Ehre und präsentiert ihre Hommage an die vor fünf Jahren verstorbene Abbey Lincoln, eine der Ikonen des Gesangs aus der goldenen Ära des modernen Jazz. Esther Kaiser, 1975 in Freiburg geboren, studierte Jazzsängerin und mittlerweile Hochschulprofessorin am Jazzstudiengang in Dresden, weiß nur zu gut, dass es keinen Sinn hat, die Stimme und die Phrasierung von Abbey Lincoln zu imitieren. In ihrer Hommage an die Musik Lincolns destilliert sie neue Seiten, Farben und Facetten, Qualitäten, die mit ihren eigenen Erfahrungen zu tun haben. So lassen sich Songs in eine heutige Form bringen, so behalten sie ihren wahrhaftigen Kern und sind weiterhin in der Lage, ihr Publikum zu berühren. Eintritt: 13 /10 €, JFH-Mitglieder: Eintritt frei Nominierungen für den Swizz Jazz Award 2015 Radio Swiss Jazz und JazzAscona geben …

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Klingender Episodenfilm: der Gitarrist Samo Salamon

Kennern ist er ein Begriff, und nicht erst seit heute. Schon 2008 schrieb der »Guitar Player« in seinem Juni-Heft, der 1978 geborene Samo Salamon sei »one of the hottest 10 new guitarists in the world«. Und Salamons 2003 erschienene, längst vergriffene Album »Ornethology« wurde vom Penguin Jazz Guide aus dem Stand für die Ausgabe »The History of the Music in the 1001 Best Albums« ausgewählt. In der internationalen Jazzpresse der letzten Jahre wird Samo Salamon gitarristisch mit Kurt Rosenwinkel und Ben Monder verglichen. Doch wer dem Slowenen häufiger zuhört, weiß: er ist eine komplette, eigene Künstlerpersönlichkeit. Mit seinem relativ neuen Album »Ives« (dem Komponisten Charles Ives gewidmet), das er im Gitarrentrio gemeinsam mit Mikkel Ploug (Dänemark) und Manu Codija (Frankreich) einspielte, veröffentlichte der 37-Jährige bisher sechzehn Alben als Leiter eigener Ensembles, dazu kommen weitere Einspielungen als Sideman. Mit mehr als 160 eigenen Kompositionen gehört er wohl zu den kreativsten und »komplettesten« Köpfen des zeitgenössischen europäischen Jazz.   Album »Ives« mit Sonderstellung Dabei nimmt »Ives« eine Sonderstellung im bisherigen Werk Salamons ein. Nicht nur, dass es die erste Veröffentlichung des Musikers und Komponisten aus Maribor ist, …

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Das Lukas Brenner Trio in Ochsenhausen

Von Andreas Kolb – Zuerst waren da die Geige und das Schulmusikstudium an der Musikhochschule Stuttgart. Doch das war Lukas Brenner nicht genug: Er studierte Jazzklavier und ist seit fünf Jahren mit seinem eigenen, dem Lukas Brenner Trio unterwegs. Gemeinsam mit Nico Amrehn (Bass) und Felix Schrack (Schlagzeug) war Brenner am 27. Januar von Stuttgart nach Oberschwaben in die Landesakademie für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg gekommen, um im legendären Bibliothekssaal des ehemaligen Klosters ein Festkonzert der besonderen Art zugeben. Der Arbeitskreis der Musikbildungsstätten in Deutschland feierte an diesem Tag sein 30-jähriges Bestehen sowie die Neugründung eines Verbands der Bundes- und Landesakademien. In der Atmosphäre eines Privatkonzertes wie es die Äbte in barocken früheren Zeiten pflegten, entführte das Brenner Trio die rund 20 Akademiedirektoren in eine Jazz-Klangwelt, die nicht nur von Standards wie „Someday my Prince will come“ oder „Stella by Starlight“ inspiriert war, sondern vor allem durch die Eigenkompositionen des jungen Pianisten geprägt. Das Konzert im Stil moderner Klassik präsentierte Melodisches, inspiriert von den Beatles, den Modi eines Olivier Messiaen und dem Spielgestus der „Jungen Lyrischen“.  

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Audience Development (1) – Einleitung

Vor ungefähr drei Jahren veröffentlichte der amerikanische Pianist Kurt Ellenberger in der Huffington Post einen Artikel mit dem Titel „The Audience and the Educator – A Study in Blue“. Darin beklagte er die reflexartige Forderung nach mehr „Jazz Education“, die erwiesenermaßen schon seit 40 Jahren nur mehr Jazzmusiker, nicht aber mehr geneigtes Jazzpublikum hervorbringe. Patrick Jarenwattananon vom „Blog Supreme“ des NPR stellte daraufhin die Frage, warum sich keine Korrelation zwischen „Jazz Education“ und Publikumszuwachs ergeben habe. Seine Antwortsuche führt ihn wiederum zu Ellenberger, welcher der Jazzkultur und -ausbildung (wohlgemerkt nicht aber der Musik!) vorwirft, im „goldenen Zeitalter“ der 1950er und 60er zu verharren und jegliche „Coolness“, jeglichen Bezug zur aktuellen Kultur eingebüßt zu haben. Versuche, dem Jazz und seiner Präsentation durch Rekontextualisierung neues Leben einzuhauchen, hat es seither zahlreich gegeben: der afroamerikanische Trompeter Nicholas Payton schlug vor, Jazz in „Black American Music (BAM)“ umzubenennen; der Pianist Robert Glasper setzte sich an die Spitze einer Bewegung jüngerer amerikanischer Jazzmusiker, die ihre (Jazz-)Musik mit HipHop-Elementen verbinden und/ oder – wie der Schlagzeuger Chris Dave – in beiden Welten gleichermaßen zuhause sind. Auch hierzulande gibt es zahllose Beispiele, …

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Gipsy Jazz aus Augsburg: Sandro Roy – Newcomer des Monats Februar

Von Miriam Hasenkampf – Es ist kalt geworden im bayerischen Augsburg, dem Wohn- und Geburtsort unseres Newcomers des Monats Februar, Sandro Roy. Der Weihnachts- und Silvestertrubel ist längst vorbei. Jetzt gilt es, die guten Vorsätze auch umzusetzen: Mit dem Debüt-Album „Where I come from“ des erst 20-jährigen Violinisten kann man sich auch im Februar der Muse hingeben und sich auf die Dinge besinnen, die sonst im neuen Jahr zu schnell wieder vergessen sind. Aufgewachsen in einer Sinti Musikerfamilie beschränkt sich der „Jugend musiziert“- und Kunstförderpreisträger nicht auf eine Stilrichtung. Er ist in einem klassischen Violinkonzert von Glasunow mit Sinfonieorchester genauso zu Hause wie im Interpretieren der Jazzmusik von Miles Davis („Tune Up“) und Thad Jones („A child is born“) oder der Bossa Nova von Antônio Carlos Jobim („Triste“), wie er auf „Where I come from“, das am 30. Januar bei Skip Records erschienen ist, beweist. Darauf erhielt er bei einigen Stücken auch Unterstützung seiner Quartettbesetzung: Paulo Morello (git), Sascha Reinhardt (git) und Joel Locher (b) spielen unter anderem zusammen mit ihrem Bandleader bei der locker tänzelnden Eigenkomposition „J.L. Swing“, die gleichzeitig den Albumopener, aber auch …

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